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  #16  
Alt 25.06.2008, 10:53
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Danke, Mosi-Bär.

Du bist mir ein lebender Beweis dafür, dass auch einige Zeit nach der Reha, der Blick und das Tun für sich selbst noch da ist.

Das nimmt mir meine Zweifel und stärkt meine Hoffnungen, den Sport regelmäßiger zu machen. Die Anläufe sind verständlicherweise schwer, solange noch kein fester Rhythmus da ist.

Ab nächster Woche, wenn ich ertmal wieder meine Arbeit "geschmeckt" habe, werde ich mir einen Wochenplan zurechtgeschrieben haben, damit ich eine Vorgabe habe.

Ich habe mich von einer gewissen Müdigkeit zum Ende letzter Woche hin leicht entmutigen lassen.
Wie konnte das sein? In der Reha fühlte ich mich doch so fit!
Jetzt kam ich drauf. Scheidegg liegt einige hundert Meter hoch. Bei meinem ausgeprägten Eisenmangel nach den OP's hat mir die Höhe dort geholfen mehr Sauerstoff und damit mehr Energie zu haben.
Hier, zu Hause wirkt sich der Eisenmangel wieder ganz normal aus. Also schlapp. Dagegen nehme ich ja ein Eisenmittel und das tiefe Ein- und Ausatmen plus körperlicher Betätigung steht für mich jetzt wieder im Vordergrund.
Verbessern darf auch ich das Obstschalenentleerungsprogramm und meine Trinkmenge.

Es ist immer was zu tun. Ich packe es an.

Liebe Grüße
Ute
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  #17  
Alt 25.06.2008, 11:07
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Ute,

danke für deine Erklärung mit der Höhe und damit mehr Sauerstoff in Scheidegg.

Ich habe zwar keinen Eisenmangel, hatte ich nie, auch während der Chemo nicht, nur mal ein bißchen nach der OP, weil ich da auch viel Blut verloren hatte.

Aber ich habe mich immer gefragt, warum ich in Scheidegg viel fitter gewesen bin als Zuhause. Ich dachte dann aber, daß es einfach an dem vorgegebenen Tages-Zeitplan lag und daran, daß wir was unternehmen wollten, aktiv sein wollten und das Wetter war ja so phantastisch...

Klar, das alles spielt sicher eine Rolle, aber das Klima da oben hat mir sicherlich noch den letzten Kick gegeben.

Ich möchte so gerne nochmal eine Reha in Scheidegg machen.... Ich werde es sicherlich noch einmal versuchen, aber so gut wie es mir geht...

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Erfolg mit euren Vorsätzen.

Viele liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #18  
Alt 01.08.2008, 22:17
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megjabot megjabot ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Ute

Du fehlst hier, was machen deine Nachwehen?
Ich hoffe du bist einigermaßen in Ordnung...
melde dich doch mal.
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  #19  
Alt 02.08.2008, 08:50
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Margit,

ich habe gestern noch an Dich gedacht! Wollte Dir schon eine Mail schreiben und mich für Deine noch bedanken. Wirklich schöne Bilder und tiefsinnige Worte.
Dieses Aufraffen fällt mir nun gerade schwer.
Ich hatte dieses Thema ja eigentlich eröffnet, um mit Meldungen über:
"Das mache ich jetzt und so geht es mir damit", den Blick und auch den Antrieb für mein Tun lebendig zu halten.
Wenn ich das dann nicht schaffe oder vorweisen kann, halte ich es für nicht gut, die Negativ-Geschichten mittels Worten noch verstärkend hier einzustellen.
Ausgehend vom eigenen Erleben, dass es mich ziemlich runterzieht, dass es anderen nicht gut geht, mag ich meine "Umwelt" nicht mit mir "Trauerkloß" belasten.

In einem anderen Forum habe ich gerade durch die Sache mit meiner Mutter Reaktionen anderer erfahren, die mich erkennen lassen, dass solche "Hammer" wohl zu heftig sind, ich zu heftig bin.
Also lasse ich es.
Wir sind schließlich alle durch den Krebs schon getroffen genug.

So habe ich mich, bis jetzt, entschieden, dass ich mich besser zurückhalte und meine Lasten für mich behalte.
Ich weiß, 'ne Menge Selbstmitleid steckt da drin. Nun - so geht es mir jetzt.

Nächste Woche soll ein Gespräch bei der Arbeit sein. Die Wiedereingliederung geht nächste Woche, es ist die 6., zu Ende. Da ich weiß, dass der Fachbereichsleiter schon zu Beginn meiner Erkrankung versucht hat andere Leute gegen mich einzunehmen, bin ich natürlich entsprechend nervös.
Ich hoffe, dass mein gut angeeignetes Wissen aus Scheidegg, die Sozialberater dort waren ja echt Klasse, mir dann weiterhilft.

