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  #1  
Alt 29.01.2013, 19:17
Lukki Lukki ist offline
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Standard Nachsorge Termine

Guten Abend zusammen,

heute hatte ich bei der Arbeit ein Erlebnis, was mich etwas traurig gemacht hat. Jetzt wollte ich hier mal fragen, ob ich das vielleicht falsch verstehe oder wie ihr das seht.
Seit August bin ich auf dieser Stelle und habe dort von Anfang an gesagt, das ich 2011 Krebs hatte und ich noch immer zur Nachsorge muss (alle 3 Monate).
Den ersten Termin im August habe ich extra in meinen Urlaub gelegt. Im November musste ich dann wieder und da ich nicht so viele freie Tage zur Verfügung habe, habe ich mir vom Krankenhaus eine Bescheinigung mitgeben lassen.
Jetzt habe ich für nächste Woche wieder einen Termin und habe es heute meiner Chefin mitgeteilt und sie meinte, wir würden immer noch in einem Betrieb arbeiten, ich hätte nicht das anrecht auf Privilegien und ich könne den Termin nicht wahrnehmen. Diese Woche wären 2 Kollegen krank und da sie nicht wüßte ob die nächste Woche wiederkommen, könne sie mir das nicht gewehren.
(Später habe ich dann erfahren, das eine andere Kollegin am Freitag frei machen darf.)
Außerdem meinte sie dann noch, ich hätte ja immer etwas und sie wäre froh das die andere Kollegin (die auch Krebs hatte) so stabil sei.
Ich war wie vor den Kopf geschlagen und weiß gerade nicht, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll.
Wenn ich bei der Arbeit bin gebe ich wirklich alles, weshalb ich das nicht so recht nachvollziehen kann.
Ich gehe doch nicht aus Spaß zur Nachsorge, habe noch immer Probleme mit meiner Psyche und seit einem halben Jahr eine schlimme CMD, wo ich auch noch drauf behandelt werde.

Vor ein paar Wochen hat sie mir auch schon gesagt, das ich mich rechtzeitig Arbeitsuchend melden soll, da sie keine Stelle für mich ab Sommer mehr hat. Eine Woche später hat mir dann eine Kollegin berichtet, das es zum Sommer neue Stunden gibt. Das hat mir die Chefin aber verschwiegen. Sie hat dagegen vor allen Kollegen darauf hingewiesen, das ich mich um eine neue Stelle kümmern soll.

Sehe ich das heute erlebte nun als zu streng, oder wie denkt ihr darüber?

LG
Lukki
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  #2  
Alt 29.01.2013, 19:39
Venusberg Venusberg ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Hi Lukki,

nach Deinen Schilderungen kann ich nur sagen, dass Du es nicht zu streng siehst. Es ist schon der Hammer, wie hier mit Dir in Deinem beruflichen Umfeld umgegangen wird. Es wird wirklich überall immer härter. Ich selbst chronisch krank mit etlichen OP's nehmen jetzt gerade auch wieder Urlaub für die nächste OP, um nicht dumm aufzufallen. Ich weiss, eigentlich ganz schön dumm, hab' aber zu grosse Angst, der nächste auf der Abschuss-Liste zu sein.

Ich kann so gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst und wünsche und hoffe, dass Du bei Deiner wohl kommenden Arbeitssuche Glück hast und kann Dir nur raten, genau zu überlegen, was Du bei Deinem eventuellen neuen Arbeitgeber gegenüber Chef/Chefin und KollegenInnen sagst.

Guter Rat - hab' alles schon durch - habe auch aufgrund meiner Erkrankung bereits einen tollen Job verloren.

Sei gedrückt - lg. Venusberg
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  #3  
Alt 29.01.2013, 22:04
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Hallo Lukki, es ist wirklich schlimm, wenn man wegen einer Erkrankung blöd angemacht wird.

Du schreibst, dass Du frei nimmst, wenn du zum Arzt gehst. Aber um wie viel geht es denn da? Hast du wirklich keine Möglichkeit, das wieder hereinzuarbeiten?

Ein Recht darauf, während eines Arzttermins bezahlt zu werden, hat man nämlich nicht. Wenn es aber garnicht anders geht, muss man frei bekommen, das wird dann aber nicht bezahlt.

