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  #181  
Alt 18.02.2013, 22:41
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Ach Nina,

ich kann es so gut nachempfinden, wie du dich jetzt wohl fühlst. Wahrscheinlich kommen deine Kopfschmerzen von all der Anspannung und Sorge. Ich hoffe, dass du heute Nacht wenigstens halbwegs Schlaf findest. Ich weiß noch sehr genau, wie sich das anfühlt...

Das erinnert mich irgendwie alles an die Geschichte meines Vaters. Liegt dein Papa momentan auf der Onkologie oder auf einer anderen Station? Meinen Dad hatten sie letztes Jahr in ein Fünfbettzimmer (!!!) gesteckt. Das war eine Katastrophe (auch für die Mitpatienten, die dort lagen), denn da kam doch tatsächlich der Onkologe rein und eröffnete meinen Vater, dass er austherapiert sei, man habe nun zahlreiche weitere Knochenmetastasen entdeckt, aber er solle doch noch eine dritte Chemotherapie machen. Ich bin schier ausgerastet, denn mein Vater war zu dem Zeitpunkt so schwach und elend, dass er kaum mehr selbstständig aus seinem Becher trinken konnte. Wenn er zur Toilette musste, ist immer ein Bettnachbar mitgekommen, um ihm die Tür aufzuhalten... Wir haben dann die Palliativmedizin eingeschaltet und ihm dort ein Zimmer besorgt und das war ein Segen für ihn. Er wurde auf eigenen Wunsch einen Tag später auf die Palliativstation verlegt, nachdem er die dritte Chemo abgelehnt hatte. Dort bekam er ein Zimmer für sich und hatte Ruhe. Außerdem begann dann endlich seine Schmerztherapie, so dass wir ihn knapp zwei Wochen später nach Haus holen konnten.

Wäre dein Papa einverstanden, dass ihr mal mit den behandelnden Arzt sprecht? Gibt es eine Palliativstation in dem Krankenhaus? Ich würde an eurer Stelle jetzt erwarten, dass ein Palliativmediziner dazugezogen wird. Ich denke mal, dass der auch die Gabe des Sauerstoffs ganz anders beurteilen würde... Und vielleicht wird die Atemnot deines Papas zusätzlich durch den Stress ausgelöst, dem er da ausgesetzt ist.

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr alle eine ruhige Nacht haben mögt und es deinem Papa morgen ein wenig besser geht.

Ganz liebe Grüße
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #182  
Alt 19.02.2013, 12:44
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Ach danke, für die lieben Ratschläge und eure Erfahrungen! Sie helfen mir so sehr!
Wir werden heute gleich den Arzt informieren, dass Papa soviel Appetit auf Süßes hat. Danke Moni für die Erklärung! Was kann er dann bekommen, wenn er soviel Süßes isst? Würde dann noch Diabetes dazukommen? Ich gönn es ihm ja von Herzen und er hat so eine Freude beim Essen und wir waren auch sehr dankbar weil wir gedacht haben besser er isst als er isst nichts. Diese Appetitlosigkeit wo er sich gerade mal ein Keks runterwürgt hatten wir ja auch schon. Aber das ist wohl wirklich zu viel!
Papa hat sich heute früh schon gemeldet und gesagt er hätte heute besser geschlafen und es hätte keine Zwischenfälle gegeben! Puh, erst mal ERleichterung!
Mama ist heute komplett von der Rolle. Als ich vom Einkauf heimkam hat sie mit ihrer Schwester telefoniert und geweint. Ich habe mich natürlich blödsinniger Weise dann auch noch mit ihr angelegt. Ihre Schwester hat bis jetzt nur aus Neugier angerufen und denkt nicht nach beim Reden. Sie hat schon viele Dinge einfach so weitererzählt. Ich möchte aber nicht, dass Papas Befinden so herumgetragen wird. Wenn er dann doch wieder fit werden sollte dann muss er das büßen. Mama braucht jemanden zum Reden aber sie meinen es halt nicht ehrlich, so denke ich zumindest (sie normalerweise auch). Ich habe ihr dann gesagt sie solle sich halt nicht so öffnen vor ihr. Sie weiß es natürlich auch und hat es eingesehen nur sie ist halt mit den Nerven schon am Ende!
Sie ist jetzt schon am Ende mit den Nerven nur wir sind noch lange nicht am Ende angekommen. Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Die täglichen Besuche im Krankenhaus wo man von einer Stunde auf die nächste nicht weiß was wieder passiert ist, mein armer todkranker Papa und meine weinerliche Mama die mir bald zusammenbricht und zu guter Letzt auch noch die Angst vor dem was noch alles kommt. Denn das ist ja noch nicht alles, das weiß ich ja.
ES ist so schwierig stark zu sein und nicht zu brechen.
So schlimm es ist, auf der einen Seite möchte ich, dass mein Papa noch ganz ganz lange bei uns ist, auf der anderen Seite wünsche ich mir, dass dieser Horror nun endlich mal ein Ende hat. Ich hab meinen Papa so lieb und möchte dass es ihm gut geht, aber er leidet schon so. Warum ist es noch immer nicht genug? Frag ihr euch das auch manchmal? Wieviel muss ein Mensch überhaupt ertragen??Es ist alles besch....!
Fahren jetzt wieder ins KH und hoffe es hat sich am Zustand seit heute morgen nichts verändert! Vielleicht gehts ja doch wieder aufwärts!
Melde mich wieder, liebe Grüße und danke, dass ihr da seid!
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  #183  
Alt 19.02.2013, 12:48
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

