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  #1  
Alt 20.11.2009, 13:06
Weihnachtsfee Weihnachtsfee ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittenes Cervixkarzinom bei Freundin

Ich danke euch allen für eure Antworten, denn sie beruhigen mich doch sehr.
Und freue mich dass ihr es geschafft habt, Hut ab!

Als Laie ist es schon wirklich schwer, alles zu verstehn,
aber es wird immer besser.
Möchte ihr halt helfen und nicht nur leere Worte wie "es wird schon wieder" oder ähnliches wiedergeben

Deswegen recherchiere ich und versuche mich damit auseinander zu setzten
Also ich denke jetzt nach euren Antworten, dass sie hoffentlich auch Glück hat und der Tumor verschwindet.

Das einzige was mich etwas traurig macht, ist dass sie keine psychologische Hilfe in Anspruch nehmen will,
denn manchmal bin auch ich mit den seelischen Tiefs überfordert...
Versuche so gut wie möglich Mut zu machen und für sie dazu sein.

Darf ich fragen wie ihr alles bewältigt habt?
Auch durch Freunde u Familie oder eher mit Hilfe eines Psychologen?
Oder kombiniert?

Und für alle die besten WÜNSCHE!!!!

Geändert von Weihnachtsfee (20.11.2009 um 13:09 Uhr)
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  #2  
Alt 20.11.2009, 13:28
Benutzerbild von KleineHexe1973
KleineHexe1973 KleineHexe1973 ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittenes Cervixkarzinom bei Freundin

hi fee,

mein mann hat mich kurz vor der op nach 11 jahren verlassen, ich habe kurz vor der op meinen jetzigen freund kennengelernt und er ist heute immer noch bei mir, was ich ihm hochanrechne. er war damals hier im forum viel unterwegs und wollte sich informieren wie er helfen kann. einfach da sein, zuhören.
ich wollte auch nie zum psychater, dachte ich bin doch net bekloppt und muss auf die couch. meine op ist jetzt fast 4 jahre her und ich gehe seit 2 monaten zu einer lieben psychaterin. bin jetzt endlich soweit, meinen kopf aufzuräumen. während meiner kuraufenthalte in den letzten jahren war ich dort auch bei einer psychaterin, aber das ist ja immer nur 1 stunde pro woche. deine freundin muss das von allein wollen.
für betroffene ist das echt schwierig, sie fühlen sich hilflos. mein freund hat sich genau informiert, was mit mir gemacht wird, welche medis ich bekomme. ich wollt das damals alles gar nicht wissen. dachte mir, ich bekomms sowieso, also egal.
vielleicht postet er ja mal was dazu. ne aussage von nem mann ist doch immer noch was seltenes hier im forum.
lg diana
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  #3  
Alt 20.11.2009, 15:23
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittenes Cervixkarzinom bei Freundin

Zitat:
Zitat von Weihnachtsfee Beitrag anzeigen
Darf ich fragen wie ihr alles bewältigt habt?
Auch durch Freunde u Familie oder eher mit Hilfe eines Psychologen?
Oder kombiniert?
also ich hatte die Hilfe von meinem Vater, er hat alles stehen und liegen gelassen und sich ins Flugzeug gesetzt, ist ca. 4 Monate bei mir gewesen, jeden Tag mit mir in die Klinik gefahren...war einkaufen, hat einen auf Tourist gemacht...und ich musste immer mit, uff....

Er hat mich behandelt, als hätte ich einen leichten Schnupfen, also nix mit "auf dem Sofa liegen und jammern", ich musste sogar wandern , wenn es auch manchmal nur 100 Meter dahinwanken war, vom Durchfall unterbrochen.. Wir waren sogar am Strand.... nun ja, damals war ich echt sauer auf ihn und wehleidig, aber heute gesehen, hat er richtig reagiert.
Meine Jungs und mein Mann haben sich zurückgehalten, sie waren mit der Situation überfordert. Aber die Sorge und Liebe habe ich immer gespürt .
Dann war ich 3 Monate nach Therapieende schon wieder arbeiten, es war zu früh, aber trotz allem hat es geholfen.

Ansonsten habe ich die schwere Zeit mir Phychopharmka zum Schlafen überstanden, (die Panikattacken waren echt mies) mit Recherchen im Internet, mit der Freundschaft zu Frauen hier im Forum und mit viel, viel Verdrängung.
1 Jahr später ging es mir dann psychisch so richtig schlecht, aber nun wird es besser.