Ich bekomme es schon immer hin, einen Termin außerhalb der Arbeitszeit zu bekommen, ich weiß ja schon 3 Monate vorher, dass ich zur Nachsorge muss, dann bekomme ich immer einen Termin, bei dem ich nicht freinehmen muss, oder jedenfalls nicht so lang. Die Arbeitszeit, die ich fehle, muss ich aber auch aufholen, aber bei Gleitzeit ist das kein Problem. Trotzdem brauche ich eine Bescheinigung, dass die Untersuchung nur zu diesem Termin möglich war - und die bekomme ich so gut wie nie (außer bei akuten Sachen) - eben weil ich auch außerhalb der Arbeitszeit Termine bekomme. Mein Gynäkologe ist z. B. zweimal in der Woche abends bis 7 zu sprechen.

Mich ärgerts auch immer wieder, dass ich krank bin und dann auch noch in meiner Freizeit zu den Arztterminen rennen muss, aber es hilft nichts. Die Arbeitsvereinbarung ist bei uns einfach so.

Ich wünsche dir viel Glück

Calypso
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  #4  
Alt 29.01.2013, 23:28
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wolfgang46 wolfgang46 ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Hallo Lukki,

DAS erfüllt meines Erachtens den Tatbestand von Mobbing.

Wie groß ist die Firma und habt ihr einen Betriebsrat der dir helfen könnte.

Aber auch Dein Arzt kann Dir helfen: Er kann Deine Chefin anrufen und ihr klar machen, dass sie eine Fürsorgepflicht für ihre Untergebenen hat.
Sollte nämlich durch dieses Verweigern die Krankheit, egal welche, schlimmer werden, kann man sie sogar zur Rechenschaft ziehen.
Lass Dir bitte von ihr schriftlich bestätigen, dass Du zur Zeit "unabkömmlich" bist.

Auch würde ich mich in einer öffentlichen Rechtsauskunftsstelle oder bei Deiner Krankenkasse nach Deinen Rechten erkundigen.

Hast Du schon einen Behindertenausweis beantragt?
Wenn nicht, sofort machen, dann hast Du einen gewissen Kündigungsschutz.
(Hilft zwar nicht immer, aber gibt dann wenigstens die Möglichkeit einer Abfindung.)

Ich hoffe, dass dieses wenigstens etwas hilft.

Bist du im Rechtsschutz / Gewerkschaft?
Solltest Du eventuell überlegen ob Du's nicht brauchst.

Ganz viel Glück
Wolfgang
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  #5  
Alt 30.01.2013, 00:55
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Hallo Lukki,

abgesehen davon, daß es sich, nachdem, was du schreibst, um reinstes Chef-Mobbing handelt: geplante Arzttermine, gleich welcher Art, sind nach gängigem Arbeitsrecht grundsätzlich in die Freizeit zu legen. Dazu zählt deine Kontrolluntersuchung. Da beißt keine Maus einen Faden ab. Ausnahme: ein Termin für den anstehenden Arztbesuch ist außerhalb der Arbeitszeit nicht möglich z.B.: Blutentnahme, zu der man morgens nüchtern erscheinen muss, und dieser Termin fällt auf die Arbeitszeit. Dazu muss er dich freistellen, kann jedoch die Nacharbeit der ausgefallenen Arbeitsstunden verlangen. Freistellung bedeutet nicht, daß die ausgefallene Arbeitszeit auch bezahlt werden muss. Wird ein Arbeitnehmer aufgrund des Arztbesuchs und der dabei durchgeführten Untersuchung arbeitsunfähig geschrieben, so zählt bereits der Arztbesuch zur bezahlten Freistellung, falls dieser Termin in die Regelarbeitszeit fällt.

Läßt sich ein geplanter Arztbesuch (wie z.B. deine Kontrolluntersuchung) unter keinen Umständen außerhalb der Arbeitszeit legen, so kann der Arbeitgeber ebenfalls die Nacharbeit verlangen. Den Nachweis, daß sich der Termin nicht anders finden ließ, muss der Arbeitnehmer erbringen (Attest des Arztes).

