Adoption trotz Krebs

[andrea111]

Hallo!

Ich habe Gebärmutterhalskrebs und möchte gern ein Kind adoptieren.
Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?
Würde mich sehr über Antworten freuen, da ich mir ein Leben ohne Kinder schwer vorstellen kann.

Liebe Grüße
Andrea

[Angst_und_Bange]

Da muß ich dich leider enttäuschen.

Krebspatienten, auch wenn sie diese 5-Jahresgrenze überschritten haben kommen weder für eine Adoption noch für eine Transplantation von Organen in Frage....

Das ist leider vom Gesetz her so geregelt, denn man geht davon aus das die Kinder einen nicht überleben und man ständig ausfällt und in Krankenhäusern rumhängt.

Ist leider so....tut mir leid das ich dir keine für dich gute Antwort geben kann.

[andrea111]

Danke für Deine Antwort!

Woher hast Du diese Information? Hast Du eigene Erfahrungen gemacht?

LG

[struwwelpeter]

Hallo liebe Andrea,


das sind Auflagen die vom Gesundheitsministerium - in Verbindung mit den Sozialbehörden, das Ganze ist gesetzlich geregelt! Nicht immer wie ich finde ganz so richtig - aber was nutzt es?
Leider ist es tatsächlich in keinem Fall möglich, es tut mir sehr leid für Dich!

Hier einmal ein Link der Dir evtl. weiter hilft!
http://www.familienhandbuch.de/cmain...gen/s_134.html


Alles Gute

[anne33]

Hallo Andrea,

es gibt von der Deutschen Krebshilfe eine Broschüre, in der u.a. dieses Thema behandelt wird. Eine Adoption ist natürlich immer schwierig und bestimmten Regeln unterworfen - eine Krebserkrankung ist aber kein generelles Ausschlusskriterium! Schon eher das Alter, der Familienstand, etc.

Hier ist der link:
http://www.krebshilfe.de/fileadmin/I...nderwunsch.pdf

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben!

Liebe Grüße
Anne

p.s.: Auch bei einer notwendigen Transplantation wird sicherlich auf den jeweiligen Gesundheitszustand (welche Erkrankung, wie lange her, Spätfolgen, gesundheitliche Einschränkungen) geschaut. Bei der Tochter meiner Freundin wurde trotz überstandener Krebserkrankung Haut transplantiert.

[Angst_und_Bange]

Ich meinte auch eher Organtransplantationen, Haut ist zwar auch ein Organ wird aber meißt aus dem eigenen Oberschenkel genommen.

Organgtransplantationen sind bei Krebspatienten nicht vorgesehen, genauso wie Adoptionen.....

Es ist weitaus schwieriger, wenn nicht nahezu unmöglich als Krebspatient ein Kind zu adoptieren. Man gilt ja auch nach der 5-Jahresfrist noch als Krebspatient und wenn das nicht dann finden die schon Gründe...warum es nicht geht.

Sicher ist es schwierig wenn man noch keine Kinder hat, aber den Wunsch danach und keine Gebärmutter mehr aber seien wir doch mal ehrlich...besser gesund und lebend als ein kleines Kind aus purem Egoismus zurücklassen wenn man doch stirbt weil man ein Kind bekommen hat obwohl man wußte das man Krebs hat.

Klar, ich als Mutter kann das leicht sagen...hätte mich aber sicherlich für meine eigene Gesundheit entschieden wenn ich vor dieser Entscheidung gestanden hätte.

Was hat denn das Kind von einer Mutter, die weiß das sie Krebs hat sich aber erst nach einer Schwangerschaft behandeln läßt wo es dann vll. zu spät ist und der Krebs gestreut hat.

Dann hat man ein Kind und das Kind in naher Zukunft leider keine Mutter mehr.

[anne33]

Im Prinzip sehe ich es genauso wie du -Kinder zu haben ist eine enorme Verantwortung - und manchmal eben auch sehr sehr anstrengend. Wenn man dann nicht völlig gesund und bei Kräften ist, ist es sicherlich noch schwerer. Nicht ohne Grund gibt es ja diese Vorgaben zum Schutz der (adoptierten) Kinder.

Aber nicht jede Erkrankung hat ja schwerwiegende Folgen für das weitere Leben, daher sollte man schon auf den Einzelfall sehen - sofern man überhaupt eine Prognose wagen kann. Ich weiß nichts über die Schwere von Andreas Erkrankung. Aber generell, 'nur' (nicht als Abwertung gemeint!!), weil eine Frau Krebs hatte - ohne auf die Schwere oder Intensität der Erkrankung zu schauen, eine Adoption abzulehnen, halte ich für problematisch.

Wenn natürlich abzusehen oder zu befürchten ist, dass die Erkrankung weitervoranschreitet, dann sollte sich schon der gesunde Menschenverstand & die eigene Verantwortung zu Wort melden. So hart das vielleicht im Moment auch klingt - aber ein Kind, vor allem ein Säugling verlangt einem viel ab und fordert vollen Einsatz - viele viele Jahre lang.

[anne33]

Mir ist noch etwas eingefallen. Ein Freund hatte vor einigen Jahren ein Lymphom. Vor Chemo/Bestrahlung wurde ihm geraten, Sperma konservieren zu lassen, da er nach der Behandlung möglicherweise steril sein werde.

Mittlerweile hat er seine Freundin geheiratet und das Lymphom scheint auch besiegt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden irgendwann auch versuchen werden, durch künstliche Befruchtung ein Kind zu bekommen. Krebs ist bei den beiden kein Thema mehr - und ich denke, dann sollte man auch verstehen, wenn ein Paar gern Kinder haben möchte. Vielleicht ist ein Kind in diesem Falle sogar ein Stück Therapie: eine Aufgabe, Zukunft, Liebe, positiver Stress, Zeichen der eigenen Lebendigkeit...

Aber dennoch bleibt es sicher für jeden eine schwierige Entscheidung...

[Busenfreundin]

Hallo!

Bin normalerweise im Brustkrebs Forum unterwegs, aber Dein Tread hat meine Aufmerksamkeit geweckt.

Ich kann nur sagen, wie es in Österreich ist: Eine Krebserkrankung ist kein Ausschlusskriterium (meines Wissens nach) - wenn natürlich die 5 jährige Frist überschritten ist und man als gesund gilt! Man braucht einen Arzt/Ärztin, der/die das bestätigt.

Aber abgesehen mal von Adoption: Es gibt noch andere Möglichkeiten ein Kind zu lieben, zu erziehen,...
Z.B. ein Pflegekind! In Österreich ist es so, daß man meist noch ein sehr kleines Kind bekommt (bis 2 Jahre) und dieses dann auch bis zur Volljährigkeit bei sich hat! Natürlich ist das keine Garantie, aber in 90% der Fälle ist das so.
Wär doch eine nette Alternative oder? - Und ist nicht so kompliziert! Erkundige Dich mal am Jugendamt.

Ich kann Deinen Wunsch gut verstehen - ich bin in der selben Situation (30, noch kein Kind und ein großer Kinderwunsch).

Ich wünsch Dir alles Gute und drück Dir die Daumen, daß Du einmal Deine Liebe einem Kind weitergeben kannst!

, Sonja!

[andrea111]

Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für Eure Antworten.
Anfang März haben wir ein Informationsgespräch beim Jugendamt. Ich habe in der Zwischenzeit auch erfahren, dass es immer auf den Einzelfall ankommt.
Vielleicht habe ich ja Glück. Die Hoffnung werde ich auf jeden Fall noch nicht aufgeben.
Liebe Grüße
Andrea