Diagnose Eierstockkrebs,welche Behandlung?

[frankdortmund]

Hallo mal wieder ein Zwischenbericht,
Seit gestern ist Carmen ganz komisch, ignoriert mich die meiste Zeit.
Reagiert kaum noch auf Geräusche, wenn sonst irgendwo ein Geräusch war
Hat Sie wenigstens hingeschaut, jetzt reagiert sie nicht einmal wenn ich sie anspreche. Ich dachte erst Sie ist irgendwie unter Sedierung um sie zu beruhigen wegen der Lungenmaschine, die jetzt immer weiter reduziert wird. Da hat sie zwischendurch schon Schnappatmung und Panik bekommen.
Ich habe dann die Ärztin herbeigeholt und gefragt. Aber die machen da nichts mit Betäubungsmitteln, wenn die Ärztin sie etwas fragt reagiert sie auch und versteht die Fragen, antwortet durch Kopfnicken oder schütteln. Heute war auch Ihre Mutter mit im Krankenhaus, das gleiche Spiel. Als ich gerade da war lag sie da hat die Wand angestarrt, als ich den Raum betreten habe keine Reaktion, kein Lächeln nix, einfach die pure Ignoranz. Ich denke Sie ist von der Lage komplett gefrustet, weil Sie noch gar nichts alleine kann. Wahrscheinlich denkt Sie das sie gelähmt ist oder sowas und ich sie anlüge. Ein Problem hat sie auch weil die Chemo nicht anfängt, ich denke Sie macht sich Gedanken weil die Tumore wahrscheinlich wieder ihr Unwesen treiben und Sie soviel Zeit verliert.
Ist schwer für sie garantiert. Etwas anderes kann ich mir als Ursache nicht vorstellen. So jetzt Haue ich auch noch ein Frustbier weg und setze dann mal einen Tag Krankenhaus aus, wenn das morgen auch wieder so weiter geht.
Wird sowieso mal wieder Zeit arbeiten zu gehen.

Gute Nacht zusammen
Frank

[berliner-engelchen]

Lieber Frank,

traurigerweise wirst Du ohne KOmmunikation nicht herausbekommen, was mit Carmen los ist. Spontan würde ich sagen, das sind immer noch die Überbleibsel all der Medikamente. Bei mir damals dauerte es Wochen, bis die Realitätsverschiebungen langsam immer weniger wurden.
Man ist dann wie in einer anderen WElt. Mit anderen Realitäten und anderen Empfindungen. Vieles aus dieser Zeit ist mir auch völlig entglitten und ich selbst weiss gar nichts mehr davon. Aber meine Mutter meinte, ich sei häufig sehr sehr seltsam gewesen.

Was ich mir auch vorstellen kann, ist dass es eine Schutzreaktion ist. Sie klingt sich einfach aus der Realität aus, weil das mehr ist, als ihr Bewußtsein ertragen kann.
Dann reagiert sie auf die Ärzteansprache, weil sie sozusagen muss und das ja auch viel formeller ist. Aber bei Euch fühlt sie sich sicher und geborgen und schaltet einfach ihr Bewußtsein aus, damit sie nicht so viel ertragen muss.

Es wird wieder anders werden. Du mußt Euch beiden nur mehr Zeit geben.

Dass die Chemo nicht anfangen kann, dass du besorgt bist darüber, das kann ich gut verstehen. Ich war nach meiner grossen OP auch in so schlechtem Zustand, dass ich auch erst verspätet anfangen konnte. Das hat mir viele Sorgen bereitet. Aber was nciht geht, geht eben nicht.
Befrag die Ärzte zu diesem Thema noch einmal. Vielleicht kann man mit geringerer dosis starten oder langsameren Einlaufen.

Allerdings bergen die teilweise doch heftigen Nebenwirkungen de rChemo halt auch grosse Gefahren für Carmens labilen Gesundheitszustand.
Ich habe gerade noch mal am anfang nachgelesen: die OP ist ja erst mal sehr erflogreich verlaufen. Tumorreste am Dünndarm sind häufig und können gut durch die Chemo beseitigt werden. Und wenn der Rest tumorfrei ist, dann ist das schon mal gut.

Ich wünsche weiterhin weitere kleine Schritte, die Euch Besserung des Zustandes bringen.