In deinem aktuellen Fall (wie z.B. 2 Kollegen sind bereits krank geschrieben) kann der Arbeitgeber verlangen, daß der Arbeitnehmer einen Arzttermin, der nicht auf Grund einer akuten Erkrankung eingehalten werden muss (z.B. geplanter Arzttermin), seinen Arzttermin aus betrieblich erforderlichen Gründen, s.o., in vertretbarem Rahmen verschiebt.

Desweiteren kann es betriebliche Vereinbarungen geben (z.B. Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen), die abweichende Regelungen beinhalten.

Das sind meine Informationen. Sie müssen nicht in allem stimmen, ich lasse mich da auch gerne berichtigen. Falls es bei euch einen Betriebsrat gibt oder du Gewerkschaftsmitglied bist, wende dich an die entsprechenden Stellen. Sie können dich genauer beraten, eventuell vermitteln oder auch gerichtlich vertreten. Wenn nicht, kann dir die Beratung bei einem Anwalt für Arbeitsrecht helfen. Auch über Dinge, was Chef-Mobbing betrifft. Wolfgang hat es bereits empfohlen. Ansonsten kann ich nur empfehlen, zu versuchen, dich mit deiner Chefin gütlich zu einigen und entsprechenden Willen in dieser Angelegenheit zu zeigen.

Ich hoffe, du kannst das einvernehmlich regeln. Du kannst auch im Netz mit dem Begriff "Arzttermin und Arbeitszeit" oder ähnlichem suchen.


Liebe Grüße,

Helmut
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  #6  
Alt 30.01.2013, 11:08
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Hallo zusammen,

nun, wahrscheinlich sehe ich das alles etwas abgeklärter . Wie Helmut schon schreibt, sind Arzttermine in der Regel in der Freizeit zu nehmen bzw. durch Freizeitausgleich abzugelten. Nicht jeder hat das Glück eine Stelle mit Gleitzeit zu haben. Wer "starre" Arbeitszeiten hat und dann noch eine Wochenarbeitszeit aufbringen muss, die über dem heute häufig anzutreffenden niedrigeren Vollzeitstunden liegt, steht eigentlich immer vor verschlossenen Arztpraxen. Mal davon abgesehen, dass man schon froh ist einen Termin beim Facharzt oder Uniklinik zu bekommen, der "schon" in zwei Monaten ist. Man nimmt diesen Termin dankend an. Wohlwissend, dass man dann eventuell "auf der Arbeit" Ärger bekommt. Aufgrund von zu viel Arbeit, zu wenig Kollegen, die da sind, Arbeitgeber, die anderes im Sinne haben (ohne Wertung gemeint) und und und. Es ist und bleibt ein good will des Arbeitgebers. Denn streng genommen ist jede Urlaubseinreichung schon ein Beispiel für die Entscheidungsfreiheit des Arbeitgebers.

Mir wurde damals auch gesagt, dass ich, wenn ich wieder anfange zu arbeiten, 100% Leistung zu erbringen habe und meine Arztbesuche mit Urlaub etc abzudecken hätte. Nun, im Gegenzug habe ich mir einen Behindertenausweis ausstellen lassen und habe ihn meinem Arbeitgeber in Kopie zur Verfügung gestellt. So konnte ich einen Teil meiner Arztbesuche abdecken. Okay, ich weiß, dass eigentlich diese Zusatztage zur Erholung gedacht sind, aber ...

Wenn ich das bei Lukki richtig interpretiere ist die seit August ausgeübte Tätigkeit ebenfalls eine zeitlich begrenzte Stelle. Sie läuft also nächsten Sommer aus. Unweigerlich. Dann hat es der Arbeitgeber wieder in der Hand wen und ab wann er bzw sie einstellt. Sie hat im Grunde heute schon kundgetan - und zwar vor Zeugen - dass das Arbeitsverhältnis nicht erneuert wird. Sie sichert sich ab. So bedauerlich es für Lukki ist, aber jeder Arbeitgeber hat das Recht seine Arbeitnehmer selber auszusuchen. Zumindest weiß Lukki jetzt schon was da kommt. Manch ein Arbeitgeber rückt damit erst kurz vor dem Ende des Arbeitsverhältnisses heraus.

