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  #1  
Alt 05.02.2015, 11:52
Muc Muc ist offline
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Standard Urinom nach Nierenteilresektion

Ich bin neu hier und würde mich freuen, wenn ich mich hier zu meinem gesundheitlichen Problem austauschen könnte.
Zu meiner Geschichte:
ich hatte im September eine auffällige Raumforderung in der rechten Niere im Ultraschall, das MRT Abdomen zeigte dann eine komplizierte Nierenzyste Bosniak 2F, mein Urologe riet mir zu einer roboterassistierten Nierenteilresektion, weil auch ein Karzinom dahinter stecken könnne.
Die Teilresektion wurde am 14.10.2014 durchgeführt, die Histo ergab keinen Anhalt für Malignität (Ich hoffe, daß ich in diesem Forum dennoch nachfragen darf, weil ich vermute, daß hier Betroffene mit Z.n. Nierenteilresektion sind). Am 03.11.2014 fiel dann im Ultraschall ein Urinom auf, es wurde eine Harnleiterschiene eingesetzt, jedoch ohne vesikale Ableitung, wöchentliche Sono-Kontrollen zeigten eine langsame Größenzunahme des Urinoms. Anfang Dezember zusätzlich transurethraler Dauerkather, hierunter ebf. keine Besserung des Urinoms, deshalb am 22.12.2014 Wechsel des Pigtail-Stents auf eine größere Größe, Anlage eines suprapubischen Fistelkatheters und am 23.12.2014 Punktion des Urinoms mit perkutaner Dauerableitung, leider seither konstante Fördermengen von ca. 100 - 200 ml / 24h. Im Moment scheinen alle konservativen Möglichkeiten ausgereizt und es steht als letzter Schritt die offene Nephrektomie an. Gibt es hier jemand, der ähnliche Erfahrungen mit der Nierenteilresektion gemacht hat? Wer weiß Rat? Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen.
LG
Klaus aus Muc
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  #2  
Alt 05.02.2015, 13:50
H.A. H.A. ist offline
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Standard AW: Urinom nach Nierenteilresektion

Hallo Klaus,

dafür wurde eigentlich die Bosniak Klassifikation eingeführt, um eben erst zu operieren wenn die signifikaten Merkmale eines Tumors vorliegen. Bosniak IIF bedeutet Nieren Zyste Kathegorie II, F bedeutet Follow up, also nur beobachten, eine Operation wäre nicht nötig gewesen. Nun hast Du noch das Pech eine sehr üble Komplikation in Folge der Zystenresektion zu haben, ich denke Du wirst um eine offene Revision nicht herumkommen, was auch wohl primär vor der Nephrektomie steht. Ich würde nicht allzu viel Zeit vergehen lassen, da Infektionen hier häufig der Fall sind. Auf jeden Fall würde ich das nur in einer guten urologischen Klinik machen lassen z.B in München Planegg.

Alles Gute vorab für dich, und halte uns auf dem laufenden. Dein Vorfall ist wie schon gesagt selten, und es wäre nicht schlecht wenn Du Deine Erfahrungen teilen würdest. Bedenke auch das event. ein mehrfacher Behandlungsfehler vorliegt, wende Dich diesbezüglich an die Patienberatung Deiner Krankenkasse.

Gruß Hugo
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  #3  
Alt 05.02.2015, 15:06
Muc Muc ist offline
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Standard AW: Urinom nach Nierenteilresektion

Hallo Hugo,

vielen Dank für Deine Antwort. Mittlerweile und im Nachhinein wäre ich wohl schlauer, auch bezüglich der OP-Empfehlung. Ich habe meinem niedergelassenen Urologen und der urologischen Klinik damals vertraut, bin aber mittlerweile nicht mehr da in Behandlung, weil dort über Wochen das Urinom in seiner Größenzunahme nur beobachtet und die Größenzunahme geleugnet wurde und außer einem Doppel-J keine weitere Drainage durchgeführt wurde. Eine perkutane Punktion wurde wiederholt abgelehnt. Man war sich absolut sicher, daß das Urinom spontan ausheilen würde, wenn man nur lange genug wartet.

