Er hat den Kampf verloren ...

[Rotschuepi]

Am 24.09.06 bekam meine Mutter die Diagnose die unser aller Leben verändert hat. Bauchspeicheldrüsenkrebs!!!!! Was nun? Wie viele andere hier habe ich mich sofort daran gemacht alles über diese Krankheit und ihre Behandlung herauszufinden. Was ich gelesen habe hat mich sehr erschüttert, dass die Vorhersagen bei dieser Erkrankung so schlecht sind hätte ich nie gedacht.
Doch meine Mutter hat bewundernswert reagiert, obwohl ihr die Ärzte im Städtischen Klinikum in Karlsruhe genau sagten wie es um sie stand hat sie die Krankheit angenommen und sich ihr gestellt. Nach einer OP bei der jedoch nur die Galle entfernt wurde, der Tumor ist inoperabel,hat sie sich gut erholt uund auch die anschließende Chemo gut vertragen. Ein Jahr!!!!!!! ging allesgut und auch der Tumor ist nich weiter gewachsen, dann bekam sie nach einer Bluttranfusion eine Lungenembolie von der sie sich jjedoch auch wieder erholte. Nach einem schönen Weihnachtsfest hat sie jedoch in der letzten Januarwoche die Kraft zu kämpfen verlassen. Sie wurde schwächer und schwächer und ist am 24.02.08 nach genau 1 Jahr und 5 Monaten friedlich und ohne Schmerzen eingeschlafen.
Und obwohl sie keineSchmerzen hatte werde auch ich ihre letzten Tage nicht vergessen können. Einen geliebten Menschen schwinden zu sehen und es nicht aufhalten zu können ist sehr schwer. An ihrem letzten Tag war sie nicht mehr bei Bewustsein und ihr ganzer Körper hat sich bewegt bei dem Versuch noch etwas Luft abzubekommen. Um 12.45 hatte sie es dann geschaft. Unsere Ärztin kam nach Absprache erst um 18 Uhr und so kann ich den anderen nur zustimmen dieganze Anstrengung ist aus ihrem Gesicht gewichen und ich war im nachhinein froh sie so gesehen zu haben. Am schwersten war für mich die Zeit in der sie zeitweise noch ansprechbar war und genau wusste das ihre Zeit abläuft. Sie wollte doch so gerne ihre Enkel aufwachsen sehen.
Auch ich hatte Angst vor der Beerdigung aber es war garnicht so schlimm.
Es kamen viele Freunde und das hätte ihr sicher gefallen. Am meisten Sorgen macht mir jedoch mein Vater auf ihn werden wir sehr gut aufpassen müssen.
Man sieht die Sonne untergehen und erschrickt doch wennes dunkel ist.

[stella29]

Liebe Rotschuepi ,

unsere Lieben sind nur 4 Tage auseinander von uns gegangen. Deine Trauer ist also noch sehr frisch. Mein herzlichstes Beileid !!!

Ich habe meinen Papa nur beim Sterben "erlebt " und nicht noch stunden später. Als er seine letzten Atemzüge gemacht hat, bin ich noch am Krankenbett geblieben bis die Schwester keinen Puls mehr fand. Der Arzt kam und den Tod festellte. Danach haben wir seine Kleidung - Wertsachen usw.. eingepackt. Ich KONNTE nicht mehr länger bei ihm bleiben - ich hatte aufeinmal ANGST. Angst vor der Zukunft ohne ihn - Angst den Anblick nicht länger ertragen zu können..

Ich bin ein Feigling !!!!!!!!!!



Wenn ich doch nur länger bei ihm geblieben wäre - er musste noch 2 Stunden nach Todeseintritt im KH Zimmer bleiben - erst dann wurde er abgeholt. Ich habe ihn alleine gelassen - ich hätte vielleicht doch miterlebt wie er friedlich aussah - ich feigling bin gegangen und habe ihn alleine gelassen....:weine n:

[Rotschuepi]

Hallo Stella, höre sofort damit auf dir solche Vorwürfe zu machen. Erstens hätte das dein Vater mit Sicherheit nicht gewollt , zweitens hätten die meisten in deiner Situation so gehhandelt und drittens machst du dich nur kapput damit und hilfst niemandem am wenigsten dir weiter. Du warst da als er dich brauchte und das ist mehr als die meisten haben die einen lieben Menschen verlieren. Dein Vater war in seiner letzten Stunde nicht allein!!!!!!!!!!!!!! Das ist wichtiger als die Zeit danach.

[stella29]

Heute steht der schwerste Gang um 13 uhr noch bevor .... ich habe sooo angst....

an alle die in dieser stunde an uns denken, jetzt schon vielen dank

[stella29]

Liebe Britta,

auch ich werde morgen an dich denken - wir beide haben unsere Väter verloren...

In meinen Gedanken bin ich morgen um 14 uhr bei dir und deiner Familie !!!

