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  #46  
Alt 28.04.2003, 16:32
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Standard Engel

Hallo Mona.
Der erste Teíl meiner Arbeit war ganz gut.
Ich muss gleich noch mal hin.
Diese gemeinen Gedanken kenne ich auch.
Sie kommen automatisch und man kann nichts dagegen tuen.
Wenn ich merke das wieder solche Gedanken in mir hoch kommen versuche ich mir bewusst zu machen das sie nichts bringen.
Dadurch kommt meine Frau auch nicht mehr wieder.
Hinterher passiert demjemigen dem man so etwas wünsht wirklich noch etwas und dann macht man sich sicher Vorwürfe.
Aber du hast Recht.
Seit dem Tod meiner Frau lege ich jedes Wort von anderen auf eine Wagschale.
Man nimmt sich viel mehr zu Herzen und dann kommen die schlechten Gedanken.
So jetzt muss ich mich aber auf den Weg machen.
Ich wünsche dir noch alles Gute.
Gruß Jörg.
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  #47  
Alt 28.04.2003, 21:31
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Standard Engel

Hallo Jörg, Andrea und alle Anderen!

Erst einmal ganz vielen Dank für eure lieben Worte. Es tut wirklich gut, zu sehen, dass man mit seinen Gefühlen und seiner Trauer nicht alleine ist. Es sind zwar ganz viele liebe Menschen um mich herum, meine Familie und meine besten Freunde versuchen alles, um mir zu helfen. Aber manchmal habe ich das Gefühl, sie können das Ausmaß dessen, was ich fühle, wie tief diese Gefühle gehen, nicht wirklich nachvollziehen. Wie auch ? Bevor das alles passiert ist, habe ich noch nicht mal geahnt, zu welchen Gefühlen ich fähig bin, bzw. was sich alles in meinem Kopf und vor allem in meinem Herzen abspielt. Ich vermisse mein Engelchen jede Sekunde und hoffe so sehr, dass er immer bei mir ist. Ich sehne mich so sehr nach unseren Gesprächen, unserem Zusammensein, nach dieser Nähe. Zur Zeit fällt es mir so schwer, mich von meinem Schatz abzugrenzen. Ich habe das Gefühl, das nahezu alles von mir mit ihm gegangen ist. Während unserer Beziehung waren wir immer zwei eigenständige Menschen, jetzt fühle ich mich alleine kaum noch.

Jörg, deine Worte klingen so mutig für mich. Es ist toll, dass du so denkst. Ich bin mir sicher, dass deine Frau immer bei dir ist.
Ich hoffe, du hattest einen guten Start bei der Arbeit. Ich habe nach 1,5 Monaten wieder angefangen, zu arbeiten. Erst war es unerträglich. Der Alltag um mich herum war der Horror. Wie kann alles weitergehen, wenn für mich alles steht? Mitlerweile geht es etwas besser, aber ich ahbe auch jederzeit die Möglichkeit, mir eine Auszeit zu nehmen.

Liebe Andrea, auch dir danke ich für deine liebe Antwort. Ich wünsche dir alles Liebe und hoffe, dass es dir und deinen Kindern "gut" geht. Ich wollte dir noch ein ganz tolles Buch empfehlen, dass ich diese Woche gelesen habe: Beatrix Gerstberger/ Keine Zeit zum Abschiednehmen/ Weiterleben nach seinem Tod.

P.S.: Jörg, das Buch ist zwar von einer Frau geschrieben, aber es gefällt dir sicher auch.

Für heute genug. Alles Liebe für euch alle! Auch ganz liebe Grüße an Mona! Julia
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  #48  
Alt 28.04.2003, 22:55
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Standard Engel

