Kennt Sich Jemand Mit Bg Rente Aus - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

SUSAN69 · #1 20.01.2008, 11:13

Mein Papa Ist Am 10.01.08 Leider Verstorben An Lungenkrebs::::::::
Er Hat Alles Schriftlich Von Der Bg Das Es Als Berufskrankheit Anerkannt Ist:::::
Jetzt Würden Wir Gerne Wissen Wieviel Rente Meiner Mutter Davon Zusteht!?
Hat Jemand Erfahrungen Damit:::::

Norma · #2 21.01.2008, 19:45

Hallo susan,

die Berechnung ist dermaßen kompliziert, dass es da keinen Rat gibt.
Maßgebend sind:

der Zeitpunkt der Antragstellung (eventuelle Nachzahlung)

welche Einstufung die BG festgestellt hat (da gibt es verschiedene).

Mein Schwiegervater hat 5 Jahre VOR seinem Tod den Antrag gestellt und entschieden hat die BG dann drei Jahre NACH seinem Tod.

Die Einstufung war eine mittlere... und die Nachzahlung war für die Erben nicht unerheblich.

Am besten ist, du googlest mal... die BG hat ausführliche Infos im Netz.

Liebe Grüße
Norma

SUSAN69 · #3 21.01.2008, 20:24

DANKE FÜR DEINEN tIP::::

BEI MEINEM vater wurde es voll anerkannt, ab Diagnose im Juni 07 bekommt er nachgezahlt.....leider kann er das nicht mehr mit bekommen, da er am 10.01.08 verstorben ist...

Wir wissen nur nicht genau wie hoch die nachzahlung sein wird...
und was meine mama weiter bekommt sind ja soooo viele klauseln

Astrid09 · #4 25.01.2008, 08:21

Hallo Susan,

ganz allgemein muss man erst mal unterscheiden in Verletztenrente - das ist die Rente, die dem Vater ab Anerkennung bis zum Tode zustand.
Ist er aufgrund der Erkrankung verstorben, bekommt die Witwe - Witwenrente, davon in den ersten 3 Monaten die volle Witwenrente, danach die Witwenrente unter eventueller Anrechnung des eigenen Einkommens.
Zusätzlich wird auch ein Sterbegeld gezahlt. Das beträgt (nach den Faktoren für 2007, 2008 ist mir noch nicht bekannt, sorry) 4.200 € (West) und 3.600 € (Ost).

Ist denn mit der Anerkennung als Berufskrankheit noch nichts über die Höhe der Verletztenrente gesagt worden?
Die Verletztenrente berechnet sich zum einem nach dem Jahresarbeitsverdienst. Im Normalfall ist es das Bruttoeinkommen der letzten 12 Monate vor dem Monat des Anerkennungstages. Bei Berufskrankheiten kann es aber auch noch andere "Stichtage" geben, wenn die Berechnung günstiger wird.
Dieser Bruttoverdienst wird zu zwei drittel als Vollrente = 100 % MdE (Minderung der Erwerbsfähigkeit) angenommen.
Falls die anerkannte MdE geringer als 100 % sein sollte, wird die Rente prozentual errechnet.
Dann wird das Ganze durch 12 geteilt und man erhält die monatliche Rente.

Falls der Vater von der Rentenversicherung auch bereits eine Rente (Erwerbsminderungsrente oder Altersrente) schon bekommen hatte, kann es sein, dass die BG-Rente teilweise auf diese angerechnet werden muss. Diese Anrechnung machen die BG und die RV im allgemeinen unter sich aus. Der Rest wird ausgezahlt, auch an die Hinterbliebenen, wenn der Vater bereits verstorben ist.

Die oben beschriebene Vollrente (2/3 des Jahresarbeitsverdienstes) wird der Witwe dann für das Sterbevierteljahr ausgezahlt. Die wird ab dem Sterbetag bis zum Ablauf von 3 vollen Monaten nach dem Todesmonat gezahlt, also durchaus mehr als 3 Monate insgesamt.

