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Alt 29.08.2013, 17:10
anjawen anjawen ist offline
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Beitrag Mediastnaltumor...bald OP....wer kann mir helfen

Liebe Forenmitglieder!!!

Ich brauche dringend Hilfe....vielleicht kann mir jemand seine Erfahrungen schildern, damit ich besser verstehe, was auf mich zukommt.

Bei mir wurde im April diesen Jahres ein Mediastinaltumor von 2x3cm (Stand Mai 2013- ich hoffe, er ist im CT vom September nicht gewachsen) festgestellt, welcher mittels Sternotomie entfernt werden soll. Auch die Thymusdrüse und das umliegende Lymphgewebe wird mit entnommen.

Ich denke, die große OP steht im Oktober definitiv an. Ich habe so große Angst vor dem, was auf mich zukommt.
Ich habe es geschafft, 30 Kilo abzunehmen. Mache sehr viel Sport weil ich mir denke, daß ich durch Ausdauersport auch meine Lungen gut vorbereiten kann.

Der Sport tut mir im Allgemeinen gut weil ich so ein Ventil für meine Sorgen und Ängste habe. Ich kann auch viel besser einschlafen. Meine Schlafstörungen (über lange Zeiträume nur 3 Stunden und diese mit Alpträumen) und die damit verbundene körperliche Totalerschöpfung waren der Hauptgrund, weshalb die OP nicht bereits im April stattfinden konnte. Man schätze das Risiko als viel zu hoch ein und eine so lange Narkose traute man meinem Körper nicht zu.


Zwischenzeitlich war ich für 3 Nächte im Schlaflabor Köln Merheim, weil ich nachts infolge von Luftnot aus dem Schlaf erwache und unter extremer Tagesmüdigkeit leide.
Festgestellt wurden Rückenlagebedingte Atemaussetzer. Es sind im Durchschnitt 11 pro Stunde, die ca. 8-12 Sekunden anhalten.
In Seitenlage hatte ich in 3 Nächten nur 4 Aussetzer, die aber immer während unruhiger Traumphasen stattgefunden haben. Die Ärztin meinte, das sei der Unruhezustand und die Sorgen und Ängste, die zur Zeit mein Leben begleiten. Ich soll nun unbedingt eine Rückenlage vermeiden.

Bezogen auf die bevorstehende OP ist das Ganze natürlich nicht gut.
Die Ärztin sagte mir, dass man auf jegliche Beruhigungsmittel im Vorfeld verzichten solle. Wenn ich mir vorstelle, speziell in den letzten Tagen vorher meine Ängste aushalten zu müssen bis man mich "wegbeamt"....ich glaube ich muss mich vor Angst übergeben.

1.Was kann man da für mich tun? Wie kann ich eine solch belastende Situation meistern?

Desweiteren meinte die Ärztin, es könne sein, daß der Anästhesist bei der Narkoseeinleitung eine Intubation im Wachzustand bevorzugt. Ahhhhhhhhh
Da kriege ich die Riesenpanik und ich bin eigentlich recht hart im Nehmen.

2. Wie läuft sowas ab? Das ist doch bestimmt furchtbar wenn man keine Luft kriegt und einem etwas in den Hals geschoben wird und man dann nicht selbst atmen kann. Ich habe furchtbare Angst davor.


Bezüglich der Aufwachphase nach der OP machte man mir auch etwas Angst. Eine Seitenlagerung wegen der Atemaussetzer wird wohl eher schwierig wegen der Schmerzen im Brustkorb. Die Ärztin meinte, es könne sein, daß ich beatmet wach werde und das auch noch eine Weile aufrecht erhalten wird um die Atmung unter Kontrolle zu haben. Sie sagte, nicht jeder Patient kann das aber akzeptieren wenn er wacher wird und manche geraten dadurch so in Streß, daß es kontraproduktiv ist. In dem Falle könne man wohl einen "Verweilschlaf" per Medikamente hervorrufen.

4. Was muss ich mir darunter vorstellen?

5. Wie ist das, wenn man beatmet wach wird? Bekommt man da nicht Panikattacken?
Eine solche Situation muß doch ein absolutes Trauma hervorrufen. Keine Luft zu bekommen stelle ich mir als schlimmste Urangst vor.

Ist in dieser Situation jemand bei Einem, oder ist man alleine? Man kann sich ja nicht bemerkbar machen und sich an nichts orientieren.