Hilfe, Fürsorge, zuhören, das sein, zum Arzt begleiten...das ist die beste Art, jemanden in dieser schweren Zeit zu unterstützen !
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (20.11.2009 um 15:30 Uhr) Grund: Korrektur
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  #4  
Alt 20.11.2009, 17:47
Benutzerbild von andreaa
andreaa andreaa ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittenes Cervixkarzinom bei Freundin

Bei mir war es die Familie und nochmals die Familie,meine Tiere und die Natur.

Einmal im Krankenhaus da haben mir die Ärzte ans Herz gelegt ich soll doch mal mit der Krankenhauspsychologien sprechen.
Es kam eine sehr junge und nette Psychologien.
Wir haben uns einige Zeit unterhalten und am Ende hat sie den besorgten Ärzten und mir mitgeteilt,dass ich eine Kämpferin bin und alles sehr gut und auch realistisch sehe.
Keine Gefahr für meine Seele.
__________________
Ich liebe das Leben!

LG Andrea
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  #5  
Alt 21.11.2009, 11:23
lindt lindt ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittenes Cervixkarzinom bei Freundin

@Ja die Familie und dessen Rückhalt ,Fürsorge und Geborgenheit,.....ist ein sehr wichtiger Bestandteil auch für mich .
Mein kleines Hundemädchen Liesbeth,die treue und liebe Seele ,verdanke auch ich so vieles.
Sie ist eine so liebe und ehrliche Freundin auf vier Pfoten,man glaubt garnicht wie einfühlsam sie ist.
Ich glaube wirklich, dass Haustiere die besten Therapeuten sind.
Ach ,ich bin ohnehin ich ein richtiger Tiernarr.

Keiner vermag so schön zu trösten wie dieses herzliche Hündchen.
Sie ist erst 2 Jahre und 4 Monate und hat schon allerhand mit mir er-und durchlebt.

Einen Psychologen habe ich bisher nicht so recht beansprucht,dafür habe ich meine Mama sie ist Freundin und Seelenklempner zugleich
Und sie ist es mit Herz und Verstand!

Ausgibige Spaziergänge ,selbst als ich noch schwach auf den Beinen war,sind sehr hilfreich.
Am besten wo viel Ruhe ist,viel Grün (Parkanlagen),auf alle Fälle wo wenig Autos an einem vorbeipreschen
Hauptsache es waren immer Bänke in Sicht.
Denn die Bestrahlung,die Chemo und die Embolisation ging bei mir sehr auf die Knochen,insbesondere in die Beckenknochen,so dass mir das laufen,
besonders schwer viel und mir sogar unerträgliche schmerzen bereitete.
Bei Wetterumschwung bekomme ich es zeitweise heute noch zu spüren.

Ja Antidepressiva in Form von Schlaftabletten habe ich auch eine Zeitlang eingenommen.(Tavor 2mg)
Viel gelesen und entspannte Musik gehört wie (Panflöte)-(mag ich heute noch immer)sie beruhigt mich so sehr.

Es war eine schwere Zeit,aber auch bin ein"Steh auf Männchen",Gott sei Dank.
Mein sonniges Gemüt habe ich ,da bin ich sehr sehr froh darüber mir bewahrt.
Das ist sehr wichtig,für den Genesungsverlauf.
Der Mensch schafft so vieles,wenn er eine Chance sieht ,zu leben bzw. zu überleben.
Alos in diesem Sinne !
Kopf hoch!
Es wird alles werden!

Liebe Grüße
Biana(lindt)
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  #6  
Alt 21.11.2009, 17:26
Weihnachtsfee Weihnachtsfee ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittenes Cervixkarzinom bei Freundin

Dann werde ich es weiter so handhaben wie bisher,
zuhören, Mut machen, und da sein..
Zu den Bestrahlungsterminen begleitet sie der Ehemann, und er ist auch immer im Krankenhaus dabei wenn sie 2 Tage stationär wegen der Chemo da bleiben muss.

Ihre Familie ist ziemlich überfordert,
Der Mann verläßt den Raum wenn wir darüber reden oder weint, der Sohn ignoriert alles, die Tochter erledigt den gesamten Haushalt und geht arbeiten, ist aber so ziemlich die einzigste die auch redet und zuhört.

Alles in allem hat sie schon großen Halt in der Familie (ihre eigene Aussage).
Aber sie macht gar nichts.
Kein Spaziergang, geht nicht mal mit einkaufen oder ähnliches. Essen kann sie auch nur sehr wenig (Zwiback und Suppe; morgens ein Brot!)
Sie kommt auch nicht mehr zu mir (wohnen im selben Haus!),
sie sitzt oder liegt nur rum. Wenn ich frage warum, sie ist zu schwach.

