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  #1  
Alt 17.08.2007, 00:40
estella estella ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Lieber Holgo,

ich schließe mich zunächt Violas Worten an: das Wichtigste ist, dass ihr in der wahl der Klinik ein gutes Gefühl habt!! Gratuliere schon mal zu diesem Schritt und der Entscheidung deinen Vater in Frankfurt behandeln zu lassen.

Ich habe eine Frage zu der OP: wie soll diese minimal invasiv gemacht werden? In Berlin erklärte man uns recht eindrücklich, dass die Speiseröhre deswegen schwer operieren sei, weil man quasi den Körper nicht so weit öffnen kann, um problemlos an die SPR "ran" zu kommen. Die Operartionen dauern ua auch deswegen so lange und es braucht ua auch desegen eines guten Chirurgen, der den Eingriff oft gemacht hat. Bin sehr neugierg, wie der Eingriff in Frankfurt gemacht wird! Was genau bedeutet im Fall einer Op an der Speiseröhre minimal-invasiv? Wißt ihr Details, oder ist es zu früh?
Die Chemo (bzw Radiotherapie) soll VOR der Op gemacht werden, sehe ich das richtig?

ich hoffe, dich mit meien Fragen nicht zu belästigen, aber mein Vater soll Ende des Monats operiert werden und wenn es schoenendere methoden gibt, als die üblich eOP, die ca 6 Stunden geht, dann bin ich froh, etwas darüber zu erfahren!

Vielen dank und viel Glück weiterhin,
estella
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  #2  
Alt 17.08.2007, 16:18
Holgo Holgo ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Hallo Estella,

es ist wohl richtig, dass es eine sehr schwere OP ist. Trotzdem gibt es aber einige Kliniken, so z.B. auch Köln, die das mit minimal-invasiver Technik machen.

Uns erklärte man, dass man im Bereich des Bauches 5 kleine Einschnitte machen müsste und ebenfalls im unteren Bereich auf der rechten oder linken Seite weitere 3 Einschnitte, um dort jeweils die Geräte einführen zu können. Damit würde dann von dort aus alles soweit präpariert und vorbereitet. Eine weitere Sache die uns mitgeteilt wurde war, dass einer der Lungenflügel für die Dauer der OP kollabiert würde, was dann wohl auch Platz bringt. Ich weiß jetzt leider nicht, ob dies auch bei der offenen OP erforderlich ist.

Das ist im Prinzip das, was man uns gestern erläutert hat. Zum Entnehmen der Speiseröhre würde dann, falls erforderlich noch ein etwas größerer Schnitt seitlich am Hals auf der rechten Seite ausgeführt. Dies sei nicht immer erforderlich, aber manchmal halt schon.

Man hat uns auch klar darauf hingewiesen, dass es noch keine Studie gebe, die beweise, dass es die für die Patienten weniger belastende Art der OP sei. Man führt aber in Ffm diese Art seit ca. 2 Jahren durch und hat dort wohl sehr gute Erfahrungen gemacht. Man hat uns aber auch klar gesagt, dass es trotzdem ein sehr großer, gefährlicher und belastender Eingriff bleibt.

Wir sind jedoch schon der Überzeugung, dass es jedenfalls weniger belastend sein muss, wenn nicht der ganze Oberkörper kreuz und quer mit riesigen Schnitten geöffnet wird und dann mit ganzen Händen darin gearbeitet wird. Deshalb haben wir uns auch dafür entschieden und hatten auch einen sehr guten und kompetenten Eindruck von Herrn Dr. Wullstein.

Die Radio/Chemotherapie wird zunächst vor der OP gemacht, um den Tumor zu verkleinern. Das wollte auch die Uni in Gießen so tun. In Frankfurt sagte man uns weiter, dass das derzeit für den vorliegenden Befund die Standardmaßnahme sei, ohne die man eher nicht operieren könne.

Ansonsten wünsche ich Dir und Deinem Vater natürlich auch alles Gute und drücke feste die Daumen.

Solltest Du noch Fragen haben, die ich vielleicht beantworten kann, dann lass es mich einfach wissen.

Holgo
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  #3  
Alt 17.08.2007, 16:31
estella estella ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Lieber Holgo,

danke dir!! Ich kann mir jetzt ein gutes Bild darüber machen, worin die Unterschiede liegen. Es hört sich wirklich einfacher für den Patienten an. Mein Vater bekommt den ganzen Magen entfernt und "nur" ein kleines Stück der Speiseröhre, denn der Tumor liegt im Übergang zum Magen und ist ein Adenokarzinom. Ich weiß nicht, ob eine Magenentfernung auch minimal-invasiv gemacht werden kann, aber es ist interessant, dass man in Frankfurt SPK so operiert.
Danke für die lieben Wünsche und viel Glück auch euch für die weiteren Schritte!!!

estella
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  #4  
Alt 17.08.2007, 17:05
Holgo Holgo ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Hallo nochmal,

Estella, ich würde denken, es kostet zunächst nur einen Anruf dort, in der Hoffnung, Herrn Dr. Wullstein kurz an den Apparat zu bekommen. Vielleicht würde es sich ja lohnen!?!

Wenn ihr natürlich in Berlin wohnt, dann ist das ne ganz schöne Unannehmlichkeit, die man auch erst meistern müsste. Aber meines Wissens nach gibt es auch in der Charité die Möglichkeit der minimal-invasiven OP. Bin mir aber nicht ganz sicher.

