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  #1  
Alt 24.02.2006, 19:46
maja maja ist offline
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Registriert seit: 21.07.2005
Beiträge: 49
Standard Immer wieder Angst

Hallo Ihr,
ich brauche, glaube ich, mal Eure Unterstützung. Ich habe die ganze BK -Behandlung, angefangen von OP, Chemo, Bestrahlung, AHB nun hinter mir, habe wieder angefangen zu arbeiten und könnte eigentlich glücklich sein. Statt dessen fühle ich mich geade einfach nur traurig und depremiert.
Ich habe ein derartiges Misstrauen gegen meinen Körper entwickelt, dass ich ständig Metastasen und Rezidive vermute und panisch zum Arzt renne.
<Es gab auch schon Zeiten, in denen ich gelassener mit der Situation umgehen konnte, aber zur Zeit ist es wieder ziemlich heftig.
Auf der einen Seite will ich nicht, dass die Krankheit so mein Leben bestimmt, auf der anderen Seite werde ich diese Scheiss-Angst auch nicht los.
Und ich kann ja nun nicht alle 2 Wochen irgendwelche Röntgenbilder, Knochenszintis, Mamographien etc. machen lassen.
Ich nehme an ihr kennt diese Gefühle, wie geht ihr damit um?
maja
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  #2  
Alt 24.02.2006, 22:34
mary48 mary48 ist offline
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Registriert seit: 22.02.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Immer wieder Angst

Leider bin ich noch nicht in Deiner Situation, aber ich kann mir jetzt schon vorstellen, wie Du empfindest.
Meine OP ist erst Dienstag und damit beginnt erst alles.
Du kannst Dir vorstellen, dass ich dich beneide. Geht es Dir denn soweit wieder körperlich gut?
Bei mir war es so, dass ich 2 Jahr wußte, daß da etwas in meiner Brust ist, da ich auch eine Hauteinziehung bemerkte, aber die Ärzte fanden das nicht schlimm- bis ich meine Gyn. bei dieser Vorsorge - ich gehe jedes Jahr - mit der Nase drauf gestoßen hab,
Aber seitdem ist es bei mir so, dass ich meinem Körper jetzt völlig vertraue und weiß, daß ich nur auf ihn hören muß - und mich dann natürlich bei den Ärzten durchsetzten muß. Also Dein Bauchgefühl ist entscheidend - hör in dich rein und vertrau Dir. Du wirst eher etwas bemerken als jeder Arzt . wenn wirklich etwas ist.( Das heißt natürlich nicht, dass Du auf die normalen Vorsorgen verzichten sollst.) Also genieße jetzt entspannt Dein Leben.
Viele Grüße Marion
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  #3  
Alt 24.02.2006, 23:36
KleineBlume KleineBlume ist offline
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Registriert seit: 16.01.2006
Beiträge: 2
Standard AW: Immer wieder Angst

Hallo maja,
ich kann mich genau in Dich hineinversetzen-mir ging (und geht) es genauso!!!
Ich bin vor 3 Jahren an BK erkrankt, habe auch alles hinter mich gebracht und bin heute gesund!!!!
Aber: Es gibt Zeiten in diesem Leben "danach" die mich scheinbar vor Angst verrückt machen, Zeiten in denen es mir schwer fällt mich auf mein Leben, meinen Mann und meinen Job zu konzentrieren.Dann ist jedes Piecksen ein Rezidiv, jeder Rückenschmerz eine Knochenmetastase und die Gedanken kreisen ununterbrochen um das Thema Krebs.
Wenn ich aber die letzten 2 Jahre so betrachte (also die Zeit in der die "aktive" Behandlung schon gelaufen war) muß ich sagen daß ich mittlerweile etwas gelassener werde und sich meine Angst auf die 2 Wochen vor meinen Nachsorgeuntersuchungen konzentriert-von dem Tag an sich gar nicht zu reden.....

Ich bin mittlerweile gut zu meinem Körper geworden-was ich früher nicht war,im Gegenteil.Es ist so als hätte ich eine Art Vertrag mit ihm geschlossen mich nicht noch einmal im Stich zu lassen-dafür gebe ich ihm aber auch sehr viel:
Ich ernähre mich gesund, treibe sehr viel Sport und versuche mein Leben zu genießen, mich auf das Jetzt und Hier und nicht auf das "Was wäre wenn" zu konzentrieren.
Ich weiß, das hört sich alles sehr theoretisch an, ich kann es auch schlecht beschreiben....
Ich kann Dir noch einen Buchtip geben!!!
"Den Krebs bewältigen und einfach wieder leben" von Tanja Diamantidis,erschienen im TRIAS-Verlag, kostet so um die 15 Euro.
Da sind sehr schöne Texte drin, es wird Dir bestimmt gefallen!!!!!

Ich wünsche Dir viel Kraft und jemanden der Dich trägt und festhält wenn Dir der rauhe Wind um die Nase fegt!!!!
Paß gut auf Dich auf!!!

Viele Grüße von Kerstin

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  #4  
Alt 25.02.2006, 17:03
Mom 21 Mom 21 ist offline
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Registriert seit: 10.09.2005
Beiträge: 215
Standard AW: Immer wieder Angst

Hallo Maja,
ich habe zwar keinen Brustkrebs (sondern Hautkrebs), aber ich denke, das spielt keine große Rolle. Die Angst ist die gleiche. Meine Diagnose wurde im Dez. 2004 gestellt. Das vergangene Jahr war einfach nur besch........Das kleinste Zwicken hat mich in Panik versetzt. Sofort musste mir ein Arzt bestätigen, dass es keine Metastase, sondern was harmloses ist. Ich kann auch nicht 2 Wochen auf einen Termin warten (Lieber Gott, gib´ mir Geduld - und zwar sofort!). Meine Panik hat mir die Kraft gegeben, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um einen sofortigen Termin zu bekommen.

