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  #1  
Alt 27.09.2006, 09:21
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Der Knoten ist geplatzt. Ich bin aus meinem Loch heraus gekrabbelt, langsam und mühevoll, aber nun stehe ich oben und schaue nicht mehr hinab. Ich entferne mich und mache einen großen Bogen um diese dunkle Tiefe, damit sie nicht mehr mit ihren langen, gierigen Fingern nach mir greifen kann. Ich habe erkannt, dass ich meinen Stress selber verursache, durch meine innere Unruhe, die mich immer wieder antreibt und nicht zur Ruhe kommen lässt. Ihr habt Recht, man soll auf die Warnsignale des Körpers achten und sich nicht überfordern. Mehr Gleichgültigkeit an den Tag legen, da viele Dinge wirklich unwichtig sind im Leben und auch mal liegen bleiben können. Mein Wohlbefinden ist wichtig, dann erledigt sich vieles von allein. Ich habe mir fest vorgenommen, kommt die Traurigkeit zurück, was nicht auszuschließen ist, werde ich es mir gut gehen lassen und mich an kleinen Alltäglichkeiten erfreuen. Unser Hund hat mir viel Lebensfreude zurück gegeben. Seine Anhänglichkeit und Verschmustheit rührt mich und oft bringt er mich zum Lachen. Ich möchte ihn nicht mehr missen. Wir haben alles im Griff, vieles regelt sich von selbst, man muss nur darüber reden. Oft habe ich meinen Kummer für mich behalten, was ein Fehler ist. Wir sind doch eine Familie und stehen, komme was wolle, alles gemeinsam durch.

Viele liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #2  
Alt 27.09.2006, 10:18
Bellinda
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Herzlichen Glückwunsch
lieber Blauerschmetterling!!!!!!

Das freut mich sehr, dich mit so neu gewonnener Kraft zu lesen. Mich freut besonders, dass du jetzt deine Familie als dein Unterstützungsteam erkannt und einbezogen hast. Das ist so eine wertvolle Kraftquelle.
Alleine zu leben, scheint zwar in vieler Hinsicht bequemer, wenn man kaum die Kraft hat, "das bisschen Haushalt" zu bewältigen, doch ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, die Krebsdiagnose war ein Schock, die Therapie ein hartes Stück Weg, doch als dann so plötzlich und völlig überraschend die Beziehung zu Ende war und auch noch mein Hundchen mich verlies, da ist auf einen Schlag alles weggebrochen, was mir bis dato Kraft gegeben hatte. Daran "knabbere" ich noch heute.

Die Traurigkeit ist, wie du weißt, auch mir ein bekannter Begleiter. Ja, so sehe ich sie mittlerweile. Nicht mehr als kraftraubendes Monster, sondern als wachsamen Gefährten. Von dem ich weiß, dass er immer dann auftaucht, wenn ich vergesse, gut für mich zu sorgen. So versuche ich, mit immer mehr Erfolg, ihr Auftauchen einfach als liebevolle Mahnung zu verstehen, zu schauen, wo ich meine Bedürfnisse vernachlässigt habe und für mich zu sorgen. Vielleicht kann dir diese Betrachtungsweise ja auch zu einer Hilfe werden.

Alles Liebe
und knuddel mal den kleinen Vierbeiner ganz doll von mir

Bellinda
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  #3  
Alt 27.09.2006, 21:42
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Flips Flips ist offline
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Ausrufezeichen AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo, Ihr Lieben

muss mich entschuldigen, mein Problem in ein bestehendes ohne Nachzudenken eingefügt zu haben...

Mir ging´s an diesem Abend einfach nur noch sch..., war traurig, ängstlich, einsam, allein. Habe die Überschrift- Traurigkeit ohne Ende- gelesen, und schon war ich drin, mittendrin.

Und dann masslos enttäuscht, übergangenworden zu sein???

Lieber blauer Schmetterling, ich drücke Dich ganz doll, hoffe, das Schöne im Leben wird überwiegen, und Du findest immer jemanden, der Dich auffängt, wenn Du fällst, und Du sollst immer jemanden haben, der Dich bedingungslos liebt.