Was den freien Tag anbelangt, nun, auch da stellt sich die Frage: Hat die Kollegin, die den Urlaub bekommen hat, die gleiche Arbeitsplatzbeschreibung oder ist sie eher "entbehrbar"? Ist mit dem Urlaub von Lukki ein Tätigkeitsbereich komplett ohne Arbeitnehmer oder hätte die Kollegin diese Tätigkeit auch ausüben können? Es sind zuviele Fragen, deren Antwort hier garnicht bekannt sind und somit eigentlich nur eine emotionale Antwort zulässt. Und diese ist menschlich, ohne Frage, aber nicht hilfreich.

Alles in allem, die Situation ist nicht gerade für den Gemütszustand und die Gesamtsituation förderlich.

Lukki, schlaf drüber. Und entscheide, ob Du mal ein Gespräch anstrebst mit dem Inhalt "was gefällt ihr nicht". Und guck mal in Suchmaschinen nach dem Begriff "bossing". Das ist der Begriff von Mobbing seitens der Vorgesetzten. Und entscheide dann in einer ruhigen Minute, ob dies auf Deine Situation zutrifft oder nicht. Versuche dies aber bitte mit einem klaren und ruhigen Kopf.
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  #7  
Alt 30.01.2013, 14:27
Marlem Marlem ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Ich will Dir jetzt nicht sagen was alles geht und was nicht.
Aber in der Situation wo du bist wäre die Handlung für mich klar ich würde zum Arzt gehen da der Job so oder so im Sommer ausläuft, wäre mir das wissen ob Gesundheitlich noch alles in Ordnung ist, mir wichtiger wie der Job!!!!!!!
Da man einen Nachsorge Termin meist nicht grade um ein paar tage verlegen kann wenn es geht mit dem Verlegen auch gut aber darauf Verzichten NIE!!!

VG Markus
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  #8  
Alt 30.01.2013, 20:37
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Vorsicht, Markus,

ich könnte mir vorstellen, daß deine geschilderte Handlungsweise ein Grund zur fristlosen Kündigung sein könnte und damit wäre Lukki am wenigsten gedient. Nach dem, was sie schreibt, scheint ihre Chefin doch geradezu nach einem solchen Grund zu suchen. Ob eine fristlose Kündigung aus diesem Grund rechtens wäre oder nicht, spielt für Lukki keine Rolle: sie hätte den beruflichen Schaden und eine Menge Ärger am Hals.

Sollte ihre Chefin mit der Verweigerung der Freistellung für den Kontrolltermin aus betrieblichen Gründen im Recht sein, so sitzt Lukki definitiv am kürzeren Hebel. So unverständlich die Haltung ihrer Chefin vordergründig betrachtet auch sein mag. Wir können das von hier aus nicht abschließend beurteilen. Es gibt, wie JF beschrieb, zu viele Unwägbarkeiten.

Das Verlangen, auf eine Kontrolluntersuchung zu verzichten, damit wird sich ihre Chefin nicht durchsetzen können. Mit einer Verschiebung um eine Woche oder etwas mehr jedoch sicher. Sofern möglich. Es bringt vor allem Lukki nichts, da jetzt mit aller Gewalt mit dem Kopf durch die Wand gehen zu wollen.

Ich warte jetzt ab, was Lukki selbst dazu zu sagen hat und hoffe, daß sie das Problem für beide Seiten befriedigend aus der Welt schaffen kann.


Viele Grüße,

Helmut
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  #9  
Alt 30.01.2013, 20:55
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wolfgang46 wolfgang46 ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Hallo zusammen,

wir kennen alle die Aufregung und Angst vor einer Kontrolluntersuchung.
Das ist hier in den vorangegangenen Beiträgen gut rüber gekommen.Weil wir im Prinzip alle einer Meinung sind, diese aber unterschiedlich geprägt ausdrücken, habe ich einmal auf den Seiten von Anwälten gesucht und etwas passendes gefunden.

Zu einer ähnlichen Situation hat ein Anwalt folgendes geschrieben:
Wie hier ging es um Freistellung, aber auch um Lohnfortzahlung.

"Arztbesuch

Will der Arbeitnehmer einen Arzttermin während der Arbeitszeit wahrnehmen, so ist zu differenzieren. Ist der Arbeitnehmer bereits während des Arztbesuches arbeitsunfähig erkrankt, so hat er ohnehin einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung nach dem Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG), siehe unten.