Fühl dich umarmt

[Annika0211]

Hallo.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für diesen schweren Tag!
Als mein Papi (76) am 31.12.2007 starb und 2 Wochen später die Urnenbeisetzung war, muss ich sagen, dass mich das nochmal kurzzeitig umgeworfen hat.
Wir wollten keinen kirchlichen Beistand und keine große Beisetzung - nur die Familie und sein Bruder waren dabei und das war schon ziemlich heftig.
Der Bestatter hat einige Worte, die sehr, sehr schön waren, gesprochen und dann legten wir jeder Rosen auf sein Urnengrab. Irgendwie war das komisch, aber es gehörte dazu und ich hätte ihm am Liebsten BERGE voller Rosen hingelegt.
Die Beisetzung hat ca. 20 Minuten gedauert und ich war erleichtert, als sie rum war.
Mein Papi hat das Jahr 2007 noch ordentlich, wie er war, abgeschlossen, damit seine Liebsten in ein neues Jahr mit neuen Perspektiven starten können.
Papi hat keine halben Sachen gemacht... nie.

Die Zeit unmittelbar nach seinem Tod haben wir als Erlösung für ihn angesehen. Dann kam die Erledigung des ganzen Papierkrams, um den ich mich gekümmert habe und umgezogen bin ich auch noch. Jetzt, wo alles etwas ruhiger wird und die Wohnung fertig ist, merke ich täglich, dass meine Trauer etwas mehr raus kommt. Ich hatte bereits am 1. Arbeitstag im neuen Jahr ein Bild vom Papi auf meinem Schreibtisch platziert und ich rede und lächle jeden Tag mit ihm und freue mich, dass er jetzt keine Schmerzen mehr haben muss.
Dafür habe ich ihn zu viel leiden sehen und mitbekommen, wie sehr er sich "am Riemen" gerissen hat, um uns (Mama und meine 4 älteren Geschwister) nicht zu beunruhigen. So tapfer war er immer!
Mama sagt, er ist endlich erlöst - nur so musst du es sehen - sonst wirst du damit nicht fertig.
Ich finde, sie hat Recht und ich lasse auch meine Tränen zu und wir reden immer über ihn und lachen auch dabei. Wir wissen, anders hätte er es nicht gewollt.
Seid und bleibt stark für Eure Lieben!

[traurigemaus68]

Liebe Stella,

meine Gedanken ganz doll bei dir und deiner Familie ...
damit du ganz stark bist bei deinem schwersten Gang.

Was ein Vater uns gewesen
steht im Grabstein nicht zu lesen,
eingegossen wie in Erz
steht es in der Kinder Herz.


Schicke dir einen der dir beisteht.

Alles Liebe
Marion

[Tommi007]

Liebe Stella,

ich habe gestern abend Deine Zeilen gelesen...

Erst mal herzliches Beileid !
Dein Papa ist am Geburtstag meines Freundes gestorben....

Ich denke schon, daß es irgendwann sehr wertvoll für Dich ist, daß Du Deinen Papa beim Sterben begleitet hast. So mußt Du Dich nicht fragen, wie es passiert ist und ob er alleine war und was in den letzten Minuten passiert ist.
Ich war beim Sterben meines Bruders nicht dabei. Er ist völlig alleien in seinem Krankenzimmer gestorben. Ich hatt riesige Angst davor, es mitzuerlenben, aber glaub mir, auch das beschäftigt einen später immer wieder.
Bei meinem Schwieva war ich auch nicht dabei, nur seine Frau und sein Sohn.
Ich bon dann sofort hingefahre, als ich es erfahren habe und er war mein 2. Toter, den ich nach so kurzer Zeit sehen "mußte". Meine Bruder isst letztes Jahr im September gestorben.
Ich denke, vergessen kann man es nie, aber die Bilder verblassen und man kann wieder an schöne Dinge aus der Zeit des Lebens denken, denn so blöd sich das auch anhören mag, aber das Leben muß ja weitergehen.

Mein Schwieva hat in den letzte Tagen sienes Lebens zu seinem Sohn gesagt, daß er sich immer so viele Gedanken macht, das sei sein Fehler...

Alle die, die uns jetzt durch die Wolken durch beobachte, hätten sicher nicht gewollt, daß wir nur noch traurig durch die Welt laufen...

Ich denke, auch, daß wir das alles gemeinsam schaffen werden!!!

Liebe Grüße, Uli( Tommi007)

[Ramonali]

Liebe Stella,
alles was Dir jetzt "gut tut" ist in Ordnung. Auch das von der Seele schreiben ist vollkommen okay, rede darüber und bring deinen Schmerz heraus. Ich selbst habe meinen Paps beim sterben begleitet und hätte es mir selbst nie anders vorstellen können. Das schlimmste für mich wäre gewesen, nicht da zu sein, nicht seine Hand zu halten und ihm noch einmal Nähe, Trost und Wärme zu spenden. Mit der Zeit werden Deine Bilder verblassen, andere Bilder sich in den Vordergrund schieben und dann irgendwann nur noch Erinnerung sein... Aber das braucht Zeit... Jetzt steht Deine Welt still und trauere, weine und beweine ihn...
Ich habe in den letzten Wochen ebenfalls versucht meine "normales Leben" wieder aufzunehmen und festgestellt, dass das gar nicht möglich ist. Nimm dir Deine Zeit und ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und die Kraft die nötig ist...

