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  #1  
Alt 13.06.2009, 23:48
Benutzerbild von stellina
stellina stellina ist offline
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Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

hallo liebe petra,
das angebot, bei dir reinzuschauen, nehme ich doch gerne an. ich freue mich auch für jeden, der ein weiteres mal im leben sein glück findet. wir werden ja eh nicht gefragt, was wir gerne hätten. und so, wie wir das unsägliche leid nehmen mußten, haben wir auch die chance, das sich bietende glück zu nehmen.
ich radel immer noch in meinem hamsterrad: aktivität, trauern, immer im wechsel. aber heute wars superschön. meine tochter hatte geburtstag und wir sind essen gegangen - abends. weiß garnicht mehr wie das geht. hab aber immerhin trotzdem im dunkeln wieder heimgefunden. war ganz toll.
ich wünsche dir eine sehr gute nacht. lieben gruß, tina.
__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #2  
Alt 14.06.2009, 14:23
Benutzerbild von petra48
petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

Liebe Tina,

schön, dass ihr einen schönen Geburtstag feiern konntet.

Das mit dem Hamsterrad trifft den Nagel auf den Kopf.
So fühle ich mich auch manchmal.
Bei mir haben nur langsam die Finanzen die Handbremse gezogen.
Muss jetzt etwas langsamer machen.

Bis eben hat sich das Rad auch gut gedreht.
Jetzt steht es mal still.

Für heute ist Ruhe angesagt.

Ich musste hier ja auch ein ganzes Haus ausräumen. Ist viel Arbeit, aber lenkt gut ab.
Schön, wenn die Sachen noch in gute Hände kommen.

Wünsche dir noch einen schönen Restsonntag und zehre noch von dem gestrigen schönen Tag.
Es werden wieder mehr kommen.

Liebe Grüße
Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #3  
Alt 14.06.2009, 17:56
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Rena49 Rena49 ist offline
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Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