Ist der Arbeitnehmer nicht arbeitsunfähig krank, so kommt ein Anspruch auf bezahlte Freistellung nur in Betracht, wenn der Arztbesuch zu dem jeweiligen Zeitpunkt medizinisch notwendig ist. Das ist stets bei akuten Beschwerden der Fall.
Ein persönlicher Verhinderungsgrund zur Begründung des Freistellungsanspruches liegt aber auch dann vor, wenn die ärztliche Versorgung zur Arbeitszeit erforderlich ist, wie bei zwingend festgelegten Besuchsterminen, zum Beispiel Blutabnahme im nüchternen Zustand oder Röntgen. Voraussetzung ist stets, dass der Arbeitnehmer auf die Termingestaltung des Arztes keinen Einfluss nehmen kann.
Ein Verhinderungsgrund des Arbeitnehmers ist auch anzunehmen, wenn der aufgesuchte Arzt Sprechstunden nur in der Arbeitszeit des Arbeitsnehmers hat. Hat der Arzt allerdings Sprechstunden außerhalb der Arbeitszeit, muss der Arbeitnehmer zunächst um einen Termin in dieser Zeit nachsuchen. Eine Verpflichtung, auf einen solchen Termin besonders zu drängen, besteht jedoch nicht. In Betrieben mit gleitender Arbeitszeit wird der Arztbesuch während der Dienstzeit meist die Ausnahme sein. Hier können die Beschäftigten Beginn und Ende ihrer Tätigkeit in recht weitem Rahmen selbst bestimmen und folglich private Termine auch außerhalb ihrer Kernzeit wahrnehmen. Allerdings sollte hier zwischen den unterschiedlichen Gleitzeitmodellen differenziert werden. Je freier der Arbeitnehmer in seiner Arbeitszeitgestaltung ist, um so mehr kann von ihm erwartet werden, dass anderweitige Verpflichtungen nicht auf die Dienstpflicht einwirken. Bei fester Kernzeitbindung ist aber durchaus ein Freistellungsanspruch im Rahmen der oben genannten Grundsätze denkbar.
Der Arbeitgeber hat in jedem Fall die Möglichkeit, sich über die Sprechstunden eines Arztes zu informieren und sich gegebenenfalls die Notwendigkeit des Arzttermins durch Vorlage einer entsprechenden ärztlichen Bescheinigung bestätigen zu lassen. Der Arbeitgeber kann aber nicht von dem Arbeitnehmer verlangen, dass dieser den Arzt wechselt und künftig einen Arzt aufsucht, der auch Sprechstunden außerhalb der Arbeitszeit anbietet." Zitat Ende.

Ich hoffe, dass dieses hier etwas zur Klarstellung beiträgt.

Auch ich warte jetzt auf Lukkis Antwort.

Alles Gute zusammen
Wolfgang
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  #10  
Alt 31.01.2013, 21:34
Lukki Lukki ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Guten Abend zusammen,

