Ernährung nach Darm-OP

[gerardo]

Bin im September 2011 an Darmkrebs operiert worden und das Stoma wurde
im Januar 2012 zurückverlegt. Ernähre mich m.E. gesund, d.h. Geflügel, Fisch,
wenig rotes Fleisch, gekochtes Gemüse, Vollkornmischbrot und evt. ein Bier
(alkoholfrei). Habe aber trotzdem keinen kontrollierten Stuhlgang. Muss manch-
mal nachts mehrere Male aufstehen, andere Nächte kann ich durchschlafen.
Am Tage muss ich sehen, dass ich in Nähe von Restaurants oder Supermärkten
bin. Ich nehme an, dass dieser Zustand noch viele Monate andauern wird.
Was mir grosse Sorge bereitet, ist dass ich seit der Operation 20 Kilo abgenommen haben und bis jetzt praktisch nicht zugenommen habe.
Meine Frage: Hat Jemand ähnliche oder gleiche Erfahrungen?

Wollte noch wissen, ob man nach Tagesgewichtszunahme ca. 1kg, das Gewicht
nachts wieder abnimmt? Nehme praktisch nicht zu.
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen. . . Gerardo

[Hilde 63]

Hallo gerardo,
diese Erfahrungen hab ich auch gemacht, trotz vorsichtiger Ernährung. Es hat bei mir sehr lange gedauert, bis ich auch mal länger irgendwo ohne Toilette sein konnte, sicher z.T. nachher auch Kopfsache Bei der Ernährung macht sich bei mir Kohlensäure sehr stark bemerkbar. Wirkt sehr anregend, aber das kann bei jedem anders sein.Ich bin dann auf stilles Wasser oder Tee umgestiegen. Auch zu kalte Speisen nahm mein Darm übel. Aber so richtig hab ich nie eine Begründung für die Durchfälle gefunden. Mal so - mal so. Zeitweise hatte ich mt den Beutel zurückgewünscht, aber irgendwann wurde es besser.
Nur nicht mutlos werden.
Alles Gute
Hilde

[Jutta]

Hallo Gerardo,

leider nimmt der Darm jeglichen Eingriff mit beleidigt sein auf . Es kann viele Monate dauern, bis sich die Nervenzellen an die neuen Umstände gewöhnen und das auch so den Muskeln (Transport) übermitteln.

Das Problem ist, daß jeder anders auf Nahrungsmittel nach der OP reagiert. Sehr viele Darmoperierte entwickeln plötzlich Intoleranzen welche sie nie zuvor kannten. Der Darm weigert sich bestimmte Dinge zu resorbieren. Ganz oben auf der Liste sind Milch- und Vollkornprodukte, danach folgen verschiedene Gemüsesorten und rohes Obst! Versuche mal dein Brot zu toasten, dadurch nimmt es mehr Flüssigkeit auf, der Darm muß nicht übermäßig arbeiten. Kartoffeln sind die allerbeste Beilage zu jedem Essen, sie wirken beruhigend und nehmen wie Toastbrot zugleich Flüssigkeiten auf. Gute Öle bei der Essenszubereitung erreichen ebenfalls angenehme Ziele.

Und zum guten Schluß, achte einmal darauf, welche Nahrungsmittel und Getränke bei dir übertriebene Darmbewegungen in Gang setzen. Dabei hilft ein Essens-Getränke-Journal, welches über längere Zeit geführt werden sollte. Aber es gibt dir eine gute Übersicht, auf was dein Darm reagiert. Danach kannst du langsam aufbauen, und auch langsam zunehmen.

[gerardo]

[QUOTE=Jutta;1118461]Hallo Gerardo,

leider nimmt der Darm jeglichen Eingriff mit beleidigt sein auf . Es kann viele Monate dauern, bis sich die Nervenzellen an die neuen Umstände gewöhnen und das auch so den Muskeln (Transport) übermitteln.

Das Problem ist, daß jeder anders auf Nahrungsmittel nach der OP reagiert. Sehr viele Darmoperierte entwickeln plötzlich Intoleranzen welche sie nie zuvor kannten. Der Darm weigert sich bestimmte Dinge zu resorbieren. Ganz oben auf der Liste sind Milch- und Vollkornprodukte, danach folgen verschiedene Gemüsesorten und rohes Obst! Versuche mal dein Brot zu toasten, dadurch nimmt es mehr Flüssigkeit auf, der Darm muß nicht übermäßig arbeiten. Kartoffeln sind die allerbeste Beilage zu jedem Essen, sie wirken beruhigend und nehmen wie Toastbrot zugleich Flüssigkeiten auf. Gute Öle bei der Essenszubereitung erreichen ebenfalls angenehme Ziele.

