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  #16  
Alt 01.05.2006, 23:22
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~Jessie~ ~Jessie~ ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

liebe gemini!

wir haben uns ja schon ein bißchen kennengelernt *dich ma drück*

wie ist es denn jetzt so mit dem allein sein? ist es immernoch so schlimm? ich bin eigentlich froh, dass ich grad meine ruhe habe....aber die letzten tage fühle ich mich auch irgendwie sehr einsam und ich ertrag die leere nicht....
aber weg gehen und leute treffen mag ich auch nicht...dafür bin ich viel zu leer.....

du denkst sehr viel an deinen dad!? das zerreist mir immer wieder das herz, dich so leiden zu sehen....aber du wirkst nach außen immer so stark...und eigentlich zerbrichst du innerlich daran.

du kannst das ruhig vor mir zulassen....wenn dir danach ist

was hast du denn für psychischen stress nebenbei?

liebe grüße

jessie
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  #17  
Alt 02.05.2006, 07:14
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gemini gemini ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Wollte euch nur schnell mal einen guten Morgen wünschen!!!!

*wink*

Muss jetzt zur Schule und hab heute irgendwie total schiss, weil es mich alles soooo ankotzt. Wir kriegen auch eine Klausur wieder :-(

Naja, da muss ich durch

Liebe Grüße an euch alle!
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  #18  
Alt 02.05.2006, 08:51
Peggy_WI Peggy_WI ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo Gemini,
ich drück Dir die Daumen für die Klausur!! Wird schon geklappt haben.

Peggy
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  #19  
Alt 02.05.2006, 10:16
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

liebe jessie,

ich bin noch 26 werde aber am freitag 27. zur zeit geht es mir scheisse.. meine mum war 53 und ich möchte auch oft alleine sein und nachdenken. sie fehlt mir sehr..

im moment habe ich eine phase wo mich alles aufregt und ich zickig bin und traurig. heute morgen habe ich bemerkt dass bald muttertag ist und dass ich letztes jahr ihr noch blumen geschickt habe. und nun ist bald mein geburtstag und mama wird nicht anrufen... das macht mich wahnsinnig traurig.

alle reden immer von ihren eltern und müttern und ich habe nur noch papa und schwester. unser aller sonnenschein, der uns stets zusammen gehalten hat ist nicht mehr da. nun ist alles sehr trostlos...

naja aber man muss irgendwie damit klar kommen... das gute ist dass ich viel arbeiten muss und das lenkt mich ab. ich weiß dass meine mum nicht gewollt hätte dass wir uns fertig machen. sie wollte immer nur das beste für uns kinder. sie war die tollste mum, die es gibt und hat wenig an sich gedacht...

einen lieben gruß für dich Mutti wo immer du auch bist
ich weiß wir werden uns wieder sehen irgendwann


euch natürlich auch allen liebe grüße
das teufelchen
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  #20  
Alt 02.05.2006, 11:36
Lillyana Lillyana ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Liebe Jessie,

weißt du, mir fiel die Verarbeitung des Todes meiner Mutter relativ leicht, deswegen denke ich manchmal, dass ich anderen Leuten, denen es sozusagen "von Natur aus" schwerer fällt, keine Tipps geben sollte. Und wenn ich es doch tue, klinge ich womöglich irgendwie oberschlau...

Ich will damit nicht sagen, dass Mamas Tod mich nicht getroffen hat. Aber die Nachricht von ihrem Tod war nicht halb so schockierend wie zum Beispiel die Nachricht ihrer Krebsdiagnose. Die Zeit als sie krank war, war die schlimmste meines Lebens. Nach der Diagnose hatte sie noch ein halbes Jahr, und in dieser Zeit war mein "normales" Leben komplett auf Eis gelegt. Ich wollte nur noch für sie da sein. Und nichts, nicht einmal ihr Tod, kann so schlimm sein wie diese Zeit des Leids, die sie durchgemacht hat.

Ich denke immer noch viel an sie. Ich habe nach ihrem Tod mein Studium fortgesetzt, mein Diplom gemacht und völlig unerwartet sofort einen Job gefunden. Wie gerne wäre sie bei all dem dabei gewesen, und wie gerne hätte ich sie bei mir gehabt! Niemand wird je wieder so an mich denken wie meine Mutter es tat.

