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  #61  
Alt 01.08.2005, 16:29
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Standard Schlaf gut Papa...

liebe tanja,

mein vater ist am mittwoch von uns gegangen. leider haben wir es nicht mehr geschafft, ihm seinen wunsch zu erfüllen, wieder nach hause zu kommen. aber ich denke, es war trotzdem gut so.

meine mutter war die letzten 10 tage 24 stunden bei ihm. mein bruder und ich sind abends und am we lange bei ihm geblieben. die letzten 3 tage hat er nicht mehr mitbekommen. zumindest denke ich das mal, weil er nicht mehr mit uns reden konnte.

auch er hat oft phantasiert, aber das ist normal und sind die medikamente.

dieses nicht weinen können kenne ich auch. am mittwoch ist er gestorben und bis samstag abend, wo wir ihn nochmal gesehen haben, gings auch bei mir nicht. ich bin fast verrückt geworden und habe mich gefragt, ob ich noch normal bin, weil jeder ausser mir es konnte. aber wir trauern eben anders. ich glaube auch, dass ich mich in gewisser weise einfach zurückgezogen/ distanziert habe. mir kam vieles unwirklich vor. am samstag musste ich nur weinen und gestern gings wieder nicht. aber ich setze mich nicht mehr unter druck. so wie es ist, so ist es gut. als ich heute wieder im büro war und alle so lieb waren, da kamen wieder ein paar tränchen. was morgen ist, weiss ich nicht, aber es ist gut.

auch bei mir haben sich viele nur per sms gemeldet. aber das war mir auch recht. ich wollte nach diesen tagen der organisiererei nur noch meine ruhe. irgendwie eben für mich sein. und ich weiss, wenn ich es gewollt hätte, dann sind meine freunde auch per telefon oder live für mich da.

@stina, vielen dank für deine lieben worte.

euch allen alles liebe
carmen
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  #62  
Alt 01.08.2005, 16:34
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Standard Schlaf gut Papa...

hallo stina,

das tut mir leid. ich habe die briefe jetzt leider nicht mehr im kopf. kann mir im moment sowieso manches nicht merken.

ich hoffe, es verletzt dich nicht und es ist ok, wenn ich dich jetzt einiges frage.

wie alt war er denn? wie geht es dir heute eigentlich mit diesem verlust? wie habt ihr seinen geburtstag gefeiert?

ich kann mir so vieles einfach noch nicht vorstellen. und teilweise macht es mir auch ein wenig angst.

liebe grüße
carmen
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  #63  
Alt 01.08.2005, 16:57
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Standard Schlaf gut Papa...

Mein Vater war "schon" 80 Jahre alt. Dies hat er noch erlebt, aber schon todkrank. Auch den 60. Hochzeitstag meiner Eltern, 6 Wochen später war er tod.
Es ist auch heute noch schwer, für mich vor allem, zum Friedhof zu gehen.
Komme eben auch noch von der Beerdigung des Vaters einer Freundin....
Teilweise hatte und habe ich auch heute noch Angst und kann einiges nicht verstehen.
Das ist die sog. Trauerarbeit auch, dauert eben bei jedem anders lange. Aber es ist o.K. so. Wenn ich Dir irgendwie helfen kann, darfs Du mich auch persönlich anschreiben. LG
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  #64  
Alt 02.08.2005, 23:48
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Standard Schlaf gut Papa...

