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Alt 25.11.2008, 15:02
flipaldis flipaldis ist offline
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Registriert seit: 25.11.2008
Beiträge: 312
Standard Danke

Ich habe die letzte Zeit viel in diesem Forum gelesen und ich bin dankbar, dass es euch alle gibt.

Vielleicht kann ich mit meinem Beitrag hier noch dem einen oder anderen etwas Mut machen.

Anfang Herbst diesen Jahres wurde von meinem praktischen Arzt ein Bruch der 20 Jahre alten Kaiserschnittnarbe festgestellt, durch die sich eine flüssigkeitsgefüllte Blase gestülpt hatte. Bei dem Versuch der Reposition hatte ich sehr starken Harndrang, so dass ich eine OP nicht weiter verzögern wollte und mich direkt im Krankenhaus anmeldete.
3 Tage hatte ich mir als Limit für den vermeintlich leichten Eingriff gesetzt.
In der Klinik wurde ich mit der Wahrscheinlichkeitsdiagnose Ovarialca konfrontiert.
Dafür sprach die starke Vaskularisierung der Ovarien, dagegen sprach, ich hatte keinen Aszites (Bauchwasser).
Allerdings ließ auch der Tumormarker (530) wenig andere Schlüsse zu.

In einer Gemeinschaftsarbeit von Urologen (Stauungsniere), Chirurgen und Gynäkologen wurde ich 7 1/2 h operiert und erwachte auf der Intensivstation als völlig entkerntes Wrack.
Figo 3c, N1/28, G3 aber dank des Spitzenteams war die OP R0 (ohne Tumorrest) und sogar der After konnte erhalten bleiben.

Schon wenige Tage nachher ging es mir erheblich besser als vor der OP und ich wurde nach 15 endlosen Tagen im KH nach Hause entlassen.

6 Zyklen Chemo waren, bzw. noch 5 sind für mich vorgesehen.
Und hier kommen wir zu der Stelle, wo ich versuchen möchte Euch ein bisschen Angst vor dieser völlig neuen Erfahrung zu nehmen. Carboplatin/ Taxol in Kombination ist teilweise etwas schwer verträglich, ich wurde aber in der Onkologie hervorragend darauf vorbereitet. Am Abend vorher erhielt ich 20 mg Fortecortin oral, was am nächsten Morgen noch einmal wiederholt wurde. Ich kann euch sagen, von den Nebenwirkungen des Cortisons habe ich keine einzige ausgelassen. Angefangen von Schweißausbrüchen, über Heißhunger auf alles was irgendwie essbar war bis hin zur absolut euphorischen Stimmung war alles vorhanden. Und so war ich auch wild entschlossen auch das Taxol zu vertragen.
Vor der Infusion bekam ich 2 i.v. Injektionen, ein Fenistil, ein Antihistamin und ein Antiemetikum gegen den Brechreiz. Half prima, denn nachdem die Infusion durch war ging ich erst einmal Eis essen.
Auch die Tage danach waren hervorragend, 2 Tage später ging ich wieder arbeiten.
15 Tage nach dem 1. Zyklus fingen meine Haare an auszugehen, ich werde mir heute abend den Kopf kahl scheren und hoch erhobenen Hauptes eine Glatze tragen. (Heute morgen beim Frühstück las mir mein Mann mein Horoskop vor: Es kann sein, dass Sie Ihre Frisur nicht mehr so prickelnd finden, ändern Sie sie. Ist das kein Omen für meine neue Haartracht?

Zu den sonstigen Nebenwirkungen kann ich nur sagen, ich friere viel. Besonders an den Füßen, da ich mich beruflich auch viel an der frischen Luft aufhalte. Heizbare Stiefeleinlegesohlen helfen, meine Füße warmzuhalten. Handschuhe und Mütze sind jetzt ebenfalls ständige Begleiter.

Gegen ein zeitweises Brennen im Mund lutsche ich Lakritz.

Bei der letzten Blutprobe waren die Tumormarker unter der Nachweisgrenze und ich fühle mich wohl.

Ich haffe, ich kann dem einen oder anderen hier etwas Mut machen und möchte mich auf diesem Wege nochmals für die optimale Betreuung hier bedanken.

BTW kann mir jemand etwas zu Glutamin als Nahrungsergänzungsmittel während der Chemo sagen?

Nochmals Danke!

Flipaldis

Geändert von Bessie (01.12.2008 um 00:03 Uhr) Grund: Preis entfernt
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