Ich weiß nicht, wie ich es durchstehen würde, wenn noch jemand aus meiner Familie oder mein Partner schwer erkranken würde. Es kostet so viel Kraft, jemandem beizustehen. Würde nun noch jemandem etwas zustoßen, vielleicht könnte ich das dann nicht so "einfach" verarbeiten, wie es mir bei dem Tod meiner Mutter gelungen ist. Aber ich habe ihren Tod verarbeitet, soweit es mir möglich war. Und soweit das überhaupt möglich ist. Manchmal kommen die Bilder ihres Leids noch in mir hoch, und der alte Schmerz wird spürbar. Aber damit kann ich leben. Sie war meine Mutter, und ich habe sie geliebt - deshalb wird wohl mein Leben lang ein Schmerz zurückbleiben, egal, wie alt ich bin. Und sie fehlt mir, ich wünschte, ich könnte sie einfach anrufen und ihr alles mögliche berichten, wie ich es früher tat. Doch so, wie es mir jetzt mit ihrem Tod geht, ist es in Ordnung. Ich wende mich dem Leben zu, ich kümmere mich um meine Lieben.

Man kann sich auch zu nichts zwingen. Wenn du schon weißt, welche Rituele du für dich gerne haben möchtest, ist das doch schön. Wann dafür die richtige Zeit kommt und du dich richtig damit beschäftigen kannst, wirst du selbst spüren. Als wir zum Beispiel die Kleider meiner Mutter aussortiert haben, bin ich irgendwann heulend aufs Bett gesunken. Ich wusste, dass es eigentlich keinen Unterschied machen wird, ob diese Kleider jetzt im Schrank sind oder nicht. Aber mein Herz hat trotzdem geblutet. Also haben wir verschiedene Sachen behalten. Wozu sollte man sich zu etwas zwingen? Man muss sich für alles die Zeit nehmen, die man braucht.

Jetzt muss ich aber mal Schluss machen, die Arbeit ruft! Liebe Grüße an dich Jessie und natürlich auch an alle anderen hier!
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  #21  
Alt 03.05.2006, 15:35
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~Jessie~ ~Jessie~ ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

hallo ihr!!

der tag heute war bis jetzt sehr angenehm. die sonne scheint und ich war heut in der city...und habe für das bild meiner mum einen bilderrahmen gekauft und blumen...und ich habe mir einen altar eingerichtet....irgendwie sieht meine mum auf dem bild so glücklich aus. und ich habe das gefühl, sie sieht mir die ganze zeit zu....sie schaut als wolle sie mir sagen: "gib nicht auf...tu was für dein leben. sei glücklich...ich denke immer an dich..." das beruhigt mich etwas....ich glaube, das ist auch besser als so ein grab...wir waren gestern nochmal kurz auf der wiese, wo sie am samstag mit der urne beigesetzt wurde, um zu schauen wo sie genau liegt (ich war ja nicht dort am samstag ) so richtig einen bezug finde ich dazu nicht. das ist ein fleck wo die asche in einer urne unter der erde liegt...da ist nicht der geist meiner mum...jedenfalls empfinde ich es im moment nicht so....es ist überhaupt irgendwie alles so komisch...ich mag mich noch nicht so richtig daran gewöhnen, dass sie jetzt weg ist....

mir geht es da ein ähnlich wie Lillyana....die nachricht,dass meine mum krebs hat war für mich viel schockierender als ihr tod. das war für mich auch eine sehr schlimme zeit. vor allem die letzten monate, als wir wußten, dass die ärzte nichts mehr für sie tun können und sie im bett zur pflege lag....der anblick und das leid verfolgt mich heute noch....es zerreist mich bei dem gedanken daran...denn das hatte sie nicht verdient. sie war immer so lieb und hilfsbereit zu allen....sie war so eine gute seele....und dann musste sie so leiden. ich war am ende froh, dass sie erlöst war....aber dass sie nun gar icht mehr da ist...will einfach nicht in meinen kopf.....


@Lillyana:
ich find das super, dass du dein leben trotz der schweren zeit, so gut gemeisterst hast. dein diplom gemacht hast und auch gleich arbeit gefunden hast.....ich hoffe nur, dass ich das auch schaffen werde.....