LG
Birgit

[frankdortmund]

Birgit, danke für deine Einschätzung das ist mir sehr wichtig.
Ich denke was Du schreibst klingt für mich sehr plausibel.
Am Montag werde ich mal den eigentlichen behandelnden Arzt und Operateur
Anrufen und zu ihr schicken, vielleicht kann der ihr etwas Mut machen. Ich habe das Gefühl Carmen glaubt mir nicht mehr und denkt ich möchte das nur schön
Reden und verschweige ihr etwas. Im Moment war es ja so das es ihr jedesmal wenn sie aus einer Narkose erwachte schlechter ging. Und viel schlimmer als jetzt geht es ja nicht mehr, bewegungsunfähig an der Beatmungsmaschine
Ist ja der Albtraum eines jeden Menschen. Aber der Oberarzt der Intensivstation
Hat gestern nach einem größeren Disput mit einer Pflegerin noch einmal länger mit mir gesprochen. Er ist schon der Meinung, das Carmen nicht mehr die Alte wird, die Kraft und Bewegung nicht mehr zu 100 % zurückkehrt aber sie sehr wohl wieder auf die Beine kommt. Er hat aber auch zugegeben, daß er sich bei Carmen schonmal geirrt hat, er dachte nach der Aspiration wirklich sie schafft es nicht. Am Wochenende kann ich jetzt nicht viel für Carmen tun. Montag werde ich dann den Arzt zu ihr schicken um die Physiotherapeutin gibt es auch ein zähes Ringen, der Oberarzt sagte mir ich muss denen auf Station ordentlich auf den Keks gehen damit die runter in die Intensivstation kommt, die ist halt auf den Stationen unterwegs. Aber das bekomme ich schon hin denke ich. Jetzt fahre ich mal sehen was es heute gibt

Schönes WE euch
Frank

[frankdortmund]

Hallo zusammen,
Im Moment ist Carmen wieder normal, zum Glück. Ab morgen beginnt die Physiotherapie mit Lungenmassage, Rücken abklopfen, Bewegungsübungen.
Die Lunge wird jeden Tag etwas besser. Ich denke mal morgen kann Carmen vielleicht das erste mal den Sprachaufsatz benutzen, es ist einfach Geduld gefragt im Moment. Gestern Abend war wieder ein neuer Stationsarzt da, ich habe den dann mal wieder nach dem Blutpilz befragt, da hat er mich groß angeschaut und gesagt dass er davon nichts weiß. Er hat dann die Akte geholt und gesagt das es sich um einen Antibiotikaresistenten Keim im Urin handelt.
Also da muss ich jetzt noch einmal genau recherchieren was jetzt richtig ist. Echt komisch das ganze. Ansonsten hat Carmen im Moment den schönsten Platz im ganzen Krankenhaus, klimatisiertes Einzelzimmer, Wasserbett, 24 Std Rundumversorgung , da würde jeder Privatpatient vor Neid erblassen.
Mal sehen wie es heute geht, fahre mal hin, Angst hat sie wohl im Moment nicht, die Frage danach beantwortet sie jedenfalls mit Kopfschütteln

Schönen Sonntag euch
Frank

[mucki53]

Lieber Frank,
das ist ja erfreulich, dass Carmen wieder reagiert !
Das mit dem Keim: Das Labor kann testen, welches AB dagegen noch helfen kann und gegen welche der Keim resistent ist. Hab ich auch schon durch und es ging. GsD ist meine Hausärztin sehr engagiert und das Praxisteam extrem lieb.
Nun soll es bei Euch immer weiter aufwärts gehen, das wünsche ich Euch von ganzem Herzen .

[frankdortmund]

Guten morgen zusammen,
guten morgen liebe Mucki
ich muss ab heute wieder arbeiten, da habe ich wieder einen normalen Tagesrhytmus und schreibe zu normalen Tageszeiten. Das mir dem Keim ist halt noch immer ein kleines Rätsel aber das löst sich schon noch auf. Ab heute wird Carmen mal für kurze Zeit von der Lungenmaschine getrennt um zu schauen, wie das so klappt. Ab Dienstag denkt man dann über die Verlegung auf die normale Station nach. Das allein ist schon ein Zeichen für mich, dass es mit dem Keim nicht so schlimm sein kann, da gibt es ja sogar 4 Bett Zimmer.
Aber mir wäre es sowieso lieber Carmen müsste noch auf der Intensivstation bleiben, da wird wenigstens gut auf sie aufgepasst. Das war es erstmal an Neuigkeiten, ich denke heute werde ich mal den operierenden Arzt anrufen, das er mal runter auf die Intensivstation geht und ihr etwas die Angst vor der
verlorenen Zeit bis zur Chemo nimmt.