@noddie und Bellinda
Danke, für die privaten mails. Irgendwie geht bei mir gerade die Sonne auf, obwohl es schon sehr dunkel draussen ist. Danke, danke Moni
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  #4  
Alt 27.09.2006, 21:48
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Flips Flips ist offline
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Lächeln AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo, noch ein kleiner Nachtrag.

Habe selber einen kleinen Rauhhaardackel, den ich über alles Liebe.
Bei ihr muss ich mich nicht erklären, mich nicht verstellen, nichts vormachen.
Liebt mich bedingungslos, hört zu, widerspricht nicht, ist verschwiegen und weiss schon bevor ich es weiss, wie´s mir eigentlich geht.

@Heike1963 danke, für Deine lieben Zeilen Moni

Geändert von Flips (27.09.2006 um 22:19 Uhr)
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  #5  
Alt 27.09.2006, 22:25
Bellinda
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo liebe Flips,

du siehst - du bist gar nicht übergangen worden - wir haben dir nur ein wenig später geantwortet, als du es dir in der Situation gewünscht hast. Und du bist hier weiter herzlich willkommen!

Heike hat dir auch geantwortet: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...7&postcount=54

Geht's dir besser inzwischen? Behalt' die Sonne im Herzen - auch wenn sie draußen einmal nicht scheint.

Alles Liebe
Bellinda
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  #6  
Alt 29.09.2006, 09:23
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Heute läuft es nicht so gut, wie in den letzten Tagen. Keine Traurigkeit, sondern der körperliche Ablauf funktioniert nicht. Als ob ich mich in Zeitlupe bewege und es stört mich nicht, bin gleichgültig. Der Druck im Kopf scheint mich zu lähmen. Gestern abend war etwas merkwürdiges mit mir geschehen. Ich unterhielt mich mit meinem Mann und merkte auf einmal die Ungeduld meines Mannes, da ich nicht mehr fließend sprach. Ich kann das Gefühl in meinem Kopf nicht beschreiben, es war komisch. Ich merkte selber, dass ich nur noch stockend sprach, nach Worten suchte, sie manchmal nicht fand und die Zunge war so schwer. Als mir schwindelig wurde, gab ich meinem Mann zu verstehen, dass irgend etwas nicht stimmt und er brachte mir schnell ein Glas Wasser. Langsam wurde es besser, von meinem Mann voller Sorge beobachtet. Und heute diese Zeitlupe. Werde mit kleinen Schritten in den Tag gehen. Und es macht mir nichts aus.

Blauerschmetterling
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  #7  
Alt 01.10.2006, 16:33
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Endlich geht es mir besser. der Druck im Kopf hat nachgelassen und schwindelig ist mir auch nicht mehr. Wir hatten den Blutdruck gemessen = 110:69, schon ein wenig niedrig. Vielleicht leide ich unter dem Wetterumschlag. Oder es ist die innere Unruhe und Sorge, wegen meiner Nachsorgeuntersuchungen kommende Woche. Bei der letzten Mammo wurde in der gesunden Brust ein Fibroadenom festgestellt. Auf mein Drängen hin, zur weiteren Untersuchung ging ich in die Klinik. Die Radiologin hatte Wochen später, ihre Beurteilung zurück gezogen. Es wundert mich, dass man ein und dasselbe Röntgenbild unterschiedlich beurteilen kann. Ein Arzt hat das Fibro beim Ultraschall gesehn, ein Anderer nicht. Nun bin ich gespannt und auch nervös. Noch ein paar Tage, dann weiß ich mehr.

Blauerschmetterling
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  #8  
Alt 01.10.2006, 18:06
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Flips Flips ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo, liebe Anneli

Da fällt mir doch ein Stein vom Herzen.....

Ich drücke Dich und vor allem die Daumen für die Kontrolluntersuchung.
Hoffe, daß derjenige, der nicht´s sah, recht hat.

Ach ja, trinke 1 Glas(Betonung 1) Sekt. Hebt den Blutdruck und schmeckt.
Alles, alles Liebe

Moni
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