Hallo Petra,
Ich habe schon vor ca. 1 1/2 Jahren von Dir gelesen und Deinen/Euren Lebens-/Leidensweg ein wenig mitverfolgt. Es hat mich sehr geschmerzt, daß es auch bei Euch trotz zunächst positiver Prognose dann heftig bergab ging und Du jetzt allein mit Deinem Leben klarkommen mußt.
Ich habe nie einen eigenen Thread gehabt, irgendwie fehlten mir, als mein Mann im Sept. 07 die Diagnose BSDK bekam, die richtigen Worte und auch die Zeit. Auch nach seinem Tod ging es mir so - und ich konnte auch zeitweise das Wort "Hoffnung" nicht mehr hören, mir kam es oft nur vor wie Augenwischerei und Kopf in den Sand stecken. Aber wer sie hat, sollte sich daran festhalten, wenn es ihm/ihr hilft.
Mein Leben ohne Partner begann ziemlich chaotisch - zunächst ging alles schief, was nur schiefgehen kann: die Witwenpension kam nicht, dafür waren alle Abbuchungen (KK usw.) genauso hoch wie vorher, anschließend ging im Haus alles kaputt und ich fühlte mich sooo allein und einsam, es war unbeschreiblich. Zum Glück hatte ich noch bzw. wieder Kontakt zu meinem Psychotherapeuten, der mich immer wieder aufgebaut hat und mich aus so manchem ganz tiefen Loch herausholte.
Im Sommer 2008 kam ich langsam zu dem Schluß, daß ich allein in "seinem" Haus nicht würde leben können (einen anderen Mann hätte ich mir dort aber auch überhaupt nicht vorstellen können). Und so fing ich an, mich nach Häusern oder einer Wohnung in meiner "alten Heimat" umzugucken (dank Internet geht das ja ganz gut) und unser Haus zum Verkauf vorzubereiten (was eine Unmenge an Arbeit mit sich brachte und neue teure Reparaturen).
Ich habe ganz in der Nähe meines Geburtsortes ein schnuckeliges kleines ganz neues Häuschen für mich gefunden, ganz neu und so rechtzeitig, daß ich noch einige Wünsche verwirklichen konnte). Und zur gleichen Zeit hatte mein Makler drei bis fünf ernsthafte Interessenten für das alte Haus - was in der heutigen Zeit eigentlich einem Wunder gleicht. Es hat geklappt: innerhalb von zwei Tagen war ich zweimal beim Notar, erst das alte ver- und anschließend das neue gekauft.
Es war eigentlich unglaublich: Mitte Oktober habe ich mein neues Zuhause kennengelernt, zwei Wochen später, als ich mir das Haus hier zum zweiten Mal angesehen hab (immerhin ca. 650 km weiter nordwärts), hab ich per Telefon dem Verkauf zugestimmt, Mitte November waren die Notartermine, Mitte Dezember bin ich aus dem alten aus- und Anfang Januar in das neue Haus eingezogen. Ich hab hier eine unheimlich gute und nette Nachbarschaft gefunden und auch sonst durch einen Verein eine Reihe lieber und netter Menschen - eigentlich bin ich immer noch ganz fassungslos, daß es sowas heutzutage noch gibt.
An meinem 60. Geburtstag kam mein ganzer Chor und hat mir ein Ständchen gebracht, anschließend haben wir bei mir gemeinsam Kaffee getrunken (die Torten haben die Chormitglieder gebacken!), so war der Tag, vor dem ich eine Heidenangst hatte, ein sehr schöner, der mir sicher lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Die neue Umgebung hat dazu geführt, daß ich mit meinem Leben besser umgehen kann, mein Mann ist nicht mehr ganz so präsent wie in dem Haus, das ihm ja schon gehörte, bevor wir uns kannten, aber doch trotzdem nicht ganz fern. Es ist einfach leichter und besser zu ertragen. Und hier bin ich seinem "Grab" nähergerückt. Mein Mann hat ein Seebegräbnis erhalten - und ich hab es jetzt nicht mehr weit bis zur Ostsee. Dort kann ich schnell mal hinfahren, die Hand (oder jetzt im Frühjahr/Sommer auch die Füße) ins Wasser halten und ihm "Guten Tag" sagen. Und ich freu mich schon drauf, wenn ich demnächst ganz in der Ostsee baden gehe, dann laß ich mich endlich mal wieder streicheln.
Es kommen auch bei mir natürlich immer noch mal Zweifel, ob das alles so richtig war und ist, ob ich nicht doch besser in die Stadt gezogen wäre, ob ich dem ganzen tatsächlich gewachsen bin ... Aber insgesamt hab ich ein gutes Gefühl - und in die Stadt oder in eine Seniorenwohnung kann ich immer noch ziehen, wenn es dafür Zeit ist. Zur Zeit lebe ich mich hier richtig gut ein, versuche, mein Haus wohnlich und den Garten überhaupt zu gestalten und freue mich über jeden himmlischen Beistand, der mir gewährt wird, wenn mal nichts mehr geht.
Wenn es noch mal einen neuen Partner für mich geben sollte, wird auch der kommen - Partner darf man nicht "suchen", man muß sie "zulassen".
Liebe Petra, ich wünsche Dir - und auch allen anderen, die aus diesem traurigen Anlaß hier schreiben - eine möglichst schöne Woche, mit schönem Wetter und vielen angenehmen Aktivitäten.
Alles Liebe, Renate
__________________

Lass meiner Trauer Flügel wachsen ...
Liebe baut Brücken vom Ich zum Du,
vom irdischen zum überirdischen Ufer.
Begrenzt ist das Leben,
doch unendlich die Erinnerung ...
Du bist nicht mehr da, wo Du warst,
aber Du bist überall, wo ich bin.
Wir sehen uns wieder,
irgendwo, irgendwie, irgendwann ...
____________________________________________
Mein Mann 18.01.1941 - 30.11.2007
Meine Mutter 18.09.1919 - 04.02.2006
Die Lübecker Bucht ist ihre letzte Ruhestätte
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  #4  
Alt 16.06.2009, 23:01
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petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

Liebe Renate,

schön, dass du hier geschrieben hast.
Wäre schön, wenn du mal ab und zu erzählst, wie es dir geht.