Ich wünsche euch einen angenehmen Wochenbeginn
Frank

[SunnyCat]

Lieber Frank,

ich möchte Carmen und dir auch mal wieder ganz liebe Grüße hinterlassen!
Wie geht es Carmen denn mittlerweile?
Ich hoffe, dass sie immer noch in auf der Intensivstation liegt, in ihrem Einzelzimmer und gut betreut!
Ich hoffe, dass sie weiter gesundheitliche Fortschritte macht und vor allem wünsche ich ihr, dass sie auch psychisch nicht allzu sehr leidet!

Viele Grüße,
Kathrin

[frankdortmund]

Guten Morgen zusammen,

mal wieder das neuste aus dem Krankenhaus, für alle die es interessiert.
Guten morgen auch Kathrin und danke für deine guten Wünsche.
Carmen hat die Wahnvorstellungen nicht mehr, ist im Moment auch ganz zufrieden mit ihrer Unterbringung. Gestern konnte sie tagsüber stundenweise von der Beatmungsmaschine getrennt werden. Ich denke bald ist es Zeit für den Sprechaufsatz, damit Sie wieder etwas sagen kann.
Sie ist jedenfalls schon sehr munter nur fehlt noch komplett die Kraft, das trainieren wir aber, wird auch schon besser aber noch weit entfernt davon, dass sie selbstständig etwas machen kann. Sie kann den Arm jetzt wieder in Zeitlupe ein paar cm bewegen aber nicht anheben oder so.
Der Darm funktioniert wieder gut. Das mit dem MRSA Keim ist noch kritisch, habe gestern mit der Ärztin darüber gesprochen. Der Keim ist aus ihrem Darm und entweder durch die Operation und das geschnipsel am Darm, oder durch das Erbrechen über die Lunge freigesetzt worden. Leider sehr Hartnäckig das Teil, bereitet akut keine Probleme, ist aber trotzdem nicht schön, wenn das Immunsystem noch gebraucht wird. Also weiter bekämpfen und im Auge behalten aber könnte auch sein, dass der Keim nich vollständig entfernt werden kann. Sorge macht auch die Zeitverzögerung bis zum Einsetzen der Chemo, ist ja in der momentanen Verfassung gar nicht dran zu denken.
Carmen beschäftigt natürlich, dass die fiesen Krebszellen jetzt wieder ungehindert ihr Unwesen treiben.
Ich bin ganz erstaunt wie Sie das alles im Moment verarbeitet, ich wäre schon reif für die Nervenheilanstalt, wenn mir das alles so passiert wäre.
So jetzt muss ich aber los zur Arbeit, bis morgen dann zusammen

Gute Besserung und einen schönen Tag wünsche ich allen

LG
Frank

[Leah11]

Guten Morgen Frank,

wie geht es Carmen? Ich hoffe, dass inzwischen vieles schon besser bzw. gut geworden ist.
Ich wünsche ihr alles Gute und das sie schnellstmöglich wieder nach Hause kommt, und mit der Chemo anfangen kann. Dir wünsche ich weiterhin viel Kraft.

Liebe Grüße

Leah

[frankdortmund]

