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  #1  
Alt 18.01.2013, 12:44
stefnini stefnini ist offline
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Registriert seit: 16.02.2010
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Standard Habe Angst vor dem was kommt

Hallo,

die Tochter (17) meiner allerliebsten Freundin kämpft seit über sechs Jahren gegen einen Ponsgliom an. Leider ohne Erfolg. Im Sommer 2011 neue Aktivität des bis dahin ruhenden, vorhandenen Tumors. Seitdem geht es immer mehr bergab. Mein Mann ist der Patenonkel. Wir stehen hilflos daneben. Versuchen für die Familie dazusein. Nehmen Anteil. Versuchen zu Unterstützen. Aber mehr kann man einfach im Moment nicht machen.
Ich mache mir Sorgen um meine Freundin. Sie hat ihren Beruf aufgegeben, um vollkommen für ihre Tochter dazu sein. Ich bewundere sie!
Doch das Sterben ist jetzt näher als es uns allen lieb ist. Und das Abschiednehmen kommt mit großen Schritten näher.
Wie kann ich meine Freundin mit ihrer Familie in dieser Zeit stützen? Alles was ich sage ist irgendwie unpassend, so ist mein Gefühl. Meine Freundin zieht sich auch immer mehr zurück. Angebote unsererseits werden oft abgewiesen.
Soll man weiter Hilfe anbieten? Oder sich zurückziehen und abwarten? Kann mir jemand aus Erfahrung einen Ratschlag geben?
Auch habe ich Angst vor der Zeit nach dem Sterben. In welches Loch wird meine Freundin fallen? Ich möchte ihr helfen und sie nicht verlieren!
Danke schon mal für Eure Hilfe!

Stefanie
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  #2  
Alt 18.01.2013, 13:37
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Hallo Stefanie,

einen Ratschlag habe ich leider nicht. Kann dir nur sagen, dass es auch mir nicht möglich ist, in kritischen Zeiten (meine Tochter hat das 3. Leukämie-Rezidiv) jemand an mich heranzulassen, mit anderen zu reden. Meine Ängste, meine Verzweiflung versuche ich mit mir selbst auszumachen. Dennoch tut es gut, zu wissen, dass einige Freunde zu uns halten, egal wie "nachlässig" wir mit ihnen umgehen.
Eine sehr gute Freundin schreibt regelmäßig e-Mails. Erzählt Belangloses, fragt auch nach, erwartet aber keine Antwort. Manchmal kann ich zurückschreiben, oft nicht. Aber ich weiß, es ist in Ordnung so. Sie erwartet nichts, sie ist einfach nur da für mich/für uns. Das ist ein großes Geschenk!

Liebe Grüße
Simi
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  #3  
Alt 18.01.2013, 17:11
stefnini stefnini ist offline
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Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Hallo Simi,

danke für Deine Antwort. So ähnlich habe ich es mir auch gedacht. Meine Freundin weiß und spürt dass ich für sie immer da bin. Ich glaube, es ist wichtig für sie, dass sie nicht bedrängt wird. Sie wünscht sich Ruhe, auch beim Abschiednehmen, und das akzeptiere ich schweren Herzens, aber es ist so okay für mich. Möchte nur nicht, dass sie glaubt, dass mich ihr Schicksal nicht interessiert.

Das mit Deiner Tochter tut mir sehr leid! Sicherlich kämpft Ihr auch schon eine sehr lange Zeit! Ich wünsche Dir und Deiner Tochter alles erdenklich Gute!

Drücke Dich einfach mal -unbekannter Weise- und sende ein Kraftpaket,
Stefanie.
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  #4  
Alt 18.01.2013, 19:53
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Dankeschön Stefanie.

Sei einfach für deine Freundin und ihre Familie da und zieh dich nicht enttäuscht oder ängstlich zurück.
Ich wünsche dir dazu genügend Mut, Kraft und Ausdauer.

Herzliche Grüße
Simi
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  #5  
Alt 18.01.2013, 20:10
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Beiträge: 1.519
Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Hallo Stefanie,

ich sehe das ähnlich wie Simi. Signalisiere deiner Freundin immer wieder, dass du für sie da bist. Vielleicht schickst du ihr oder ihrer Tochter eine hübsche Karte oder mal einen Frühlingsblumenstrauß, eine SMS, dass du an sie denkst oder frag sie einfach, ob du etwas für sie tun oder erledigen kannst.

