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  #1  
Alt 01.02.2006, 09:03
tina1000 tina1000 ist offline
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Beiträge: 26
Standard Magenkrebs im Endstadium

Hallo, ich heiße Martina und habe vorher ein paar Zeilen im Magenkrebsforum geschrieben. Ich denke aber das ich jetzt hier weiter schreibe, da das Forum auch viel von Betroffenen genutzt wird und sich der Zusatnd meines Mannes doch dramatisch verschlechtert hat. Ich möchte allen selbst Betroffenen nicht die Hoffnung nehmen. Wer Interesse hat kann die ganze Vorgeschichte gerne im M-Ca Forum lesen, damit ich hier nicht nochmal alles schreiben muß.

Ich werde meinen Mann gleich ins Hospiz fahren. Ich denke es ist das beste so. Er wird immer schwächer, verweigert seit ein paar Tagen auch die künstl. Ernährung über den Port. Ich kann das alleine nicht mehr schaffen und ich möchte auch nicht, das unsere kleine Tochter den Papa ständig so sieht.
Er übergibt sich nur noch, kann sich nicht mal mehr alleine zudecken.
Ich habe schon seit mehreren Tagen kein Auge mehr zugemacht. Ich fühle mich sehr schlecht weil ich ihn so "abschiebe". Obwohl mir alle sagen, das es so besser ist.
Werde jetzt gehen und ihn fertigmachen, damit ich es hinter mir habe.
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  #2  
Alt 01.02.2006, 09:13
Katharina Katharina ist offline
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Beiträge: 949
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Liebe Tina,
ein Hospiz ist kein "abschieben". Es ist eine Möglichkeit, einen lieben Menschen den Weg in das Regenbogenland zu erleichtern. Hier bekommt er eine fürsorgliche Pflege, alle Medikamente die er braucht und Du kannst Ihn jederzeit besuchen. Wenn er selber entschieden hat keine künstl. Ernährung mehr zu zulassen, dann weisst Du was das bedeutet.
Wie alt ist Eure Tochter? Kann Sie das alles schon verarbeiten?
Mach Dir kein schlechtes Gewissen. Wir sind alle Menschen und haben unsere Grenzen. Irgendwann ist die Kraft am Ende. Mit dem Hospiz hast Du die Möglichkeit Dich jetzt wirklich auf Ihn zu konzentrieren. Veilleicht kannst Du Deinen Tochter mal zum Verwandten oder Freunden bringen und hast dann die Zeit nur bei Deinem Mann zu sein. Kein Telefon, kein aufräumen, keine Hektik des Alltags. Einfach nur für Ihn da sein.
Ich wünsche Euch, dass Dein Mann nicht mehr so lange Leiden muss und er friedlich ins Regenbogenland gleiten darf.
LG
__________________
Katharina
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  #3  
Alt 01.02.2006, 09:53
Julischka Julischka ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Liebe Martina,

ich kann dein Gefühl des Abschiebens unheimlich gut verstehen. Mein Vater ist nun auch schon seit 2 Wochen in einem Hospiz und anfangs hatte ich damit auch richtige Probleme und ein schlechtes Gewissen. Aber ich habe erlebt wie die Menschen sich dort um meinen Vater kümmern, er fühlt sich dort wohl, man merkt es ihm an.
Es ist ein schwerer Schritt seine Angehörigen in ein Hospiz zu bringen, es ist wieder ein Schritt näher an das endgültige Loslassen müssen. Mich tröstet, dass er dort genau das bekommt was er benötigt. Er ist dort nicht nur ein Patient, er ist ein Mensch mit Sorgen, Wünschen und Nöten und als solcher wird er dort auch behandelt.
Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen.
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  #4  
Alt 01.02.2006, 11:33
Magast Magast ist offline
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Beiträge: 39
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Liebe Martina,

hab bitte kein schlechtes Gewissen! Wir wollten meine Ma auch zum Sterben nach Hause holen, heute bin ich froh, das es nicht geklappt hat. Sie ist auf der Palliativeinheit eines Krankenhauses verstorben, da wurde nicht nur sie, sondern auch wir super versorgt, die letzten Tage waren wir ja Tag und Nacht dort.

Ich weiss wie müde du bist, ich weiss aber auch, das du gar nicht richtig schlafen kannst, und wenn du noch so müde bist. Und ich weiss auch, das man das durchhält. Frag mich nicht wie, man macht es einfach.

Dein Mann ist im Hospiz in den besten Händen.

Ich wünsche dir alle Kraft, die du brauchst!

Liebe Grüsse, Magast
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  #5  
Alt 01.02.2006, 11:49
kersti1975 kersti1975 ist offline
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Ort: Bayern
Beiträge: 125
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

liebe tina,
ich weiss was du durchmachst! es ist eine so besch. krankheit.
mein dad liegt seit 7 wochen im krankenhaus, es geht auf und ab... jeden tag warten wir auf einen anruf vom krankenhaus. er möchte nur heim, wenn es ihm wieder besser geht. zu ihm sagten die ärzte, dass er gute fortschritte macht, zu uns sagen sie, es kann jeden tag vorbei sein. jeden tag ein schlechtes gewissen haben, ihn mal nicht zu besuchen. meine mutter ist seitdem bis auf evlt 2-3 mal jeden tag im krankenhaus bei ihm gewesen. von woche zu woche soll er heim kommen, kann aber dann doch nicht, weil es wieder plötzlich schlecht geht. wir sind auch mit unserer kraft am ende! meine mutter hätte die kraft nicht, ihn daheim zu pflegen. hat angst davor! aber ins hospiz oder pflegeheim, würde er wohl auch nicht wollen. wir wissen nicht was wir tun sollen! er war auch ein so toller mann, der ständig unterwegs war und lust auf neue aufgaben hatte. er ist vor 2 wochen zum ersten mal opa geworden.jetzt kann er fast nur noch im rollstuhl geschoben werden und ist so dünn geworden, er sieht aus wie ein häufchen elend, spricht nur noch leise und unverständlich.
es tut mir so leid für euch. ihr seid ja auch noch so jung. und deine kleine tocher.....aber du musst deine kraft auch für dich und deine kleine tocher "aufheben". ich denke mir, irgendwann ist der punkt mal erreicht, an dem man keine kraft mehr hat und auf hilfe angewiesen ist. mal sehen wie´s bei uns weiter geht.
ich wünsche euch ganz viel kraft!!
liebe grüsse kerstin
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  #6  
Alt 01.02.2006, 12:12
tina1000 tina1000 ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo, ich danke euch für eure Anteilnahme.
Habe ihn gerade weggebracht. Er wollte auf keinen Fall mit dem Krankenwagen dahin, aber nachdem ich über eine Stunde gebraucht habe ihn anzuziehen und er mir dann beim Aufstehen sofort weggesackt ist, habe ich ihn dann doch gerufen.
Er ist manchmal gar nicht mehr so richtig da, ist vielleicht auch gut so.
Ach ja, ich bin 34, mein Mann 35 und unsere Tochter ist 7 Jahre alt.
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