Die jetzt behandelnde Klinik steht auf dem Standpunkt, daß eine Revision organerhaltend wahrscheinlich nicht mehr möglich sein wird, wegen der zu erwartenden Vernarbung durch die Vor-OP und durch die lange Einwirkung des Urins auf das Gewebe um die Niere.

Ich war mit mehreren Experten im Kontakt, deren Empfehlungen sich aber unterscheiden: einer empfiehlt jetzt die laparoskopische Op mit ggf. Konversion in ein offenes Vorgehen, ein weiterer die offenen Revision und ggf. Nephrektomie. Die primär behandelnde Klinik hätte gar nichts gemacht.

Die jetzt behandelnde Klinik ist noch zurückhaltend bezüglich OP und es wurde die Drainage mehrfach zurückgezogen ohne Erfolg, im Moment ist noch eine Art "Sklerosierung" angedacht mit Doxycyclin, wobei ich aber befürchte, daß bei erneutem Therapieversagen die dann doch erforderliche OP noch schwieriger wird.

Gruß
Klaus
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  #4  
Alt 05.02.2015, 15:41
H.A. H.A. ist offline
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Standard AW: Urinom nach Nierenteilresektion

Hallo Klaus,
die Entscheidung wird Dir keiner abnehmen. Ich kann nur sagen wenn ich das Problem hätte würde ich schnellstmöglich die einzig nachhaltige Option wählen, und das wäre eben nur die offene Revision, wobei eben dabei die Gefahr der Nephrektomie einhergeht. Ich weiß nicht wie sonst Dein körperlicher Zustand ist und wie alt Du bist, aber wenn Du fit bist würde ich es wagen, bevor das Zuwarten und experimentelle Behandeln eine OP noch folgenreicher macht. Ich bin auch kein Freund von offenen OP's, aber in so einem Fall schon.

Gruß Hugo
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  #5  
Alt 05.02.2015, 21:44
Muc Muc ist offline
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Standard AW: Urinom nach Nierenteilresektion

Hallo Hugo,

Danke für Deine klaren Worte. Ich werde mich wohl mit dem Verlust der Niere und den damit verbundenen Konsequenzen abfinden müssen. Gibt es evtl. eine Empfehlung für eine gute Adresse für eine derartige Revisions-OP bzw. die offene Nephrektomie?

Ich denke mal, ein guter und erfahrener Operateur macht viel aus, was die möglichen Komplikationen betrifft. Leider ist es wohl unrealistisch in eine weit entfernte Stadt für die OP zu gehen, wenn man da niemand kennt. Insofern wäre Süddeutschland (Karlsruhe, Stuttgart, München) für mich interessant.

Vermutlich ist es ungünstig, hier öffentlich Namen und Adressen konkret zu empfehlen, deshalb würde ich mich über eine Empfehlung in einer persönlichen Nachricht freuen.

Danke und Gruß

Klaus

Geändert von Muc (05.02.2015 um 22:10 Uhr)
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  #6  
Alt 05.02.2015, 22:27
Benutzerbild von Cassiophia
Cassiophia Cassiophia ist offline
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Standard AW: Urinom nach Nierenteilresektion

Hallo Klaus,

mein Mann hatte Anfang Dezember die zweite Teilresektion an der rechten Niere.
Anfang Januar bekam er starke Schmerzen im Unterleib und im Rücken. Wir sind deswegen sofort zum Urologen. Er fand im Ultraschall eine größere Flüssigkeitsansammlung unterhalb der Niere. In der Klinik stellt sich heraus, daß es eine Urinansammlung sei. Also ein Urinom, wurde noch am gleichen Tag operiert.
Sie haben eine Schiene von der Niere in die Blase gelegt. Und von der Blase einen Bauchkatheter zu einem Urinbeutel, der am Bein befestigt ist.
Dies soll 6 Wochen so bleiben, sie hoffen, daß die undichte Stelle bis dahin vernarbt ist.
Nach der Entfernung soll er stationär in der Klinik bleiben damit sie schauen können ob wieder Urin ins Gewebe fließt. Aber von der Nierenteilresektion bis zum Urinom mit Schmerzen, hatte es auch vier Wochen gedauert. Wer weiß ob sie schon nach 1-2 Tagen feststellen können ob dann alles dicht sein wird?

Liebe Grüße
Gisela
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