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  #1  
Alt 25.04.2016, 10:44
Chris62 Chris62 ist offline
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Standard AW: Wo sind alle?

moin moin,

mich gibt es auch noch ;-)

Grüße Euch alle,
Chris
  #2  
Alt 25.04.2016, 18:00
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KesGa KesGa ist offline
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Standard AW: Wo sind alle?

schön,dass es dich gibt,mich gibts auch noch und ich hoffe ,dass das für alle von uns auch noch so bleibt.
Ich habe bald wieder,am 10.Mai die nächste Untersuchung und je länger ich lebe,umso mehr graust es mir v.d.Untersuchungen,irgendwie muss ich dann immer an Statistiken denken und deren Prognosen.Kurz vor d.Untersuchungen zwickt es überall....
Anchilla liegt ja ,wenn es dabei blieb,in der Klinik,wegen ihrer Narbenbruch-OP.
Mein narbenruch wird(noch)nicht operiert,ich bin ja in der studie i.d.Charite u.das wird regelmässig und genau kontrolliert.Nächste Woche wird sich herausstellen,ob sich d.Bruch vergrössert hat und dann muss ich das wohl noch mal überdenken,ob OP oder nicht,ich will ja nicht mit `nem Heissluftballon vor`m Bauch rumlaufen.
__________________


ED :9/2013 Pankreaskopfkarzinom
Whipple OP:April 2014
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  #3  
Alt 26.04.2016, 19:30
Chris62 Chris62 ist offline
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Standard AW: Wo sind alle?

hallo,

ja hoffen wir , dass uns allen noch Zeit bleibt.
Habe am 25. Mai mal wieder ein PET-CT vor mir,
bis dahin schläft es sich einfach anderst.
Aber wir nehmen es ja immer wie es kommt, nicht wahr ;-)

LG an Euch
  #4  
Alt 12.05.2016, 10:30
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KesGa KesGa ist offline
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Standard AW: Wo sind alle?

hallo Chris
mal eine Frage zum Pet-CT.Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?Und wie läuft das,wenn man eins will,wer überweist?


Meine Untersuchung war vorgestern und es wurde eine1 cm grosse "Blase" a.d.Narbe entdeckt.Die Onkologin hatte Ultraschall gemacht.Auf mein Bitten,ein Mrt oder Ct zu machen,um es genauer erkunden zu können,meinte sie nur:"Nein,Sie warten nun erst mal ab,ist zu klein,um etwas mit MRT festzustellen".Also ich warte NICHT ab,denn genau das habe ich beim 1.Mal getan und dann wuchs es bis 3 cm.
Ich dreh mittlerweile völlig am Rad u.habe mich sofort m.d.Charite,wo ich operiert wurde,in Verbindung gesetzt und dort haben sie das Verhalten d.Onkologin nicht verstanden.Nun habe ich dort einen Termin am 23.5 und das zieht sich momentan wie Kaugummi.
Der Hausarzt hat auf d.Überweisung"Rezidiv"hingekritzelt,mir ist ganz schlecht vor angst.
Zum Glück gibts den Krebskompass wieder online,so kann ich mir etwas die Angst von der Seele schreiben.

@Anchilla:Wie geht es dir?Hast du die OP gut überstanden?
__________________


ED :9/2013 Pankreaskopfkarzinom
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  #5  
Alt 13.08.2016, 10:07
Anchilla Anchilla ist offline
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Standard Folge Tumorerkrankung

Hallo zusammen,
icdh muss es mal los werden.
Meine Puls war einige Tage sehr schnell. Ruhepuls bei 105-110.
Naja, ich dachte mir nicht viel dabei. Dachte, nun kommen doch noch Nebenwirkungen der harten Chemo. Bisher hatte ich ja kaum welche.
Dann wurde alles schlimmer, ich kam kaum noch von Bett bis zur Toilette ohne zusammen zu brechen. Dabei so heftige Schweißausbrüche, wie man sie nicht mal in der Sauna hat. Also entschied ich letzten Samstag, dass ich am folgendem Montag mal mit meinem Onkologen reden muss.
Sonntag wurde es noch schlimmer, Montag rief ich den Onkologen an und er fragte, ob es mir möglich sei, in die Praxis zu kommen. Ich bestätigte das, meine Tochter wollte mich fahren.
Allerdings wohne ich unter dem Dach. Meine Tochter und Schwiegertochter stellen mir alle paar Schritte einen Stuhl zum ausruhen hin. Trotzdem schaffte ich nur eine Etage, dann musse doch der Krankenwagen kommen. Es ging nichts mehr.

