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Alt 06.11.2014, 21:14
tinep tinep ist offline
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Registriert seit: 22.10.2013
Beiträge: 34
Standard Wie kann ich helfen?

Hallo ihr,

Vor einem Jahr hatte ich mich in diesem Forum angemeldet. Ich bin 26, meine Mutter bekam die Diagnose Eierstockkrebs mit Metastasen in der Leber. Ich hatte jedoch nicht die Kraft und Energie aktiv in diesem Forum zu schreiben.
Operation, Chemo...es war unglaublich kräftezehrend. Sie hat toll mitgemacht.
Mich plagte ständig das schlechte Gewissen da ich mit meinem Freund in Berlin lebe aber meine Eltern in Süddeutschland. Also 600 km Entfernung.
Aber es ging schon irgendwie, ich war oft da, aber eben nicht so, dass ich wirklich DA sein konnte. Konnte ja auch nicht ständig Urlaub nehmen.

Nach der Chemo, die im März endete, kam dann eigentlich ein schöner Sommer! Klar, man hat das im Hinterkopf aber irgendwie konnte man die Zeit genießen. Meine Mama hat sich wieder die kurzen Haare gefärbt, sie sah super aus. Wir sind sogar 5 Tage Wandern gegangen und sie war einfach topfit! Sie ist 68 und ist super steile Strecken mit uns gelaufen. wir waren daher sicher, dass alles im grünen Bereich ist!! Ich bekam wieder das Gefühl, mich auf Berlin einlassen zu können und mein hier Leben zu starten. Dann plötzlich, nur eine Woche nach dem Urlaub wieder kein Appetit...CT...die Lebermetastasen sind wieder da.

Wir sind wieder völlig zusammengebrochen. Es waren 6 schöne Monate, aber die haben einfach nicht gereicht um genug Kraft zu schöpfen. Wenigstens ein Jahr in dem meine Mama unbeschwert sein kann habe ich ihr so gewünscht. Es fühlt sich an wie täglich grüßt das Murmeltier. Vor genau einem Jahr lag ich auch nur weinend auf dem Bett, das Leben stand komplett still. Jetzt wiederholt sich das genau ein Jahr später. Ich kann doch nicht in Berlin bleiben? Aber hier bin ich auch irgendwie zuhause. mit meinem freund und freunden. Gerade bin ich auf Jobsuche und habe bewerbungsgespräche für tolle stellen die ich eigentlich nicht einfach sausen lassen kann.
aber sollte ich nicht zurück zu meiner familie?! Meine Mama bekommt jetzt wieder eine Chemo. Sie ist aber so niedergeschlagen. Sie sagt immer so Sätze wie "ich wollte noch so schöne sachen mit euch machen" und "wieso muss mir das passieren?" und wieso sie nicht ein paar Jahre nach der Behandlung hat geschenkt bekommen können. Mir bricht das das Herz. Sie ist so traurig über ihr Schicksal. Ich versuche sie zu trösten aber nachdem es jetzt nach so kurzer Zeit zum Rückfall kam fällt es mir sehr schwer mit dem Mut machen.

Sie bekommt jetzt die Chemo und wir hoffen sie schlägt an und schenkt und noch mal Zeit aber ich kann diese Gedanken nicht verdrängen, dass sie sterben wird. mir wird richtig übel wenn diese gedanken kommen.
wo soll ich hin? job suchen in berlin oder arbeitslos bei meinen eltern?! ich habe keine ahnung was ich tun soll.

wann wurde das eigentlich unser leben frag ich mich oft? wir hatten so ein unbeschwertes leben geführt, wofür ich auch dankbar bin. (leider hat man es als viel zu selbstverständlich genommen)
In diesem Forum sind alle so positiv. Mir fällt das gerade sehr schwer.

Hinzu kommt, dass meine schwester die schon 45 ist, jetzt auch noch mit schweren depressionen im krankenhaus ist. sie lebt eigentlich in meiner Heimatstadt aber so kann sie natürlich auch nicht helfen. Und ich will meinen Papa nicht alleine lassen mit der ganzen Last.

Wie schafft man es positiv zu bleiben und wie treffe ich die richtige Entscheidung ob ich hier bleiben soll oder meine Zelte in Berlin abbreche und zurück gehe in mein Elternhaus?

Danke für eure Zeit und viele Grüße,
Tine
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