Hallo ihr Lieben,
ich habe euch alle ganz schön vermisst! Aber der Computer war immer besetzt, und ich hatte soviele lästige Termine. Aber jetzt wo ich von euch gelesen habe, fühle ich mich wieder- wie soll ich sagen- geborgen.
Jörg, ich war so wütend auf deinen Bekannten! Meinen Freunden und Bekannten geht es sicher genauso! Ich bin auch immer ganz anders und versuche auf andere Gedanken zu kommen, und bin für ein paar Augenblicke nicht unbedingt glücklich, aber abgelenkt und kann auch lachen. Ich trage meinen "Engel" immer in meinem Herzen und ich denke nicht, daß wir respektlos sind, wenn wir mal eine Weile abschalten.
du hast auch mal geschrieben, daß man in der Gegenwart leben sollte. Damit hast du sicher auch recht, aber ich denke, wir müssen auch unsere Vergangenheit aufrecht halten. Weil unsere "Engel" immer noch ein Teil unseres Lebens sind, aber wir sie nur noch in der Vergangenheit sehen können.
Ach Mensch, wir haben alle ziemlich viele Gemeinsamkeiten. Auch bei uns ging der Kampf 2 Jahre. Zwischendurch hieß es mal, daß er geheilt ist. Aber dann nach 1 Jahr wieder der Rückschlag. Er hat 2 Mal so eine harte Behandlung bekommen mit Knochenmarktransplantation und mußte auf soviel verzichten. Konnte seinen geliebten Sport nicht mehr ausführen, durfte zeitweise nicht unter Leute, obwohl er so ein geselliger Mensch war.
Er hat alles so gemacht, wie die Ärzte gemeint haben, und doch hat er es nicht geschafft.
Es war ihm auch noch so wichtig, daß wir heiraten.
Es ist jetzt alles doppelt hart für mich. Ich war ja im Mutterschutz, und jedes Mal, wenn ich angefangen hab zu arbeiten, kam das mit seiner Krankheit dazwischen, und ich habe aufgehört, weil ich soviel wie möglich bei ihm sein wollte. Worüber ich auch wahnsinnig dankbar und froh bin. Jetzt muß ich ganz von vorne anfangen. Neue Arbeit, unseren gemeinsamen Schatz alleine groß ziehen.
Aber ich hatte großes Glück und hab bei seiner Schwester im Büro anfangen können.
Andrea, ich bewundere dich, daß du mit 5 Kindern alles so gut meisterst. Mein Kleiner ist 3 Jahre und hält mich zur Zeit ganz schön auf Trap.
Aber er ist auch der einzige, der mich richtig zum lachen bringen kann, so daß es von Herzen kommt.
Wünsche euch eine ruhige Nacht und hoffe, daß ihr euch morgen früh daran erinnert, daß eure Engel euch besucht haben!!
Lieber Gruß Jenny
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  #49  
Alt 28.04.2003, 22:57
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Standard Engel

