Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 26.09.2013, 17:55
Minka89 Minka89 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 26.08.2013
Beiträge: 4
Standard Ich finde nicht mal Worte für die Überschrift...

Hallo Ihr,

eigentlich wollte ich mich schon seit 2 jahren hier anmelden...aber im Nierenkrebsforum. Nun wo ich mich durchgerungen habe (kann garnicht sagen warum mir das Anmelden hier so schwer fiel..), bleibt mir nur das Hinterbliebenenforum...

Ich habe keinen Vorstellungsthread gefunden, deswegen mach ich es einfach hier.

Ich bin 24 und habe meinen Papa heute vor 7 Wochen verloren.
Mich holt das Ganze nun erst nach und nach ein, ich werde immer stiller, zieh mich zurück und bin so traurig...

Mein Papa hat im August '11 die Diagnose Nierenkrebs (entschuldigt wenn ich gerade keinen 100% genauen Bezeichnungen nenne) bekommen, mit Metastasen in Leber, Hüftknochen und Lymphknoten.
Das war damals natürlich ein riesiger Schock für mich und meine Familie, aber wir haben alle daran geglaubt dass er es schafft. Die erste Chemo hat er super vertragen, ohne Übelkeit, Haarausfall o.Ä., sie hat auch gut angeschlagen, die Metastasen waren weg, der Tumor in der Niere kleiner.

Meine Papa hatte 3 Monate Ruhe. Wieder Metastasen. Wieder Chemo, dieses Mal hat sie ihn körperlich fertig gemacht, er wurde immer dünner und hatte keine Haare mehr. Metastasen sind keine verschwunden. Aber wir haben immernoch daran geglaubt, dass er es schafft.

Die dritte Chemo schlug wieder gut an, nicht so gut wie die erste, aber wir konnten ein weitesgehend normales Familienleben führen, zwar sah man, dass er körperlich längst nicht mehr so fit wie ''früher'' war, aber hauptsache Papa war da und hatte keine Schmerzen.
Anfang Juni die Wahnsinnsdiagnose : Alles ist weg, nichts mehr zu sehen außer der Tumor in der Niere, der aber ''ganz klein'' gewesen sein soll.
Das war Anfang JUNI.

Anfang Juli kippte mein Vater um, kam ins Krankenhaus, diverse Untersuchungen, und die Diagnose: Er stirbt. Er wird nie wieder gesund, es sei nur noch eine Frage der Zeit und es ginge längst nicht mehr um Heilung sondern nur noch darum sein Leben zu verlängern... (Er hatte neben seinem Nierentumor die gesamte Wirbelsäule voller Metastasen und sein Hirn war ebenfalls voll damit)

Ich war sprachlos, ich konnte nicht mal weinen nachdem die Ärzte uns das mitteilten, ich wollte nicht wahrhaben, dass er bald nicht mehr da ist, ... Bis zur letzten Minute habe ich auf ein Wunder gehofft.

2 Wochen blieb er im Krankenhaus, er wollte noch Bestrahlung probieren, im Hirn, damit er soweit es geht ''klar'' bleibt.... 5x stationär im Krankenhaus und
3x zuhause, ambulant. Dann mussten wir abbrechen, er konnte nicht mehr.

Laufen konnte er seit Juli nicht mehr. Ich war ab dem Tag an dem umkippte zuhause,(wohne 120 km weg) habe mich krankschreiben lassen um jeden Tag da zu sein, für meinen Vater, meine Mutter und meine 3 Geschwister.
Mit meiner Mutter habe ich meinen Vater gepflegt, er wurde bettlägerig. Er sprach nicht mehr, er schluckte so viele Tabletten bis er nicht mehr schlucken konnte, er bekam Morphium... 4 Tage lag er im Bett bis er einschlief.

Ich fasse mich so kurz, weil ich es nicht ertrage alles aufzuschreiben, die Bilder im Kopf.... Er war nicht allein als er starb, er ''wartete'' bis meine Mutter und Ich aufgestanden waren und bei ihm saßen. ich bin so traurig, er fehlt mir so sehr, ich verstehe nicht warum alles so schnell ging..... Also von der Diagnose ''Alles gut'' zu ''Er muss sterben''. Dazwischen lagen nur ca. 6 Wochen, wie kann das sein.....
Ich bin froh, dass ich jeden Tag, jede Nacht, jede Stunde da war, aber nun, 7 Wochen nach seinem Tod überkommt mich so langsam alles.

Wie wird man bloß mit dem Tod eines geliebten Menschen fertig ?


Es tat gut diesen Text zu verfassen, danke, dass es dieses Forum gibt....
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:13 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55