@teufelchen:
ich hab letztens auch kurz geschluckt, als ich erfahren hab, dass bald muttertag ist...das ist schon seltsam. ich kann meiner mutter nie wieder etwas zum muttertag schenken...sie drücken und ihr sagen, dass ich sie lieb habe...ich kann es nur in meinen gedanken. doch da weiß ich noch nicht mal, ob es sie erreicht...denn sie ist ja nicht da und kann es hören oder mich sehen....ich komm damit überhaupt nicht klar.


@gemini:
erzähl ma wie deine klausur war! war bestimmt gar net so schlimm oder? antwortest mir ma bitte noch auf meine frage!!!


liebe grüße
jessie
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Geändert von ~Jessie~ (03.05.2006 um 15:38 Uhr)
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  #22  
Alt 03.05.2006, 16:01
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gemini gemini ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hey Jessie,

wieso biste nie mehr bei msn?????????? *vermiss*!!!!

Liebe Grüße!!!
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  #23  
Alt 03.05.2006, 16:16
FridaB FridaB ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo ihr Lieben,

ich war 26 Jahre alt als meine Mutter mit 55 Jahren an Krebs starb, das ist inzwischen vier Jahre her. Die Trauer verändert sich mit der Zeit, sie nimmt weniger Raum im Leben ein und läßt sich besser steuern. Ich kann inzwischen entscheiden, wann ich an meine Mutter denken und dabei traurig sein möchte. Am Anfang hat mich die Trauer mehr überrollt. Ganz verschwinden wird sie wohl niemals. Es gibt immer wieder Momente in denen ich sie sehr vermisse.

Es gibt ein Forum für Jugendliche und junge Erwachsene, die einen oder beide Elternteile verloren haben auf http://www.elternlos.de. Wenn ihr mögt, schaut mal vorbei.

Lieben Gruß

FridaB
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  #24  
Alt 03.05.2006, 20:05
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~Jessie~ ~Jessie~ ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

hallo gemini...

vergess den imma an zu machen...weil hab jetzt auch icq...sorry...

und gestern war ich zum beispiel den ganzen tag unterwegs....bei meiner oma...und im betrieb von meiner mum, mit dem chef was klären...und und und....werd jetzt mal wieder öfter reinschauen versprochen!!!!!!!

*dich ma drück*


@frida:
danke für den tip. hab mir die seite mal angeschaut und scheint ganz net zu sein...vielleicht meld ich mich da ma an....
was hatte deine mutter gehabt? wenn ich fragen darf? wie war das damals für dich? standest du da schon auf eigenen beinen?

liebe greetz
jessie
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  #25  
Alt 04.05.2006, 16:40
FridaB FridaB ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo Jessie,

meine Mutter hatte einen Tumor an der Gebärmutter. Sie wurde erst operiert, dann war vier Jahre lang Ruhe. Es folgte eine weitere Operation im Februar 2001, Bestrahlung im Frühjahr, eine Kur im Sommer und dann im Herbst der Schock, dass der Tumor immernoch da war. Eine weitere Operation war nicht mehr möglich. Eine Chemotherapie wurde ab Dezember versucht und im Februar 2002 abgebrochen. Sie wurde als austherapiert nach Hause entlassen und ist genau fünf Wochen später zu Hause gestorben.

Ich wohnte noch zu Hause. Anfang 2000 hatte ich meine Ausbildung abgeschlossen und meine erste Stelle angetreten, ich wollte erst ein bisschen Geld verdienen. Als meine Mutter dann wieder krank wurde bin ich geblieben. Ich glaube meine Schwester hat sehr viel weniger Bilder im Kopf von der Krankheit, weil sie Abends in ihre eigene Wohnung fahren konnte, um auch mal abzuschalten. Ich würde es aber trotzdem wieder so machen wollen.

Ich war durch den Job täglich von 8.30 bis 20.00 ausser Haus und habe darunter sehr gelitten. Ich hatte das Gefühl nichts tun zu können. Als ich schliesslich unbezahlten Urlaub bekam, war es zu spät, meine Mutter starb in der ersten Woche und in der zweiten war die Beerdigung. Ich hätte am Ende gern mehr Zeit mit ihr verbracht. Ich habe für den Job etwas sehr kostbares geopfert und das hätte ich nicht tun sollen.