Vor 14 Tagen habe ich einen dunklen Flecken in meinem Mund gefunden. Mir war klar, das ist ein neues Melanom. War abends um 23,00 Uhr. Musste sofort meine Beruhigungstropfen einwerfen und bin am nächsten Tag sofort in die Klinik zum Nachsehen gefahren. Auf dem Weg dorthin habe ich mir ausgemalt, wie mein Leben (der Rest davon) jetzt weitergehen wird.

Das Ding hat sich als harmlose Blutblase herausgestellt. Eigentlich hätte ich auf der Heimfahrt jauchzen und frohlocken müssen. Aber ich war so fertig mit den Nerven, habe den halben Abend geheult......war völlig ausgelaugt, hatte keine Kraft mehr......

Ich befinde mich seit einem Jahr in psychotherapeutischer Behandlung, um diese Angstattacken in den Griff zu bekommen. Ein ganz klein wenig ist es schon besser geworden. Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder ein einigermaßen normales Leben führen kann, ohne bei jeder Missempfindung sofort zu denken--das ist der Anfang vom Ende. Vorsicht ist gut, Panik ist schlecht.

Natürlich wird mich der Krebs nun ein Leben lang begleiten, aber ich habe noch die Hoffnung, dass ich im Laufe der Zeit besser mit meiner Angst umgehen kann. Mir könnte ja morgen auch ein Dachziegel auf den Kopf fallen oder ich könnte mit meinem Mopped gegen einen Baum fahren.......Das ganze Leben ist ein Risiko.

"Ich habe solche Angst zu sterben, aber damit verhindere ich nicht meinen Tod, sondern ich behindere mein Leben" (Chr. Allert- Wybraniez)

Ich wünsche dir, dass du lernst, mit deiner Angst vernünftig umzugehen (das wünsche ich mir für mich natürlich auch).
Alles Gute für dich
Siggi
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  #5  
Alt 25.02.2006, 20:47
Tweegy Tweegy ist offline
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Registriert seit: 14.02.2006
Ort: Hattingen
Beiträge: 8
Standard AW: Immer wieder Angst

Hallo Ihr Lieben
Das ist ja echt irre, vieviel Trost man hier bekommt und wie ihr (leider) erfahrenen Krebskranken, den Neulingen Mut zusprecht und füreinander da seid! Meine Begeisterung ist grenzenlos!
Am Mittwoch bekomme ich meine zweite Chemo(FEC) IIIIIHH dann schmeckt bestimmt wieder alles nach Schleim aber hauptsache ich muß nicht wieder 13 Std. lang alle 20 Min. brechen.
Zum Glück bekomme ich die 5 Chemos stationär, dann kann mir direkt geholfen werden. Die erste war ja in der Praxis, aber da ich auch schon seit 20 Jahren psychisch krank bin und unter Angstzuständen und Panikattacken leide, hat meine Onkologin bestimmt, daß ich dann besser im KH aufgehoben bin!
Also momentan verliere ich viele Haar, selbst im Schambereich, aber da störts mich nicht Hab hübsche Mützen, Tücher und sogar ne geile Langhaar-Perücke. Die Angst hab ich übrigens auch ständig, nur manchmal kann ich damit umgehen und dann wieder garnicht. Ich müßte auch glücklich sein, weil ich so viel Glück hatte, aber ich ertappe mich immer wieder dabei, daß ich oft in Selbstmitleid verfalle
Mein Mann ist immer für mich da und mein 16 jähr. Sohn is auch richtig klasse. Und trotzdem bin ich oft unzufrieden, aber das liegt sicher auch an der Chemo?!
Na jedenfalls hab ich eine süße Mopslady und die muß ich auch nicht abgeben, davor hatte ich auch schiss! Man soll sich nur nicht in großen Menschenmengen aufhalten, wenn die Leukos so niedrig sind und etwas mehr auf sich achten! Aber da erzähl ich euch ja nix neues.
Ich drücke euch allen die Daumen und mir auch
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Viele liebe Grüße von Silvi
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  #6  
Alt 25.02.2006, 21:56
Norma Norma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Immer wieder Angst

Hallo Maja,

ich glaube, die Angst vergeht nie mehr völlig.
Sie verändert sich nur.

Meine Diagnose war vor 4 Jahren 3 Monaten und 26 Tagen und ich kann nicht behaupten, ich hätte keine Angst mehr.
Genausowenig würde ich davon sprechen, wieder gesund zu sein.*beneide alle, die das können*

Nie ist mir ein Abschied schwerer gefallen, als der endgültige Abschied von der Gesundheit. *wer anders denkt: Glückwunsch*

ABER: ich lebe intensiver, gönne mir endlich auch mal etwas, gehe mit offenen Augen durch die Natur und erfreue mich an vielen kleinen Dingen.
Und ich erkenne, was es alles Schöne gibt, was ich noch erleben will.

Die Angst ist immer mein Begleiter aber ich versuche immer, die Hoffnung in gleicher Stärke mitgehen zu lassen.
Gelingt nicht immer, aber immer öfter. ;-)

Liebe Grüße
Norma
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