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AW: chemo ja oder nein
Hallo Salina,
all meine Vorrednerinnen haben absolut Recht. Es war schon richtig, daß deine Schwester diese Klinik verlassen hat. Was für ein überhebliches Getue! Einfach unglaublich! Nun solltet ihr euch auf jeden Fall alle Berichte aus der Klinik geben lassen und darauf habt ihr ein Recht. Laßt euch nicht abwimmeln! Dann eine 2. Meinung einholen! Ganz, ganz wichtig! Sucht euch eine ordentliche Klinik, die Erfahrung mit EK hat. Die Chemo ist eine unbedingte Chance, zu überleben. Hier eine kleine Geschichte, die ich irgendwo gehört oder gelesen habe: aus Angst vor Eierstockkrebs haben sich in Amerika einige Frauen die Eierstöcke entfernen lassen, weil sie glaubten, damit sicher zu sein. Aber der EK kommt trotzdem und er befällt dann das Bauchfell und kann sich prima im Bauchraum ausbreiten. Wenn deine Schwester noch leben will, dann sollte sie die Chemo machen. EK ist einer der agressivsten gynäkologischen Tumore. Es kann sie sehr wahrscheinlich das Leben kosten, wenn sie die Chemo nicht macht. Die Nebenwirkungen empfand ich persönlich gar nicht schlimm und die Sache mit der Polyneuropathie ist nicht bei jedem gleich. Heute, ein Jahr nach Ende der Chemo sind die Probleme, die ich damit hatte, fas vollständig verschwunden und ich bin auch sicher, daß der Rest auch noch weggeht. Falls du Fragen dazu hast, frag ruhig weiter, schicker mir eine PN. Ich bin gerne bereit zu antworten, soweit ich das kann. Liebe Grüße Mosi-Bär |
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AW: chemo ja oder nein
Hallo ihr Lieben,
danke euch allen nochmals für eure Antworten. Meine Schwester war heute morgen bei ihrer Internistin (die hatte das ganze auch festgestellt) und hat ihr die Geschichte erzählt. Sie meinte zu ihr, dass sie nicht mehr in die Klinik gehen muss, um die Laborwerte zu besprechen. Desweiteren hat sie ihr erklärt, dass sie die Chemo machen soll, da sie die evtl. Spätfolgen wahrscheinlich gar nicht erleben würde. Sie hat ihr erklärt, dass der EK sehr bösartig sei. Sie meinte aber auch, dass es eine Frechheit der Ärzte sei, ohne jegliche Information und Aufklärung so etwas von sich zu geben. Die Ärztin fordert jetzt die Laborergebnisse an und hat meiner Schwester zwei gute Onkologen genannt. Dies Ganze hatte zur Folge, dass meine Schwester es jetzt aus einer anderen Sicht sieht und meint, dass sie damit umgehen kann und auf jeden Fall die Chemo machen wird. Habe ihr auch von euren Erfahrungen berichtet. Denke sie wird ihren Weg gehen (hat sie immer getan). Sie sagt auch selbst, dass es eine ganz neue Erfahrung ist und du mit jeder vermeindlichen Niederlage stärker wirst. Sie hat riesige Angst, aber die Offenheit der Ärztin hat ihr gutgetan. Wünsche euch allen alles Gute und viel Stärke (aber die habt ihr). DANKE |
#18
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AW: chemo ja oder nein
Hallo salina,
ich habe die Chemo nicht gemacht. Hatte aber "nur" 1a und G1. In diesem Stadium kann man auf Chemo verzichten, weil die Chancen mit und ohne ungefähr gleich sind. Das steht derzeit in den einschlägigen Leitlinien. Ich habe unterschiedliche Meinungen erlebt: Der operierende Arzt hat mich automatisch zur Chemo angemeldet. Ich glaube, das kommt häufig vor, weil EK wirklich sehr gefährlich ist und man eben alle Risiken ausschließen will. Da ich gleichzeitig Gebärmutterkrebs hatte und afterloading-Bestrahlungen bekam, wurde mir das alles zuviel und ich habe mehrere Zweitmeinungen eingeholt. Danach und nach ziemlich viel Lesen habe ich dann die Chemo nicht gemacht. Jetzt muss ich zu der Entscheidung stehen, es ist jetzt zwei Jahre gut gegangen. Aber sicher kann man nicht sein. Also wichtig: Ergebnis abwarten und unbedingt Zweitmeinung einholen. Gut: www.ago-ovar.de LG Anne |
#19
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AW: chemo ja oder nein
Liebe Salina,
die Aussage der Ärztin hat mich ziemlich schockiert! Zitat:
Ich hatte 3c, G3, als "Begleiterscheinung" mehrere Thrombosen in beiden Beinen und eine großflächige Lungenembolie. Meine Ärzte waren immer sehr abwartend und eher pessimistisch - trotzdem bin ich jetzt seit 4 Jahren ohne Rezidiv. Zum Glück wurde ich tumorfrei operiert und hatte dann 6 Zyklen Taxol/Carboplatin. Ich bin nicht mehr so leistungsfähig wie früher und hab auch körperliche Einschränkungen, aber ich bin für jeden Tag dankbar, den ich bei meiner Familie verbringen darf! Aber ich kenne auch Frauen, die ihr Leben wieder uneingeschränkt genießen können. Du hast geschrieben, dass deine Schwester Krankenschwester ist und transplantierte Patienten betreut. Da weiss sie sicher aus eigener Erfahrung, dass jeder Mensch einzigartig ist und Statistiken über den Einzelfall gar nichts aussagen. Sie hat sicher schon erlebt, dass Patienten überlebt haben, wo es keiner geglaubt hätte - und andernfalls plötzlich Komplikationen aufgetreten sind, wo niemand damit gerechnet hat. Fest steht, dass EK eine sehr ernsthafte und aggressive Erkrankung ist. Trotzdem heisst es ganz sicher nicht, dass deine Schwester chancenlos ist! So wie du deine Schwester beschrieben hast ist sie eine Kämpferin! Es ist ganz normal, dass sie Angst hat - jede betroffene Frau auf diesen Seiten hier hat dasselbe erlebt. Alles Gute für deine Schwester und dich und liebe Grüße Margit |
#20
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AW: chemo ja oder nein
hallo Margit,
ja, ich habe mich wohl etwas verkehrt ausgedrückt. Die Ärztin wollte damit nur erklären, dass der EK sehr bösartig ist. Sie hat ihr auch mitgeteilt, dass man die Ergebnisse abwarten muss, um eine Entscheidung treffen zu können. Sie sagte ihr auch offen, dass sie damit keine ausreichenden Erfahrungen hat und hat ihr deshalb angeboten,dass sie sich darum kümmert, dass meine Schwester das Gespräch mit den Ärzten nicht mehr führen muss. Sie hat ihr Adressen von Onlologen genannt, wo sie einen Termin vereinbart hat. Meine Schwester hat jetzt auch einen Termin mit dem Onkologen vereinbart. Sie meint auch, dass sie sich verschaukelt fühlt und letztendlich selbst entscheidet, was für sie das richtige ist. Darin unterstütze ich sie auch. Denn niemand kann sich in die Situation reinversetzten. Finde euer Forum super und ziehe meinen Hut (falls ich einen aufhaube vor euch allen. Ein bisschen Spass muss sein. Ihr seid alle so tapfer. LG Salina u |
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AW: chemo ja oder nein
Hallo Christina,
zum Ersten möchte ich dir meinen Lob aussprechen, wie du den betroffenen Frauen hier hilfst(habe vor meiner Registrierung kräftig die Kommentare gelesen, einfach klasse).Nun zu meiner Schwester: gerade weil sie Krankenschwester auf einer Intensivstation ist, hat sie sehr viel Leid gesehen. Wir haben uns oft darüber unterhalten, wie qualvoll es für einige Patienten ist. Das ist das, was ich an ihr immer bewundert habe, dass sie nie in den Trott geraten ist, dass sie die Menschen als Nummer betrachtet, sondern immer den Mensch gesehen hat. Ja, sie ist eine Kämpferin, gerade deshalb fällt es schwer, sie so schwach zu sehen. Sie will immer, dass es der Familie gut geht. Ich durfte auch niemanden etwas sagen. Habe ihr erklärt, dass sie den Weg nicht alleine geht, sondern wir gehen ihn zusammen. Gestern hat sie unserer Mutter (bereits 80 Jahre und selbst an Hautkrebs erkrankt) und unserer kleinen Schwester gesagt, was los ist. Muttern hat es schon geahnt, die Schwester kann schwer damit umgehen. Habe ihr auch gesagt, dass die anderen es lernen müssen und sie dafür nicht verantwortlich ist, sondern sich nur um sich kümmern muss. Wir haben immer ein gutes Verhältnis gehabt, waren aber nie Freunde von falschen Tetscheleien (hoffe habe es richtig geschrieben). Hatte nur Angst, dass sie vor lauter Stolz, sich so dolle über die Ärzte geärgert hat, dass sie gar nichts mehr macht. Dies habe ich ihr auch gesagt, sie meinte, dass ich es nicht so ernst nehem soll, weil sie momentan hin und her gerissen sei. Ich bin stolz auf meine Schwester, würde ihr gerne alles abnehmen (geht leider nicht und erwartet sie auch nicht). LG Salina |
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