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Alt 27.04.2007, 22:33
silke73 silke73 ist offline
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Registriert seit: 03.01.2007
Ort: Bayern
Beiträge: 16
Standard nicht ich, sondern mein papa

hallo, ich bin relativ neu hier. ich möchte euch von meinen erfahrungen berichten. im september 2004 ging es meinem papa sehr schlecht. er bekam kaum luft, war laufend müde und schlapp und hatte schmerzen an der seite. der damalige hausarzt meinte es währe eine erkältung, gab ihm acc-akut und schickte ihn wieder zur arbeit. es wurd nicht besser. also, arzt gewechselt dieser hat meinen paps gleich zum röntgen geschickt. tja, dann hieß es ab zum lungenarzt, da man nichts genaues feststellen konnte - als wieder schmerzen, husten, müde und schlapp. im november 2004 kam er dann in die klinik ,bronchoskopie und die ganzen untersuchungen. dann hatten wir die gewissheit - lungenkrebs, unheilbar. nicht kleinzelliges bronichal-carzinom rechts mit pleurakrzinose und intrapulmonaler filialisierung. der arzt der ihn damals opperiert hat gab ihn mit chemo nur ein paar wochen.
er nahm den kampf an. im dezember 2004 bekam er die erste chemotherapie.
4 zyklen á 3 tage + 30 bestrahlungen. es war die HÖLLE! er hatte vor antritt der therapie 94 kilo bei 1,83 m körpergröße. danach hatte er 75 kilo. kein apetit, er konnte nicht im raum sein, wenn meine mutter gekocht hat. kein fleisch, keine wurst konnte er essen geschweige den riechen. dieses ständige "krippeln" in den füßen und händen , diese innerliche unruhe, keine kraft mehr und die schmerzen, die schwindelanfälle. von den klinikaufenthalten bezüglich bluttransvusionen und rückenmarkspritzen ganz zu schweigen. als wieder antipiotikum. aber der tumor ist eingegangen, es hatte sich gelohnt. danach kam er im April 2005 zur reha. darauf hin bekam er dann seine rente. alle vierteljahr zur untersuchung, immer wieder hoffen und bangen. im januar 2006 dann ein rückschlag - metastasen in der rechten lunge. wieder chemo. wieder 4 zyklen. dieses mal war es nicht ganz so heftig. er konnte größten teils am "normalen" leben teilnehmen. im oktober 2006 bekam er urplötzlich wieder schmerzen in der rechten brust. der eigentlich tumor hat sich wieder ausgedehnt. wieder chemo. bis märz 2007. wieder die hölle. im moment erholt er sich etwas. aber seit der ersten chemo hat er kein gefühl mehr in seiner fußsohle. er könnte in einen nagel treten, er würde es nicht merken. z. zt nimmt er auch keine medikamente. es geht ihm soweit wieder gut. er geht wieder aus dem haus und trifft sich mit bekannten oder geht mal wieder mit meiner mutter essen oder spazieren.... fast wie früher. mit der luft hat er auch fast keine probleme (manchmal wetter bedingt, wenn es so schwül ist - dann schon). ok, die kondition ist noch nicht die alte. er ist auch machmal ziemlich schlapp. aber er hat wieder spaß am leben - er will leben. für das, das die ärzt ihm nur ein paar wochen gegeben haben, ist er relativ munter . aber es ist auch für uns angehörige sehr, sehr schwierig. wenn du ihn machmal während der therapie gesehen hast....... denkt man schon bitte papa schlafe heute abend einfach ein, und wache nicht mehr auf. ich weiss es ist nicht fair, aber während dieser therapien ist es doch kein leben - weder für ihn noch für meine mutter und mich. aber im moment ist alles wieder ok - wer weiss wie lange. mitte mai hat er wieder untersuchung. wer weiss.........
ich wollte euch nur meine geschichte erzählen, auch wenn die ärzte sagen, nur ein paar wochen.... es kann auch ganz anders kommen. kämpfen und hoffen etwas anderes gibt es nicht. aufgeben kann man nicht,vorallem wenn man "nur" angehöriger ist. ich wünsche euch viel kraft und alles gute!
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