Mein Onkologe schickte mich schnell in die Klinik mit einer vermuteten Diagnose. Diese Diagnose hat mir wahrscheinlich sogar das Leben gerettet, denn ich hatte eine heftige, doppelte Lungenembolie. Die Ärzte meinten, dass es so heftig sei, dass ich eigentlich tot hätte umfallen müssen.
2 Tage Intensiv, heute geht es mir etwas besser. Bin noch im Krankenhaus und alles fällt unendlich schwer. Jede Bewegung, aber ich LEBE

Wovon kommt das? Laut Ärzte ist das eine Folge der Tumorerkrankung.

Ich werde so schnell nichts mehr einfach auf die Chemo schieben. Werde eher mal einen Arzt fragen.

Sorry...musste ich mal los werden

Ich wünsche Euch ein schönes WE

LG Anchilla
  #6  
Alt 13.08.2016, 12:49
Glaube-Liebe-Hoffnung Glaube-Liebe-Hoffnung ist offline
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Standard AW: Folge Tumorerkrankung

Liebe Anchilla,Bärbel,

mit großem Mitgefühl lese ich, was Du erleiden musstest. Deine Familie möge Dich gut umsorgen.

Hier im Forum dürfen ja keine medizinischen Vermutungen geäußert werden und keiner hier kann Dir die Entstehungsursache der Embolie sagen. Dein Körper unterliegt größten Belastungen durch die Erkrankung und Therapie gleichzeitig. Es kann also nicht gesagt werden,ob Tumorzellen oder andere Geschehnisse in Deinem Blutkreislauf ursächlich sind.

Ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass man ein Nierenversagen, Wasser im Herzen und Wasser in der Lunge überstehen kann. Alles alles Gute und Liebe,drücke Dir feste die Daumen. Benne
  #7  
Alt 13.08.2016, 18:39
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KesGa KesGa ist offline
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Standard AW: Folge Tumorerkrankung

liebe Bärbel
gut dass ihr in letzter Minute doch noch d.Krankenwagen gerufen habt und es auch noch gereicht hat,dir zu helfen.
Warte nur nicht noch einmal so lange ab und versuch nicht,es zu ertragen,lieber öfter und früher als zu spät.
Ich wünsche dir baldige erfolgreiche Besserung und auch ,wenn du länger i.d.Klinik bleiben musst,kurier es aus!
__________________


ED :9/2013 Pankreaskopfkarzinom
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  #8  
Alt 13.08.2016, 20:51
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Folge Tumorerkrankung

Liebe Anchilla,
zuerst möchte ich Dir einen lieben Gruss senden, Du hast ebend einen Schutzengel gehabt.

Woher soll man auch als Laie wissen, dass hinter dem hohen Puls und der Abgeschlagenheit diese schwere Erkrankung steckt?

Heute werden viele Chemotherapien ambulant durchgeführt und nach dem Verlassen der Praxis gibt es ebend nur noch wenige Kontrollen, jeder ist auf sich allein gestellt.
Ja es stimmt, dass Tumorpatienten ein erhöhtes Risiko haben, eine Thrombose bzw. eine Lungenembolie zu bekommen.
Ich wünsche Dir, dass Du Dich stabilisieren kannst und schicke ein großes Kraftpaket auf die Reise.

Tschüß,
Elisabethh.

Liebe KesGa, herzliche Grüße auch an Dich.
  #9  
Alt 01.01.2017, 11:44
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Saerdna Saerdna ist offline
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Standard AW: Wo sind alle?

Auch von mir ein gutes neues Jahr 2017 in die Runde!

  #10  
Alt 23.01.2016, 07:55
Anchilla Anchilla ist offline
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Standard Krank oder Simulant?

Eigentlich ist es keine Frage, aber ich muss mal was los werden, was mich sehr getroffen hat.

Kurze Einleitung: Krank bis Diagnose, Whipple-OP, Chemo, Reha nach 1 Woche abgebrochen wegen erneuter Krebs-OP an der Leber. Erholung, Aufbau, Teilnahme an Sport-Studie. Mit starken Hormontabletten wurden die Wechseljahre zurück geholt, da die Frauenärztin ebenfalls den Verdacht hatte, dass am Gebärmutterhals was nicht in Ordnung sei. Diese starken Hormone haben mir mächtig zugesestzt. Dann Narbenbruch der operiert werden muss. Vergrößerter Lymphknoten auf der Lunge, MRT wegen sehr starken Schmerzen seit langer Zeit. Diagnose Bandscheibenvorfall. Vorerst starke Morphin-Pflaster und Schmerzmittel. Übermorgen gehe ich dann in Reha (wobei die OP Ende März erfolgen wird.

