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  #1  
Alt 19.03.2009, 08:22
Lena*82 Lena*82 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2009
Beiträge: 4
Standard Vater Magenkarzinom - komplette Entfernung des Magens - und wie geht's weiter?

Hallo, mein Name ist Elena, ich bin 26 und mache mir riesige Sorgen um meinen Vater (51). Vielleicht zu Anfang gesagt, dass ich leider seit Kurzem 450km entfernt von meiner Familie wohne und etwa einmal im Monat sie besuchen kann...

Am 23.12.2008 wurde bei ihm Magenkrebs diagnostiziert. Zunächst hatte man den Verdacht, dass noch evtl. die Lunge und die Leber betroffen sind - was zum Glück nicht der Fall war.


Am 01.01.2009 hat er mit der 3-Zyklen Chemo angefangen (je 21 Tage - eine Kombi aus Tabletten und einer Infusion). Die hat er eigentlich ganz gut vertragen, sprich nur geringe Nebenwirkungen - Kribeln in den Fingerspitzen und optische Älterung, aber keinen Haarausfall, Erbrechen oder großartigen Gewichtsverlust (über die ganze Chemo "nur" 2 Kilo). Er hatte auch einen sehr niedrigen Blutdruck und hat sich im allgemeinem Schwach gefühlt. Was von meiner Mutter als "schlimm" beschrieben wurde, war, dass er sehr gereizt war und auch teilweise sehr verletzend... was man wiederrum verstehen kann. Er hat bereits einen Herzschrittmacher und 3 Stands implantiert, da er Probleme mit der Herzfunktion hat. (Markumarpatient)

Gestern wurde ihm der komplette Magen entfernt - er liegt auf der Intensivstation und es geht ihm laut Ärzteaussagen ganz gut. Die OP ist ohne Komplikationen verlaufen und die erste Nacht het er auch sehr gut überstanden.

Nachdem er sich von der OP erholt hat, soll eine weitere 3 Zyklus Chemo folgen...

Hat jemand Erfahrungen mit so einer Situation?
Ab wann kann er "normale" Nahrung zu sich nehmen, wie lange dauert die Heilung und wird eine reha bekommen? Hat man gute Heilungschancen und kann man danach noch ein relativ normales Leben führen, oder ist es utopisch? ...Fragen über Fragen...

Ich würde mich über Antworten und Tipps zu Ernährung nach der OP freuen!

Elena
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  #2  
Alt 28.03.2009, 13:19
der Franke der Franke ist offline
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Registriert seit: 28.03.2009
Ort: in Franken
Beiträge: 2
Standard AW: Magenkarzinom - komplette Entfernung des Magens - und wie geht's weiter?

Hallo Elena,
mir ging es genauso wie es Dir im Moment geht.
Ich bin zwar schon um einiges älter(bald 46),aber im Grunde haben wir eines gemeinsam:ein Familienmitglied, Angehörigen der an einem schweren Leiden erkrankt ist.
Meine Mutter hat die Diagnose Magenkrebs vor ca. einem Jahr mitgeteilt bekommen.Mutter wird nun 68 Jahre alt.Wir, das Heist meine Familie und meine anderen vier Geschwister und alle anderen Angehörigen waren als es uns mitgeteilt wurde total erschlagen von dieser Nachricht.Gerade mir ging es am Anfang doch ziemlich an die Substanz.Doch nach einer anfänglichen Letargie
fing ich an mich mit diesem Thema zu befassen und mich auch damit aus einander zu setzen.
Mutter hat es ganz schön mitgenommen,der Lebensmut war,sage ich mal für Sie nun zerstört,nach entbehrungsreichen Jahren der Arbeit und der Erziehung von fünf Kindern,all der Plagerei,seit zwei Jahren Rente, nun Das!
Sie war wie Du es auch erwähnst Depressiv,manchmal Gereizt und dann auch wieder mal Aufbrausend,an das man sich schwer gewöhnt,aber mit der
Zeit weis man damit umzugehen
Nach dem ich mich wieder gefasst habe, ging ich daran Mutter und auch die anderen Angehörigen wieder aufzubauen indem ich dem ganzen nun auch etwas gutes abgewinnen konnte.Da das Familienleben all die Jahre etwas zu kurz kam,jeder lebte sein Leben, aber das miteinander war irgend wie verflacht und zur Routine verkommen,Blühte das miteinander durch diese Krankheit nun zu einem starken miteinander wieder auf.
Nun zu deinen Fragen:Mutter hatte 8 Karzinome im Magen die nach Etlichen Bestrahlungen und Chemotherapien (die Sie leider nicht so vertragen hatte)die Chemo,im Wachstum gestoppt werden konnten,wurde ihr Mitte Januar 2009
der Magen entfernt.Die Op verlief sehr gut,nur die Intensiv und die Tage auf der Wachstation waren etwas anstrengend durch den Blutverlust,den Schmerzen und den etwas heftigen Durchfall den Sie zu ertragen hatte, war Sie doch etwas geschwächt und mitgenommen.Aber da muss man Durch.Meinen Mutter hat 2,3 Tage nach der Op gesagt das sie dieses nicht noch einmal mitmachen würde,aber jetzt nach einigen Wochen die sie nun wieder daheim ist hat sie ihre Meinung grundlegend geändert.
Sie schmiedet nun schon Pläne für kleinere Urlaube usw.und lacht nun auch schon wieder wenn ich Sie frage, ob sie die Perücke die Sie sich vor der Chemo und Bestrahlungstherapie zulegte nicht wieder zurückgeben möchte um mit dem Geld mal eine schöne Sause zu machen!Den Sie hatte so gut wie keinen Haarausfall.Ich sagte noch zu ihr :wenn ein Haarverlust zu beklagen wäre, würde ein Piratentuch auch schön anzusehen sein,oder eine Glatze,die kann auch Erotisch sein!
Da der Magen nicht mehr als Organ zu Verfügung steht kann sie zwar nicht mehr normale Portionen plus Nachschlag zu sich nehmen, aber das ist nicht so schlimm,sie muss halt nun öfters und kleine mengen essen,da der Dünndarm nun den Magen ersetzt.Die 18 Kilo Verlust die Sie hinnehmen musste sind auch nicht so schlimm,da ich ihr sagte:nun würde ich Sie glatt mit Claudia Schiffer verwechseln.
Essen kann und soll Sie lt. dem Prof. und den anderen Ärzten alles,nur soll Sie Tagebuch führen und aufschreiben was Sie verträgt und was nicht.Dazu kommen noch die Täglichen Tabletten und alle acht Wochen eine Spritze mit
einem hochdosiertem Vitamin Mix.
Nun das war es im großen und ganzen was ich im Moment dazu mitteilen kann aber wenn Du,Elena noch irgend etwas wissen möchtest versuche ich Dir zu antworten.Klar ist auch, das nicht bei jedem alles gleich gut verläuft,aber das wichtigste ist :Nicht im Selbstmitleid zu zerfließen und dem Patienten mitgeben : Das es ohne sein eigenes zutun, hinderlich ist wieder ganz der Alte zu werden!
Habe vergessen zu erwähnen das der Sozialdienst sich wegen einer Anschlussheilbehandlung kümmert.Wenn nicht den Behandelnden Arzt darauf ansprechen.Normale Nahrung bekommt man schon nach ca.5-6 Tagen.Man sollte mit geräucherten Speisen etwas vorsichtig sein.
Laut den Ärzten meiner Mutter sind die Heilungschancen sehr gut da man ohne Magen Uralt werden kann.