Lieben Gruß

FridaB
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  #26  
Alt 04.05.2006, 16:54
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~Jessie~ ~Jessie~ ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

liebe frida!!

bitte mach dir keine vorwürfe...du hast alles mögliche getan für deine mum. ich glaube nicht, dass sie gewollt hätte, das du deine arbeit verlierst....ich habe mir auch oft gedanken darüber gemacht, ob ich oft genug bei meiner mum war...am ende hab ich das studium deswegen sehr vernachlässigt. darüber ärger ich mich ein wenig....also man kann es drehen wie man will, man macht sich immer irgendwie gedanken ob des richtig war...ich finde ich habe alles möglich für meine mum gemacht. und du hast auch das richtige für dich gemacht. du warst doch für sie da...nur eben nicht den ganzen tag....meine mum hat zum schluss sowieso viel geschlafen und nicht mitbekommen das ich überhaupt da war....wichtig sind doch die momente, die du mit ihr hattest. und davon gab es doch bestimmt reichlich oder? wenn du noch daheim gewohnt hast...

der krankheitsverlauf ist ähnlich wie bei meiner mum. erst lange zeit ruhe, dann war er plötzlich wieder da....ist schon verrückt mit krebs...und man kann nichts machen...nur zusehen wie sie stirbt...das ist schlimm...
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  #27  
Alt 06.05.2006, 22:35
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Katti Katti ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo, nun will ich auch mal meine Geschichte hier ein schreiben. Ich hoffe, das ich noch als "jung" zähle, denn ich bin schon 36.
Liebe Jessie, erstmal mein herzliches Beileid, habe Deine Geschichten immer verfolgt.
Meine Mum ist heute vor 13 Wochen gestorben. Sie war grad mal 60 Jahre. Und dann war das auch noch meinem Geburtstag. Ja, sie ist am meinem 36.Geburtstag gestorben.
Es gab vorher keinen Befund, keine Klagen, kein Jammern und keine Schmerzen.Sonntags fingen wir uns an Sorgen zu machen. Plötzlich hatte sie ganz viel Wasser im Körper, war halt richtig aufgeschwollen. Dazu kamen bläuliche Verfärbungen an den Armen. Schmerzen- hatte sie keine. Sie versprach mir, Montags früh gleich zum Arzt zu gehen. Ich muß dazu sagen, sie hatte panische Angst vor Ärtzen und Krankenhäusern. Natürlich war sie Montags nicht beim Arzt und somit hab ich ihn dann bestellt zum Hausbesuch. Ich wohne etwa 85 km weit entfernt und bin dann rüber gefahren zu meinen Eltern. Hatte sie dann nachmittags schon drauf vorbereitet, das sie evt. ins Krankenhaus muß. Und so war es auch. Mein Dad und ich haben sie dann abends ins Krankenhaus gebracht. Diagnose hieß dann-zu dickes Blut, mind.8l Wasser im Körper, schwaches Herz.
Dienstag früh war ich dann gleich im Krankenhaus. Da ging es ihr schlechter. Sie wachte nicht auf, war in einem "Dämmerzustand". Der Arzt sagte mir dann, sie sie ein großes Geschwür in der Brust entdeckten. Dienstag nachmittag bestätigte sich dann, das es Brustkrebs war, der nach außen schon aufgebrochen war. Praktisch war sie unter der Brust offen. Von der einen bis zur anderen Seite. Mittwoch kamen dann Metastasen in der Leber dazu, Donnerstag waren es dann Metastasen im kopf. freitag hatten wir dann einen richtig schönen Tag. Sie war viel wach. Samstag früh wurden wir dann schon alle ins Krankenhaus bestellt. Aber wie sterben sah sie noch nicht aus. Sie schlief nur und wurde dann irgendwann sehr unruhig. Ich nehme an, sie hat gemerkt das wir alle da waren und konnte noch nicht loslassen.
Der Arzt sprach dann noch mit uns und sagte, das es noch Tage oder Wochen dauern könnte bis sie erlöst sei.Alle haben mich dann gedrängt nach Hause zu fahren, da ich ja Geburtstag hatte. Nach dem Mittag bin ich dann nochmal ins in KH gefahren. Ich war dann noch zwei Stunden bei ihr und machte mich dann auf den Heimweg. Abends (halb elf) telefonierte ich dann mit meiner Schwester und wir sagten noch so, na die 1 1/2 Stunden schaffst sie auch noch. Denn dann wäre es nicht mehr meiN geburtstag gewesen. In dem Moment klingelte ihr Handy und ich hörte wie meine andere Schwester sagte, kommt schnell hoch. Ich rief sie dann auf dem Handy an, sie hielt das Telefon an das Ohr meiner Mum und ich sollte ihr noch was schönes sagen!!Aber ich konnte nur weinen!! Ich hörte sie noch atmen!!!!!! Um kurz vor elf riefen sie mich dann an und übergaben mir dann die traurige Nachricht, das meine über alles geliebte Mami gestorben sei!!! Ich brach am Küchentisch zusammen.
Wir waren in den 5 Tagen rund um die Uhr bei ihr. Tag und Nacht. Es gab noch so viele Fragen. Fragen die sie uns nicht mehr beantworten kann. Wir wissen nicht, ob sie wußte das sie so etwas ernstes hatte. Hat sie was geahnt???????? Sie war der Mittelpunkt der Familie. Für meinen Vater (ist12 Jahre älter wie sie und dachte immer er geht zuerst) ist es natürlich auch sehr schwer. Er hat sich sehr verändert.
Ich erlebe Tage, an denen es geht und manche Tage mag ich noch nicht mal aufstehen. Ich bin so traurig und es tut so weh in meinem Herz das meine geliebtes Mamileinchen nicht mehr da ist.
Ich hab auch ein großes Bild von ihr aufgestellt, wo dann auch immer ein Kerzchen daneben steht und brennt. Hab dann ein Gedenkalbum gemacht, mit den Bildern von der Trauerfeier, Annonche usw. Wer es mal sehen möchte schreibt mir ne Mail dann schicke ich es mal.
So nun ist es doch ganz schön lang geworden.
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  #28  
Alt 09.05.2006, 10:52
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~Jessie~ ~Jessie~ ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