Hallo Jörg,
dein Eintrag "Engel" hat mich deshalb so angesprochen, weil Tom mich immer seinen Engel genannt hat. Jetzt ist er meiner.
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  #50  
Alt 28.04.2003, 23:55
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Hallo Jenny,hallo Julia.
Nun ist mein erster Arbeitstag vorüber.
Besser spät als nie. Es war gar nicht so schlimm. Ich habe mcih zum ersten Mal nach dem Tod meiner Frau auf etwas richtig konzentrieren können.
An Julia:
Schön das du wieder schreibst. Lass dich drücken.
Bei mir ist es genauso wie bei dir.
Ich habe vorher auch nicht gewusst zu welchen Gedanken und Gefühlen ich fähig bin.
Ich dachte ich wäre auch in der Ehe noch ein eigenständiger Mensch gewesen.
Nun merke ich wie abhänig ich von ihr war.
Nicht im negativem Sinne. Nein abhänig davon das sie bei mir ist, ich sie sehen kann und mit ihr reden kann.
Jetzt komme ich mir nur noch halb vor.
Ich denke das es normal ist schwer von seinem Engel Abstand zu gewinnen.
Du weißt das ich mit dir hoffe und glaube das dein Engel immer bei dir ist.
Ach übrigens ich bin nicht so mutig.
Wie ich schon geschrieben habe. ich habe auch böse Gedanken aber ich versuche sie zu unterdrücken.
Wenn einer von meinen bösen Gedanken nun wahr werden würde machte ich mir hinterher nur Vorwürfe und würde denken das es durch meine gedanken passiert ist.
das ist doch eigendlich feige.
Danke übrigens für den Buchtip. Ich werde versuchen es zu kaufen.
Ich möchte dir nur noch mla sagen das du immer willkommen hier bis und ich mich immer freue von dir zu lesen.
Dein engel wird bei dir sein.
An Jenny:
Hallo jenny.
Ich finde es schön das du es geschafft hast noch mal zu schreiben.
Ja ich war auch sauer auf meinen Freund.
ich habe zwar meine frau verloren aber heißt das das ich mich nicht mal ablenken darf.
Was soll ich denn machen?
Immer zu Hause hocken und warten bis alles vorbei ist. Ich bin heilfroh wenn ich jemandem Begegne und dann auch mal für ein paar Minuten froh sein kann.
der Schmerz kommt trotzdem immer wieder.
Ja du hast recht.
Leider müssen wir in der Vergangenheit leben um bei unseren Lieben zu sein.
Ich hoffe nur das sich mein Leben wieder etwas in die zukunft richtet.
ich habe die Hoffnung das meine Frau auch dort bei mir ist acuh wenn ich sie nciht mehr sehe.
Wir sind uns sehr ähnlich.
meine Frau hatte auch nach knapp 9 Monaten eine Erstremission.(Heilung)
Leider erlitt sie dann einen Rückfall. Ich denke das wir versuchen müssen in allen 3 Welten leben zu können. Vergangenheit, Gegenwart und zukunft.
heute schreibe ich etwas wirr. Entschuldigt bitte.
Ich danke euch für eure Einträge und wünsch euch eine gute Nacht.
Danke
Gruß Jörg.
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  #51  
Alt 28.04.2003, 23:55
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Hallo Jenny,hallo Julia.
Nun ist mein erster Arbeitstag vorüber.
Besser spät als nie. Es war gar nicht so schlimm. Ich habe mcih zum ersten Mal nach dem Tod meiner Frau auf etwas richtig konzentrieren können.
An Julia:
Schön das du wieder schreibst. Lass dich drücken.
Bei mir ist es genauso wie bei dir.
Ich habe vorher auch nicht gewusst zu welchen Gedanken und Gefühlen ich fähig bin.
Ich dachte ich wäre auch in der Ehe noch ein eigenständiger Mensch gewesen.
Nun merke ich wie abhänig ich von ihr war.
Nicht im negativem Sinne. Nein abhänig davon das sie bei mir ist, ich sie sehen kann und mit ihr reden kann.
Jetzt komme ich mir nur noch halb vor.
Ich denke das es normal ist schwer von seinem Engel Abstand zu gewinnen.
Du weißt das ich mit dir hoffe und glaube das dein Engel immer bei dir ist.
Ach übrigens ich bin nicht so mutig.
Wie ich schon geschrieben habe. ich habe auch böse Gedanken aber ich versuche sie zu unterdrücken.
Wenn einer von meinen bösen Gedanken nun wahr werden würde machte ich mir hinterher nur Vorwürfe und würde denken das es durch meine gedanken passiert ist.
das ist doch eigendlich feige.
Danke übrigens für den Buchtip. Ich werde versuchen es zu kaufen.
Ich möchte dir nur noch mla sagen das du immer willkommen hier bis und ich mich immer freue von dir zu lesen.
Dein engel wird bei dir sein.
An Jenny:
Hallo jenny.
Ich finde es schön das du es geschafft hast noch mal zu schreiben.
Ja ich war auch sauer auf meinen Freund.
ich habe zwar meine frau verloren aber heißt das das ich mich nicht mal ablenken darf.
Was soll ich denn machen?
Immer zu Hause hocken und warten bis alles vorbei ist. Ich bin heilfroh wenn ich jemandem Begegne und dann auch mal für ein paar Minuten froh sein kann.
der Schmerz kommt trotzdem immer wieder.
Ja du hast recht.
Leider müssen wir in der Vergangenheit leben um bei unseren Lieben zu sein.
Ich hoffe nur das sich mein Leben wieder etwas in die zukunft richtet.
ich habe die Hoffnung das meine Frau auch dort bei mir ist acuh wenn ich sie nciht mehr sehe.
Wir sind uns sehr ähnlich.
meine Frau hatte auch nach knapp 9 Monaten eine Erstremission.(Heilung)
Leider erlitt sie dann einen Rückfall. Ich denke das wir versuchen müssen in allen 3 Welten leben zu können. Vergangenheit, Gegenwart und zukunft.
heute schreibe ich etwas wirr. Entschuldigt bitte.
Ich danke euch für eure Einträge und wünsch euch eine gute Nacht.
Danke
Gruß Jörg.
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  #52  
Alt 28.04.2003, 23:56
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Doppelt hält besser!!!!!
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  #53  
Alt 29.04.2003, 12:07
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Hallo Mona, Andrea, Nadine, Jenny, Julia und Jörg

Ich habe von Eurer Trauer Eurem Mut gelesen, was mich unendlich berührt.