Paps 28.Januar 1955 - 11.Januar 2008 in ewiger Erinnerung und Liebe

[stella29]

Hallo Ramonali,

ja - ich weiss momentan noch nicht mit meiner Trauer richtig umzugehen... mir kommt alles falsch vor - wenn ich lache dann trauere ich nicht richtig... wenn ich losheule dann denke alle ich bin am ende...

ich habe augenringe ohne ende - aber jeder sieht mich nur an und denkt was hat die denn ? HÄH - ich trauere um meinen Vater .. da DARF ich Augenringe haben, oder ??? Ich weiss, ich fühle mich komplett fix und alle - so sehe ich auch aus. Auch wenn das sonst keiner von mir kennt - mich gehen zu lassen... aber ich habe bisher noch keinen Papa betrauern müssen, oder ?

ich fühle mich noch sooo weit davon entfernt ein normals Leben weiterzuführen.. aber : ich muss sagen, die schlimmen bilder sind nicht mehr soooo nah an mir, die letzten Atemzüge ... die Atemgeräusche.. sie werden leiser und langsam auch verblassen sie... nach 2 wochen wohl etwas früh.. aber ich spüre nicht mehr so den extremen Schmerz wie noch vor einer Woche...

[Roebi]

Hallo!

Stella, mir geht es genauso wie Dir. Lachen kann ich nur im Büro, weil ich dann die meiste Zeit abgelenkt bin. Aber sobald ich lache, fällt mir wieder ein, dass meine Mom nicht mehr da ist und dann, zack, habe ich ein super schlechtes Gewissen.
Und dass das Bild sowie die Geräusche mitlerweile ein wenig leiser werden, ist bei mir genauso. Gut, ich habe die Geräusche ja nicht hören können, da ich ja nicht ins KH durfte, aber das Bild von meiner toten Mutter im Bett, gerade, als sie 20 Minuten tod war, wird auch von Tag zu Tag blasser. Aber wie gesagt, mir hat es geholfen, sich die DVD´s von meiner Mom anzugucken.

@ Ela: Das ist schön! Das ist auch schön zu lesen! Vielleicht geht es mir ein bisschen besser, wenn ich wieder in "unserem" Urlaubsort bin und dort mal für mich alleine im Strandkorb - oh scheiße ich muss wieder heulen - sitze und an unseren Urlaub denke, den wir 2006 ganz alleine hatten.
Ach, kannst Du die Internetseite mal veröffentlichen. Ich sauge im Moment Alles auf, was irgendwie mit Trauer, Tod, Nahtoderfahrungen etc. zu tun hat. Das wäre ganz lieb von Dir!

@ Ramonali: Das ist ja das Problem, ich finde es ungerecht meiner Mutter gegenüber, zu versuchen das zu tun, was mir gut tut. Außerdem frage ich mich, wie kann ich etwas für mich gutes tun, wenn ich einen solch tiefen Schmerz in mir spüre? Ich habe Fragen über Fragen, und keiner kann mir die beantworten.

Ich drücke Euch Alle ganz fest!
Eure Röbi

[Ela4811]

Guten Morgen,

eigentlich müsste ich mich fertig machen, aber hier ist noch schnell die Seite

http://www.memoriam.de/Gedaechtnisse...kseiten.0.html

Vielleicht hilft euch das ein wenig weiter - ich wünsche es euch.

Melde mich später noch mal. Habt einen schönen Tag


Ela

[Ronnya]

Liebe Stella,
Habe gerade bei "Zwergnase" gelesen ,was du heute geschrieben hast....

Als ich ihr Erlebtes gelesen habe ,habe ich mich auch direkt in ihrem Bericht wiedergefunden.(mein Papa hatte ja Blasenkrebs,später dann auch Darmkrebs,ist nie zum Artz gegangen,erst als es zu spät war...er konnte auch nicht mehr auf die Toilette gehen..)

Ach Stella....

Ich weiß wie du dich gefühlt haben musst,haben wir doch ähnliches erlebt....

Eine ruhige Nacht wünsch ich dir
ich drück dich mal ganz doll!!!!!!
Regina

[stella29]

Liebe Regina,

daaaaaaaaanke - ja, wir wissen hier wie der andere fühlt. Deshalb tut es ja auch so gut hier zu schreiben und so liebe Leute anzutreffen.

Papa wollte einfach nicht zum Arzt. Muss das einfach respektieren. Er hätte spätestens nach einer OP oder nach einer Chemo sich nieeeee mehr im KH blicken lassen. Man muss es einfach so hinnehmen, so wollte es Papa. Anders wäre es schlimmer, wenn ihm keiner geholfen hätte - nein, ER wollte es so. Und gut !


Gestern war ein ganz mieser Tag - heute bin ich schon besser aufgewacht, denke, der Tag wird gut

Bin von DO-SA in Berlin Madonna - Konzert und Berlin angucken - ich freu mich soooooooooooooooooooooooooo

[rumpelinchen]

Liebe Stella,

na wie war dein Tag heute?

Glg Christina