Hallo Leah und all die anderen lieben Mitleser und Mitleserinnen, es geht in kleinen Schritten voran, gestern haben wir mit dem Sprachaufsatz hantiert, das hatte ich mir leichter vorgestellt, bringt aber doch Schwierigkeiten mit sich. Damit der Luftröhrenschnitt funktioniert wird ein kleiner Ballon oberhalb des Einschnitts in der Luftröhre aufgepumpt damit die Luft nicht immer durch Mund und Nase entweicht. Im Lauf der Zeit sammelt sich dort Sekret. Wird dann der Sprachaufsatz montiert, muss der Ballon zusammengezogen werden, damit die Luft wieder über die Stimmbänder streichen kann. Aber erstmal läuft der ganze Schleim nach unten, was Hustenanfälle und auch starke Atemnot verursacht. Die Stimmbänder sind ebenfalls verschleimt und es dauert so ungefähr 30 Minuten bis das sprechen dann leise funktioniert und dann immer besser wird. Aber irgendwie wurde durch das alles die Sekretproduktion so stark angeregt, das Carmen auch nach Beendigung der Sprachaufsatzzeit sicher noch 10 mal Schleim abgesaugt werden musste. Sehr unangenehm wenn man wirklich Erstickungsanfälle hat aber das Pflegepersonal sich immer Zeit lässt bis die mal zum absaugen kommen. Die müssen sich ja auch im Isolierzimmer jedesmal komplett vermummen, deshalb allein kommen die schon so ungern. Carmen verzichtet da dann lieber noch ein paar Tage auf das Sprechen, denn es dauert nicht mehr lange bis die Lungenmaschine ausgedient hat. Gestern hat Carmen schon 18 Stunden am Stück geatmet ohne Maschine. Die Arme kann sie auch wieder heben, die Beine bekommen auch Kraft aber noch nicht genug um zu stehen. Aber es wird jeden Tag mehr, nächste Woche ist sie mit Sicherheit runter von der Intensivstation. Der Arzt, der für die Krebsbehandlung zuständig ist, war gestern auch unten auf der Intensivstation und hat mit Carmen geredet.
Im Moment sind wir noch voll im Zeitplan, denn mit Komplikationen bei solchen großen Operationen rechnen die immer. Auch wenn wir am Ende vielleicht 3 Wochen hinten an sind ist das nicht soooo schlimm sagt er. Aber das sehen Betroffene natürlich etwas anders. Wir können im Moment hält nicht viel machen außer trainieren und essen. Seit zwei Tagen darf Carmen ja auch wieder normal Essen und trinken. Seit dem war sie auch nicht mehr auf der Bettpfanne, das erinnert mich sehr an das letzte mal. Allerdings ist der Bauch aber auch noch nicht dick, deshalb bin ich noch nicht in Panik, werde das aber beobachten, habe gestern abgehört, es rumort ordentlich deshalb bin ich zuversichtlich.
Das war es erstmal an Neuigkeiten, bei dem Wetter würde ich ihr ja noch etwas die klimatisierte Intensivstation gönnen, das wird aber wohl nix. Als Ausgleich hat sie dann wenigstens einen Fernseher. Jetzt fahre ich mal wieder los und schaue wie es ihr heute geht, sie ist trotz allem noch so geduldig und gar nicht quengelig, echt bewundernswert. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag

Liebe Grüsse
Frank

[ulrikes]

Hallo Frank,
das sind echt tolle Neuigkeiten von Euch . Ich finde Euch BEIDE sehr bewundernswert, wie ihr das alles gemeinsam durchsteht. Großes LOB an Dich und Carmen.
Wegen dem verzögertem Chemo-Beginn macht euch nicht zu sehr Sorgen. Bis 6 Wochen nach OP ist eh vorgesehen und bei mir waren es nach der Rezidiv-OP sogar 2,5 Monate bevor sie anfangen konnten und mein TM ist momentan im sauberen Bereich.
Alles Liebe und Gute weiterhin für Euch
Ulrike

[Leah11]

Lieber Frank,

das sind ja gute Neuigkeiten. Für Carmen ist jetzt noch alles sehr schwer, die Zeit vergeht bestimmt zu langsam für sie. Aber sie ist auf dem Weg der Besserung, und das ist das Wichtigste.

Ich hatte mein Chemo ca. 4 Wochen nach der großen OP angefangen, da der OP-Schnitt nicht schnell genug geheilt ist.

Bis dahin wünsche ich Euch alles Gute.

LG, Leah

[berliner-engelchen]

Guten Abend Frank,

das hört sich super an. Diese kleinen Schritte voran, das ist entscheidend.
Ich freue mich sehr für Euch, Ihr macht das ganz und gar super toll!!

Weiter so!!

Ich selbst habe wg. schlechtem Allgemeinzustand auch erst 2 Monate nach OP mit Chemo angefangen. Es ist sicher besser, zu warten bis der Gesundheitszustand stabil ist, alles andere würde nur zu Verzögerungen während der Chemo führen, das wäre auch nur sub-optimal.
Ich persönlich finde die Fortschritte von Carmen eh schon immens. so lange von der Beatmungsmaschine getrennt - wow. Und das als starke Raucherin mmit sicherlich vorgeschädigter Lunge, das ist echt gut. Aus meiner klinikerfahrung dauert es viel länger, bis Raucher das erreichen. Die feinen Verästelungen der Bronchialstruktur sind halt einfach nicht mehr sooooo funktionsfähig. Carmen macht das super. Die Sekretproduktion bzw. der Nicht-Abstransport desselbigen hängt damit zusammen. nur Geduld.


Weiterhin einen Aufwärts-WEg wünscht Euch
Birgit

[Rima60]

Hallo Frank,
das hört sich alles sehr gut an! Ich freue mich für euch!
LG
Rima

[mucki53]

Hallo Frank,
das sind ja gute Fortschritte, die Carmen macht. Klein aber stetig !
Werdet nicht ungeduldig wegen der Chemo, im Moment würde sie das garnicht verkraften oder es würde sie sehr zurückwerfen.
Und mit dem Keim in die Onko-Ambulanz ? Das musst Du dann auch mal ansprechen !!!
Weiter alles Gute für Euch beide