Nun ich habe vor ca. 20 Jahren meinen Jugendfreund verloren und vor etwa 15 Jahren meinen Götti.
Die Trauer um meinen Freund wollte ich gar nie richtig wahr haben, ich habe sie zu Verdrängen versucht. Trotzdem denke ich immer wieder an ihn.
Schlimmer hat es die Frau meines Götti, seit er nicht mehr bei uns ist und das sind ja schon 15 Jahre, vergeht kein Tag an dem sie nicht von ihm spricht oder weint.
Mich macht das sehr betroffen und manchmal ärgert es mich auch. Man kann doch nicht sein Leben lang trauern und sich vor allem andern verschliessen.
Jetzt bin ich in einer ganz anderen Situation, so wie die Dinge sind muss ich wohl bald dem Tod in die Augen sehen.
Seit letztem Oktober habe ich Metastasen von einen MM und hätte wohl Weihnachten nicht überlebt wenn die Therapie nicht so gut angesprochen hätte.
Die grösste Sorge gilt natürlich meinen kleinen Kindern, 2 und 4 Jahre, auch das meiner geliebten
Frau, wie werden sie es verarbeiten?
Während der ersten Therapie haben wir viel vom Tod gesprochen, doch hatte ich immer auch das Gefühl es betrifft nicht uns.
Genau da habe ich ein Problem, solange Hoffnung besteht wird besser verdrängt, doch ist es überhaupt
möglich seine Gefühle auf den Tod einzustellen?
Meine Tochter kam zu mir ans Bett und sagte Papi wenn du stirbst kommst du dann in eine Kiste?
Papi du brauchst nicht traurig sein vielleicht habe ich Glück und es wächst ein neuer Papi nach.
Kinder so hoffe ich können mit solchen Sachen besser umgehen als Erwachsene.
Ich, wir haben eine zweite Chance erhalten und es geht mir im Moment sehr gut.
Eigentlich sollte man diese Zeit nützen und alles geniessen, doch wenn es einem wieder gut geht
kehrt schnell der Alltag ein. Man ärgert sich über Kleinigkeiten oder hat Probleme
die keine sind.
Jetzt meine Frage was kann ich tun damit für meine Frau und Kinder der Schmerz nicht all zu
gross sein wird, gibt es etwas das aus Eurer Sicht den Schmerz lindern könnte?
Reden, organisieren, weinen, immer wieder reden und von vorne den Schmerz heraufbeschwören
das kann es doch auch nicht sein oder doch?

Ich denke viel an Eure Engel hoffentlich zeigt mir einer von Ihnen den Weg
Ich umarme Euch und bin in Gedanken ganz nah.

Liebe Grüsse
Kurt
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  #54  
Alt 29.04.2003, 13:23
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Hallo Kurt.

