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  #1  
Alt 10.12.2002, 15:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Frohe Weihnachten...?

Hallo an alle,

ich bin zwar nicht Betroffene, sondern "nur" Angehörige. Meine Mutter hat Krebs im Endstadium (Knochenkrebs), wahrscheinlich ist es ihr letztes Weihnachten. Sie ist zur Zeit wieder im Krankenhaus, die Medikation wird umgestellt, aber an Weihnachten ist sie zum Glück zuhause. Irgendwie habe ich angst vor dem Weihnachtsfest, auf der anderen Seite bin ich froh über jeden Tag, den sie noch einigermaßen schmerzfrei genießen kann. Meine Schwester und ich wollen es ihr so schön wie möglich machen. Aber es macht sicher keinen Sinn, auf eitel Freud` und Sonnenschein zu machen, was meint Ihr? Meine Mutter ist so ein lieber Mensch, und die Vorstellung, daß wir das letzte Mal Weihnachten zusammen feiern, macht mich todtraurig. Nicht zuletzt, weil ich ein kleines Baby habe, daß meine Mutter wahrscheinlich nicht mehr "bewußt" erleben wird. Traurige Weihnachtszeit? Irgendwie schon...

Eure Antje
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  #2  
Alt 13.12.2002, 11:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Frohe Weihnachten...?

Hallo Antje,
natürlich gibt es auch als "nur" Angehörige Zeiten, in denen man sich nach dem Sinn fragt, wozu das alles, es ist eh bald vorbei.
Das liest sich jetzt ganz schön krass, nicht wahr? Auch meine Familie denkt teilweise so und ich auch ab und zu. Wir haben innerhalb der letzten Monate 3 liebe Menschen verloren, 2 davon an den Krebs.
Weißt Du, auch wenn es uns jetzt schwer fällt, solche Sachen wie Weihnachten und das Zusammenrücken der Familie gibt auch Trost. Den Lieben etwas Glanz in die Augen zu bringen, ist für mich das schönste Geschenk, auch wenn es mir persönlich bescheiden geht. Denn da sind die anderen, die auch mir Gutes tun.
Im ersten Durchlesen Deiner Nachricht habe ich spontan gedacht: Wenn ihr euch zusammen reißen könntet, eurer Mutti ein recht schönes Fest zu bereiten, dann sind später die Erinnerungen, wenn sie denn einmal nicht mehr da ist, schöne Erinnerungen. Was nützt es denn euch allen, wenn ihr Trübsal blast? Das zehrt noch mehr an einem selbst, als wenn man versucht, die Nase in den Wind zu stecken. Jedenfalls ging es mir so.
Irgendwann läßt sich die Krankheit nicht mehr umkehren. Dann kann man nur noch alles dafür tun, das dem lieben Menschen die letzte Zeit nicht so schwer wird. Dazu gehört auch, dass er sieht, seine Familie ist da und wird sich gegenseitig trösten und nicht aufgeben. Dazu gehört auch, dass es ein halbwegs normales Weihnachtsfest wird, auch wenn euch nicht danach ist. Auf eitel Freud und Sonnenschein zu machen, wird euch nicht möglich sein, das weiss ich selber. Aber ein klein wenig Beschaulichkeit wird euch allen helfen.
Trost finde ich in dem Gedanken: Die, die nicht da sind, sind in unserem Herzen. Mit diesem Gedanken gehe ich in die Weihnachtszeit.
Und Du wirst Trost darin finden können, Deiner Mutti ein schönes Weihnachtsfest bereitet zu haben und Dich später daran erinnern.
Ein nicht ganz so trauriges Weihnachten wünscht Dir und allen anderen
Astrid
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  #3  
Alt 13.12.2002, 16:39
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Frohe Weihnachten...?

Liebe Antje, ich bin Betroffene, und das jetzt ausgerechnet vor Weihnachten umso mehr. Den Krebs hab ich jetzt schon fast 4 Jahre, zwischendurch sah es mal ganz gut aus. Dann dieses Jahr steigende Tumormarkerwerte, erste Metastase im Bauch. Und jetzt Tumor bzw. Metastase im Kopf, mit all seinen Folgen wie Epilepsie, Hirnödem - starke Medikamente, keine richtigen Entscheidungen der Ärzte zwecks Behandlung, weil sich noch keiner richtig sicher ist. Am 19. Dezember, also 5 Tage vor Heiligabend hab ich die nächste Untersuchung, sollte es doch eine Metastase sein ist dies vielleicht auch mein leztes Weihnachtsfest hier. Ich habe 4 Kinder, zwei davon sind erst 5 Jahre alt. Ich hab mir fest vorgenommen, daß es wie immer ein sehr sehr fröhliches Fest (sicher mit ein paar Tränchen) werden soll. Wem nützt die Traurig- bzw. Mutlosigkeit. Genieße die Zeit mit Deiner Mama. S.
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  #4  
Alt 16.12.2002, 16:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Frohe Weihnachten...?

Hallo Ihr beiden,

es ist jetzt so, daß meine Mutter wahrscheinlich über Weihnachten im Krankenhaus bleiben muß, da ihr Zustand so instabil ist. Es soll eine Schmerzpumpe eingesetzt werden, weil ihr die jetzigen Medikamente nicht mehr helfen. Ich war gestern bei ihr und habe den Eindruck, es geht recht schnell bergab. Sie hat auch schon angedeutet, daß es vielleicht nicht mehr lange dauert, aber ich bin sicher, daß an ihrem Zustand (psychisch) auch die Krankenhausatmosphäre schuld ist. Ich hätte sie so gerne daheim, aber die Ärzte tun ja auch, was sie können.
Liebe Astrid, Du hast recht, man sollte aus diesem letzten Weihnachten das beste machen. Ich möchte es auch noch lange in meinem Herzen tragen, auch wenn wir es vielleicht im Krankenhaus verbringen müssen...
Liebe S., ich wünsche Dir von Herzen alle Kraft und Stärke, die Du und Deine Familie brauchst! Und drücke Dir ganz fest die Daumen, daß die Diagnose für Dich gut ausfällt.

Ein schönes, nicht so trauriges Weihnachtsfest wünscht Euch Antje
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