Gruß der Franke

Geändert von der Franke (28.03.2009 um 13:33 Uhr)
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  #3  
Alt 29.03.2009, 16:54
Lena*82 Lena*82 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2009
Beiträge: 4
Standard AW: Magenkarzinom - komplette Entfernung des Magens - und wie geht's weiter?

Hallo Esmiralda, hallo Franke,

vielen Dank für die Antworten und die Erfahrungen.
Meinem Vater geht es mittlerweile besser - er ist zwar immer noch im K-Haus, aber das ist ja auch verständlich.

Es kommt noch eine 3-Zyklen Chemo auf ihn zu, bevor man das "Ganze" für's erste abschließen kann.

Ich bin optimistisch und hoffe, dass er sich mit der neuen Situation zurecht findet und noch einige Jahre bei uns bleibt.
Man hat nie eine 100%ige Sicherheit, aber für ihn sieht es erstmal gut aus. Wenn man bedenkt, dass viele Menschen nicht annäherend so gute medizinische Versorgung haben, wie wir in Deutschland...

Vielen Dank für eure Unterstützung, ich wünsche euch Beiden, vor allem Dir, Esmiralda viel Kraft und alles GUTE!!!!

DANKE, Elena
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  #4  
Alt 30.03.2009, 16:09
Mietzie Mietzie ist offline
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Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 1
Unglücklich AW: Magenkarzinom - komplette Entfernung des Magens - und wie geht's weiter?

Ich bin hier neu und hoffe das ich alles richtig mache.

Auch mein Vater hat Magenkrebs. Am Montag Bekommt er seinen Magen raus. Mein Vater hat ziemliche Angst. Er sagte wenn er sich telefonisch mit jemanden austauschen könnte denn der PC ist nicht seine Welt.Ich habe auch ziemliche Angst, denn er ist total Mutlos
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  #5  
Alt 30.03.2009, 20:28
heiwie heiwie ist offline
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Registriert seit: 04.02.2009
Beiträge: 3
Ausrufezeichen AW: Magenkarzinom - komplette Entfernung des Magens - und wie geht's weiter?

Hallo,

ich glaube ich kann Dir helfen, jedenfalls was die telefonsche "Beratung" angeht. Habe in den letzten Wochen aufgrund einer Magenkrebserkrankung meiner Schwiegermutter einiges an Berichten gelesen... außerdem kommen wir aus Ostfriesland und meiner Schwiegermutter wurde in Aurich der Magen und die Milz entfernt. Bin gerne bereit, mal mit Dir oder dem Vater zu telefonieren.

Wenn Du auf "heiwie" über meinem Bericht klickst, öffnet sich ein Fenster, da kannst Du mir eine "private Nachricht" zukommen lassen. Wenn Du mir Deine Telefonnummer schreibst, rufe ich Dich sofort zurück.

Liebe Grüße und alles Gute schon mal vorweg für Deinen Vater

HeiWie
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  #6  
Alt 03.04.2009, 16:39
sarow sarow ist offline
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Registriert seit: 19.01.2004
Beiträge: 96
Standard AW: Magenkarzinom - komplette Entfernung des Magens - und wie geht's weiter?

hallo ihr

ich möchte euch auch mut machen,ich musste mein magen
nov.03 hergeben,und es geht mir ganz gut man kann auch
ohne gut leben,man lernt mit gewisse nebenwirkungen
zu leben,

ich wünsche euch viel kraft,
achja was ich immer schlimm war,ist nur kein mitleid redet
offen darüber,das hat mir geholfen,,,
kerstin

wenn ihr fragen habt,dann fragt,,,
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