Erst einmal möchte ich dir mein Mitleid aussprechen.
Ich hoffe das deine 2 Chance lange anhält und das du noch viel Zeit mit deiner Frau und deinen Kindern Geschenkt bekommst.
Zu deiner Frage.
Mir hat es geholfen viel mit meiner Frau zu sprechen.
Nicht für jeden ist das das Richtige denn sprechen kann auch bedeuten sich über den Tod bewusst zu werden.
Versuche einfach die zeit mit deiner Familie so gut wie es geht zu nutzen.
Unternehme sachen mit ihnen die ihr schon immer machen wolltet soweit das möglich ist.
Zeige deiner Familie wie sehr du sie liebst.
Versuche vielleicht auch dir deinen größten Wunsch noch zu erfüllen.
Der Schmerz für deine Frau und deine Kinder wird kommen.
Diesen Schmerz kann man nicht im vorraus verschwinden lassen.
Lass dir auch mal helfen wenn es dir nciht gut geht.
Nichts ist Schlimmer als sich hinterher Vorwürfe zu machen man hätte nicht alles getan.
Ich weiß das das viel Verlangt ist von mir.
Versuche einfach herauszufinden was deine Familie braucht aber vergiss nicht auch an dich selbst zu denken.
Kämpfe soweit es möglich ist.
Ich hoffe du bist mir nicht böse über meine Antwort aber ich wollte ehrlich sein.
Den Schmerz kannst du ihnen nicht ganz nehmen aber du kannst ihnen zeigen wie sehr du sie liebst und das du immer für sie da bist.
Auch als Engel.
Ich wünsche dir alles Gute aber ich wünsche dir nicht das einer unserer Engel dich begleitet.
Wenn ich das tun würde hätte ich dich aufgegeben und das möchte ich nicht.
Die Engel werden für dich kommen wenn es Zeit ist.
Bis dahin schicke ich dir und deiner Familie alle Kraft die ich habe und umarme dich ganz doll.
Gib bitte nicht auf.
Liebe Grüße Jörg.
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  #55  
Alt 29.04.2003, 19:10
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Hallo Kurt,
ich möchte dir und deiner Familie auch erstmal ganz viel Kraft wünschen.
Außerdem muß ich dir zustimmen, es ist bestimmt nicht Möglich, seine Gefühle auf den Tod einzustellen. So lange man Hoffnung hat, sollte man auf jeden Fall nach vorne schauen. Ich glaube, daß man, wenn man wirklich gehen muß es im Unterbewußtsein spürt, so hatte ich das Gefühl bei meinem Engel. Es gab zu diesem Zeitpunkt eigentlich keinen Grund daran zu denken, aber ihm war es plötzlich so wichtig, daß er seinen Sohn auf der Stelle nochmal sieht, daß er seinem Vater, mit dem er früher ein sehr schwieriges Verhältnis hatte, sagen konnte, daß er ihn lieb hat. Sie haben sich auch seit Jahren mal wieder in den Arm genommen.
Darum würde ich mir jetzt zu diesem Zeitpunkt nicht allzuviele Gedanken machen, ob du deiner Frau und deinen Kindern gegenüber alles richtig machst. Wichtig ist, daß jeder über alle Ängste sprechen darf, und keine falsche Rücksicht auf den anderen nimmt. Ich und mein Freund waren darüber immmer eher erleichtert, und es gab selten Momente, wo die Sorgen des einen dem anderen zuviel wurden. Was ich vermisst habe war, was meinem Freund wichtig gewesen wäre, wenn er nicht mehr da ist.
Du hast recht, man kann viel davon lernen, wie Kinder mit dem Thema Krankheit und Tod umgehen. Sie sind total ehrlich und haben aber ganz feine Antennen.
Das der Alltag mit seinen lästigen manchmal manchmal größeren Ärgernissen wieder zurückkommt(und noch schlimmer, daß man sich daran länger aufhält, als eigentlich notwendig....)ist doch ganz normal. Ein Teil von uns wird immer anders bleiben, und wird die Welt nie wieder so sehen, wie sie mal war.Aber der andere Teil ist eben ziemlich träge.
Es ist sehr schade, daß die Frau von deinem Götti(darf ich fragen, was Götti bedeutet??) so lange nicht eher glücklicher darüber sein kann, daß sie jemanden hatte, den sie so geliebt hat, sondern mehr über den Verlust trauert.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du uns nochmal schreiben würdest. Du scheinst auf jeden Fall sehr positiv zu denken, und das ist erstmal das wichtigste.