PS Miri: Papa liegt auf der Lungenstation des Krankenhauses. Es soll weit und breit die beste LUngenstation sein. SEin behandelnder Arzt macht eigentlich alles was Menschenmöglich ist, aber er kann halt auch keine Wunder wirken.
Sie haben die Sauerstoffzufuhr jetzt von 2 auf 4 erhöht.
ER hat ja keine Schmerzen, nur diese Atemnot, die ihm das Bewegen so schwer macht.
Ich denke es muss jetzt dann eh mal eine Entscheidung gefällt werden wie es weitergeht. Danke und liebe Grüße
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  #184  
Alt 19.02.2013, 14:27
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Liebe Nina,

immerhin hat dein Papa eine bessere Nacht gehabt! Wie war die Nacht für dich?

Und deine Mama, nun ja, vielleicht braucht sie mal jemanden, dem sie ihr Herz ausschütten kann. Meine Mutter musste vor einem Jahr auch ständig alles loswerden. Wenn sie nicht im Krankenhaus war, dann hing sie am Telefon und erzählte all ihren Cousinen ihre Geschichte... Das war für mich okay! Ich bin ähnlich! Wenn mich etwas sehr betrübt oder auch sehr freut, dann MUSS ich mich mitteilen. Wenn ich das nicht kann oder darf, habe ich das Gefühl, ersticken zu müssen. Vielleicht geht es deiner Mama genauso?! Nimm ihr das bitte nicht übel, sie braucht auch ein Ventil, um mit ihren Ängsten und Sorgen klar zu kommen. Du hast das Forum, doch was hat sie?

Ich meinte das nicht böse mit der Station im KH... Ich denke, dass die Ärzte schon alles Erdenkliche für deinen Papa tun, doch manchmal ist es des Guten zu viel und da wir so gute Erfahrungen mit der Palliativstation gemacht haben, empfehle ich das dann immer gern.

Ich kann deine Gedanken sehr gut nachempfinden. Du kommst jetzt an diesen Punkt, wo du erkennst, dass das Festhalten nur weh tut, oder? Deinem Papa geht es sehr schlecht und eine tatsächliche Besserung ist nicht in Sicht. Man ist dann immer dankbar, wenn keine weitere Verschlechterung eintritt. Deshalb denke ich, dass es auch nicht dramatisch ist, wenn er so viel Süßes isst. Was soll das jetzt noch Schlimmeres bewirken? Die Nerven liegen blank, der absolute psychische und physische Erschöpfungszustand, völlige Dünnhäutigkeit, jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Ich wünsche euch schöne Stunden bei deinem Papa im Krankenhaus, viel Nähe und Liebe!