Wenn ich beim Arzt sage dass ich endlich wieder fit werden will und arbeiten will wird mir gesagt ich solle nicht so ungeduldig sein, sondern mal überlegen, was mein Körper alles verkraften muss. Das würde nun mal lange dauern.

Bei dem Geburtstag der Nachbarin war eine Freundin von mir, die kurz nach mir die Diagnose Lungenkrebs erhielt. OP und Chemo.

Dann kam die Schwester vom Geburtstagskind und fragte meine Freundin wie es ihr geht. Diese sagte es gehe ihr gut, sie würde am 1.2. wieder anfangen zu arbeiten.

Zu mir sagte diese Schwester: Und wie geht es Dir? Ach, bestimmt auch gut, du bist ja schon sooo lange krank geschrieben, da wird es jetzt ja auch wieder ok sein
Drehte sich um und sprach mit der nun gesunden Freundin weiter ohne eine Antwort von mir zu erwarten.

Ich war irgendwie geschockt und schwer getroffen.

Ich liebe meinen Job, komme dort mit allen, auch mit dem Chef supergut zurecht und würde gerne schnellstens wieder arbeiten. Muss ich mich nun als faule Simulantin fühlen, weil ich länger brauche um fit zu werden? Einfach weil bei mir auch viel mehr im Körper passierte?

Ich weiß, ich sollte mich über so viel gedankenlose Dummheit gar nicht aufregen. aber mir kamen trotzdem die Tränen. Und die Gedanken, ob auch andere aus meinem Umfeld so denken???

So, jetzt hab ich Euch die Ohren voll gejammert...sorry, aber irgendwie musste es mal raus

LG Anchilla
  #11  
Alt 23.01.2016, 09:01
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Piepenbring Piepenbring ist offline
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Standard AW: Krank oder Simulant?

Liebe Anchilla,

ich komme aus dem “Lungenkrebslager“ und bin, nachdem ich seit Juni 2015 Metastasen im vorher nichtbefallenen rechten Lungenflügel habe, jetzt seit 16 Monaten krankgeschrieben. Ich fühle mich auch noch nicht so und kann nicht arbeiten gehen. Ich habe mir auch schon einige Dinge anhören müssen, die mich zum Weinen gebracht haben. Sobald einige Zeit nach Operation und Chemo vergangen sind und man nicht mehr todkrank aussieht, meinen einige Mitmenschen das man sich nur zusammenreißen muss damit alles wieder klappt.
Ich nehme mir immer vor, dass nicht an mich ranzulassen, aber das klappt nur in den wenigsten Fällen. Seit der Krebsdiagnose bin ich einfach viel empfindlicher geworden und habe auch “näher am Wasser gebaut“ und denke nachher noch lange über solche Äusserungen nach, obwohl ich das gar nicht will. Ich kann mich dann auch nicht “wehren“ obwohl ich sonst nicht auf den Mund gefallen bin. Schlimmer ist das alles noch geworden, seitdem ich palliativ aus dem Krankenhaus entlassen worden bin. Wir simulieren alle nicht und der Körper und die Seele muss soviel wegstecken mit Diagnose, Operationen, Chemotherapien und körperlichen Einschränkungen. Dazu kommt noch die Todesangst, die unterschwellig - bei mir jedenfalls - immer da ist. Mach dir keine Gedanken darüber was andere denken oder sagen, dein Körper sagt dir, wenn du wieder zum Arbeiten bereit bist.

Liebe Grüße
Angela
  #12  
Alt 23.01.2016, 11:33
Adlumia Adlumia ist offline
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Beiträge: 305
Standard AW: Krank oder Simulant?

Hallo,

ich bin zwar nicht vom Krebs direkt betroffen dennoch ist es mir ein Bedürfnis was dazu zu schreiben. Ehrlich gesagt machen mich eure Erfahrungen sehr traurig. Das Schicksal oder wer/was auch immer hat euch diese Krankheit auferlegt, es ist sicher hart damit überhaupt erst einen Umgang zu finden. Dann die vielen Strapazen die ihr auf euch nehmt, um gesund zu werden oder zumindest das Krebswachstum zu stoppen, und dann kommen solche Aussagen?
Leider ist das von den Mitmenschen wenig feinfühlig aber dieses mangelnde Einfühlungsvermögen habe ich schon öfter festgestellt. Am Anfang hat es mich wütend gemacht aber nun denke ich: vielleicht können die gar nicht anders? Die sind so wie sie sind und ich bin so wie ich bin.
Es darf euch zu recht traurig machen, denn es ist verletztend aber ich glaube auch, dass die meisten gar nicht groß darüber nachdenken, über ihre Worte - wie gesagt es fehlt an Feingefühl und das nicht unbedingt immer aus Boshaftigkeit, nein sie wissen und können es nicht anders.