Nach einem Durchhänger lasse ich jetzt die verordneten Lymphdrainagen durchführen. Kam einfach nicht in den Quark und habe das Rezept ruhen lassen.

Meine Krankenkasse hat mir Heileurythmie genehmigt. Wenn ich genau weiß, was das ist und wie es sich anfühlt, werde ich darüber berichten. Soll ganz gut sein, wenn das "Fell dünn ist, man keine Grenzen setzen kann oder sonstige persönliche "Einschränkungen" aufweist.
Dank meines bescheidenen Gedächtnisses habe ich schon wieder mehr als die Hälfte der kurz vorgemachten Bewegungen und deren Bedeutung/beabsichtigte Wirkung vergessen.

Ich mache jetzt auch Rehasport, Wassergymnastik und nach den Ferien auch noch Turnen/Gymnastik (an Land).
Bei der Wassergymnastik fühle ich mich allerdings reichlich fehl am Platz, weil die Teilnehmer mindestens 70 - 80 Jahre alt sind, die sich vermutlich fragen, was ich als junger, frisch aussehender "Hüpfer" dort zu suchen habe.

Schitte!!!!!!!!!!
Während ich mich hier gerade so ausbreite, habe ich ganz meine kochenden Getreidekörner für mein Müsli, in der Küche vergessen.
--------------------
Ich glaube, der Topf ist noch zu retten.
Schade, wenn's Maiskörner gewesen wären, hätte ich jetzt Popcorn!
Erinnern! mich doch die verbrannten Körner daran, festzustellen, dass ich meiner Vorliebe für das Müsli aus Scheidegg nach wie vor fröne.

Bewegung draußen, Nordic Walken oder sonst irgendwas Ausdauermäßiges kriege ich immer noch nicht auf die Reihe. Weil alleine machen überhaupt nicht der Hit ist.
Qi Gong will ich zum nächsten Termin bei der VHS oder woanders auf jeden Fall machen.

Jetzt bin ich gerade in Gedanken nochmal die vielen Angebote aus Scheidegg durchgegangen (sollte ich öfter tun!). Da gab es nicht nur Qi Gong, was mir gefiel. Sondern auch: Phantasiereisen und Meditationen, das Tanzen und Singen, das Malen und Arbeiten mit Speckstein, die schönen Wannenbäder.
Eigentlich 'ne ganze Menge, nicht wahr?
Ich muss mich nur daran erinnern und anders an mich denken und für mich tun, als ich es zur Zeit mache.

Jetzt kommt am 10.08. erstmal unser Urlaub auf Mallorca.
Danach sollen am 25. August meine Hautzipfel (Dog-ears) an Brust und Oberschenkel operativ entfernt werden.
Die Arbeit, der erste "richtige" Arbeitstag, denn die Wiedereingliederung und der Urlaub zählt nicht, wird dann der 1. September sein.
Wahnsinn! 9 Monate nach der Diagnose.

So, jetzt habe ich hier wieder geschrieben.
War gar nicht so schwer.

Aber reichlich! So bin ich wohl.

Ich wünsche Dir, Margit, und Euch ein schönes Wochenende

LG Ute
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  #20  
Alt 02.08.2008, 12:05
ulla62 ulla62 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Ute
Schön mal wieder was von dir höhren, hatte dich, wie schon Margit , vermisst. Bei dem ganzen Stress und familiären ärger den du hattest, hast du aber schon mehr erreicht wie ich, denn ich bin auch etwas lahm geworden, was den Sport betrifft, da habe ich in Scheidegg mehr gemacht
Alleine macht es einfach keinen spass und bin auch tagsüber viel müde liegt wohl daran, das meine Hitzewellen mich nachts nicht schlafen lassen
Am Montag lasse ich mir den Port raus nehmen und am Mittwoch fängt meine Wiedereingliederung an, ENDLICH wieder Arbeiten und ich hoffe, ich muss mir um meinen arbeitsplatz, nicht so wie bei dir, keine Gedanken machen.
Unsere Firma wurde verkauft und jetzt ist der neue Arbeitgeber da (gehören jetzt zur Rewe ), alles neue Chef`s, mal schauen wie die so sind.
Vielleicht sollte ich auch mal öfter daran denken was ich alles in Scheidegg gemacht habe und dann aber auch versuchen etwas davon in die Tat umzusetzen, bischen mehr Sport wäre nicht schlecht
__________________
Lieben Gruss aus MS
Ulla
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  #21  
Alt 03.08.2008, 01:17
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megjabot megjabot ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Ute,

Schön, dass es dich gibt und du an mich denkst...