Denke an dich
Miri
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  #185  
Alt 19.02.2013, 20:20
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Ach danke Miri! ja, es stimmt schon, ich habe GsD euch, das Forum hier dass mir so unendlich viel hilft meine Gedanken zu ordnen, vieles zu überdenken und auch wieder weiterzudenken.
Ich habe das auch gar nicht böse aufgefasst mit der Palliativstation sondern ich bin sehr sehr dankbar für die Ehrlichkeit, denn so bin ich vorbereitet auf das was kommt!
Mama hat das nicht und sie hat auch niemanden außer mich, dem sie sich wirklich anvertrauen kann, dem sie ihr Herz völlig ausschütten kann. Wir sind Mutter und Tochter und wollen uns natürlich gegenseitig schützen und liegen uns deshalb auch oft in den Haaren. Und wir bauen auch bei uns gegenseitig Frust und Wut ab. Ich versteh sie auch aber es gibt halt ehrlichere Menschen denen sie sich anvertrauen kann, das sagt sie selber. Sie sagt auch wenn jemand von ihnen anruft dann muss sie immer weinen weil sie soviel nachfragen und nachbohren.
Als wir nun heute im KH angekommen sind und zu Papa sind hing gleich ein kleines Schild über seinem Bett "Angehörige bitte bei der KSchwester melden". OH Gott, wir sind dann hin und sie erklärte uns eben das alles wegen palliativ. Mama hat gleich wieder zu weinen begonnen.
Der Arzt war heute nicht mehr da und wir haben jetzt für morgen vormittag einen Termin.
Mama war wieder fix und fertig und hat mit sowas gar nicht gerechnet. Sie sagt, da sie ja so lange bei einem Arzt gearbeitet hat kann sie Papa die Spritze auch zuhause ohne Pflegehilfe geben.
Wir werden sehen was noch kommt und schlagen die Palliativhilfe natürlich nicht ganz ab aber momentan wollen wir es alleine schaffen. So wird es Mama auch morgen dem Arzt sagen.
Ich weiß nicht ob Papa wusste was los ist. Zuerst hat er getan als ob er gar nicht Bescheid wüsste warum das Schild hängt. Dann als wir zurückkamen und das wegen den Spritzen erzählt haben, das die Mama eh geben kann da hat er dann schon ein wenig rausgerückt. Es gibt halt nichts mehr für Papa zu tun, außer diese Spritzen (die übrigens für Luft und Schmerzen sind) und Sauerstoff. Ach Sch....ße!
Papa hat heute schon wieder so einen Atemnotanfall bekommen als wir von der Schwester reingekommen sind. Ich glaube er regt sich da so auf.
Die Beschwerden sind sonst noch alle gleich, Luft, Wasser im linken Bein und die Schulter tat ihm heute ungeheuer weh. Dagegen bekam er Novalgin Tropfen, da waren sie in 10 min weg. Er hat sich heute auch sehr schwer getan Harn zu lassen. Er hatte zwar das Gefühl, ist aufs WC, konnte aber schwer. Mit großer Mühe (er hat dann den WAsserhahn aufgedreht) konnte er dann doch.
Ich weiß nicht, die Beschwerden werden immer mehr. Ich glaub ich hör jetzt endgültig auf nachzudenken.
Mama möchte ihn, wenn es mgl. ist morgen gleich mit nach Hause nehmen. Werde morgen mit rein fahren vormittag, habe Angst dass Mama sonst zusammenklappt. Bin gespannt wie lange ich nach Außen die Starke spielen kann, ich kann nicht lange auf beide aufpassen und mich um beide sorgen.
Werden dann morgen vormittag reinfahren, dann schnell wieder heim zu Hund und Gassi gehen und dann nachmittags wieder rein (außer er dürfte heim).
Ich hätte immer gehofft und habe gebetet, dass uns das jetzt erspart bleibt. Aber ich glaube es gibt nur wenige Menschen in diesen Situationen denen das erspart bleibt, oder. Die meisten müssen da durch bis zum bitteren Ende. Es geht nicht um mich, ich halte das durch. Mir geht es um Papa, der so leidet und nirgends mehr hin kann. Es ist echt besch...!!!!!!!!
Bin schon gespannt auf das Gespräch morgen und hoffe, dass Papa bald entlassen wird und wir ihn daheim wieder ein wenig aufpäppeln können.
Ja, meine Nacht war ganz gut heute, habe nämlich eine halbe Beruhigungstablette genommen (Mama als ehem. Arzthelferin hat das daheim). Tagsüber nehme ich Johanniskrautkapseln, die beruhigen mich ein wenig, bilde ich mir zumindest ein!
Ich wünsch euch eine gute Nacht und bitte denkt an uns morgen vormittag! Liebe Grüße
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  #186  
Alt 19.02.2013, 20:31
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Zitat:
Tagsüber nehme ich Johanniskrautkapseln,
Johanniskraut(Felis425) nehme ich seit jahren in den dunklen Monaten, habe nämlich eine SAD.
Eine Saisonal Abhängige Depression.
Kurz, wenn die Tage dunkel und Kurz sind dann bin ich lustlos und oft tieftraurig.
Das Johanniskraut beginne ich im September zu nehmen, und wenn die Segelsaison vorbei ist, ist die Wirkung schon da.
Dafür reicht es.
Wenn dann so Klamotten kommen wie jetzt mit meiner Mama, dann bricht hier
meine Stimmung zusammen- da reicht dann das Johanniskraut nicht aus.
Bin auf Droge, abends eine Opi...., und ich schlafe ganz wunderbar und ich träume sehr schön , besonders von den Menschen die ich schon verloren habe.
Schöne Träume.
Bin morgens regelrecht glücklich wenn ich wach werde, so lange bis mir alles wieder einfällt.
Aber ich rödel mich durch die Tage ohne zusammenzubrechen und freu mich aufs Bett am Abend.
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #187  
Alt 19.02.2013, 20:42
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Meine liebe Nina,