So schlecht denke ich gehts ihr aber nicht (natürlich kann ich das NICHT wissen, ist einfach mein Eindruck)

Naja ist vielleicht ihre Art damit umzugehen...
Aber ich hätte noch eine Frage:
wie schnell geht das denn mit den Wechseljahren los?
Sie hat bereits diesmal (nach 3 Chemos) ihre Periode nicht mehr bekommen.
Geht das so schnell?

An alle die geantwortet haben:
Ich finde euch echt toll, wie ihr das alles geschafft habt, wie ihr damit umgeht und durch eure Worte anderen helft und Mut macht. Ihr seid große Klasse.
VIELEN DANK
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  #7  
Alt 21.11.2009, 19:33
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittenes Cervixkarzinom bei Freundin

Die Apathie und Teilnahmslosigkeit ist verständlich, auch wenn ich fast drei Jahre danach schwungvoll von meiner Therapiezeit schreibe, läuft es mir in der Erinnerung immer noch kalt den Rücken runter, wenn ich dran denke.....
Bei mir war die Autorität des Vaters vonnöten, um mich aus dieser Schreckstarre zu reissen.
Dann hat auch geholfen, dass Sommer war, herrliches Wetter und ich mich verantwortlich für das Wohlergehen meines Vaters fühlte, also waren wir beide eben Touristen... doch es gab auch Tage, wo ich mich hab völlig gehen lassen, vor allem, als zum Ende hin das After verbrannt war und ich schreckliche Schmerzen beim Toilettengang hatte.
Und zu Beginn der Therapie: da hatte ich noch eine Woche lang Tumorschmerzen. Es war nichts anzufangen mit mir, wenn der Schmerz kam.

Müde war ich immer, mit einer Ausnahme: nach der Chemo: da hat mich das Kortison so aufgeputscht , dass ich nur am Plappern war, konnte dann auch nicht schlafen.

es ist ein seelisches Wechselbad der Gefühle: furchtbare Angst: Therapie wirkt nicht...muss sterben , Hoffnung: Therapie wirkt, muss nicht sterben u.s.w.

Logisch, dass man sich da sehr zusammenreissen muss, um seinen normalen Pflichten nachzugehen, meist schafft man es nicht....
Alles ist so unwirklich und so unwichtig !!!
Manch einer trauert und schreibt sein Testament.
Mit diesen Gefühlen kann man schwer umgehen. Und es kommt auch alles so plötzlich, von einer Minute zur anderen, man ist nicht vorbereitet...

Sei energisch, schlepp sie eine Runde ums Haus, sage, DU musst es tun und ob sie dich nicht begleiten kann, bitte sie um ein Rezept, frag ob sie dir helfen kann beim Kochen, dann lad sie zum Essen ein.....
Sie darf nicht so viel abnehmen !!!! Verwende alle Tricks, um sie aus der Lethargie zu reissen, akzeptiere aber auch, wenn du es nicht schaffst.

p.s: nach der 1.Bestrahlung war ich in den Wechseljahren...sofort. (Hitzewallungen inklusive)
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (22.11.2009 um 01:20 Uhr)
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  #8  
Alt 21.11.2009, 20:01
Weihnachtsfee Weihnachtsfee ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittenes Cervixkarzinom bei Freundin

Wenn ich das ja mal erleben würde, dieses Wechselbad...
Irgendwie bleibt das bei ihr aus
Sie hat nicht einmal geweint, als ich sie darauf ansprach, sagte sie sie hätte es ja geahnt..
Sie ist gleichbleibend... ich weiß nicht wie ich es benennen soll, mhhh na cool
Das einzigste was auffällt ist, dass sie agressiver ist als vor der Krankheit
habe eine Bekannte (Pschotherapeutin ) gefragt was das bedeutet und sie meinte jeder Mensch reagiert anders auf diese Diagnose und meine Freundin eben agressiv...
Ich werde nochmal mein Bestes geben und versuchen sie ein wenig raus zu locken, habe aber wenig Hoffnung,
denn wenn sie etwas nicht möchte, können keine 10 Pferde sie dazu bringen
Beispiel:
Bei meinem alten Hund mußte vor 19 Tagen ein Auge operativ entfernt werden.
Ich bat sie darum nochmal zu mir zu kommen da man ja nicht wußte ob der Hund es überlebt...
Aber nichtmal das hab ich erreichen können.
Dabei mag sie den Hund auch sehr gerne, und weiß wie wichtig dieses Tier für mich ist.

Aber wie gesagt ich versuch es einfach nochmal.
Oh Mann ich danke dir für deine Antwort.
Es hilft doch sehr darüber zu schreiben.
Bin zwar nicht selbst krank aber es ist trotzdem sehr schwer...

Dass es so schnell mit den Wechseljahren geht, hätte ich nicht gedacht...
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