Eigentlich sollte ich mich bei dir für deine Mail bedanken, ist mir
durchgerutscht... mach ich noch... vielleicht morgen.

Schade, dass du meinst nichts an "Das mache ich jetzt und so geht es mir damit" vorweisen zu können...
das glaube und denke ich nicht, denn ich kenne dich als aktiver und anpackender Mensch.
Wir sind doch hier auch immer da, um auch Negativgeschichten mit dir zu teilen, das zieht mich speziel doch nicht runter
und ein Trauerkloß bist du nun ja wirklich nicht.
Hämmer sind hier an der Tagesordnung, ob sie nun mit oder ohne Krebs zu tun haben.
Lade also deine Lasten ruhig auch hier mal ab, oder wenigstens mal als PN.
Mit deiner Arbeit wird es sicher auch klappen, hast doch ein einnehmendes Wesen, du packst das!!!
Lymphdrainagen, Heileurythmie, Rehasport, Wassergymnastik, Turnen an Land,
Qi Gong.... ich denke du solltst dich auf weniger und dafür mehr beschränken.
Kann ja nicht angehen bei dem Pensum keine Durchhänger zu bekommen.
Zur Heileurythmie kann ich sagen, dass ich eine gute Bekannte habe,
die das schon länger macht und die sehr gute Erfolge bei ihrer Dünnhäutigkeit, sprich Depression, hat.
Kann mich dich jungen Hüpfer auch nicht bei der Wassergymnastik
Ü70 vorstellen, such dir was anderes.
Wünsch dir nen schönen Urlaub auf Malle und eine beschwerdefreie OP am
25. August.
Daumendrück für die Arbeit...
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  #22  
Alt 03.08.2008, 01:32
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megjabot megjabot ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Ulla

Zitat:
Alleine macht es einfach keinen spass und bin auch tagsüber viel müde
so geht es mir oft auch, man hat ja nicht immer jemand, der mitzieht, wie in Scheidegg.

Hab schon gelesen mit deinem Port,
ich denke es ist die richtige Entscheidung,
aber am Mittwoch schon wieder arbeiten,
>Hut ab!!!
Aber du freust dich ja offensichtlich schon länger soooo darauf.
Viel Glück mit deinen neuen Chefs
mit dem Slogan "Jeden Tag ein bisschen besser",
passt ja bei uns auch.
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  #23  
Alt 03.08.2008, 12:07
ulla62 ulla62 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Margit,
ich bleibe bei meiner Entscheidung, der Port kommt raus, das letzte bischen zweifel und angst, ob der krebs wieder kommt, kann mir sowieso keiner nehmen, denn die habe ich auch mit dem Port.
Ich hoffe einfach darauf das ich ihn nie wieder brauchen werde.
Ja Margit, du hast das richtig erkannt, ich freue mich riesig auf meine arbeit, das gibt mir wieder ein stück Normalität und den Alltag zurück...
Aber ich fange ganz langsam mit 3std. täglich an und nach 2 wochen gehe ich erst hoch auf 5std. und nach weiteren 2wochen auf 7std. Also wie du siehst lasse ich es langsam angehen, werde aber berichten ob das auch alles so klappt wie ich es mir erhoffe!!!!
So jetzt muss ich aber los....
Liebe Margit wünsche dir noch einen Schönen Sonntag,
hoffentlich mit Sonne
__________________
Lieben Gruss aus MS
Ulla
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  #24  
Alt 18.08.2008, 00:53
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo ihr Lieben!
Die Reha im letzten Herbst hat bei mir eigentlich nicht so viele Anregungen hinterlassen. Da ich schon ein paar Jahre Sport mache und meine Ernährung umgestellt habe, war das nichts Neues für mich. Ich habe schon vor meiner Krankheit sehr viel über meine Lebensgestaltung nachgedacht. Mein einziges Fazit der Reha war, dass ich wieder regelmäßig Yoga machen will. Ich weiß eine Menge darüber und kann die Übungen alleine machen, aber irgendwie kommt mir immer was dazwischen. Auch bei einem Seminar bei einer Heilpraktekerin war eigentlich mein Fazit wieder regelmäßig Yoga zu machen. Da ich teilweise meine Behandlungen parallel zum Studium hatte, habe ich natürlich viel Stress gehabt und die Entspannung wäre genau das Richtige für mich. Da ich ja das Yoga-Handwerk beherrsche, frag man sich, was mich davon abhält. Ich werde mich jetzt zum Wintersemester beim Hochschulsport zum Yoga anmelden. Wenn ich dann neuen Input habe, werde ich auch sicherlich wieder zu Hause Yoga machen. Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich das geschafft. Zur Zeit gehe ich (Ich meine, fahre ich mit dem Fahrrad über eine halbe Stunde) zwei bis dreimal die Woche zum Reha-Sport im Krankenhaus und gehe jeden Freitag zu einer 1 1/2 stündigen Aerobic, zu der ich schon seit 10 Jahren gehe. Ich ernähre mich seit etwa 3 Jahren zuckerarm, fettarm und kohlenhydratearm. Seit der Transplantation vor 122 Tagen zusätzlich noch keimarm. Bei meiner Reha hatte ich ständig Diskussionen mit Mitpatienten und Diätassistenten, da ich mich wohl noch radikaler als da vorgeschrieben ernähre. Aber nur so kann ich den Umfang meines Hinterns in einem angenehmen Maße halten. Mehr trinken wäre noch ein guter Vorsatz, den ich in anderen Zeiten schon mal besser im Griff hatte.
Liebe Grüße
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #25  
Alt 18.08.2008, 17:34
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Renate2 Renate2 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Zusammen,
ich hatte ja geschrieben, daß ich gerne Wassergymnastik machen würde.
Jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden bzw. sie hat mich gefunden durch eine liebe Userin, die mich angeschrieben hat.
Letzten Freitag war ich das erst mal dort und es hat mir sehr gut gefallen. Jetzt kommt erst einmal Urlaub dazwischen und danach werde ich die Wassergymnastik weitermachen.