vielen Dank für die vielen Beiträge.
Da ich gestern Abend bis um 22.00 Uhr arbeiten musste, komme ich leider erst heute dazu, darauf zu antworten.
Erst einmal ist es so, das ich den Nachsorge Termin nicht nach Feierabend legen kann, da ich ins Krankenhaus muss an dem Tag. Dort bekomme ich morgens einen Zugang gelegt (und dabei Blut abgenommen), dann muss ich ein Kontrastmittel trinken und habe dann ca. 1 Stunde Wartezeit (damit sich alles im Körper verteilen kann). Dann geht es in die Radiologie, wo ich auch nicht immer direkt dran komme. Dort bekomme ich dann intravenös noch ein Mittel und bekomme das CT gemacht. Anschließend müssen wir noch mind. 30 Minuten warten um zu sehen, ob ich auf das Kontrastmittel allergisch reagiere. Das ganze dauert meistens so 5 Stunden. Den restlichen Tag verbringe ich dann auf Toilette, da ich Durchfall habe.
Wenn ich alle Stunden nacharbeite, müsste ich ohne Ende Überstunden machen, was bei uns aber nicht möglich ist. Ich habe zwar 35 Tage Urlaub, doch da ich mit 3 Wochen Ferien beginnen musste (Schließzeit) dann 2 Wochen Weihnachten nehmen musste (Schließzeit) und zum Ende meines Vertrages wieder 2 Wochen Schließzeit ist, bleiben mir kaum freie Tage zur eigenen Verfügung und die möchte ich nicht wirklich dann auch noch im Krankehaus verbringen.
Ich bekomme übrigens immer eine Bescheinigung vom KH für den Tag.
Die kranken Kollegen sind übrigens diese Woche krank und meine Chefin wußte noch nicht, ob sie nicht evtl. wiederkommen. Die eine hat sich mittlerweile bereits für Montag wieder arbeitsfähig gemeldet. Dabei handelt es sich übrigens um eine Praktikantin und eine Zusatzkraft.
Die Kollegin, die Urlaub bekommen hat, ist eine Fachkraft und ich bin nur eine zusätzliche 2. Fachkraft.
Ich habe übrigens auch keine Möglichkeit zur Gleitzeit, sondern starre Arbeitszeiten die sich von 8-16.30 Uhr belaufen. Dann habe ich noch 45 Min. Fahrzeit.
Und wir haben einen Tarifvertrag der evangel. Kirche in dem steht, dass wir eine Arbeitsbefreiung bekommen können, wenn es nicht anders zu legen ist und das sogar die Fahrtzeit zum Arzt hin und auch der Rückweg dazu zählt.
Wie ihr seht, habe ich mich in den letzten Tagen mit viel rechtlichem beschäftigt.
Heute war ich bei meiner Hausärztin und die war total schockiert über das Verhalten meiner Chefin und hat mich erst einmal krank geschrieben.
Ich habe übrigens schon einen Behindertenausweis mit GdB 80.
Mit meiner Chefin reden kann man übrigens nicht. Ich habe es schon öfter versucht und sie fühlt sich dann immer direkt angegriffen und hat mir sogar schon vorgeworfen ich wolle mit ihr meine Überstunden aushandeln wie auf dem türkischen Basar. Dabei habe ich nur gefragt, wie sie die Stunden errechnet, denn ich hatte viel weniger Überstunden ausgerechnet.
Nun muss ich morgen dort anrufen und mich krank melden, was mir echte Magenschmerzen bereitet, denn es wird bestimmt sehr unangenehm werden.
Zur Zeit überlege ich die Stelle zu kündigen.
Heute habe ich schon beim Arbeitsamt angerufen und das abgeklärt.
Ab Sommer bin ich die Stelle sowieso los und bisher habe ich, Gott sei Dank, immer eine neue Stelle gefunden.
Ich bin also zuversichtlich.
Jetzt werde ich mich erst einmal um meine Gesundheit kümmern.

Vielen Dank noch einmal und schönen Abend noch.

Liebe Grüße
Lukki
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  #11  
Alt 01.02.2013, 18:45
Marlem Marlem ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

@ Helmut

ich habe auch gesagt FÜR MICH und das meinte ich auch so!! Wo bei ich mir für Mich auch der Konsequenzen bewusst bin.
Wenn es dann auch noch ein Kirchlicher Arbeitgeber ist ist das ganze in meinen Augen noch um einiges schlimmer wenn die schon so Reagieren!!!!
Wollte mit meinem Beitrag auch nur mal aufzeigen das man auch ab und an mit dem Kopf durch die wand gehen kann ;-)))
Denn Danken tut es einem der Arbeitgeber in der Situation meist nicht, und nicht nur in der Situation!!!

Viele Grüße Markus

Geändert von Marlem (01.02.2013 um 18:48 Uhr)
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  #12  
Alt 02.02.2013, 00:37
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Nachsorge Termine

Hallo Marlem,

schon OK. Ich hatte dich schon richtig verstanden. Wollte dich keineswegs angreifen, sondern lediglich die möglichen Konsequenzen für Lukki deutlich machen. Wie man nun aus ihrer heutigen Antwort lesen kann, ist sie umfassend informiert und weiß genau, was sie tun wird.

Es wird immer wieder und leider auch immer öfter Chefs geben, die glauben sich auf dem Rücken der Angestellten profilieren zu müssen bzw. die ihre Machtgelüste an Untergebenen auslassen wollen. Wie man lesen kann auch gegen alle Verträge. Leider gibt es zu wenige, die sich dagegen wehren.

Lukki,

ich drücke dir die Daumen, daß alles zu deiner Zufriedenheit läuft.


Herzliche Grüße,

Helmut
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