Lieber Gruß Jenny
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  #56  
Alt 29.04.2003, 20:09
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Hallo Kurt,

auch ich möchte dir erst mal viel, viel Kraft wünschen.
Jörg hat geschrieben daß ihm das Reden mit seiner Frau viel geholfen hat. Das kann ich gut verstehen.
Ich muß dazu sagen daß mein Mann zum Reden nicht bereit war und so oft ich auch ganz vorsichtig mit dem Thema " Sterben " anfing, hat er sofort abgeblockt. Ich habe dann das Thema auch nicht mehr angesprochen, obwohl mir sehr oft vieles am Herzen lag daß ich gerne mit ihm besprochen hätte. Als er starb hatte ich gar keine Ahnung wie alles weitergehen soll. Ich wußte nicht mal welche Bestattung er sich gewünscht hätte.
Auch heute noch denke ich oft an diese letzten Monate zurück und frage mich ob ich alles richtig entschieden habe, ob ich alles richtig gemacht habe. Für mich als Hinterbliebene finde ich es sehr schwer, daß über dieses Thema nicht gesprochen wurde.
Ich finde es gut daß du mit deiner Frau reden kannst.


Ansonsten möchte ich mich Jenny und Jörg anschließen und dir alles Liebe wünschen.

Lieben Gruß
Mona
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  #57  
Alt 29.04.2003, 21:48
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Hallo Kurt, Mona und alle Anderen,

zuerst möchte ich dir meine Hochachtung aussprechen und dir alle meine guten Wünsche schicken.
Mein Mann am Anfang seiner Krankheit besorgt er würde mich belasten, wenn er mir von seinen Ängsten in Bezug auf Krankheitsverlauf oder das Sterben erzählen würde. Nachdem ich ihm klargemacht habe, dass ich es ihm echt übel nehmen würde, wenn er mir nicht seine Gefühle mitteilt, spürte ich seine große Erleichterung.
Wir waren uns diese 5 Wochen so nah wie nie vorher, haben über die Möglichkeit der Genesung, aber auch über das Sterben und darüber hinaus geredet. Diese Gespräche geben mir heute das Gefühl nichts wurde versäumt oder ist unausgesprochen.
Natürlich beschwört man mit dem einen oder anderen Thema den Schmerz herauf, aber wir alle Leben in einer aussergewöhnlichen Situation. Wir haben während der Zeit Krankeit gar keinen Alltag gehabt. Wir waren, wenn die Zeit es zu ließ Spazieren, Bummeln, im Restaurant , haben gegessen bei Kerzenschein, den Sonnenuntergang bewundert und unendliche Gespräche geführt. Das war für mich nicht ganz einfach zu organisieren, war aber aus meiner Sicht das Beste, was wir machen konnten.
Meine Mutter ist vor 4 Jahren anLungenkrebs gestorben. Sie hat um mich zu schonen mir nicht erzählt, das sie voller Metastasen war und nun doch bald sterben würde. Einen Tag später konnte sie nicht mehr sprechen, weil die Hirnmetastasen Ödeme gebildet hatten, danach wußten wir nie, was sie noch verstand und was nicht. Damals ist fast alles unausgesprochen gewesen und ich habe dies sehr, sehr lange nicht verarbeitet. Alleine das Gefühl zu wissen, dass sie mit dem Wissen um ihren Tod ganz alleine war schmerzt noch heute.
In Bezug auf deine Kinder kann ich dir aus meiner Erfahrung sagen, dass je kleiner sie sind, sie unbekümmerter damit umgehen können. Das heißt nicht, dass sie nicht trauern oder vermissen oder nicht lieben, sondern einfach nur ihre Realität leben. Unsere Tochter fragte z.B. ob ihr Papa jetzt Vampir wäre.Sie hat mal Rüdiger der kleine Vampir gesehen.
Ich hoffe für euch, dass deine zweite Chance dir noch viele, schöne Jahre mit deiner Familie beschert.

Liebe Mona,

es ist natürlich schade, dass du mit deinem Mann nicht über alle Themen reden konntest, vielleicht auch, weil es dich nicht beunruhigen wollte. Ich bin aber überzeugt davon, dass er dir absolut vertraut hat und alles in deine Hände gelegt hat, mit dem Wissen, das was du für richtig hälst auch ihm gefallen würde.

Jetzt wünsche ich euch Allen liebe Grüße

PS: Am Sonntag war ich bei einer Selbsthilfegruppe von verwitwed.de das war das Beste, was mir in den letzten Wochen passiert ist. Ich freue mich schon sehr auf das nächst Mal.
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  #58  
Alt 29.04.2003, 23:19
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Guten Abend zusammen,

war gerade auf einer total lästigen Sitzung, wo über lauter unnötiges Zeug gestritten wurde. Sowas ertrag ich einfach noch nicht! Daher hab ich micht dazu entschlossen nochmal ins Forum zu schauen, ob von euch neue Beiträge drin sind.