Liebe Grüße
Renate
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  #26  
Alt 26.08.2008, 15:12
ulla62 ulla62 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo zusammen

Ich wüste gerne ob ihr nach der Reha auch auf einmal so einen durchhänger, schlapp, kaputt, lustlos, hattet?

Als ich von der Reha wieder da war, war ich voller Tatendrang und wollte ganz schnell wieder Arbeiten, aber es hat dann noch fast 6 Wochen gedauert,bis ich mit der Wiedereingliederung anfangen konnte.
Jetzt gehe ich jeden Tag für 5 Stunden Arbeiten, freue mich jeden morgen wenn ich wieder zur Arbeit fahren kann. Wenn ich Mittags nach Hause fahre, ist es mir schon passiert das ich im Auto sitze, anfange zu heulen ohne das ich einen grund dafür habe. Es ist mir aber auch schon zu hause passiert, das ich da sitze und dann auf einmal anfange zu heulen, da reicht manchmal schon ein lied im Radio und ich heule .
Ich will das nicht, aber ich kann da auch nicht wirklich was gegen machen, ich versuche dann immer, wenn ich nicht alleine bin, mich zusammen zureißen, an was anderes zu denken oder gehe dann aus dem Zimmer
Jetzt habe ich Angst das mir das auch auf der Arbeit passieren könnte,ich hoffe nicht......
Da ich nicht so richtig weis was ich da machen kann, will damit auch nicht sofort zum Doc, werde ich wohl zur Krebsberatungsstelle gehen.
Dort sind Psychologen mit denen man reden kann, ich hab da sowieso noch einige andere fragen und dann bin ich mal gespannt, was die mir so sagen und vor allem ob die mir bei meinem Problem helfen können

Aber vielleicht kennt das ja jemand von euch oder hat sogar das gleiche Problem...........

Eine ziemlich ratlose und manchmal, auch einfach nur so, eine ziemlich traurige Ulla

Ich will das nicht mehr..............
__________________
Lieben Gruss aus MS
Ulla
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  #27  
Alt 26.08.2008, 19:11
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Liebe Ulla,

ich kann Dich so gut verstehen.
Jetzt gerade, heute, geht es mir relativ neutral.
Wenn ich mich das hier schreiben sehe, komme ich mir schon abnorm vor.
Ich hatte ein heftiges Tief zu Beginn meines Malle-Urlaubs und ich war tieftraurig, wollte mal wieder aufgeben, wollte gar nichts mehr und war mich selber leid. Dazu kam eine gewisse Aggressivität hinsichtlich der Oben-Ohne-Frauen mit ihren intakten Brüsten.
Letztendlich war ich aber auch deswegen betrübt, weil ich mal wieder meinen Erwartungen nicht genügte.
Ich bin nicht fröhlich und gutgelaunt in den Urlaub gefahren, ich habe nicht "drübergestanden" und konnte nicht gut damit umgehen, diese Narben zu haben. Ich habe es in keinster Weise geschafft Stolz zu fühlen, dass ich soviel geleistet habe.
Mich da so wenig kontrollieren zu können hat mich wieder mal umgehauen.

