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  #1  
Alt 24.06.2010, 09:09
GeorgK. GeorgK. ist offline
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Registriert seit: 12.05.2010
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Diagnose

Bitte sagt mir Eure Meinung.
Aber bitte haltet mich nicht für eingebildet oder so etwas...

Mit meinem Schreiben über meine Krebs-Erkrankung habe ich aus einem einzigen Grund begonnen: Es bringt ein bißchen Struktur in mein panisches Denken. Ich lese meine eigenen Artikel immer wieder einmal durch, erkenne, wie ich damals fühlte beim Schreiben und registriere die Veränderung im Denken bei mir. Es hilft mir also und nur das allein war mir wichtig.

So habe ich ja auch Euer Forum hier gefunden, das mich zunächst — weil ich es nicht richtig verstand — zutiefst erschreckte. Ich las so viel von Eurem Leid hier. Und überlas die vielen positiven Schilderungen.

Nun zu meiner Frage:
Sehr viele Leser meines Blogs kommen über Euer Forum. Es werden wohl Stammleser von hier sein, aber ganz sicher auch Betroffene, die, wie ich "damals" (Au Mann, das ist gerade ein paar Wochen her), Hilfe suchen. Die Artikel über meine Krebserkrankung werden um ein Vielfaches häufiger gelesen als meine anderen Blog-Einträge. Aber tatsächlich kommentiert kaum jemand die Krebs-Einträge.

Dennoch habe ich das Gefühl, daß es Betroffenen etwas gibt, dort regelmäßig zu lesen, denn viele kommen immer wieder. Was meint Ihr dazu? Bringen meine Beiträge auch anderen etwas? Nicht nur mir? Ich frage das nicht, um Beifall oder Komplimente zu bekommen. Es wäre ein schönes Gefühl für mich, weil ich dann auf diese Weise auch etwas zurückgeben kann. Indem ich einfach zeige, wie andere, also ich, mit der Diagnose umgehen.

Was meint Ihr?

Mir ist völlig klar, daß das Veröffentlichen eines Links zu einem anderen Blog... sich nicht gehört. Deshalb ausdrücklich danke an die Forenleitung hier, die das zuläßt.

Georg
  #2  
Alt 26.06.2010, 14:04
GeorgK. GeorgK. ist offline
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Registriert seit: 12.05.2010
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Diagnose

Nur für Euch.
Ich wollte es den nicht betroffenen Lesern in meinem Blog nicht zumuten. Ich befürchte, sie wären überfordert. Die Nachricht, daß ich am 13. Juli 2010 ins Krankenhaus eingeliefert werde, habe ich dort nur in einem Nebensatz erwähnt. Aber ich glaube, es ist richtig, wenn Ihr hier auch die Hintergründe kennt:

Am 13. Juli 2010 werde ich in die Chirurgie des Universitätsklinikums eingewiesen.

Man wird dann zunächst stationär einige Herzuntersuchungen in der Kardiologie vornehmen. Ich stelle mich darauf ein, daß sie eine Katheter-Untersuchung machen werden, denn ich habe das Gefühl, daß sich Stents zugesetzt haben in meinen Herz-Arterien.

Die Operation wird in zwei Optionen umfassen. Welche davon zum Tragen kommt, kann erst während des Eingriffes entschieden werden. Das bedeutet: Wenn ich aus der Narkose erwache, werde ich nicht sofort wissen, ob ich alles hinter mir habe oder nur die erste Option.

Der Chirurg hat es mir in einem langen Telefonat genau erklärt. Und ich habe es verstanden:

Die Hauptmasse des Tumors sitzt im rechten Leberlappen. Der muß also komplett herausgenommen werden. Aber eine Art Dorn reicht auch in den kleineren, linken Leberlappen hinein. Erst in der direkten Begutachtung können sie dann entscheiden, ob noch genügend gesundes Lebergewebe übrig ist, wenn sie den Tumor entfernen. Ist das der Fall, nehmen sie das Scheißding 'raus und gut ist. Das ist die Option No. 1.

Reicht ihrer Meinung nach die Gesamtmenge an verbleibendem, gesundem Gewebe nicht aus, müssen sie zunächst dafür sorgen, daß mehr gesundes Lebergewebe generiert wird. Dazu verschließen sie über die Pfortader, eine Vene, die Blutzufuhr zum rechten Leberlappen mit dem Tumor. Dazu setzen sie einen Katheter, rollen mich aus dem OP in die Radiologie im Keller und dort führt dann ein Radiologe sogenannte Mikrosphären, das sind winzige Kügelchen, in diese VVene ein und verstopft sie. Das ist das SIRT-Verfahren. Diese Methode ist nicht neu und man hat in der Uniklinik Erfahrung damit.

Durch diese Maßnahme wird das gesunde Lebergewebe des linken Leberlappens zum Wachstum angeregt. Nach zwei bis sechs Wochen ist dann soviel neue Lebermasse da, daß nun in einer zweiten Operation der Tumor entnommen werden kann. Das wäre dann die Option No. 2.

Überflüssig zu erwähnen, daß mir die erste Option lieber wäre. Aufwachen und hören «Sie haben's geschafft.». Das wäre schon was. Kommt es zur Option No. 2, so muß ich nicht in der Klinik bleiben, sondern kann nach Hause. Man macht dann im wöchentlichen Abstand eine Untersuchung, um festzustellen, ob und wieviel neues Gewebe sich gebildet hat. Bleibt abzuwarten, inwieweit sich mein Allgemeinzustand in dieser Wartezeit verschlechtert.