Ich möchte nur sagen: Bitte schämt euch doch nicht, weil ihr länger für die Heilung braucht, länger braucht um überhaupt wieder ansatzweise euer altes Leben aufzunehmen. Seid gut zu euch und eurem Körper, der all das mit aushalten muss. Er leistet euch gute Dienste und bei dem anderen geht es vielleicht schneller (manchmal aber auch weil vielleicht einige etwas überstürzen). Aber jeder Körper, jeder Mensch hat sein eigenes Tempo zur Genesung.

Warum müssen wir (damit schließe ich mich auch ein!) uns eigentlich immer selbst verurteilen. Warum fragen wir immer: Was ist falsch mit uns, an uns, mit unserem Körper? Hat er es, haben wir es nicht verdient einfach uns selbst als besten Freund zu lieben?

Nehmt euch alle Zeit der Welt. Niemand steckt in euren Schuhen.
Verzeiht diesen "Grobianen", denn wahrscheinlich wissen sie es einfach nicht besser. Oder je nachdem wer der Mensch ist, der so etwas sagt, versucht zu erklären, dass das nicht so einfach ist oder vielleicht lohnt es sich auch mal direkt zum Angriff zu blasen: Ihr steckt nicht in meinem Körper und es dauert so lange wie es dauert! Es ist verdammt noch mal keine Grippe!

Alles Gute!
  #13  
Alt 23.01.2016, 16:05
p53 p53 ist offline
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Standard AW: Krank oder Simulant?

Hallo Anchilla,

oh man, das ist echt übel, dass ihr Krebspatienten euch überhaupt für eurer Befinden rechtfertigen müsst. Ich bin dann immer ganz baff, weil ich es fast nicht für möglich halte, weil das auch solch ein krasser Widerspruch ist....

Da haben so viele Menschen solche (manchmal echt irrationale) Todesangst vor Krebs und rennen schon bei dem Wort panisch davon.... oder erklären es gleich zum Tabuthema...

um dann gleichzeitig diese genauso irrationale Erwartungshaltung zu haben, Krebspatienten sollen doch bitte nach der akuten Erkrankungsphase recht schnell zur normalen Tagesordnung übergehen? Wie nach einem Schnupfen?

Ich denke mir, beides entsteht nur aus eigener Angst heraus.
Und generell sind funktionierende Mitmenschen natürlich viel angenehmer als solche, auf die man Rücksicht nehmen muss (sollte).

Ihr solltet keinesfalls diesen Wünschen nach Bequemlichkeit nachkommen und ins Schweigen verfallen oder gar noch ins Verleugnen eurer Erkrankung.... auch wenn ihr offiziell als geheilt geltet.
Das würde nur diesem Verhalten noch Vorschub leisten.
Eurer Umfeld, auch Kollegen usw, müssen sich damit auseinandersetzen. Das ist meist vor allem auch ein Auseinandersetzen mit sich selbst, dem eigenen Leben und auch der eigenen Endlichtkeit.

Ich glaube wirklich, ihr solltet das gar nicht so sehr persönlich nehmen deshalb.... und je mehr und offener über Krebs und alle seine oft auch sehr unananehmen Facetten gesprochen wird, umso normaler wird das Thema und ist nicht länger mit so einem großen Tabu behaftet.

Mir macht das auch angst, ich beobachte mich viel genauer, betreibe "Ahnenforschung", um das eigene Risiko besser einschätzen zu können und ggfl. rechtzeitig Vorsorge zu treffen, wo ein erhöhtes Risiko bestehen könnte.
Zur Verarbeitung habe ich letztes Jahr eine Krebszelle gezeichnet in den Pausen auf der Arbeit, was die meisten meiner Kollegen toll fanden, diese Idee. Ich hing das Bild dann auf und Chef verlangte, es wieder zu entfernen.... soviel dazu
Er ist starker Raucher und möchte wohl nicht damit konfrontiert werden, dass er in diesem Bereich nicht gerade gesund lebt. Kann ich ja verstehen, ist aber eigentlich SEIN Problem und nicht unseres. Naja, was solls, das Bild hängt jetzt bei mir zu Hause und ich wurde schon einige Male drauf angesprochen. Die meisten erkennen es gar nicht als Krebszelle, nur Leute, die damit beruflich zu tun haben.