liebe katti!!

ja, für mich bist du noch jung....*schmunzeln muss*

ich finde es schön, dass du deine geschichte aufgeschrieben hast. das mit deiner mum tut mir leid. da hast du ja auch ganz schön was durch gemacht. vor allem kam alles so plötzlich. ich habe mich schon öfters gefragt, was schlimmer sei....wenn ein geliebter mensch plötzlich geht oder noch länger da ist, aber leiden muss....ich denke, dass kann man so nicht sagen. aber ich habe meine mum lange leiden sehen. ich hätte mir gewünscht, sie hätte eher gehen können...aber ich hätte mir auch gewünscht, mehr zeit mit ihr zu verbringen...deine mum musste wenigstens nicht so lange leiden, auch wenn das nur ein schwacher trost für dich ist.

dass sie nun ausgerechnet an deinem geburtstag gestorben ist, ist natürlich noch schwerer, weil du immer an deinem geburtstag an den todestag denken musst und ihn vielleicht gar net richtig feiern kannst....oder er ist für dich etwas besonderes und du denkst ganz dolle an deine mum und feierst ihn in gedanken mit ihr.....ich glaube es lieget immer an einem selber, wie man mit den dingen umgeht...ich versuche , nicht alles negativ zu sehen, sondern sage mir, es wird schon einen grund gehabt haben, warum es so oder so gelaufen ist.....

meine mum ist ja am ostermontag gestorben. das ist für mich auch sehr schwer. denn ostern war für uns immer ein highlight (so wie die anderen feiertage auch). egal wie alt wir mit der zeit geworden sind, ostereier suchen war jedes jahr pflicht....ich erinner mich gern an die zeit. es wird wohl nie wieder so sein wie damlas, aber die erinnerung ist wunderschön. die kann mir auch keiner nehmen.....

ich würde das album gern ma sehen...ich schick dir ma meine addi....

*dich ma drück*

liebe grüße
jessie
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  #29  
Alt 09.05.2006, 13:09
Kirsten VoKi Kirsten VoKi ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo!