«Der Schmerz der Leber ist der Schlaf.», sagt man. Und meint damit, daß die Leber selbst keine Schmerzzellen hat, also nicht weh tut. «Leberschmerzen» kann man nur indirekt haben, weil eine vergrößerte Leber auf umliegende Organe drückt. Aber die Leber ist die Entgiftungszentrale des Körpers. Arbeitet sie nicht mehr vollständig, können diese Giftstoffe nicht mehr ausreichend aus dem Körper herausgefiltert werden. Man verspürt dann eine regelrecht bleierne Müdigkeit. Macht die Augen zu und schläft ein, obwohl es früh am Morgen ist und man gerade acht Stunden Schlaf hinter sich hat. Man ist dann auch körperlich nicht voll belastbar. Ob ich so sechs Wochen lang arbeiten kann, um meinen Lebensunterhalt und die laufenden Kosten zu verdienen und danach noch einmal für ca. vier Wochen aufgrund der Hauptoperation ausfallen kann, weiß ich jetzt noch nicht. Das gilt es bis zur Einweisung zu klären. Wird mir schon etwas einfallen. Ach, was wäre ich doch jetzt * und nur jetzt * kleiner Beamter oder Angestellter, bei denen die Bezüge weiterlaufen. Naja.

Tja. So ist es.

Ob ich das überstehe, weiß ich nicht. Es klingt sehr heftig in meinen Ohren.

Georg
  #3  
Alt 26.06.2010, 15:59
tommy1985 tommy1985 ist offline
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Registriert seit: 31.03.2010
Beiträge: 4
Standard AW: Meine Diagnose

Hallo Georg,

in so einer Situation musst du nicht aufgeben. Beten hilft dir und das Vertrauen auf Gott. "Was bei den Menschen nicht möglich ist, ist bei Gott möglich"!

Gruß
  #4  
Alt 26.06.2010, 17:18
sissy sissy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.04.2007
Ort: Österreich
Beiträge: 384
Standard AW: Meine Diagnose

Lieber Georg!

Damit du weißt, dass wir schon in Gedanken bei dir sind.

Ich wünsche dir alles, alles Gute und viel Kraft, das es so klappt, wie du es dir vorstellst und wünscht.

Auch möchte ich dir sagen, zu o. Beitrag von dir, in diesem Forum sind, so wie ich, oft Angehörige von Betroffenen, die ihre Liebsten leider an dieser Diagnose verloren haben. Das ist schlimm, ich weiß, nur ich denke du weißt es selbst.


L. G.

Sissi
  #5  
Alt 26.06.2010, 18:30
GeorgK. GeorgK. ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Meine Diagnose

Zitat:
Zitat von tommy1985 Beitrag anzeigen
Hallo Georg,

in so einer Situation musst du nicht aufgeben. Beten hilft dir und das Vertrauen auf Gott. "Was bei den Menschen nicht möglich ist, ist bei Gott möglich"!

Gruß
Ich glaube, für Gott ist es nicht wichtig, ob ich hier bei ihm bin oder dort bei ihm. Er hat mich ja so oder so. Er hält es nur reichlich lange offen, mh?

Ich werde sicher sehr tief tauchen, wenn ich aufwache und sie mir sagen, daß sie nun über das SIRT die Funktion der rechten Leberhälfte unterbunden haben, um nun auf das Wachsen der linken zu warten. Ob das wohl funktioniert? Vielleicht werde ich zu schwach sein, um dann noch selbstbestimmt zu handeln. Das wäre von großem Übel für mich. Ich habe immer gesagt, daß ich, wenn ich merke, daß ich nicht mehr selbstbestimmt leben kann, eine eigene Entscheidung treffe. Nun gilt es, gut abzuwägen, wann dieser Zeitpunkt gekommen ist.

Ich will das ganz nüchtern sehen. Fatalismus = Gottergebenheit ist nichts für einen Straßenjungen. Der beißt, solange er kann dann geht er mit möglichst fliegenden Fahnen unter. Man wird sehen. Zumindest dauert es nicht mehr lange.

Georg
  #6  
Alt 26.06.2010, 19:51
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Beiträge: 462
Daumen hoch AW: Meine Diagnose

Hallo Georg,

tja, ich sehe das mit Gott auch eher so wie du. Aber ich wollte, es wäre so, wie Tommy sagt. Ich hoffe es, ich wünsche es mir.

Du hast da jetzt einen wirklich schweren Weg zu gehen. Was auch immer passiert, es wird ein steiniger Weg.

Ja, du hast recht. Das, was du schreibst, ist heftig. Ich weiß ehrlich nicht, wie ich dich da trösten sollte. Alles was ich weiter schreiben könnte, würde nur blöd klingen.

Deswegen nur Dieses: ich wünsche dir von ganzem Herzen die 1. Option. Ich denke an dich!

Kerstin
  #7  
Alt 26.06.2010, 20:04
Benutzerbild von Levira
Levira Levira ist offline
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Beiträge: 206
Standard AW: Meine Diagnose

Hallo Georg!

Bevor ich etwas Blödes schreibe, fasse ich mich ganz kurz:

Ich wünsche Dir für das, was Dir bevorsteht, alles, alles Gute, viel Kraft und nur das Beste!

Ich denke an Dich!

Liebe Grüsse
Levira
  #8  
Alt 28.06.2010, 15:57
GeorgK. GeorgK. ist offline
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Registriert seit: 12.05.2010
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Diagnose

Lassen wir mal das philosphieren und wenden wir uns der praktischen Seite zu:

Kann mir jemand Schmerztabletten empfehlen, die ich mir vom meinem Arzt verschreiben lassen kann? Ich habe ganz arge Magenschmerzen.
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