Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Weichteiltumor/-sarkom

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.01.2011, 23:02
kaiserfisch kaiserfisch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.12.2010
Ort: Wuppertal
Beiträge: 33
Standard AW: Liposarkom und Strahlentherapie?

Hallo zusammen,

ich habe da nochmal eine Frage. Eigentlich hatte ich mich schon entschieden, die Bestrahlung zu machen, da mir zuerst gesagt wurde, dass man den Ellenbogen heraushalten würde. Jetzt hieß es auf einmal, dass er doch mit ins Bestrahlungsfeld müsse. Nirgendwo kann ich etwas darüber finden, wie weit der Sicherheitsabstand vom (nicht mehr vorhandenen Tumor) sein soll. Mein Arzt behauptet, man müsste mindestens 5cm rund um den ehemaligen Tumor bestrahlen und da er nur 2,5cm vom Ellenbogen entfernt war... Hat jemand Erfahrung damit? Ist bei jemanden schon mal ein Gelenk bestrahlt worden? Was waren die langfristigen Nebenwirkungen?
Bis Mittwoch muss ich eine Entscheidung getroffen haben.
LG Andrea
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 10.01.2011, 21:47
Benutzerbild von susa212
susa212 susa212 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2009
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 213
Standard AW: Liposarkom und Strahlentherapie?

Zitat:
Zitat von kaiserfisch Beitrag anzeigen
..., wie weit der Sicherheitsabstand vom (nicht mehr vorhandenen Tumor) sein soll.
... Hat jemand Erfahrung damit? Ist bei jemanden schon mal ein Gelenk bestrahlt worden? Was waren die langfristigen Nebenwirkungen?
Hallo Andrea,

bei mir wurde mit 5 cm Sicherheitsabstand bestrahlt (war auch ein G2 Liposarkom). Ein Teil vom Hüft-Gelenk war im Bestrahlungsbereich, das Hüftgelenk liegt allerdings wesentlich tiefer im Gewebe als der Ellenbogen und ist daher sicher nicht so gefährdet. Ich habe durch die Bestrahlung Bewegungseinschränkungen in diesem Hüftgelenk, die sicher aufgrund einer Kombination aus Schäden im Gelenk und Schäden in den Muskeln entstanden sind (komplette Beugung geht nicht mehr, also das Sitzen mit dem Po auf den Fersen - damit kann ich leben). Ansonsten habe ich auch Schäden im Lymphsystem - hat der Radiologe dir darüber etwas gesagt? Ich weiß nicht, ob das am Arm große Auswirkungen hat, bei mir in der Leiste ist das schon störend.

Liebe Grüße
Susanne
__________________

Sarkome gehören in Experten-Hände!

Näheres in der Ärzte-Liste, die ganz oben angepinnt ist

Mein Motto: Geduld und Humor sind die Kamele, die uns durch jede Wüste tragen. (Aus dem Oman)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 13.01.2011, 01:34
kaiserfisch kaiserfisch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.12.2010
Ort: Wuppertal
Beiträge: 33
Standard AW: Liposarkom und Strahlentherapie?

Hallo,

meine ersten Ergebnisse waren gut, CT Abdomen o.B. und MRT vom Arm auch. Da ich immer misstrauisch bin, denke ich natürlich: was soll sich auch nach 6 Wo. entwickelt haben, das kommt dann sicher in 3 Monaten. Ich weiß, dass ich zuversichtlicher sein müsste, aber es fällt mir sehr schwer. Ich habe mich jetzt für die Strahlentherapie entschieden und der Ellbogen wird rausgelassen (da habe ich dann nur 2cm Sicherheitsabstand, der Strahlentherapeut im Sarkommzentrum fand das auch vertretbar). Am Montag werde ich vermessen und habe dann 33 Termine. Eine Chemo erscheint mir im Augenblick noch zu heftig, aber das kann ich nach der Strahlentherapie noch endgültig entscheiden.
Viele Grüße
Andrea
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 20.01.2011, 19:36
kaiserfisch kaiserfisch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.12.2010
Ort: Wuppertal
Beiträge: 33
Standard AW: Liposarkom und Strahlentherapie?

Nimmt dieses "Entscheidungentreffen" denn nie ein Ende? Heute eröffnet mir der Strahlentherapeut, dass man nach dem Planungs CT jetzt doch einen Teil der Gelenkkapsel mit bestrahlen müsse.
War auch noch bei meinem Chirurgen (der mich operiert hat) und der hatte mittlerweile den Bericht vom Sarkomzentrum bekommen. Fand es unmöglich, dass die mir eine Chemo angeraten haben und stellt überhaupt den Begriff "Sarkomzentrum" in Frage (er hat aber kein Problem damit, dass ich mir eine Zweitmeinung eingeholt habe). Er hat große Erfahrung im Operieren von Weichteilsarkomen und ich habe das Gefühl, dass ich ihm operationmäßig voll vertrauen kann. Außerdem bemängelte er, dass meine Referenztpathologie nicht in einem "Referenzpathologiezentrum für Weichteilsarkome (z.B. Jena)" gemacht wird (womit ich auch schon kein gutes Gefühl hatte), sondern im Sarkomzentrum selbst, die nach seiner Aussage auch nicht mehr Erfahrung darin hätten (werden in dieser Hinsicht hier im Forum auch nicht als Experten erwähnt!). Sollte man das jetzt noch fordern und auch ein Gespräch mit dem "Chef" und sich nicht auf eine Assistenzärztin verlassen? Ich bin jetzt einfach unsicher, ob es die richtige Entscheidung war, da mir das Ganze dort auch sehr wie ein Massenbetrieb vorkam.
Vielleicht bin ich auch einfach zu kritisch und misstrauisch geworden, da ich nun schon zweimal, bei dieser Krankheit, schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht habe.
Gruß Andrea
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 02.03.2011, 01:36
kaiserfisch kaiserfisch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.12.2010
Ort: Wuppertal
Beiträge: 33
Standard AW: Liposarkom und Strahlentherapie?