Ich fand es damals schlimm, dass viele Menschen sich zurückgezogen haben, als mein Vater die Diagnose Lungenkrebs erhielt. Ich war enttäuscht, wie wenige Menschen bereit sind, sich mit dem Sterben und dem Tod auseinander zu setzen. Weil sie Angst davor haben, wollten sie meinen Vater wohl nicht mehr sehen. Aber dort, wo sich Türen schlossen, taten sich andere Türen auf. Ich war dankbar für jedes nette Wort, jede Geste und jede Umarmung. Ich möchte dich nur ermutigen, denn ich weiß selbst, dass man immer denkt, alles, was man sagen könnte, sei so banal im Angesicht dieser schweren Situation. Aber wenn es von Herzen kommt und sei es noch so ungeschickt, dann trifft es auch ins Herz! Und wenn du deiner Freundin und ihrer Familie sagst, dass du auch unsicher bist und so gern etwas für sie tun würdest, dann werden sie dich sicherlich nicht falsch verstehen.

alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #6  
Alt 18.01.2013, 23:25
melody91 melody91 ist offline
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Ort: Linz Land
Beiträge: 19
Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Sich mit leid und tod auseinanderzusetzen ist immer sehr schwer.
Ganz besonders aber wenn es so junge menschen sind, oder gar die eigenen kinder.
Ich kann nur bis zu einem gewissen punkt nachvollziehen wie schmerzhaft das sein muss.
Denn obwohl mein mann, der auch noch viel zu jung (22) ist, jetzt palliativ liegt und wegen seiner starken schmerzen leider nicht wieder nach hause kommen kann, liegt unser sohn gesund und munter in seinem Bett.
Ich glaube alles was man zu diesem thema sagt kommt einem falsch und banal vor.
Wenn ich mich mit meinem mann über das sterben unterhalte, habe ich auch pernament das gefühl alles nur noch schlimmer zu machen anstatt zu trösten.
Oft schweige ich dann lieber.
Aber er will hin und wieder darüber reden, und empfindet meine aussagen nicht so wie ich. Das hat er zumindest gesagt.
Ich glaube es ist wichtig zu wissen das jemand da ist, der hinter einem steht.
Egal was passiert.
Mir hilft es auch wenn menschen die mir nahestehen zeigen das sie für mich da sind. Und nicht beleidigt sind, wenn ich mal nicht abhebe oder zurückrufe. Mir freiraum lassen damit umzugehen.
Deine Freundin ist sicher sehr froh das sie dich hat.
Auch simi und ihrer tochter wünsche ich von herzen alles gute.
und euch allen ganz viel kraft!!
__________________
Mein geliebter schatz und vater meines einjährigen sohnes ging uns am 2.2.2013 voraus. Irgendwann werde ich ihm folgen können.
Bis dahin lebt er weiter- in meinem herzen.
Mein schatz ich werde dich immer lieben!!!
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  #7  
Alt 08.02.2013, 20:38
edda7872 edda7872 ist offline
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Beiträge: 53
Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Liebe Simi,

ich habe gerade mit Entsetzen gelesen, dass Deine Tochter das
dritte Leukämie-Rezidiv hat. Das tut mir so entsetzlich Leid!

Bitte schreibe mir, wenn es Dir danach ist!!Du hast ja meine Email-
Adresse ? Wenn nicht, schreibe ich sie Dir privat.

Auch danke ich Dir für Dein Beileid für meinen lieben Franz!

Liebe Grüße
Edda
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  #8  
Alt 09.02.2013, 21:35
simi1 simi1 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2011
Beiträge: 551
Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Vielen vielen Dank für das Angebot. liebe Edda!
Du hast gerade selbst genug zu kämpfen und brauchst nicht noch unsere Probleme dazu. Wir schaffen das schon.

Herzliche Grüße
Simi
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  #9  
Alt 12.02.2013, 19:58
stefnini stefnini ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 31
Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Alexandra ist am Sonntag, 10.02., für immer eingeschlafen.

Bedingungslos geliebt von allen, die Dich kennen durften,
hast Du unsere Welt verlassen und wirst doch immer bei uns sein!
Denn unsere Liebe zu Dir ist nicht endlich wie ein Leben.
Wir werden loslassen und doch für alle Ewigkeit mit Dir verbunden sein!
-Verfasser unbekannt-

Traurige Grüße,
Stefanie.

Geändert von stefnini (24.02.2013 um 19:15 Uhr)
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  #10  
Alt 12.02.2013, 21:02
simi1 simi1 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2011
Beiträge: 551
Standard AW: Habe Angst vor dem was kommt

Oh mein Gott, warum geschieht so etwas?
Es tut mir so unendlich leid!

Stille Grüße
Simi
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