Hallo alle zusammen!
Es tut mir leid für euren Verlust - wir teilen ja alle das gleiche Schicksal.
Bei mir kommt das alle paar Tage hoch, gerade wenn ich tagsüber unterwegs bin - das tut man ja sowieso nur schauspielern.
Mein Papa is jetzt seit dem 12.06.05 nicht mehr da. Einerseits kommt es mir vor, als wäre es schon Monate her und im nächsten Augenblick, es wäre erst gestern geweden. Die erinnerungen sind immer noch sehr echt. Gerade weil ich mich ziemlich oft mit meiner Ma unterhalte.
Trotz allem konnte ich die ersten drei Wochen nicht so sehr weinen. Man ist halt viel beschäftigt, Beerdigung etc.
Auch bei mir hat sich freundschaftlich und familiär die Spreu vom Weizen getrennt.
Für meine Oma (Mutter meines Vaters) existiere ich nicht mehr, stattdessen erzählt sie in der ganzen Familie, wir würden sie wie Dreck behandeln und ich sei eine Lügnerin.
Die ganze Zeit war sie die einzige, die gelitten hat. Kein Wort von unserem Verlust. Seitdem ich ihr die Meinung gesagt habe, erzählt sie Lügen und mient, ich sei für sie gestorben.
Tolle Familie, oder?
Trotz allem denke ich, dass wir uns glücklich schätzen dürfen, dass wir unsere Papas begleiten durften und sie wussten, wie sehr wir sie lieben.
Liebe Grüße an alle, die ihre Papas so sehr lieben wie ich,
Juliane
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  #65  
Alt 03.08.2005, 20:05
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Standard Schlaf gut Papa...

Hallo Leute,

ich hatte mich ganz am Anfang hier mal gemeldet. Mein Vater ist am 19.03.05 mit 64 Jahren an Darmkrebs gestorben. Mittlerweile sind schon wieder fast 5 Monate seit dem vergangen. Wie schnell doch die Zeit vergeht...All die organisatorischen Dinge sind längst erledigt. Auch ich habe die leidige Erfahrung mit einer Unmenge von Trauerkarten gehabt. Ihr habt Recht. Alles nur pure Oberflächlichkeit. Das Leben geht weiter, sie finden was anderes zum Tratschen. Sorry meine Ausdrucksweise ist manchmal etwas bissig, aber ich habe das Ganze schon mal vor ungefähr 9 Jahren mitgemacht, als meine Mutter starb, Selbstmord. Man lernt unheimlich daraus. Ich kenne zwar jede Menge Leute, aber die auf die ich immer zählen kann, kann ich an einer Hand abzählen. Merke ich jetzt auch wieder.
Bei meinem Vater wurde im Juli 2002 Darmkrebs festgestellt. Der hatte aber schon Metastasen in Lunge und Leber gebildet. Die OP am Darm war zwar erfolgreich, mir wurde aber gleich gesagt, daß eine Heilung nicht mehr möglich ist. Dann bekam er eine Chemo nach der anderen, alles ambulant. Obwohl er sofort Rentner wurde hat er natürlich weitergearbeitet. Irgendwann, Ende 2003 ging es dann aber nicht mehr.von da an ging es ihm immer schlechter. Einsetzender Dauerhusten und Gewichtsverlust. Ende letzen Jahres wollte er selbst ins Krankenhaus. Die niederschmetternde Diagnose kam kurz vor Weihnachten. Tumor im Knie und die Lunge voll mit Metastasen. Die Ärztin gab ihm noch 3 Monate und sollte recht behalten. Bis zum Schluß hat mein Vater gekämpft und gehofft, daß er den Krebs besiegen wird. Er hat es einfach verdrängt. Und ich habe auch gehofft und gehofft, aber die letzte Diagnose....Er ist im Krankenhaus gestorben. Ich war die letzten 2 Tage bei ihm. Allerdings habe ich die allerletzte Nacht aufgegeben, ich konnte einfach nicht mehr. Ich war seelisch und körperlich am Ende. Jedem der sowas durchhält, zolle ich unwahrscheinlichen Respekt. Niemand kann dir sagen, wie lang das dauern wird, Stunden, Tage.....Ich glaube aber, ich wollte eigentlich nicht sehen, wie er seinen letztn Atemzug macht. Sorry, das war meine Entscheidung. Es ist grausam jemand so sterben zu sehen, der keine Luft mehr bekommt, weil keine Lunge mehr da ist. Er hat Morphium bekommen, daß er es nicht bei vollem Bewußtsein mitbekommt.Er hat gekämpft und gekämpft, wollte gehen, aber es ging einfach nicht. Samstag früh um 5 Uhr ist er eingeschlafen.
Wenn ich das jetzt schreibe, ist alles wieder da. Das vergißt man nie. Vielleicht muß ich noch sagen, daß das Verhältnis zu meinem Vater nicht ganz so gut war, aber wenn man das erlebt ist alles Vergangene nebensächlich. Er fehlt mir einerseits unheimlich, andererseits ist ein großer Druck von mir gefallen. Ich glaube, er schaut von oben zu und begleitet mich überall hin.
Ich weiß, wie sich viele hier fühlen, wenn man merkt, daß Leben geht einfach so weiter. Übrigends bin ich 32 Jahre und habe schon wieder viel zu viel geschrieben. Denke aber, daß das ganz gut tat.
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  #66  
Alt 04.08.2005, 12:35
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Standard Schlaf gut Papa...

hallo zusammen,

@stina, danke für deine lieben worte.