Ich merke bei mir, und da war mir Deine Sorge und Angst vor einem Weinen auf der Arbeit ein deutliches Beispiel, dass mir Kontrolle, Planung etwas sehr wichtiges ist.
Meine ich diese Kontrolle nicht mehr zu haben oder fürchte ich, dass ein Kontrollverlust eintreten könnte, wirft mich das voll aus der Bahn.

Mit der Krebserkrankung bin ich auch ein anderer Mensch geworden. Eigentlich schon vorher, mit anderen traumatischen Ereignissen in meinem Leben.
Je mehr solche Ereignisse mich durcheinandergerissen haben, desto mehr habe ich wohl versucht es durch Kontrolle zu kompensieren.
Doch ich bin, mit jedem dieser Ereignisse ein anderer Mensch geworden und ich glaube, dass ich dabei meinen Blick auf die Veränderungen nicht immer so negativ sehen darf, sondern mich mit den Erfahrungen reicher fühlen sollte.
Und vielleicht auch dankbarer?

In diesem Moment bin ich Dir dankbar Ulla, dass Du Dich hier mitteilst und mir so zu einer Erkenntnis verhilfst, die mir ein wenig Ruhe und Gelassenheit und Mut und etwas Zuversicht gibt.
Dass ich lernen darf, mich entwickeln darf.

Ich habe auch gerade Tränen in den Augen, wegen meiner Sicht, die ich gerade haben darf. Ich, der Kontrollfreak!

Ulla mit Deinen Tränen und Deiner Trauer, um was auch immer, bist Du Du! Du verlierst nichts oder gibst etwas ab, weil Du Deine Gefühle nicht unter Kontrolle zu haben scheinst.
Was das Heulen, besser Weinen auf der Arbeit angeht: Ich habe es erlebt. Eine ganz spitzzüngige alte Dame hat mich dermaßen getrietzt, dass ich vor ihr auf dem Boden kniend, ihr die Strümpfe anziehend, geheult habe wie ein Schlosshund. Möglichst leise versteht sich!
Also Ulla! Ich habe es überlebt. Es geht! Ich hatte diese knorrige Dame bis zum Schluss meiner Eingliederung und ich bin mit und an ihr gewachsen.

Wenn es Dir hilft Ulla, dann rede Dir ein, dass die fehlenden Hormone das auslösen.
Oder gestatte es Dir einfach und respektiere Dich mit Deinen Verhaltensweisen.
Du bist Du.
Eine wirklich ganz liebenswerte Frau. Ich freue mich, dass ich Dich kennenlernen durfte, und dass es Dich gibt.

So, wie Du bist.

Ich wünsche Dir was, such es Dir aus...........

Liebe Grüße
Ute
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  #28  
Alt 26.08.2008, 23:18
ulla62 ulla62 ist offline
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo liebe Ute
DANKE, deine lieben Worte tun mir richtig gut
Ich muss auch noch ganz viel lernen, ich glaube der Krebs hat auch mich verändert und das nicht immer zum Positiven. Ich bin mit mir und meinem Körper überhaupt nicht zufrieden, ich hasse jedes Kilo zuviel an mir
aber ich werde sie nicht los und manchmal muss ich mir dann auch noch dumme Sprüche anhören. "Hast aber ganz schön zugelegt" oder "Ach sei doch froh das du ein paar Kilos mehr hast, das ist doch jetzt wohl besser für dich, dann hat dein körper auch wenigstens etwas wovon er zerren kann" oder "Wenn du in 5 Jahren das Tam absetzt dann gehen die Kilos auch wieder von selber weg" aber ich schleppe die JETZT mit mir rum und ich sehe sie jeden Tag im Spiegel. Solch ein satzt ist schnell gesagt, aber es wäre besser zu schweigen....
Es fehlen die Hormone und dann kommt noch das Tam. mit seinen Nebenwirkungen, ich muss lernen damit besser umzugehen...ist ganz schön schwer, aber ich weis das ich nicht alleine bin, das ganz viele Frauen wohl mit den selben Problemen zu kämpfen haben wie ich.
Ich kämpfe mit

Liebe Ute du bist aber auch eine klasse Frau und es war eine wunderschöne Zeit mit Dir in Scheidegg, ich bin froh das ich Dich kennen lernen durfte und ich freue mich jetzt schon auf unser Wiedersehen
Ute, du bist eine starke Frau, aber auch starke Frauen dürfen mal schwach sein und Gefühle zeigen.......
Lass Dich nicht unterkriegen......
__________________
Lieben Gruss aus MS
Ulla
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