Hallo zusammen,

habe jetzt 26 von 33 Bestrahlungen hinter mir und vertrage sie ganz gut, bis auf die Müdigkeit und Bewegungseinschränkung. Auf meine Frage an den Strahlentherapeuten, ab wann nach der Strahlentherapie ein erneutes MRT Sinn machen würde (weil ich gelesen hatte, dass man direkt danach nichts beurteilen könne), sagte er: in einem Jahr Er hält nichts von der "Apparategläubigkeit" der jungen Kollegen. Was soll ich jetzt davon wieder halten? Bei ganz vielen wurden doch gerade in der Anfangszeit Rezidive entdeckt. Meint er, dass Anschauen und vielleicht Tasten ausreichen würde? Außerdem macht es mich sehr unruhig nichts TUN zu können, sondern einfach immer nur von Kontrolle zu Kontrolle zu leben. Reicht es wirklich aus, wenn man alle 3 Monate ein CT der Lunge bekommt, ein Sono vom Abdomen und ein MRT vom Arm? Was ist mit dem restlichen Körper? Noch eine Frage: würde ein Ganzkörper PET-CT mehr Sicherheit bringen? Obwohl ich psychisch jetzt etwas stabiler bin, habe ich weiterhin Fragen über Fragen und habe das Ganze noch nicht akzeptiert.
LG Andrea
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 02.03.2011, 20:43
Kalinka Kalinka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2010
Beiträge: 15
Standard AW: Liposarkom und Strahlentherapie?

Hallo, Kaiserfisch

ich hatte auch so viele Bestrahlungen wie du, auch am Arm, auch direkt in der Nähe des Ellenbogens. Ebenso scheint die Müdigkeit eine allgemeine Begleiterscheinung zu sein. Ich hab die Bestrahlung in einer radiologischen Klinik bekommen und ich war beeindruckt, wie es technisch möglich ist, millimetergenau zu bestrahlen. Nach der Bestrahlung war das Nachbargewebe in Aufruhr,- entzündet, mit Hautablösungen. Auch der Ellenbogen schmerzte, obwohl er nicht bestrahlt war. Ein erneutes MRT hab ich sechs Wochen nach der Bestrahlung bekommen, nachdem alles abgeheilt war. Das PET-CT fand bei mir vor der Bestrahlung statt und dann ein Jahr später. Da sieht man Tumore im Körper ab etwa Kirschkerngröße. Bisher alles ohne Rezidive und auch ohne Muskelverhärtung. Der Körper muss diese Belastungen auch verkraften, wer sagt uns, ob die Bestrahlungen und Untersuchungen nicht Ursache für erneute Tumore sind? Wichtig war für mich, dass im Tumorzentrum mehrere Spezialisten gemeinsam eine Therapie vorschlagen, also die linke Hand weiß, was die rechte tut.
Ich hab großes Vertrauen in die Ärzte, die mich behandelt haben und weiterhin betreuen. Dazu kommt der unbedingte Wille, so gesund wie möglich zu bleiben. Kritisch hinterfragen ist wichtig, informieren auch, aber nicht verzweifeln! Ich bin überzeugt, dass positives Denken auch Tumore in Schach halten kann. Ich freu mich über alles, was wieder geht, obwohl ich auch von einer Nachsorge zur anderen lebe.
In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute.
Kalinka
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 21.06.2011, 10:52
kaiserfisch kaiserfisch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.12.2010
Ort: Wuppertal
Beiträge: 33
Standard AW: Liposarkom und Strahlentherapie?

Hallo zusammen,

wollte mich auch nochmal melden. Habe gestern das Ergebnis der Nachuntersuchungen bekommen und sie sind alle ohne Befund. Ich habe allerdings immer noch nicht gelernt, mich zu freuen, da ich immer denke: na, dann finden sie eben beim nächsten Mal was oder sie haben es nur übersehen. Bei vielen war es ja auch so, dass die Rezidive und Metastasen erst später auftraten und so werde ich jedesmal nervöser. Auch meine Psychotherapeutin konnte mir bisher nicht helfen, besser damit umzugehen. Dieses Damoklesschwert macht mich einfach verrückt. Es gibt auch Phasen, da denke ich weniger daran, aber meistens ist es gegenwärtig.
Ich hoffe, dass ich einige von euch diese Woche auf der Sarkomkonferenz kennenlerne und mich ein bißchen von eurer Zuversicht anstecken lassen kann
Bis dahin
Andrea
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:52 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55