@judith, ich finde nicht, dass du zu viel geschrieben hast. mach ruhig weiter so, denn es tut gut. ich merke selbst, dass es mir mit jedem wort besser geht. den umständen entsprechend eben.

tut mir leid, dass du zwei so wichtige menschen auf diese weise verlieren musstest.

und du musst dich auch nicht entschuldigen, dass du nicht bei ihm warst, als er gegangen ist. ich denke, er hat gespürt, dass du da warst. vielleicht wollte er auch gar nicht, dass du dabei bist. so war es zumindest bei meinem vater. er hat sich nie klar ausgedrückt, aber indirekt dann eben doch. ich denke, wenn wir kinder mit dabei gewesen wären, dann hätte er gar nicht gehen können. dein vater hätte sicherlich auch nicht gewollt, dass du selber so leiden musst.

meine mutter war insgesamt 10 tage 24 stunden am tag bei ihm. wobei er anfangs ja noch ansprechbar war. nur die letzten 3 tage nicht mehr. und die waren eben erst recht die hölle für meine mutter. es war, so schlimm es auch für uns alle war, gut, dass es dann endlich passiert ist, denn ich dachte, sie schafft es irgendwann nicht mehr. wenn man einen menschen so sehr liebt und kann nicht wirklich was für ihn tun, das ist einfach schrecklich. denn wir mussten uns dann damit auseinandersetzen, dass es doch nicht mehr gut werden würde. im nachhinein kann ich sagen, dass wir es eigentlich wussten, aber man möchte es doch einfach nicht wirklich wahrhaben. als die werte besser wurden, haben wir doch wieder gehofft. auf ein wunder. aber vielleicht war es besser so. denn ich denke, es wäre wieder nur ein aufschub geworden und wenn er nur noch hätte rumsitzen können oder dauernd ins krankenhaus gemusst hätte, das hätte er nicht ertragen können. und ich glaube, wir auch nicht.

liebe grüße
carmen
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  #67  
Alt 05.08.2005, 13:38
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Standard Schlaf gut Papa...

Liebe Carmen,
zunächst mein aufrichtiges Beileid.
Auch wenn dein Vater die letzen drei Tage nicht mehr ansprechbar war, denke ich trotzdem, das er das geschehene um sich herum mitbekommen hat.

Bei meiner Oma und auch bei meinem Vater war es so, dass sie wußten, dass man da ist auch wenn sie aufgrund des morphiums dauernd geschlafen haben bzw. nicht ansprechbar waren.

Ich hatte ein Erlebnis mit meinem Vater. Ich habe mich morgens an sein sterbebett gesetzt. ganz leise, ohne schuhe an, damit er mich bloß nicht hört. Ich setzte mich neben ihn, er hatte die augen zu und ohne sie zu öffnen sagte er "guten morgen tanja". Das fand ich unheimlich. Ebenso war mal ein Bekannter hier um ihn noch mal -hört sich blöd an- lebend zu sehen. Auch da hatte er wieder die augen geschlossen. der bekannte sagte, guck mal da ist deine tochter. mein vater sagte daraufhin auch nur, dass musst du mir nicht sagen. ich weiß wer die meinen und die deinen sind. also er hat das schon mitbekommen. und ich denke bei deinem vater wird es auch so gewesen sein. er wußte das ihr um ihn rum ward und ihn unterstützt habt.

ich bin heute genau 2 wochen ohne papa. es ist immer noch so unwirklich. man kann es einfach gar nicht begreifen. ich durfte 25 jahre mit ihm verbringen und zur zeit weiß ich nicht, wie ich die nächsten 25 umkriegen soll. ich weiß, die zeit heilt alle wunden. aber sowas ist im moment nur ein schwacher trost.

