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Alt 01.06.2018, 18:01
handermann handermann ist offline
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Registriert seit: 01.06.2018
Beiträge: 6
Standard Nasenkrebs

Guten Tag an alle, die hier lesen und schreiben.
Es ist ein Segen, dass es diese Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch gibt. Nun melde ich mich hier als Angehöriger einer Betroffenen und schildere kurz den Verlauf, um dann meine Fragen anzuschließen. Nasenkrebs ist anscheinend eine derart seltene Erkrankung, dass die Foren/Threads hier größtenteils sehr alt sind.

Vor ca. vier bis fünf Wochen wurde bei meiner Frau erkennbar, dass sich die Nasenspitze recht stark rötete und anschwoll. Damit einher ging zeitweises, sehr seltenes Nasenbluten, Druckschmerzen an der Stirnhöhle und Abgeschlagenheit.

Natürlich dachten wir an Polypen und andere relativ leicht behandelbare Ursachen. Der Hausarzt verordnete ein Antibiotikum und überwies zum HNO-Facharzt. Dieser wiederum untersuchte, gab recht wenig Auskunft, hielt sich in seinen Aussagen bedeckt und überwies zu einer Fachärztin in die HNO-Klinik.

Am 24. Mai hatten wir dort Termin. Die Fachärztin schaute sich die Nase sehr genau an und biopsierte. Um den pathologischen Befund zu erhalten, mussten wir bis nach Pfingsten warten. Zwischenzeitlich aber gab es die Möglichkeit, ein CT machen zu lassen. Dies zeigte klare Auffälligkeiten in den Kiefern-, Stirn- und Nebenhöhlen, die der Radiologe sofort mit einer chronischen Sinusitis in Zusammenhang brachte.

Gestern waren wir im Klinikum in der HNO und erhielten das niederschmetternde Ergebnis des Pathologen, nach dem das weiträumig und tief biopsierte Gewebe eindeutig bösartig sei.

Die Ärztin riet, die Nase chirurgisch schnellstmöglich entfernen zu lassen und klärte über mögliche Folgebehandlungen und die spätere Möglichkeit einer Epithese auf. Die verschleimten Nebenhöhlen seien ein Nebenbefund. Man werde diese im Verlauf der OP auch gleich "mit ausräumen".

Obwohl wir beide, meine Frau und ich, natürlich in Schockstarre waren und auch jetzt noch sind, war das Gespräch sachlich, die Fachärztin wirkte kundig und sehr ruhig.

Über die Reaktionen innerhalb der Familie brauche ich eventuell mitlesenden Betroffenen wohl nichts zu sagen. Ich halte ihr jede Nacht die Hand und leide und bibbere mit.

Nun ist meine Frau dem Rat der Ärztin gefolgt und hat für den 11. Juni einen Aufnahmetermin mit OP am 12. Juni vereinbart.

Da das ärztliche Anraten dringlich wirkte, scheint auch mir dies die richtige Entscheidung. Mit allen Konsequenzen.

Ich selbst bin Blasenkarzinompatient. Als solcher ist mir bekannt, dass das Gewebe immer erst nach der Entfernung histologisch nach Grading und Staging untersucht und beurteilt wird.

Nun frage ich mich aber im Nachhinein, ob ich nicht auch nach der Beschaffenheit des biopsierten Gewebes hätte fragen sollen. Geholfen hätten mir die Fachbegriffe wohl nur bedingt. Die Ärztin sagte, der pathologische Befund sei "eindeutig". Über genaue Ausdehnung und Agressivität des Tumors könne man erst nach Entfernung der Nase Genaueres sagen.

Nun ist so eine Nasenresektion aber eine Sache, die den Rest des Lebens mitbestimmen wird. Darum möchte ich nichts übersehen und meiner Frau (wir sind beide 65 und seit 40 Jahren verheiratet) mit allem möglichen Rat beiseite stehen.

Die obengenannte Frage werde ich am Tag der OP-Vorbereitung auf jeden Fall stellen. Ich hatte auch vergessen zu fragen, ob die Diagnose und Therapieempfehlung im Team besprochen wurde. Ich glaube schon. Eine einzelne Fachärztin wird nicht aus sich alleine zu einer solchen lebensentscheidenden Maßnahme raten.

Vielleicht gibt es in diesem Forum den/die eine/n oder andere/n, der Erfahrung mit Nasenkrebs gemacht hat und willens ist, mir seinen Verlauf zu schildern.

Es sind ja zwei antagonistische Gedankengänge: Einerseits wäre mir eine Zweitmeinung lieber gewesen, andererseits vergeht dann wieder Zeit, die ungenutzt und ohne lebenserhaltende Maßnahmen verstreicht.

Über jedweden Rat, Erfahrungsbericht und Zuspruch würde ich mich freuen.

Geändert von gitti2002 (01.08.2018 um 02:15 Uhr)
 

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nasenkrebs


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