Andrea, ich hab auch schon sooft mit dem Gedanken gespielt in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Leider hab ich es auf unverständlichen Gründen immer wieder verschoben. Aber wenn du so davon schwärmst.....

Jörg, ich fand es so toll, als du geschrieben hast, daß wir in allen 3 Welten leben müssen. Ich füge sogar noch 1 Welt hinzu: ein Teil von uns lebt immer noch in der Gegenwart mit unseren Engeln. Ich spüre das meistens nur Nachts, wenn ich besondere Träume von ihm habe. Aber ich bin dann hinterher immer Tagelang so glücklich, und das kann doch nicht von einem einfachen Traum kommen, oder?
Als Tom gestorben ist, hab ich ein paar Tage später geträumt, daß er eigentlich nicht gehen wollte, aber er sei jetzt auch so glücklich dort! Ich hoffe, das klingt jetzt nicht alles zu verrückt!
Tierarzthelfer ist bestimmt ein befriedigender Job! Ich hab früher als Zahnarzthelferin gearbeitet, aber hätte die 2Beiner oftmals gerne in 4Beiner eingetauscht!

Mona, ich wünsche dir einen ganz tollen Urlaub! Ich war über Ostern auch für ein paar Tage in Frankreich, und es hat mir total gut getan! Darum werde ich das im Juni nochmal wiederholen, aber diesmal für länger.

Schlaft alle gut! Bis bald!
Jenny
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  #59  
Alt 30.04.2003, 12:13
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Mein geliebter Engel,

genau vor vier Wochen hast du unsere gemeinsame Welt verlassen,
aber ich glaube fest daran, dass du immer bei mir sein wirst.
Ich liebe dich und werde dich nie vergessen.

Deine Andrea

I.l.D. I.l.D. I.l.D. I.l.D. I.l.D. I.l.D.
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  #60  
Alt 30.04.2003, 12:42
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Hallo ihr alle.
Erst mal drücke ich dich ganz doll Andrea.
Du weißt das wir alle glauben das dein Engel bei dir ist gerade in den schweren Stunden.
Ich schicke dir all meine Kraft.
Wir sind bei dir.
Außerdem freue ich mich für dich das dir die Selbsthilfegruppe so gut tut und du dich schon auf das nächste mal freust.
An Jenny:
Das mit deinem Traum klingt gar nicht verrückt. Vielleicht wollen uns unsere Engel mit ganz besonderen Träumen was sagen.
Genieße einfach diese Träume.
es ist schön wenn du danach für eine kurze zeit glücklich sein kannst.
Jetzt zu meinem Job.
Ja er ist interessant aber es ist doof das du da kaum feste Arbeitszeiten hast.
Vorgestern war ich erst spät zu hause dafür habe ich heute früher Mittagspause und muss erst um 5 Uhr zur Sprechstunde wieder hin.
Man kann sich nicht so viele Pläne machen da die Gefahr immer groß ist doch noch auf der Arbeit zu hängen.
Den Job wollte ich aber nicht tauschen.
Zahnarzthelfer wäre nichts für mich.
Ich kann schon das Geräusch des Bohrers nicht hören.
Außerdem haben es Tiere in der Beziehung besser. Die werden bei Behandlungen am Zahn in Narkose gelegt und spüren ncihts.
Könnte man das nicht auch mit uns Menschen machen?
Wäre mir ehrlich gesagt lieber.
Jetzt zu was anderem.
Für eure Beiträge kann ich nur danke sagen.
Ihr sprecht mir immer so aus dem Herzen.
Ich denke ihr helft vielen hier im Forum wenn sie eure Beiträge lesen.
Einfach einmal ein großes Danke.
Durch euch weiß ich das meine Gefühle wie Wut Trauer Angst normal sind und das sie dazugehören.
Mehr schreibe ich jetzt mal nicht sonst wird es wieder so lang.
Ich umarme euch alle und sende euch alles Gute.
Gruß Jörg
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