ich wünsche euch allen ganz viel kraft, für euch und eure familien.

grüße
tanja
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  #68  
Alt 27.08.2005, 17:12
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Suse!
Ich wollte mich mal wieder bei dir melden! Ich hoffe, es geht dir gut. Hast du dich von deinen vielen Prüfungen erholt? Hab heue an die Zeit nach dem Tod meines Vateres viel denken müssen, und da bist du mir eingefallen. Ich danke dir noch einmal für dein zuhören und gutes zureden.
Lieb Grüsse Vesna
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  #69  
Alt 01.09.2005, 00:30
Laurence Laurence ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Hallo zusammen!

Habe mich schon lange nicht mehr im Forum gemeldet, ist einiges gelaufen in der Zwischenzeit. Unter anderem habe ich ein Lager geleitet für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Bin froh, dass es gut gelaufen ist und dass ich es geschafft habe. Hatte vorher ziemlich Angst, dass ich nicht genug Kraft habe und wollte es schon fast absagen.

Heute geht es mir aber miserabel. Bin heute morgen aufgewacht und habe mich plötzlich daran erinnert, wie mein Vater mich und meine grosse Schwester immer so liebevoll "petit zèbre" und "gros zèbre" (wir sind zweisprachig aufgewachsen) genannt hat. Habe den ganzen Morgen nur noch geheult. Vor genau 6 Monaten habe ich meinen Vater zum letzten Mal lebend gesehen, am 1.3.05 ist er gestorben. Die Zeit vergeht so schnell und ich würde am liebsten alles anhalten, weil ich fühle, dass er sich mit seinem Todestag immer weiter von mir entfernt.

Es ist, als ob ich wieder zurückgebeamt wurde und ich erlebe alles wieder "hautnah" mit: Der Abend, an dem ich ihn zum letzten Mal besucht habe. Der nächste Morgen, wie sein Arzt mich anruft und mir sagt "Ihr Vater ist eingeschlafen", was ich im ersten Moment nicht begreife. Einen Augenblick später verstehe ich, was geschehen ist und fühle, wie meine gesamte Welt in sich zusammenstürzt. Dann erinnere ich mich, wie wir zu ihm in die Klinik fahren. Wir sehen ihn in seinem Bett liegen und ich breche schreiend und weinend zusammen. Seine Starre, die Farbe in seinem Gesicht und sein kalter Körper machen mir Angst. Ich möchte mich daran erinnern, wie er gelebt hat, nicht wie er tot ist, aber dieses Bild hat sich fest in meinem Kopf eingeprägt.

Wird dieser Schmerz jemals vergehen? Wie soll mein Leben weitergehen? Versteht mich irgendjemand und geht es Euch zuweilen auch so, als ob Ihr ein "Flashback" hättet?

Am 24.September ist sein Geburtstag, er würde 60 Jahre alt werden. Ich weiss nicht, wie ich diesen Tag überstehen soll. Wenn sich ein paar Familienmitglieder treffen, ist es oft so, dass sie Witze machen und so tun, als wäre alles schon überstanden und verarbeitet, und ich bekämpfe meine Tränen. Es wirkt so verlogen, ich bin sicher, dass viele noch so traurig sind wie ich auch. Ich fände es schön, wenn wir gemeinsam unsere Trauer ausleben könnten, aber es geht nicht.

Vielen Dank, falls jemand die Geduld aufbringen konnte, mein ganzes Mail zu lesen! Es gibt nicht viele Menschen, die mich verstehen können, weil sie halt nicht dasselbe wie ich durchgemacht haben.

Ich sende Euch viele liebe und traurige Grüsse.

