Große Sorge um meine Mama

[Blume1122]

Hallo,

Ende letzten Jahres sind bei meiner Mama (50 Jahre) Knoten in der Brust entdeckt worden- Wegen Ihres Hustens ist sie in eine Spezialklinik für Lungengeschichten mit Verdacht auf Lungenkrebs gekommen. Sie hatte sehr viel Wasser in der Lunge und im Bauch und dieser schnell groß wurde. Daraufhin ist Krebs diagnostiziert worden, aber der Herd ist nicht die Lunge sondern die Eierstöcke. Er hat schon ziemlich weit gestreut, so dass der Darm, Lungen, Niere, Magen und Brust betroffen sind. Die Ärzte sagen, dass sie nicht operieren können, weil sie nicht alles rausschneiden können. Nach 12 Chemotherapien sind die Tumormarker von 11.300 auf 600 gesunken.
Ist das gut? Was heißt das für sie?
Das ist alles, was ich weiß, da meine Mama mit mir darüber nicht sprechen kann, obwohl wir uns sehr nahe stehen, da ich frischgebackene Mutter bin. So scheint es ihr körperlich relativ gut zu gehen, aber psychisch ist sie sehr angeschlagen und traurig. Sie weint sehr viel und verschließt sich immer mehr.
Was kann ich tun oder wie kann ich helfen? Was kann ich sagen? Wo soll ich ansetzen?

Liebe Grüße
Blume

[Blume1122]

Hallo Karin,

vielen dank für deine Antwort. Schade das du dich medizinisch nicht auskennst, ich muss unbedingt genaueres wissen um es verarbeiten zu können, dass ganze Thema ist ein sehr harter schlag für uns alle....

Ich habe schon nach solchen Beratungsstellen im Internet gesucht, aber leider vergebens. Komme aus München

Die hilflosigkeit macht mich auch total fertig, vor allem könnte ich schon einiges helfen, sie in KH fahren und dinge für sie erledigen, aber das möchte sie nicht von mir, da ich vor kurzen mein zweites Kind zu Welt gebracht habe.

LG Blume

[Alpenveilchen]

Liebe Blume,

auch ich bin kein Mediziner und das gesamte Forum ist keines für medizinischen Rat, sondern mehr ein Erfahrungsaustausch. Das mit den Tumorwerten ist so eine Sache. Natürlich sind hohe Werte eher schlecht und niedrige eher gut, aber gleichzeitig können sie auch von vielen anderen Faktoren beeinflusst werden und sind somit kein reines Instrument zum Messen einer Krebskrankheit. Ich würde sagen, wenn der Wert von 11300 auf 600 gesunken ist, heisst das zumindest, dass die Chemotherapie gut angeschlagen hat und dem Krebs einen auf die Mütze gegeben hat. Wahrscheinlich geht es Deiner Mutter auch deswegen im Moment körperlich recht gut.

Die starke Streuung, die Du beschreibst, dazu das Wasser in Bauch und Lunge und die Tatsache, dass nicht operiert werden kann, sind natürlich alles keine guten Voraussetzungen. Sei froh, dass es Deiner Mutter zur Zeit körperlich gut geht, und versuche so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen. Sei lieb zu ihr und versucht, es euch so schön und angenehm wie möglich zu machen. Vielleicht kann sie das auch etwas von ihren Depressionen ablenken. Man weiss nie, wann sich der Krebs wieder bekrabbelt und plötzlich die Übermacht bekommt.

Alles liebe für Dich und Deine Mutter
vom Alpenveilchen

[Blume1122]

Hallo Alpenveilchen,

vielen Dank für dein Nachricht. Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt, ich weiss das dieses Forum zum Erfahrungsaustausch dient, aber das was du mir geschrieben hast, hat mir schon gut geholfen, das ganze ein wenig besser zu Verstehen. Das war mein Hintergedanke.
Dieses Schweigen und nicht darüber reden, frisst mir die Seele auf, wenn ich bei Ihr bin, reden wir immer über so nichtige Dinge, keine Problemchen oder über die Kinder (weisst was ich meine) aber das was mich wirklich beschäftigt, wird totgeschwiegen. Was ist wenn sie wirklich nicht mehr lange hat und sie stirbt, dann muss ich doch zumindest 100% wissen, was sie hatte.
Oder ist das zu egoistisch???? Ich versuche nur das ganze zu Verarbeiten und damit klar zu kommen, dass meine Mama und auch beste Freundin nicht mehr lange bei mir sein wird.

Dazu kommt noch das meine Oma 85 Jahre ende des Jahres erfahren hat, dass sie weit fortgeschrittenen Magenkrebs hat und sich gegen eine OP entschieden hat, weil sie sich für den natürlichen Tod entschieden hat. Ihr gehts jeden Tag immer schlechter. Ich habe solche Angst....

Wenn ich mein Vater sehe bricht es mir jedes mal das Herz, er ist so ein gebrochener Mann, er ist für uns alle Stark und für seine Frau (meine Mama) und Mutter (meine Oma), deshalb versuche ich ihm nicht zu zeigen wies in mir aussieht, damit er sich nicht noch um mich sorgen muss. Aber das kostet sehr viel kraft.

Lg Blume

[Hilde 63]

Hallo Blume 1122

ich hab grade beim Stöbern deine Nachricht gelesen und finde mich hier ein Stück weit wieder. Ich bin selbst betroffene Mutter von erwachsenen Kindern.
Auch ich kann und will mit den beiden nicht viel drüber reden. Ich freue mich riesig wenn sie da sind und wir vielleicht was " normales" bereden oder zusammen unternehmen können. Ich weiß, dass sie genau wie du darunter leiden, aber sie zu sehr einbeziehen will ich nicht, weil ich dann noch deren Schmerz ertragen muß. Das ist nun mein Egoismus. Zu deiner Oma, die im selben Alter wie meine Mutter ist: auch sie möchte einen natürlichen Tod, keine medizinische Verlängerungen o.ä.. Irgndwann ist ein Leben gelebt und jeder sollte in Frieden heimgehen dürfen. Ich weiß, dass dir das nicht viel hilft, aber ich bin sicher deine Mutter freut sich genau wie ich über ein bißchen Ablenkung und Alltag. Und dazu gehört ganz bestimmt auch dein Erzählen von durchwachter Nacht und Bäuerchen und so was. Ich wünsch dir und deinen Lieben alles Gute
Hilde 63