Liebe Grüße
Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
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  #5  
Alt 16.06.2009, 23:10
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petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

Hallo zusammen,

muss mal meinen Fust los werden.
Meine Mutter liegt seit vergangen Mittwoch auf der Intensivstation.
Hatte sehr starkes Darmbluten. Es hieß, vielleicht eine Entzündung, teilweise verstärkt durch ein Antibiotikum in Verbindung mit Marcumar. 1. Koloskopie nur 20cm möglich, dann gestern CT. Langsam stellt sich heraus, dass es eine Raumforderung gibt. Ich hatte es im Bauchgefühl. Wie sehr ich dieses Wort hasse !!!!
Metas vom Brustkrebs von vor 3 Jahren ???
Ich will das nicht !!!!
Aber ich habe es geahnt. Donnerstag wird die 2. Koloskopie gemacht mit einer Gewebeentnahme. Am Montag dann das Ergebnis.
Dieser Sch..... Krebs.

Drückt mir mal die Daumen, das mich mein Gefühl täuscht.
Die Ärztin vermutet es auch. Ich konnte es gestern schon der Schwester ansehen.

Traurige Grüße
Petra
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Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

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Geändert von petra48 (27.06.2009 um 16:03 Uhr)
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  #6  
Alt 17.06.2009, 09:50
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Rena49 Rena49 ist offline
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Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

Liebe Petra!
Laß Dich mal kräftig .
Ich kann so gut verstehen, wie Du Dich jetzt gerade fühlst und daß alle Ängste wieder da sind.
Bei mir war es erst die Mutter, dann der Mann - und ich hatte das erste schlimme Ereignis noch nicht ganz verarbeitet, als es meinen Mann (wieder) traf.

Ich hoffe und wünsche für Dich, daß es sich zum Guten wendet mit Deiner Mutter, daß die Ärzte noch etwas für sie tun können und Ihr noch eine schöne Zeit miteinander haben dürft.

Und - danke für die nette Aufnahme in Deinem Thread, ich hoffe, daß sich hier noch viele liebe Menschen einfinden, die darüber berichten, wie sie mit ihrem Leben zurechtkommen (oder auch nicht). Für so manchen kann es ja doch hilfreich sein, zu erfahren, wie andere mit der Situation umgegangen sind.
Wieviele Kisten mußt Du noch auspacken, Petra? Vielleicht sollten wir uns treffen und uns gegenseitig beim Auspacken helfen - auf meinem Boden stehen auch noch ne ganze Menge rum, aber ich hab eine Tür davor, die kann ich abschließen und seh nix mehr. Hat manchmal auch was Gutes!
Alles Liebe, Renate
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  #7  
Alt 17.06.2009, 12:53
Benutzerbild von Conan
Conan Conan ist offline
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Beiträge: 141
Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

Liebe Petra,
ich möchte dich auch in den Arm nehmen und ganz fest drücken.
Bei mir war es auch so ähnlich: Im August 2007 bekamen wir die Diagnose Gehirntumor bei meiner Mama, im November 2007 wurde bei meinem Mann Magenkrebs mit Metastasen in der Leber festgestellt. Am 03. Dezember 2007 ist meine Mama dann gestorben und mein Spatz hat am 24.01.2009 seinen Kampf verloren. Mit dem Moment ist mir auch erst richtig bewusst geworden, dass meine Mama auch nicht mehr da ist, vorher hatte ich gar keine Zeit, das zu realisieren. Ich wollte, glaube ich, mich gar nicht mit dem Thema Tod auseinandersetzen. In dem einen Jahr bin ich auch nur 2 oder 3 mal zum Friedhof gegangen. Aber jetzt stürzt alles auf mich ein, jetzt hätte ich doch meine Mama gebraucht zum Reden und überhaupt!
Liebe Petra, ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass es bei euch besser ausgeht! Diese Sch...Krankheit kann auch mal verlieren und einen geliebten Menschen freigeben!
Liebe Grüße Carmen
__________________
So lass uns Abschied nehmen, wie zwei Sterne
durch jenes Übermaß von Nacht getrennt,
das eine Nähe ist, die sich an Ferne
erprobt und an dem Fernsten sich erkennt.

R.M.Rilke


Für meinen geliebten Ronni (12.09.1964- 24.01.2009)
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