Laurence
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  #70  
Alt 01.09.2005, 10:23
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Laurenc!
Ich bin heute in der früh aufgewacht und hatte Trännen in den Augen! Mein Vater ist "schon" 5 Monate nicht mehr bei mir! Aber so traurig wie heute war ich schon lange nicht mehr. Am schlimmsten finde ich es, wenn ich die ganze Nacht durchträume, und dann das Aufwachen und die Realität, dass er nicht mehr da ist....
Ich kann dir leider nicht sagen, ob es besser oder schlechter wird, ob wir jemals wieder so unbeschwährt durch das Leben gehen werden. Ich finde das Loch das mien Vater hinterlassen hat wird immer gleich groß bleiben.
Ich verstehe dich auch gut, wenn du sagst, du willst dich an deinem Vater vor der Krankheit errinern. Das kann ich auch nicht. Ich habe auch nur Bilder in meinem Kopf wie schwächer und schwächer er wird. Wie er nicht mehr essen kann. Die täglichen Infusionen die wir ihm 6 Monate lage zu Hause angeschlossen haben...
Ich würde mich auch gerne an meinen Vater errinern, der vollkommen gesund und fröhlich war. Ich hoffe aber schon, dass das irgendwann kommt. Das haben mir viele aber versichert, dass man sich nach einer Zeit immer mehr und mehr an die schöne Zeit errinnert!! Ich hoffe es!!
Das mit der Trauer und der Familie ist nicht so leicht! Jeder trauert auf seine eigene Art. Ich kann dir versichern, dass Witze reisen auch eine Art der Trauer ist. Nicht jeder kann weinen. Du kannst dich glüklich schätzen, deiner Trauer freien Lauf zu geben. Wir sind 6 Kinder, und jeder von uns hat seine eigene Art zu traern! Zusammen im Familienkreis kann ich auch nicht meinen Trauer wirklich ausdrücken.
So jetzt habe ich viel zu viel geschrieben.
Liebe (traurige) Grüsse Vesna
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  #71  
Alt 07.09.2005, 00:28
Laurence Laurence ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Vesna!

Vielen Dank für Deine Antwort! Du hast recht, die Trauer hat viele Gesichter und ich sollte den Menschen um mich herum den Raum lassen, so zu trauern, wie es für sie stimmt. Ich kann eben nur alleine weinen oder wenn mein Mann da ist und ich fände es "schön", das auch einmal bei anderen Leuten herauszulassen.

Wie geht es Dir? Ich hoffe, dass Du trotz all Deinem Schmerz und Trauer auch zwischendurch schöne Stunden erlebst und ein wenig lachen kannst. Mein Vater liebte Jazz und nachdem er gestorben ist, haben wir alle CDs durchgehört um bei der Beerdigung eines seiner Lieblingslieder laufen zu lassen. Zwischendurch, wenn ich alleine bin, höre ich mir eine dieser CDs an und es macht mir richtig gute Laune. Es erinnert mich daran, wie er jeweils fast ausgeflippt ist bei der Musik und es ist, als ob wir zusammen ein bisschen durch die Wohnung "swingen". Vielleicht findest Du auch so einen positiven Anknüpfpunkt?

Also, ich umarme dich fest und sende viele liebe Grüsse!

Laurence
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  #72  
Alt 09.09.2005, 20:56
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Hallo Laurence!
Mir geht es eigentlich recht gut. Ich kann nicht behaupten, dass sich mein Leben vollkommen normalisiert hat, davon bin ich noch weit entfernt, aber ich habe wieder einen geregelten Tagesablauf.
Die Idee mit Musik finde ich wirklich schön. Ich werde sicher auch die schönen Erinnerungen in mir zulassen, aber das letzte Jahr muss verarbeitet werden. Nach dem Tod durchgeht man ja wider alle Phasen, bis man sich entgültig damit abfindet. Ich bin noch irgendwo in der Mitte.
Ich wünsch dir und allen stillen Mitlesern noch einen schönen Abend!
Fühl dich umarmt Vesna!
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  #73  
Alt 11.12.2005, 21:05
Laurence Laurence ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Hallo Vesna!

Wie geht es Dir? Mir so lala, hab grosse Angst vor Weihnachten und dem ersten Todestag von meinem Pa am 1.3. Nachdem er gestorben ist, habe ich geglaubt, dass alles wohl besser wird wenn man alles (Geburtstage etc.) einmal erlebt hat. Nun ist aber schon fast ein Jahr vorbei und ich sehe, dass noch nicht einmal genügend Zeit vergangen ist, um meine Tränen zu trocknen!

