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Alt 14.12.2002, 23:08
Gast
 
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Standard Jemand schickte uns ein Zeichen........

Heute vor zwei Wochen ist mein Papa gestorben. er war zwei Jahre krank, es began mit Schilddrüsenkrebs, OP, Bestr. ,6 Monate später dasselbe, weitere sechs Monate später Kehlkopfkrebs, weitere 8 Monate später sein Todesurteil Metastasen im Kopf........
Im Februar 2001 wurde meinem Papa der Kehlkopf entfernt und das bedeutete nie mehr seine Stimme zu hören, ich kann mich nicht mehr an seine Stimme erinnern. Ich kann sie nicht mehr in meinem Kopf finden. Im Juli 2001 war ich mit meinem Vater zur Reha und nach vielem hin und her gelang es ihm mit diversen Hilfsmitteln wieder zu sprechen. Er war so glück´lich und voller Zuversicht, doch das Glück währte nur kurze Zeit. Anfang Oktober bekam er Kopfschmerzen und innerhalb von 3 Tagen war sein Zustand so schlecht, daß wir ihn schweren Herzens ins Krankenhaus bringen mußten. Seine rechte Seite war gelähmt, er konnt nicht mehr sprechen, nicht mehr schreiben, nicht gehen, war völlig hilflos. Die Ärzte sagten uns seine letzte Chance wäre eine Ganzkopfbestrahlung und schon nach den ersten 5 Bestr. mußten wir hilflos mitansehen wie es ihm immer schlechter ging. Wir haben ihn nach Hause geholt und die Bestr. ambulant fortgesetzt, jedoch nur mit dem Erfolg hilflos mitanzusehen wie er alles verlor..........
Eine Woche bevor er starb bekam er von unserem Pfarrer die Krankensalbung und an dem Tag hat er sich seinem Schicksal hingegeben und wir mußten ihn das erste mal ins Bett tragen. Einen Tag später versuchte ich ihn zu füttern doch er war ins Koma gefallen und nahm keine Nahrung mehr auf. Die Metastasen im Kopf begannen aufzuplatzen und alles lief zum Mund und zur Nase herauß und dann dieser Geruch im ganzen Haus. Der Tod war nah, ich konnt nichts mehr empfinden. Dieser Mensch der da lag hatte nichts mehr von meinem Papa. Er war nur noch Haut und Knochen, war so gan verändert und ich konnte nicht mehr glauben, daß er es ist. Es tat so weh. Er starb am 30. 11. 02. Am 23.11.02 rief mich meine Mutter an um mir unglaubliches zu berichten. Im Wohnzimmer haben meine Eltern einen Funk- Uhr mit Dtumsanzeige. und als ihr Blick darauf viel stand er auf 30.11.02, sie ging in die Küche und dachte heute ist kein 30.11.02 und es war der 23.....Sie ging noch mal ins Wohnzimmer, Wecker: 30.11 (Funkwecker) Nach ein paar Stunden hat sie wieder auf den Wecker geschaut und er stand wieder normal auf 23.11. Als sie mir das erzählte war ich mir ganz sicher, daß Pappa am 30.11. sterben wird. Die Situation wurde immer schwieriger und ich sagte täglich: Mama, er hat es bald geschafft am Samstag ist alles vorbei. Das war unser beider ganzer Halt. An dem besagten Samstag früh duschte ich, machte mich hübsch zurecht und packte eine Reisetasche mit Kleider unter anderem auch Kleider für seine Beerdigung. Ich kümmerte mich intesiver als sonst um meine Kinder, weil ich wußte, daß ich die nächsten Tage meiner Mutter zur Seite stehen wollte. Ich rief mittag daheim an und meine Mutter sagte bei uns alles in Ordnung. Gegen 17.30 rief ich an und sagte: Mama ich fahr jetzt los. Sie sagte ja komm jetzt. Ich spürte, daß irgendwas nicht stimmte, aber sie wollte mir nichts sagen. Ich sagte zu ihr: Mama sag was los ist , ich weiß das der Papa heute stirbt und darauf sie schweren Herzens: Gerade hat er das letzte Mal geatmet........
Mein erster Gedanke war: Papa du hast es geschafft!!!!!!!Ich freute mich so für Ihn, daß er jetzt alles überstandenhatte. Ich machte mich auf den Weg. Ich wollte Papa nicht mehr sehen, es viel mir zu schwer. Am nächsten Tag ging die ganze Familie zum Leichenhaus. Ich war mir so unsicher, ob ich ihn so gequält ein letztes mal sehen wollte. Schließlich hab ich mich dafür entschlossen und ich bin so dankbar und froh. Im Sarg lag plötzlich wieder mein Papa. So entspannt so friedlich alles Leid war von ihm gefallen. Seit diesen Ereignissen bin ich mir ganz sicher irgendetwas zwischen Himmel und Erde gibt es. Ich bin dankbar und es gibt mir Kraft nicht nur traurig zu sein, ich denke immer jetzt hat er wieder seine Stimme., er kann in seiner Natur, die er so liebt herumspazieren usw. Heute bekam ich noch eine Trauerkarte von einer lieben Brieffreundin und so sehe ich auch alles:


Der Tod ist nichts, ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen. Ich bin ich, ihr seit ihr. Das, was ich für euch war, bin ich immer noch. Gebt mir den Namen, den Ihr mir immer gegeben habt. Gebraucht nicht eine andere Redensweise. Seit nicht feierlich oder traurig. Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Betet, lacht, denkt an mich, betet für mich, damit mein Name im Haus gesprochen wird, so wie es immer war, ohne irgendeine besondere Betonung, ohne die Spur eines Schattens. Das Leben bedeutet das, was es immer war. Der Faden ist nicht durchschnitten. Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges.

Auf meinem Kranz stand: Wir sehen uns im Himmmel!!!! und daran glaub ich ganz fest
Alles liebe für Euch da draußen
Manuela
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