Viel Erfolg,

Holgo
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  #5  
Alt 18.08.2007, 08:24
Donar Donar ist offline
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Daumen hoch AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Hallo Holgo,

ich finde es toll von Dir, daß Du uns trotz der belastenden Situation bei Euch, so umfassend über diese OP-Methode berichtest.

Ich drücke Deinem Vater ganz, ganz fest die Daumen.

Ein schönes Wochenende wünscht
Donar
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  #6  
Alt 18.08.2007, 11:28
Benutzerbild von PrinzessinAqua
PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Hallo Holgo,
wie ich so lese seid ihr wircklich sehr gut infomiert und auch wie du schreibst steigert mein Eindruck da sihr vollstes Vertrauen in die Klinik habt.

Das ist wircklich sehr sehr wichtig, mein Dad lag erst in einem normalen KH wo sie eben nicht darauf spezialisiert wahren und ich habe mich da nicht wohkl gefühlt das hat sich auf mein dad übertragen und er wurde auch unruhig, ich war froh wo er endlich in die Spezialklinik kam und alles den gewohnten gang ging.

Ich wünsche dir, deiner Familie und auch deinem Dad das alles sehr gut verläuft und vor allem auch ein ganzes Packt Kraft, den das werde ihr die Nächste Zeit oft brauchen. Den es wird leider auch neben den Hoch viele Tiefs geben und da brauch er euch.

Viele Grüße

Manu
__________________
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #7  
Alt 18.08.2007, 13:55
Holgo Holgo ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Und wieder mal vielen Dank Euch allen für die guten Wünsche und die Anteilnahme. Es tut gut, etwas Zuspruch zu bekommen.

In der Tat ist es momentan nicht leicht, mit der ganzen Situation zurecht zu kommen. Aber ich denke mal, das werdet ihr alle selbst auch gerade erfahren, bzw. schon erfahren haben. Und von daher weiß ich auch, dass es sicher ernst gemeint ist und nicht "nur" die übliche Floskel für solche Fälle.

Das ich das wenige, was ich im Moment weiß, hier gerne weitergebe halte ich, wie schon erwähnt, für selbstverständlich. Ich habe mich kürzlich hier angemeldet, um Informationen zu erhalten, was mir auch gelungen ist. Wenn ich jetzt allerdings meine Infos vor lauter Selbstmitleid für mich behalte, dann würde ich ja das Forum nur als Eigennutz ansehen, und das hielte ich für unfair.

Also bleibt mir im Moment nur, Euch allen nochmals zu danken und Euch ebenfalls alles erdenklich Gute zu wünschen, für das was Euch oder Euren Lieben bevorsteht.

Eine Frage fällt mir da gerade auch noch ein:

Hat jemand von Euch einen guten Tipp, was man zur Schmälerung der Nebenwirkungen der Radio/Chemotherapie tun kann. Gibt es irgendwelche Medikamente oder sonstige Tipps, vielleicht auch schon vor Beginn der Behandlung?

Bis demnächst wieder,

Holgo

Übrigens:

Ich habe sogar gestern eine Mail an die beiden Ärzte geschickt, die sich am Do. so viel Zeit genommen und soviel Mühe gegeben haben. Es war mir einfach ein Bedürfnis, auch mal ein Lob auszusprechen, wenn es sich jemand redlich verdient hat. Mit Beschwerden ist man ja normalerweise immer schon mal eher bei der Hand, was ich immer unfair finde. Da ich das auch an der Arbeit so mache, jemanden für gute Arbeit zu loben und das nicht als selbstverständlich hinzunehmen war ich gestern der Überzeugung, auch die beiden haben sich das verdient, da ja die Ärzte auch nicht wirklich einen leichten Job haben.
Vielleicht macht das der eine oder andere sonst noch und ich bin überzeugt, das könnte, gerade in großen Kliniken, einiges verbessern, wenn die Ärzte neben ihrem Stress auch mal ein nettes Wort bekommen!

So jetzt ist aber genug,

bis bald!

Geändert von Holgo (18.08.2007 um 14:01 Uhr)
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  #8  
Alt 17.08.2007, 16:25
Holgo Holgo ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs, minimal-invasive OP in Ffm

Zitat:
Zitat von estella Beitrag anzeigen
ich hoffe, dich mit meinen Fragen nicht zu belästigen, aber mein Vater soll Ende des Monats operiert werden und wenn es schonendere Methoden gibt, als die übliche OP, die ca 6 Stunden geht, dann bin ich froh, etwas darüber zu erfahren!


estella
Hallo nochmal, da hätte ich doch fast noch was vergessen:

Zunächst einmal empfinde ich Deine Fragen nicht als Belästigung. Man ist ja hier im Forum, um anderen seine Erfahrungen weiterzugeben, und um selbst andere Erfahrungen mitgeteilt zu bekommen. Von daher also: immer nur gefragt!!!

Die OP dauert wohl auch recht lange, vielleicht sogar noch etwas länger, als eine offene OP. Trotzdem stelle ich mir die o.a. minimal-invasive OP schonender vor, da halt "nur" mit feinem Werkzeug im Körper gearbeitet wird und nicht alles offen liegt. Ist allerdings meine Meinung, gestützt durch die Aussagen des Operateurs, der versichert hat, dass man auf diese Art operiere, weil man es erfahrungsgemäß für die schonendere Methode hält, bei welcher auch weniger von den sonst wohl relativ häufigen Lungenentzündungen usw. als Komplikationen auftreten.

Hoffe, jetzt zunächst mal umfassend geantwortet zu haben.

Holgo
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