ich kann sehr gut nachvollziehen, dass ihr möglichst alles selbst bewältigen wollt, doch an eurer Stelle würde ich mir gut überlegen, ob ihr das Palliativnetz bzw. die SAPV ausschlagt. Gerade da dein Papa solche Atemprobleme hat, solltet ihr euch die Möglichkeit offen halten, rund um die Uhr einen Palliativarzt zur Hilfe rufen zu können. Das ist wirklich Gold wert! Wir hatten diese Situation genau letztes Jahr nachts (auf den Tag genau). Mein Vater regte sich derart auf, dass er plötzlich keine Luft mehr bekam und Schnappatmung hatte. Das letzte, was er artikulieren konnte war: "Ich bekomme keine Luft!" Mein Horrorszenario! Wir haben sofort die Palliativhilfe angerufen und die haben uns den Arzt rausgeschickt. In der Wartezeit bat ich meine Ma, gemeinsam mit meinem Vater zu atmen. Immer laut ein und aus und das half. Er horchte auf ihren regelmäßigen Atemrhythmus und passte seinen Atem an. Damit beruhigte er sich und dann schlummerte er ein. Als der Arzt ihn untersuchte, hatte er sich bereits so weit auf seine Reise gemacht, dass dieser vorschlug, ihm zu helfen mit der terminalen Sedierung. So bekam mein Papa nichts mehr mit von den fiesen Schmerzen und konnte entspannt seine Reise antreten. Der Arzt hat uns auch sehr vieles erklärt, auch meinem Dad, obwohl der ja schlief. Das hat uns alle beruhigt und uns die Angst genommen. Danach war Ruhe und Frieden. Ich möchte dir nur zu bedenken geben, dass eines Tages eine solche Extremsituation eintreten könnte bei euch... Auch wenn dein Ma medizinisch ausgebildet ist, so ist es doch ein gewaltiger Unterschied, ob man einen fremden Menschen versorgt oder seinen geliebten Mann... Ich lese das immer wieder hier bei Krankenschwestern.

Es tut mir so, so leid, dass ihr jetzt an diesem Punkt angelangt seid, da euch ins Gesicht gesagt wurde, dass man deinem Papa nicht mehr helfen kann. Die Palliativstation wäre eben nur eine Station, die dafür sorgt, dass dein Papa vernünftig eingestellt wird. Novalgin ist ein gutes Schmerzmittel, doch bei tumorösen Schmerzen reicht es nicht. Ein Palliativmediziner kennt sich einfach besser aus mit Schmerztherapie und welche Wirkstoffe sich miteinander vertragen und für den Menschen okay sind. Mein Papa hatte auch Novalgin plus Morphium (und noch viele, viele andere Medis). Ich kann euch das also nur ans Herz legen. Dein Papa muss ja nicht dort bleiben, aber anschauen schadet nichts. Ich denke, vielleicht wäre es sogar eine schöne und positive Erfahrung für ihn nach all dem Krankenhausstress, denn die Leute dort sind echt großartig. So warmherzig und liebevoll...

Kann es vielleicht sein, dass dein Papa wegen der Wassereinlagerungen Probleme mit dem Harn hat? Eventuell mal nach einer Entwässerungstablette fragen? Aber ich weiß nicht, ob das machbar ist... Ach Nina, das ist alles so traurig! Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man sich selbst eingesteht, dass es nicht besser wird oder ob ein Arzt einem das ins Gesicht sagt. Das ist so niederschmetternd und fühlt sich an, als würde er euch den Rettungsreifen wegreißen. Und ja, leider bleibt es fast niemanden erspart, was dein Papa jetzt durchmachen muss. Das ist grausam. Aber ihr werdet das gemeinsam schaffen! Ihr habt bereits so viel geschafft! Ihr gebt euch gegenseitig Kraft und Unterstützung.