Anchilla, du hast absolut nichts falsch gemacht, und lass dir das bloß auch nicht einreden oder vermitteln.
Nicht du hast an dir zu arbeiten sondern die, die so wenig Verständnis für dich haben, weil es so einfacher und bequemer für sie ist.
Kläre dein Umfeld auch ruhig über die Nachwirkungen und Langzeitfolgen der Tumorbehandlung auf! Die wissen das oft echt nicht (besser) und so entstehen manchmal auch Missverständnisse... nicht alle sind ja so und wollen nichts über Krebs hören, sie trauen sich auch oft nicht nachzufragen, weil sie einen Krebspatienten nicht verletzen möchten.

Hoffe, das war jetzt nicht zu viel Getexte... dein Beitrag, Anchilla, ging mir sehr nahe und tat mir in der Seele weh.
  #14  
Alt 23.01.2016, 17:37
Anchilla Anchilla ist offline
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Standard AW: Krank oder Simulant?

Danke für Eure lieben Worte, sie haben mir echt gut getan. Ich bin jemand, der sehr offen mit der Krankheit ist und es wird oft darüber gesprochen. Aber ich bin halt auch jemand der sich nicht so leicht klein kriegen lässt und sagt: es ist ganz ok.

Mein ältester Enkel hatte mit 6 Wochen den plötzlichen Kindstot. Ich habe ihn wiederbelebt. Heute ist er 9 Jahre und hat dank der schnellen Reaktion nichts zurück behalten.

Mein kleinster Enkel (fast 3), wurde bereits im Mutterbauch am offenem Rücken operiert. Er ist Schwerbehindert, aber zum Glück geistig vollkommen normal. Hier wird auch schon mal Oma gebraucht.

In die Zeit der Erkrankung viel die Demenz, die Pflege und dann der Tod meines Vaters.

Ich bin stark, war und bin sehr optimistisch. Aber so eine Bemerkung trifft dann eben doch. Nein, ich habe nichts dazu gesagt. Es gibt keinen Grund mich zu verteidigen, denn ich habe nichts falsch gemacht, sondern habe nur eine Krankheit, die manche Leute einfach nicht begreifen.

Ich Danke Euch

LG Anchilla
  #15  
Alt 25.01.2016, 11:46
heikea heikea ist offline
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Standard AW: Krank oder Simulant?

Liebe Anchilla,
ich möchte dir auch meine Meinung und Erlebnisse dazu mitteilen.
Meine Chefin hat mich nach der OP im Juni 2015 für September 2015
wieder voll eingeplant. Die Fragen: "Und wann kannst du wieder arbeiten" und "Kannst du vielleicht auch stundenweise arbeiten während der Chemo" habe ich von fast jedem, der mit mir gesprochen hat, erhalten.
In dieser Gesellschaft dreht sich alles nur um das Funktionieren und Arbeiten.
Das fängt schon damit an, dass Säuglinge so schnell wie möglich ihrer wichtigsten Bezugsperson entzogen werden, damit die Mutti wieder ARBEITEN gehen kann. Als wenn es nichts wichtigeres gäbe.
Und wir Kranken sollen möglichst auch so schnell wie möglich wieder gesund werden und arbeiten. Ich bin auch so getrimmt (gewesen?), als wenn es nichts wichtigeres gäbe. Diese Leistungsgesellschaft macht uns kaputt. Ich habe auch schon überlegt, wenn es ein Grundeinkommen gäbe oder ich Rente bekommen würde, dann würde ich mich die nächsten Jahre um meine Tochter kümmern und nur einige Stunden in der Woche arbeiten. Wer weiß, ob ich noch die normale Rente erlebe.
Ich habe in den letzten Jahren immer gearbeitet, auch zu der Zeit, als ich zwei kleine Kinder zu versorgen hatte und auch für wenig Geld. Weil ich immer dachte, dass sei das Wichtigste. In den letzten Monaten hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und ich glaube, dass es mir und auch meinen großen Kinder nicht immer gut getan hat.
Ich möchte dir Mut machen - und mir/uns auch, wir sind wertvoll, egal ob wir arbeiten gehen oder nicht. Arbeit ist nicht der Sinn unseres Lebens.
Sicher fragen die meisten Menschen auch nur, um irgendetwas zu fragen. So ist es ja oft auch bei der Frage Wie geht es Ihnen? Die meisten wollen die Wahrheit gar nicht wissen.
Ich wünsche Dir alles Gute und eine erholsame Reha.
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