Ausserdem hat mir heute ein guter Freund von meinem Paps eröffnet, dass bei ihm und meiner Mutter Gefühle aufkommen. Vielleicht sollte ich mich für sie freuen, aber ich bin sehr wütend und frage mich andauernd, wie sie meinen Dad so schnell vergessen konnten???

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest und hoffe, dass Ihr gemeinsam feiern und alle Gefühle zulassen könnt!

Liebe Grüsse!
Laurence
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  #74  
Alt 11.12.2005, 21:30
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ela68 ela68 ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Hallo Laurence,


mein Papa ist am 24.12. schon 19 Monate nicht mehr bei uns und auch bei mir sind die Tränen noch nicht getrocknet,es ist zwar besser als am Anfang aber es gibt immer noch Tage wo mir bei jedem Mist die Tränen kommen und ich merke wie schrecklich i ich hn vemisse, manchmal kommt es mir noch so vor als wenn alles ein schrecklicher Traum wäre und mein Papa kommt gleich um die Ecke,ich kann es an manchen Tagen nicht glauben,dass mein Papa nicht mehr da ist,doch nicht mein Papa....

Lass dir noch Zeit mit der Trauer,mir hilft es viel über ihn zusprechen

Das deine Mama deinen Papa schon vergessen hat glaube ich nicht,der Mann ist ein guter Freund deines Papas gewesen,ich glaube es verbindet sie einiges,deine Mama trauert und er bestimmt auch und manchmal entwickelt sich mehr daraus als einem vielleicht lieb ist.
Ich möchte hier nicht urteilen,aber du hast dein Leben und deine Ma ist die jenige, die abends allein ist.

Ich spreche leider aus Erfahrung,meine MA starb 1990 ende 1991 lernte mein Papa eine neue Frau kennen,ich kam von Anfang an damit nicht klar,wie konnte er so schnell eine neue Fau haben,ich hab ihm oft deswegen das Leben schwer gemacht und heute bereue ich es,heute verstehe ich mich gut mit ihr und bin mehr bei meinem Papa zu Hause als ich es in der zeit war ,als er noch lebte,leider....

wünsche Dir ein frohes Weihnachtsfest auch wenn das 1. das schlimmste ist von mir aus hätte es letztes Jahr ausfallen können,aber ich kann dir versichern es kommen auch wieder bessere Zeiten,dieses Jahr freue ich mich darauf,meine Kinder mußten letztes Jahr genug unter der ganzen Situation leiden.

wünsche Dir alles Liebe
Ela
__________________
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  #75  
Alt 13.12.2005, 08:39
Laurence Laurence ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Ela,

Vielen Dank für Deine Antwort und Deine tröstenden Worte! Es ist schon etwas verrücktes mit dieser Trauer. Ich finde es eigentlich etwas egoistisch, wenn man um jemand trauert, der vor seinem Tod an so starken Schmerzen gelitten hat. Es gibt Tage, da sehe ich einen Sinn im Leidensweg und Tod meines Vaters, aber dann kommt wieder die egoistische Seite hoch und haut mich völlig um! Von dem her fühlen wir beide uns wohl ziemlich ähnlich...

Es ist schlimm, dass Du gleich beide Elternteile früh verloren hast. Du hast Recht, ich sollte mich eigentlich für meine Mutter freuen, aber irgendwie gelingt es mir nicht...

Ich glaube, es würde mir auch helfen, über meinen Pa zu sprechen, aber -kennst Du das auch?- jedesmal, wenn ich ihn erwähne, fühle ich mich, wie wenn ich eine Bombe fallen lassen würde und dann tritt so betretenes Schweigen ein. Das ist mir dann irgendwie auch zu doof. Wie machst Du das?

Irgendwie freue ich mich darauf, wenn ich alles einmal überstanden habe ohne meinen Papa (alle Geburts- und Feiertage), andererseits habe ich Angst davor. Weil, mit der Zeit, die vergeht, auch er irgendwie immer weiter in die Ferne rückt, und das will ich nicht!

Ich wünsche Dir und Deinen Kindern ganz schöne Weihnachten und finde es schön, dass Du Dich auf das Fest freuen kannst!

Herzliche Grüsse
Laurence
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