Alles alles Liebe und ich denke ganz fest an euch morgen Vormittag
Miri

P.S.: Ob Baldrian oder Johanniskraut oder Schüßler Salze... Ganz egal, was es ist, alles was dir gut tut, ist jetzt gut!!!
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  #188  
Alt 19.02.2013, 20:43
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Liebe Moni! Habe in einem anderen Thread das Foto von deinen 2 Hunden gesehen! Die sind ja entzückend! Ich habe auch einen kleinen Hund (Shi-Tzu) Gina. Hätte ein Foto angehängt, weiß nicht obs funktioniert! Liebe Grüße
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg 101_0053.jpg (97,7 KB, 58x aufgerufen)
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  #189  
Alt 19.02.2013, 20:44
kathi1977 kathi1977 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Hej Gina, das ist ja traurig das es bei euch jetzt diesen weg nimmt....man hoftt ja doch immer noch....ich hoffe das ihr deinen dad schnell nach hause bekommt und das er nicht in diesem schrecklichen dreibett zimmer liegen muss....hast du schon mal in der apoteke nach proteindrinks gefragt? Kann man uebrigens super selber machen....das dein dad probleme beim wasserlassen hat kann mit daran liegen das er das wasser im kørper lagert anstatt es auszuscheiden das kann auch eine nebenwirkung der spritzen sein.....ich drueck euch von hier aus....

Geändert von kathi1977 (19.02.2013 um 20:46 Uhr)
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  #190  
Alt 19.02.2013, 20:52
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Danke Kathi für den Tipp, werd ich gleich morgen mal nachfragen bei der Hausärztin! Der eine Mann kommt GsD morgen schon nach Hause. Er ist sehr sehr egoistisch, er hat heute schon wieder erzählt wie weit er nicht schon wieder laufen kann. Furchtbar und wir sitzen da und Papa kann gerade mal auf das WC alleine gehen. Der andere Mann ist nett, er hilft Papa und redet ihm auch immer gut zu. Ja, hoffentlich darf er bald heim! Liebe Grüße
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  #191  
Alt 19.02.2013, 21:00
kathi1977 kathi1977 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Hej
Gsd wohnen wir in einem Land wo es nur 2 bett zimmer gibt und auf unseren onkologischen abt. gibts nur einzelzimmer und gemeinsames wohn und esszimmer. Meistens wird ja zum WE entlassen und soweit ich mich erinnere ist das in dtl. auch so. Wenn deine mama sich das zutraut und deinen Dad selber spritzen kann dann sollte er so schnell wie møglich nach hause. Denkt dran--ich weiss --das klingt schlimm-- die Pflegestufe falls dein dad eine hat sollte rasch geændert werden-ich weiss das dreht sich um Geld aber ich weiss auch das ihr in dtl. viel selber kaufen muesst. Ich kann nur erahnen was ihr gerade durchmacht und deshalb hoffe ich du nimmst das nicht uebel. Einen schønen Abend trotz allem.
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  #192  
Alt 19.02.2013, 21:08
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Hallo Gina,
der ist ja auch süüüüß.
Mit meinen Beiden laufe ich - wenn das Wetter es zulässt- jeden Nachmittag eine große Runde über Schloss Berge, das ist ein Park hier ganz in der Nähe.
Das ist eine Zeit, in der ich meine Sorgen komplett ausschalten kann, und wenn ich über das ganze Elend dann doch mal nachdenke kann ich auch die Tränen laufen lassen.
Meine Hundis halten das aus.
Die trösten mich !
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  #193  
Alt 19.02.2013, 21:40
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Liebe Kathi! Nein, gar nicht! Ich wohne ja in Österreich! Bei uns ist es normal, dass man in einem 3-Bett-Zimmer liegt. Ja, die medizinische Versorgung, gerade für Tumorpatienten empfinde ich bei uns nicht so gut. Die Krankenschwestern sind immer im Stress, wenn man läutet kommen sie erst 20 min später, Ärzte sind ab mittag fast nicht mehr anzutreffen und am WE und abends sind nur mehr junge Turnusärzte da.
Als meine Mum heute zu weinen begonnen hat wie uns die Schwester da mit der Palliativversorgung sagte hat sich keiner um sie gekümmert. Ich verlange ja nicht dass sie sie trösten oder in den Arm nehmen aber zumindest ein bisschen Herz zeigen und mal nachfragen ob man was tun kann, aber gar nichts. Ich möcht mich echt nicht beschweren und man wird halt auch manchmal etwas ungerecht und gibt vielleicht den Ärzten die Schuld aber ich wünschte mir halt ein bisschen mehr Herzenswärme. Mir kommt das alles so kalt vor. Was macht da ein Mensch, der krank ist und alleine ist? Was macht jemand, der keine Familie hinter sich hat, die mit den Ärzten redet, Tabletten besorgt, tröstet,...?
Vielleicht bin ich auch momentan ein wenig angerührt und sensibel aber es hat halt niemand Zeit für einem im Krankenhaus.
Wir haben (noch) keine Pflegestufe und ich glaube Mama will das auch gar nicht. Sie will (im Moment noch) dass Papa mit dem Wort Pflege gar nicht konfrontiert wird. Er soll jetzt mal ganz normal heim kommen. Ich weiß nicht was auf uns dann daheim zukommt. Ich glaube sie stellt sich das leichter vor als es wirklich wird.
Ich habe ihr auf jeden Fall gesagt, dass wir uns nachts abwechseln können. WEnn ich später Schule habe und das ist 2 x die Woche kann ich bei Papa schlafen und am WE auch. So hat sie dann auch etwas Schlaf. ER braucht jetzt seine Spritzen alle 4 Stunden, in der Nacht 1 x. ICh weiß nicht wie sich das alles entwickelt. Wir können nichts anderes tun als alles auf uns zukommen lassen.
Aber wir wollen Papa halt immer noch vor Pflege und Pflegestufe usw. schützen. Er soll halt noch immer Hoffnung haben dass es eventuell wieder besser wird. Oder ist das falsch?? WAs meint ihr?? Es ist echt schwer. Bin gespannt was der Arzt morgen berichtet.
Ach, danke dass ihr alle da seid! Werd mir jetzt noch einen Kakao gönnen und ins Bett fallen!Gute Nacht!