Und zum guten Schluß, achte einmal darauf, welche Nahrungsmittel und Getränke bei dir übertriebene Darmbewegungen in Gang setzen. Dabei hilft ein Essens-Getränke-Journal, welches über längere Zeit geführt werden sollte. Aber es gibt dir eine gute Übersicht, auf was dein Darm reagiert. Danach kannst du langsam aufbauen, und auch langsam zunehmen.[/QUO

[gerardo]

Hallo Jutta,
nehme an, dass die erste Info nicht angekommen ist. Wiederhole alles.
Esse Vollkornbrot, scheint aber in diesem Fall nicht das wahre zu sein.
Versuche jetzt Fladenbrot getoastet. Ein Ernährungstagebuch führe ich
seit langem. Ist aber trotzdem schwierig, da man ja verschiedene Sachen
ist und diverse Versuche durchführt, etc. Habe mit Hilfe per Computer mir die
wichtigsten Nahrungsmittel in EXCEL herausgeschrieben. Sortiert nach Name,
Verträglichkeit, etc. Komme einigermassen zu Rande. Stimmt aber ganz genau,
es ist noch sehr früh (4 Monate) für den Darm. Braucht ganz sicher viele
Monate mit Geduld und ... Glaube, man darf auch nicht so sehr spät noch
Nahrung zu sich nehmen, z.B. nach 19/20h. Bei mir dauert es ca, 4-5 Stunden,
dann ist TOI fällig. Nehme manchmal einen geriebenen Apfel mit Schale nach
dem Essen, hilft aber auch nicht immer. Aber vielen Dank für die Infos, glaube
Geduld und Vorsicht ist hier angesagt. Grüsse ... Gerardo

[gerardo]

[QUOTE=gerardo;1118554]

Zitat von Jutta

Hallo Gerardo,

leider nimmt der Darm jeglichen Eingriff mit beleidigt sein auf . Es kann viele Monate dauern, bis sich die Nervenzellen an die neuen Umstände gewöhnen und das auch so den Muskeln (Transport) übermitteln.

Das Problem ist, daß jeder anders auf Nahrungsmittel nach der OP reagiert. Sehr viele Darmoperierte entwickeln plötzlich Intoleranzen welche sie nie zuvor kannten. Der Darm weigert sich bestimmte Dinge zu resorbieren. Ganz oben auf der Liste sind Milch- und Vollkornprodukte, danach folgen verschiedene Gemüsesorten und rohes Obst! Versuche mal dein Brot zu toasten, dadurch nimmt es mehr Flüssigkeit auf, der Darm muß nicht übermäßig arbeiten. Kartoffeln sind die allerbeste Beilage zu jedem Essen, sie wirken beruhigend und nehmen wie Toastbrot zugleich Flüssigkeiten auf. Gute Öle bei der Essenszubereitung erreichen ebenfalls angenehme Ziele.

Und zum guten Schluß, achte einmal darauf, welche Nahrungsmittel und Getränke bei dir übertriebene Darmbewegungen in Gang setzen. Dabei hilft ein Essens-Getränke-Journal, welches über längere Zeit geführt werden sollte. Aber es gibt dir eine gute Übersicht, auf was dein Darm reagiert. Danach kannst du langsam aufbauen, und auch langsam zunehmen.[/QUO

Hallo Jutta, mich würde auch interessieren, warum man so oft zur TOI muss.
Liegt es an der OP-Narbe die einen gewissen Reiz ausübt? Diese ewigen kleinen Stuhlgänge machen für mich noch keinen Sinn. Vielleicht hast Du eine
Idee. Vielen Dank . . . Gerardo

[crab]

Hallo Gerardo,

leider schreibst Du nicht wieviel Darm Dir entnommen wurde,
und ob Dickdarm oder Mastdarm.
Zu kalte oder zu heisse Speisen dürften keinen Einfluss auf die
Stuhlhäufigkeit haben, denn im Magen werden sie auf die richtige
Betriebstemperatur (Körpertemperatur) gebracht.
Du solltest einmal die ganzen Vollkornprodukte weglassen, denn
diese regen die Darmtätigkeit an, was nach OP s zu vermehrten
Stuhlgängen führt.
Neben Kartoffeln sind auch gekochte oder gedünstete Karotten
sowie aldente gekochte Nudeln geeignet, den Stuhl einzudicken.

LG Wolfgang

[gerardo]

Zitat von Hilde 63

Hallo gerardo,
diese Erfahrungen hab ich auch gemacht, trotz vorsichtiger Ernährung. Es hat bei mir sehr lange gedauert, bis ich auch mal länger irgendwo ohne Toilette sein konnte, sicher z.T. nachher auch Kopfsache Bei der Ernährung macht sich bei mir Kohlensäure sehr stark bemerkbar. Wirkt sehr anregend, aber das kann bei jedem anders sein.Ich bin dann auf stilles Wasser oder Tee umgestiegen. Auch zu kalte Speisen nahm mein Darm übel. Aber so richtig hab ich nie eine Begründung für die Durchfälle gefunden. Mal so - mal so. Zeitweise hatte ich mt den Beutel zurückgewünscht, aber irgendwann wurde es besser.
Nur nicht mutlos werden.
Alles Gute
Hilde

Schönen Dank für die Antwort und Teilnahme. Würde mich interessieren, wie
lange es gedauert hat, bis es wesentlich besser wurde. Ich trinke praktisch nur
stilles Wasser und Tee. Kalte Speisen mag ich ohnehin nicht. Trinke aber ab und zu ein kalten Bier (ohne Alkohol) und tut mir nichts. Bei mir sind es jetzt
4 Monate nach Stomarückverlagerung aber muss ebenfalls dafür Sorge tragen,
dass Toilette in der Nähe ist. Ich bin optimistisch und werde den Mut nicht
verlieren. Vielen Dank nochmals ... Gerardo

[Hilde 63]

Hallo gerardo,
bei mir war es ungefähr ein Jahr, und auch jetzt gibt es immer wieder Tage an denen ich nicht weit komme. Mit diesem handicap müssen wir wohl leben. Aber wie gesagt. Ich kann auch schon mal eine längere Wanderung im Wald oder was anderes machen und mehrere Stunden "toilettenfrei" leben.
Alles Gute für dich
Hilde