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Alt 07.11.2011, 10:32
ladyfender ladyfender ist offline
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Registriert seit: 24.07.2008
Ort: Korbach
Beiträge: 51
Standard Das Leben danach

Guten Morgen zusammen!

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.....

Nachdem ich vor drei Jahren zuerst die Diagnose GHK und nur drei Monate später BK bekam, war meine Welt noch einigermaßen in Ordnung. Wenigstens oberflächlich. Ich wollte kämpfen, ich habe gekämpft, ich wollte tapfer sein und ich war tapfer. Niemand wurde belastet mit meiner "Funktionsstörung", das war für mich in Ordnung. Ich habe gelitten, aber das sollte niemanden beeinträchtigen.

Davon lass ich mich doch nicht unterkriegen. Ich? Nee!
Also das ganze Prozedere:
Gebärmutter raus, Brust-OP, Chemo und als Sahnehäubchen die Bestrahlungen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Seit zwei Jahren bin ich krebsfrei. Juhu! Das Leben hat mich wieder.
Leider habe ich das Leben bisher noch nicht wieder. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich zumindest finde nicht in meinen Alltag. Alle sagen wie froh sie sind, das ich alles überstanden habe und wie sehr ich mich erstmal darüber freuen muss. Aber wenn ich tief in mich hineinhorche ist da noch immer ein großes Nichts. Sicher, der Alltag ist eingezogen. Meine Aufgaben sind die gleichen wie vorher. Aber im Gegensatz zu allen Anderen bin ich nicht in der Lage die Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Ich bin nicht dankbarer und schon gar nicht geduldiger geworden. Als ich krank war, da hatte ich soviel vor. Wollte "danach" alles tun, was ich bisher nicht getan habe, wollte mein Leben ändern. Das Eine oder Andere habe ich auch geschafft, zugegeben. So wie es vorher war kann es selbstverständlich nicht mehr sein. Aber das "Nachher" bekomme ich einfach nicht in den Griff. Ich könnte alles tun was ich will, sicher in gewissen Grenzen die mein Körper mir nun setzt.
Alle schütteln nur den Kopf und sagen: "Wie kann man nur so unzufrieden sein?"
Doch in meinem Kopf dreht sich noch immer alles im Kreis und was ich tue erscheint mir sinnlos.
Alles was ich früher gern getan habe macht mir heute keinen Spass mehr. Ständig habe ich das Gefühl etwas zu verpassen, verharre aber wie ein Zuschauer immer in der gleichen Position am Spielfeldrand.
Ich will keine menschliche Nähe, fühle mich aber einsam. Ich möchte ein harmonisches Familienleben, bin aber ständig gereizt und wütend. Es gibt viele Menschen die mit mir reden, aber es ist niemand da der mit mir spricht.....Ich will leben, weiß aber nicht wie.

Ich glaube ich habe vor einiger Zeit schon mal darüber geschrieben, bin aber bis jetzt noch keinen Schritt weiter gekommen. Auf einen Termin bei einem Therapeuten warte ich bis heute und selbst wenn ich endlich einen bekäme, weiß ich nicht ob ich hingehen würde.

Bin ich allein damit?
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