Nach dem 3. Monat wird ihr eigenes Einkommen zu bestimmten Sätzen angerechnet.
Das eigene Netto-Einkommen muss erst einmal festgestellt werden, das kann sein eigenes Entgelt, eigene Renten, Mieteinkünfte...
Davon wird ein Freibetrag abgezogen (Pi mal Daumen 500-600 €).
Der Rest wird zu 40 % auf die volle Witwenrente angerechnet.

Die volle Witwenrente berechnet sich nun nach 40 % (große Witwenrente) oder 30 % (kleine Witwenrente) des vorher berechneten Jahresarbeitsverdienstes. Die kleine Witwenrente gibt es auch nur für 2 Jahre. Ich nehme aber an, dass die Witwe älter ist als 47 Jahre, dann hat sie Anspruch auf die große Witwenrente. Die ist zeitlich nicht befristet.

Ich hoffe, ihr steigt da etwas durch und wünsche euch, dass ihr die schwere Zeit gut übersteht.

Liebe Grüße
Astrid

SUSAN69 · #5 25.01.2008, 12:25

Hallo Astrid,

vielen vielen Dank für deine Antwort....
Meine Mutter bekommt die große Witwenrente....
Müssen abwarten was dabei raus kommt...
Mein Vater war seit 1996 arbeitsunfähig durch einen Arbeitsunfall (schwere Beinverletzung)...
Und nun ist er an Lungenkrebs verstorben auch anerkannt als Berufskrankheit....
Jetzt wissen wir gar nicht von welchem Betrag sie die Rente berechenen...
Wir denken die letzten Monate die er gearbeitet hat und das wird dann wohl auf unsere Zeit angerechnet..Oder ???
Oh amn ist das schwer...
Vielen Dank ersteinmal
KG Susan

Astrid09 · #6 25.01.2008, 13:31

Hallo Susan,

ja die Berechnung ist ziemlich komplex. Wenn deswegen die Zahlungen nicht so schnell anlaufen, könnte man auch einen Vorschuss beantragen.

Zum Berechnen des Jahresarbeitsverdienstes, der Grundlage für die einzelen Renten ist:
Bei einer Berufskrankheit gibt es Besonderheiten dabei. Es gibt grundsätzlich 3 Alternativen für diese Berechnung. Die günstigere - und zwar die für den Versicherten finanziell bessere - Berechnung wird dann genommen.

1. Alternative: Tag des Beginns der Krankheit im Sinne der Arbeitsunfähigkeit oder Behandlungsbedürftigkeit oder Nachweis der Erkrankung

2. Alternative: Tag des Beginns der MdE (Minderung der Erwerbsfähigkeit), meist gleich mit 1.

3. Alternative: letzter Tag der gefährdenden Tätigkeiten, die die Erkrankung verursacht haben.
Das könntest Du gemeint haben. Der so berechnete Betrag wird dann seit 1996 auch angepasst bis heute.

Die Mindesthöhe des Jahresarbeitsverdienstes ist auch vorgegeben, wenn man darunter liegt mit der normalen Berechnung gilt dann diese Mindest-Größe (für 2007 West 17.640, Ost 15.120).

Liebe Grüße
Astrid

Astrid09 · #7 25.01.2008, 13:37

Ich überlege noch folgendes.

Hat denn Dein Vati wegen des Unfalls auch eine Rente von der BG bekommen?

Wenn ja, wird die Berechnung seiner Verletztenrente wegen der Berufskrankheit leider noch etwas komplizierter, da dann 2 Renten der BG zusammen getroffen sind. Die dürfen zusammen einen bestimmten Höchsbetrag nicht übersteigen.

Diese Schwierigkeiten stehen leider am Anfang, wenn das einmal durch ist, wird es ganz bestimmt viel ruhiger, wenigstens was den Behördenkram betrifft.

Seid ganz lieb

Astrid