Auch ich fühle mich noch als junge Hinterbliebene, obwohl ich 39 Jahre alt bin.
Meine Mutter starb am 27. März 2006, am Geburtstag ihrer Mutter (die lebt aber schon 40 Jahre nicht mehr) und wurde an meinem Geburtstag dann beerdigt.

Meine Mum hat im März 2005 die Diagnose Nierenkrebs bekommen. Ihr wurde dann sofort die rechte Niere entfernt. Schnell bildeten sich Metastasen in der Lunge und in der anderen Niere sowie in der Nebenniere. Sie bekam eine Chemo mit Interferon und Interleukin. Das ging bis Ende Juli 2005 so und es ging ihr relativ gut dabei. Die Metastasen wuchsen auch nicht weiter. Also wurde erstmal eine Pause eingelegt um sich weiter zu erholen.

Nach weiterem Staging Ende Oktober sah man, dass die Metastasen weiter wuchsen. Wir hörten von einer Studie eines neuen Medikamentes und meine Mutter stellte sich in Eppendorf an der Uniklinik vor um an der Studie teil zu nehmen. Dort sagte man ihr es würde wohl Dezember werden bis die Studie beginnen kann.

Leider dauerte es bis März 2006. Im Februar brach sie sich noch den Arm und musste operiert werden ... von dieser OP hat sie sich leider auch nicht wirklich erholt. Sie wurde immer schwächer. Am 14. März begann dann endlich die neue Chemo von der sie sich soooooooooo viel erhofft hatte.
Aber das neue Medikament schwächte sie noch zusätzlich .... sie konnte kaum noch alleine gehen. Brauchte 24 Stunden am Tag Betreuung. Mein Vater war immer bei ihr.
Am Freitag, den 24. März bekam sie abends noch einen Tropf, da sie kaum noch was trank ..... Samstag ging es ihr rapide schlechter ... sie dämmerte nur noch so vor sich hin und ihr Hausarzt bereitete uns auf das Schlimmste vor: Nutzen Sie die Stunden noch die Ihnen bleiben mit Ihrer Ehefrau und Mutter, sie hat ihre letzte Reise angetreten.
Nach erstem Schock haben wir uns dann alle (mein Papa, meine Schwester und ich) um ihr Bett versammelt und haben mir ihr gesprochen ... auch wenn sie uns nicht mehr wahrgenommen hat. Wir haben schöne Erlebnisse von früher erzählt ... haben gelacht und geweint. Zwischendurch kam ein Pflegedienst der sie mit uns zusammen gewaschen und frisch gemacht hat, Bett neu bezogen usw.

So haben wir noch 36 Stunden mit ihr verbringen können, und dann ist sie eingeschlafen am 27. März um 0.30 Uhr.

In den letzten Stunden bei ihr gewesen zu sein hat und sehr viel Kraft und Trost gegeben. Auch wenn es sehr schwer fällt, dass sie nicht mehr bei uns ist. Aber sie ist überall präsent irgendwie.

Oft überkommt mich die Traurigkeit .... aber die Dankbarkeit und die schönen Erinnerungen überwiegen .... Mama ist in unserem Herzen und damit immer bei uns.

Mama ... ich hab Dich lieb!

Ich wünsche Euch allen viel Kraft und LIebe um die schwere Zeit durchzustehen. Ich weiss dass meine Mum da oben auf uns aufpasst!

LIebe Grüße
Kirsten
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  #30  
Alt 16.06.2006, 21:54
karo333 karo333 ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

hallo jesse,

ich habe vorige woche, am 06.06.2006 auch meinen vater verloren. er hatte seit 3 jahren gekämpft und immer war es wieder gut und er hatte wieder einen anderen krebs. vor 4 wochen dann ging nichts mehr. er kam ins krankenhaus...

ich weiß im moment nich so wie es weitergehen soll. ich habe ihn mehr geliebt, als alle anderen menschen in meinem leben und ich fühl mich jetz so allein.

ich werde ja erst 18 und mein vater ist dieses jahr erst 53 geworden.
er wollte noch so viel mit erleben und großvater sein, doch das ist jetzt alles nich mehr möglich und das tut mir so weh.

lg karo
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