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Tumor + angeschwollene Lymphknoten
Hallo zusammen,
ich habe vorhin die traurige Nachricht bekommen, dass die Mutter (Mitte 40) meines Freundes an Krebs erkrankt ist. Ihre letzte Vorsorge war vor etwa einem Jahr, die letzte Vorsorge hat sie dann wohl nicht wahrgenommen. Gestern erkannte sie beim Abtasten etwas merkwürdiges; heute war sie beim Arzt und die Diagnose ist ein 2,5 cm großer, bösartiger Tumor und die Lymphknoten seien angeschwollen. Morgen kommt sie ins Krankenhaus für weitere Untersuchungen (heute Nachmittag haben ja die Ärzte geschlossen) und alles soll ganz schnell geschehen. "Leider" kenne ich mich nicht sehr gut mit Krebs und vor allem mit den Heilungschancen und -verfahren. Könnt ihr mir vielleicht etwas dazu sagen? Was sagt es über den Krebs aus, wenn die Lymphknoten angeschwollen sind? Liebe Grüße, Zitroneneis! |
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AW: Tumor + angeschwollene Lymphknoten
Kann denn keiner helfen?
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#3
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AW: Tumor + angeschwollene Lymphknoten
Hallo Zitroneneis, tut mir leid, dass du du noch keine Antwort hast, aber vielleicht ist deine Frage zu allgemein. Sieh doch mal auf der Hauptseite des Krebskompass unter den einzelnen Krebsarten nach, da steht alles Wichtige auch über Brustkrebs drin. Ich denke, bei deiner "Schwiegermutter" muss erst mal eine Biopsie (Gewebeentnahme) gemacht werden, falls nicht schon geschehen. Dass die Lymphknoten vergrößert sind ist zwar verdächtig, aber auch hier wird man ohne Gewebeentnahme keine Prognose treffen können.
Ansonsten: DIe Heilungschancen sind mittlerweile sehr gut!!! Es gibt so viele Methoden, dem Krebs entgegenzuwirken!!! Und es wird meist auch nicht gleich die ganze Brust abgenommen! Nur nicht den Kopf in den Sand stecken! Ich hoffe, deine "Schwiemu." ist in guter Behandlung, am besten in einem Brustzentrum. Alles Gute für euch, Intscha |
#4
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AW: Tumor + angeschwollene Lymphknoten
Hallo Zitroneneis,
ich kann immer wieder nur das "Überlebensbuch Brustkrebs" von der Autorin Frau Goldmann-Posch empfehlen, da steht alles super erklärt. Man sollte sich so gut es geht informieren, denn die vorgeschlagenen Behandlungen können manchmal sehr unterschiedlich sein. So wie ich Dich verstehe, wurde bislang aber nur die Tastuntersuchung und wahrscheinlich Ultraschall und Mammographie gemacht. Dabei wurde festgestellt, daß auch die Lymphknoten angeschwollen sind. Mit diesem Ergebnis kann man ehrlich gesagt noch nicht viel anfangen. Du schreibst, daß es morgen im Krankenhaus mit weiteren Untersuchungen weitergeht. Ich gehe davon aus, daß jetzt eine Biopsie ansteht, sehr wahrscheinlich eine Stanzbiopsie und vielleicht ein MRT oder CT oder Knochenszintigramm. Mit der Biopsie kann man die Tumordaten bestimmen, also wie bösartig der Tumor ist, ob er auf Hormone reagiert (= hormonrezeptorpositiv ist) usw. Mit den anderen Untersuchungen versucht man festzustellen, ob der Tumor bereits Tochtergeschwülste, also Metastasen gebildet hat. Erst mit diesen Daten kann man eine ungefähre Prognose abgeben, wobei man nie vergessen darf, daß es oft genug grosse Abweichungen von erfolgten Prognosen gibt. Wenn dann die OP folgt, wird man auch Lymphknoten entfernen, um festzustellen, wie weit sich der Krebs schon ausgebreitet hat, bzw. auf den Weg in den Körper gemacht hat. Die Verdickung könnte darauf schließen lassen, daß evtl. diese Lymphknoten schon befallen sind, was grundsätzlich die Prognose zwar verschlechtert, aber auch dazu sei angemerkt, daß es genügend Frauen gibt, die trotz befallener Lymphknoten nach den erfolgten Therapien nie wieder etwas von ihrem Krebs gehört haben. Ich würde auf jeden Fall dazu raten, in ein zertifiziertes Brustzentrum zu gehen und sich genauestens zu informieren. In dem o. a. Buch findest Du auch vorbereitete Zettel, was man die Ärzte fragen sollte usw. Mir jedenfalls hat es sehr geholfen. Ich wünsche Euch alles Gute! Liebe Grüße Milena |
