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Alt 28.10.2005, 11:10
Maike2611 Maike2611 ist offline
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Registriert seit: 17.09.2005
Beiträge: 4
Standard AW: Irgendwie komme ich beim..

Hallo Wayko,

meine AML ist jetzt drei Jahre her. Die erste Zeit danach ging es mir sehr gut, aber vielleicht seit einem halben Jahr denke ich manchmal den Satz, um es so ähnlich klingen zu lassen,wie Deine Ausführungen:
"Leukämie - und das Leben hört auf."

Das hat damit zu tun, dass jetzt vieles, was ich nach meiner Krankheit erfolgreich verdrängt habe, auf einmal wieder hoch kommt. V.a. kann ich mich nicht damit abfinden, unfruchtbar zu sein nach der Bestrahlung vor der KMT. Ich habe deshalb oft das Gefühl, mein ganzes Leben ist total verbaut, weil ich immer Familie und Kinder haben wollte und gar nicht weiß, warum ich jetzt das tue, was ich so tue. Ich habe vor zwei Jahren mit dem Studium begonnen und bin jetzt in einer Phase, wo ich nicht weiß, wozu, weil für mich immer klar war, dass ich studieren will, um eine gute Arbeit zu haben und später meinen Kindern eine gute Zukunft bieten zu können!! Mir fehlt auf einmal das große Lebensziel, und ich gebe der Leukämie die Schuld daran.

Momentan kann ich meiner Leukämie also gar nichts Positives abgewinnen, ich merke aber, dass ich gegenüber "Alltagsängsten", z.B. Prüfungen sehr unempfindlich bin und wenn ich dann doch mal anfangen will, mich aufzuregen, muss ich meistens nur denken "Also komm, DAS ist doch jetzt wirklich ein dummes kleines Problem, denk dran, was du schon mal alles durchgemacht hast, DAS ist doch nix dagegen" und dann pack ich es.

Am Anfang war es auch so, dass ich das Leben mehr genossen habe - ich war sehr lange im Krankenhaus und habe mich dann auch anfangs immer über Alltägliches, das ich dort nicht hatte machen können, gefreut. Ich bin aber physisch sehr schnell wieder auf die Beine gekommen und bis eben vor kurzem ging es mir auch so gut, dass ich kaum noch an meine Krankheit gedacht habe, weil mein Leben wieder so normal war. Und damit einher ist dann auch die Freude über die kleinen Dinge etwas verloren gegangen.

Ich kann Deine Frage, ob man irgendwann wieder "auf den normalen Trott" zurück kommt, nicht beantworten. Bis vor kurzem hätte ich gesagt, dass das bei mir so war. Aber ich habe ja auch bisher alles von damals erfolgreich verdrängt. Vielleicht kommt die große Wende in meinem Leben aber auch noch, da ich ja offensichtlich noch nicht begonnen habe, den ganzen Mist zu verarbeiten und erst jetzt seit kurzem damit zu tun habe. Die oben genannte momentane Einstellung will ich sicher nicht mein ganzes Leben behalten, vielleicht erwachsen sich ja auch noch Chancen aus der Unfruchtbarkeit, die mein Leben in eine "gute" Richtung lenken.

Ich weiß nicht, ob das jetzt zu konfus war. Fazit soll einfach sein, dass ich, obwohl es zur Zeit so aussieht, als sei es schlechter geworden, noch gar nicht so genau weiß, wie die Leukämie mein Leben eigentlich verändert hat.

Maike
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