PS Moni: Ja, meine Gina tröstet mich auch immer und heitert mich auf! Außerdem würde ich mich ohne sie nicht überwinden an die frische Luft zu gehen und meine Runden zu drehen! Sie sind halt Schatzis unsere Wuffis!
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  #194  
Alt 20.02.2013, 07:49
kathi1977 kathi1977 ist offline
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Go´morgen
ich will gerne ein bisschen von uns hier erzaehlen, wir wurden als der Verdacht Lungenkrebs aufkam einer speziell onkologischen Einheit angeschlossen, wo man sich rum um die Uhr hinwenden kann mit al seinen Fragen , Ængsten und Sorgen. Es gibt Angehørigekrankenschwestern und Patientenkrankenschwestern. Auf der onkologischen Abteilung sind fuer 12 Patienten 7 Krankenschwestern und 3 Aerzte rund um die Uhr, und wenns mal soweit kommt haben wir das palliative Team das nach Hause kommt oder man kommt in ein Hospiz wenn man das møchte. Ich moechte nicht prahlen aber hier sind wir schon gut versorgt. Ich kann dich sehr gut verstehen, das du sensibel bist, Angehørige sein ist manchmal schwerer als Betroffener, aber das ist normal weil man sich so hilfslos fuehlt und es ist nie schøn einen geliebten Menschen leiden zu sehen.....ich bin mir sicher dein Dad weiss das ihr alles in eurer Macht stehende tut um alles ein wenig ertræglicher zu machen, glaub mir. Einen schønen Tag euch allen.
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  #195  
Alt 20.02.2013, 07:56
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Liebe Nina,

ich denke jetzt ganz fest an euch!!! Und in Gedanken reiche ich dir die Hand, du bist also nicht ganz so allein...

Liebe Kathi,

darf ich mal fragen, in welchem Land du lebst? Vielleicht irgendwo in Skandinavien (wegen des "durchgestrichenen" a, o )? Das ist ja vorbildlich, wie es dort auf der onkologischen Station läuft. Ich hätte mir das für meinen Papa und überhaupt für alle erkrankten Menschen gewünscht!!!

Liebe Grüße
Miri
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