#5
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AW: Tumor + angeschwollene Lymphknoten
Hallo,
danke für eure Worte. Sie wird morgen in ein Klinikum für weitere Schritte eingeliefert. Dass ihre Brust abgenommen wird, steht wohl fest. Weiß jemand, wie lange so eine "Nachtherapie" dauern kann und in welchen Abständen Strahlentherapien-, Chemotherapien etc ablaufen? Tut mir leid, aber leider weiß ich darüber sehr wenig und einige Links habe ich schon durchforstet, aber irgendwie steht dort immer das gleiche |
#6
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AW: Tumor + angeschwollene Lymphknoten
Hallo Zitroneneis,
wieso steht es fest, dass Deiner Schwiegermutter die Brust abgenommen bekommt? Der Tumor ist doch "nur" 2,5 cm. Meiner Meinung nach, was ich von mir und anderen Frauen so mitgekriegt habe, wird die Brust nur bei einem in der ganzen Brust vorhandenen DCIS (Ductales carcinoma in situ) oder bei einem sehr großen Tumor abgenommen, aber auch dann nicht immer, wie ich hier schon gelesen habe. Viele Frauen bekommen heute eine neoadjuvante Therapie, d.h. zuerst wird eine Chemotherapie gemacht, dabei sieht man auch, wie der Tumor auf die Chemotherapie anspricht. Im Taxotere-Thread schreiben einige Frauen darüber, wie sich ihr Tumor unter der neoadjuvanten Chemotherapie mit Taxotere verkleinert hat. Vielleicht interessiert Dich das ja. Es ist auch sehr aufbauend für die Psyche, wenn man zuerst mal sieht, wie sich der Tumor verkleinert. Anschließend ist dann die brusterhaltende OP, um den restlichen Tumor zu entfernen. Danach kommt noch eine Strahlentherapie, was (soviel ich weiss) bei brusterhaltender Therapie empfohlen wird. Wenn die Lymphknoten befallen sein sollten, wird die Strahlentherapie aber auf jeden Fall empfohlen. Halt die Ohren steif! Alles Gute für Deine Schwiegermutter, wenn ihr nach den Untersuchungen mehr wisst, könnt Ihr handeln. Die Ärzte immer schön löchern! Und hier hat immer jemand ein offenes Ohr und ist bereit, Euch zu helfen und zu unterstützen. Liebe Grüße Andrea |
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AW: Tumor + angeschwollene Lymphknoten
Bei ca 70% der Frauen kann brusterhaltend operiert werden. Natürlich gibt es gute Gründe für eine Brustamputation wie sehr große Knoten oder mehrere Herde. Bitte unbedingt nachfragen, warum die Brust amputiert wird. Gibt der Arzt keine überzeugende Antwort, wechselt das Krankenhaus. Brustkrebs ist -von wenigen Ausnahmen abgesehen - kein Notfall, bei dem noch heute gehandelt werden muß.
Bei einer brusterhaltenden Therapie schließt sich eine Strahlentherapie an (dauert 5-6 Wochen täglich). Nach Amputation ist meist keine Strahlentherapie notwendig. Falls eine Chemo nötig ist, dauert das 3-6 Monate (Abstand oft 3 Wochen, hängt von der Chemotherapie ab). Falls der Tumor auf Östogene/Gestergene anspricht, wird eine Hormontherapie empfohlen (dauert 5 Jahre). Du siehst, deine Schwiegermutter muß viel nachfragen. Vielleicht kann sie jemand begleiten? Außerdem ist es immer gut, sich eine 2. Meinung einzuholen. Dazu braucht ihr Kopien aller durchgeführten Untersuchungen. Gruß Dorothea |
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