Mein lieber Bär - ich vermisse dich!

[AnneGoldi]

Ein liebes Hallo an Alle!

Ich habe mich nun nach einem halben Jahr auf die Suche gemacht nach Menschen denen es so ergangen ist wie mir - einen geliebten Menschen verloren zu haben.
Durch meine eigene Augenkrankheit weiß ich das es gut tut mit Menschen zu sprechen die das gleiche erlebt haben. Es macht es nicht unbedingt leichter doch ich kann mir sicher sein das ihr mich versteht und ich nicht lange Erklärungen abgeben muss.

Der Kampf mit dem Krebs war hart und ich bin ihn mit dir gegangen mein Bär.
Momentan habe ich immer wieder Weinkrämpfe weil du mir fehlst und ich es einfach noch nicht verarbeitet habe das du gegangen bist und das du so lange leiden musstest.

Im September 2007 ist mein lieber Bär nach langem Kampf mit dem Krebs gegangen.
Wir haben uns durch eine verirrte SMS kennen gelernt und daraus wurde ganz schnell liebe. Leider konnten wir beide uns nicht das geben war wir gesucht haben. Du hast die Frau fürs leben gesucht und ich steckte noch mitten in meiner Ehekrise. Es sollten nicht mehr sein wie schöne Stunden die uns gehörten. Ich bin dankbar für die 4 Jahre die wir für uns hatten, wenn auch nur stundenweise.
Anfang 2006 kam deine Diagnose Darmkrebs und die Not Op. Ich war bei dir als du aus der Narkose erwacht bist und habe mich um dich gekümmert bis es dir wieder einigermaßen gut ging. Es war ein harter schlag für mich denn ich bin mir sicher das du bereits wusstest was Sache war denn deine Ausbildung als Krankenpfleger hat dir genügend Fachkenntnisse mitgegeben. Du wolltest mit mir darüber nicht reden und ich habe mir die Informationen geholt und wusste das deine Lebenserwartung nicht mehr lange waren. Diese Infos habe ich an der Beerdigung von Hilde meiner Freundin (sie hat sich Umgebracht da sie mit ihrer Krankheit Manisch-Depressiv nicht mehr umgehen konnte) bekommen.
Ich wollte mit dir reden doch du hast abgeblockt und ich hatte angst dich noch mal direkt darauf anzusprechen.
Dann kam Anfang 2007 der Nierenzusammenbruch und eine erneute OP bei der sie allerdings nichts mehr gemacht haben weil du sonst diese OP nicht mehr überstanden hättest.
Die gesamte Zeit wollte ich noch viel mehr für dich da sein und dir helfen doch du hast dich zurückgezogen und es war unmöglich an dich heranzukommen. Allerdings durfte ich dann für dich einkaufen gehen und noch ein bisschen helfen wo es nur ging.
Dann kam der 5.September deine SMS das ich bitte der Ärztin bescheid sagen sollte, denn du kannst nicht mehr. Wir haben dann alles Organisiert das du ins Krankenhaus konntest.
Am 12.September um 15 Uhr kam dann der Anruf aus dem Krankenhaus das du nach mir gefragt hast und es würde wohl dem Ende zu gehen. Also habe ich alle meine Termine abgesagt und bin zu dir gefahren. Es war kein schöner Anblick dich da am Bettrand sitzen zu sehn, nur noch ein Häufchen elend. Mit den Schwestern habe ich sauber gemacht und du hast noch was gegen die Schmerzen bekommen. Dann hielt ich deine Hand bis du mich dann um 20.50 Uhr für immer verlassen hast. Meine Gedanken waren schlimm denn einerseits wollte ich dich nicht verlieren aber ich wollte dich auch nicht so leiden sehen und konnte doch nichts tun.
Ich habe dein letztes Lächeln gesehen und deine Augen die mich kurz vor deinem Tot angeschaut haben - ich weiß das du mir noch so vieles sagen wolltest und wir haben uns beide nicht mehr getraut.
ICH LIEBE DICH!
Du hast das leid Überstanden und dafür bin ich dankbar! Ich weiß auch das du mich nie ganz verlassen wirst!!
Nun muss ich lernen damit umzugehen das du mich nie wieder festhalten kannst. ICH VERMISSE DICH!

Deine ANNE