6. Wie schlimm sind die Schmerzen nach der OP? Beim Abhusten, durch die Drainagen?? Was ist, wenn man von den Narkosemitteln erbrechen muss? das sprengt einem doch den Brustkorb.

7. Tut das Ziehen der Drainagen weh?
8. Wie schnell ist man wieder belastungsfähig? Wie lange ist man auf der Intensivstation? Wie lange ist man im Krankenhaus?
9. Ich bin Erzieherin von Beruf und muß in meinem Job Kinder heben. Wie lange kann ich wohl nicht arbeiten gehen?

Ihr seht, ich kann mit Ungewißheit nicht gut umgehen. Ich wäre Euch so dankbar für Eure Hilfe.



Grüße aus dem schönen Köln, Anja
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  #2  
Alt 29.08.2013, 18:59
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Anhe Anhe ist offline
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Beiträge: 944
Standard AW: Mediastnaltumor...bald OP....wer kann mir helfen

Hallo Anja,

ich bin mir nicht sicher, ob Du hier im Lungenkrebsforum richtig bist. Ein Mediastinaltumor kann gutartig sein, kann von Brustkrebs kommen, oder durch ein Lymphom. Dann wären andere Unterforen richtiger. Vielleicht hat Dir ja Dein Arzt schon erklärt, wohin die Tendenz geht.

Eine Intubation im Wachzustand halte ich für eher unwahrscheinlich; zumindest ist mir noch kein Fall bekannt, wo dies bei einer geplanten Operation so gehandhabt wurde.

Was Schmerzen angeht, so denke ich, wird der Anästhesist vor der Operation noch ein Aufklärungsgespräch führen (bzw. er ist gesetzlich dazu verpflichtet), dann könnte man dies ansprechen. Da gibt es einige Möglichkeiten, von der Schmerzpumpe bis zu oralen Schmerzmitteln. Auch das solltest Du mit ihm anläßlich des Gespräches klären. Was die "Schmerzen" beim Drainageziehen angeht, oder das abhusten - nun, jeder empfindet dies ein wenig anders, was der eine als "schrecklich" empfindet, ist für den anderen erträglich. Auch da empfehle ich, all Deine Fragen aufzuschreiben und den Chirurgen und Anästhesisten bei den Vorgesprächen zu befragen.

In der Aufwachphase befindet man sich meist in der Aufwachstation vor dem OP. Dort ist man nie alleine und bestens umsorgt und beobachtet.

Beste Grüße und alles Gute
Anhe
__________________

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  #3  
Alt 01.09.2013, 15:56
anjawen anjawen ist offline
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Registriert seit: 29.08.2013
Beiträge: 4
Standard AW: Mediastnaltumor...bald OP....wer kann mir helfen

Vielen Dank für die Antwort und die Tipps.

Leider hatte ich bisher in der Klinik das Gefühl, dass man nicht so recht Zeit für mich hatte.
Für den Termin sind 20 Minuten geplant und dann wird man mit all seinen Gefühlen und Ängsten zur Türe gebeten. Ich will hoffen, dass es anders ist, wenn man stationär aufgenommen wurde und kurz vor der OP steht.

Manchmal helfen einem aber die Erfahrungen und Schilderungen anderer Leute, die eine Sternotomie bereits hinter sich haben. mehr als die rationalen Erklärungen vom Ärztepersonal.

Ich weiß, die Ärzte müssen in der Lage sein, vollkommen rational mit ihren Patienten umzugehen, aber manchmal kriegt man da mal eben schnell ein paar Sachen um die Ohren gehauen, die Einen total verunsichern und man steht allein da.
Man spürt die Hektik und den Streß, den die Ärzte dort haben und ist gehemmt, sie von Ihrer Arbeit "abzuhalten".

Ich für meinen Teil kann nur sagen, an dem Tag, als mir die Diagnose gesagt wurde bin ich weinend allein mit dem Bus nach Hause gefahren. Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend, 1000 Fragen im Kopf. Ich habe an die Heimfahrt keine Erinnerung, es ist bis jetzt wie ein Film. Leider muß ich die Hauptrolle spielen.

Ich hoffe es sehr, dass ich bald eine andere Erfahrung machen kann und man mir meine Fragen mit Geduld beantwortet bis für mich alles geklärt ist.

Vielen vielen Dank für Deine Bemühungen.
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