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  #1  
Alt 08.06.2004, 17:23
CAro*
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Standard Umgang mit dem Tod....

Nein ich will nicht sterben, aber ich muß mich langsam aber sicher damit auseinandersetzen, dasich es halt doch nicht schaffe. Zuerst ging es mir gut, ich habe das erneute Rezidiv direkt nach allogener KMT ignoriert, aber mitlerweile drehe ich am Rad. Gerade NAchts denke ich üner meine eigene Beerdigung nach. Und wie bereite ich meine 3 jährige Tochter darauf vor?

CAro*
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  #2  
Alt 08.06.2004, 21:05
Benutzerbild von Barbara_vP
Barbara_vP Barbara_vP ist offline
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Standard Umgang mit dem Tod....

Liebe Caro,
lass dich zuerst fest in den Arm nehmen und drücken.
Ich verstehe dich, dass du dich nun auch mit dem sterben auseinandersetzt... besonders nachts kann ich deine Gedanken nach empfinden. Die Nacht ist dunkel und lang und alle Welt schläft.... nur du nicht und du bist dann mit deinen Gedanken alleine deshalb nachts deine Gedanken...( aber in Gedanken sind deine Familie und hier der KK auch bei dir)
Du bist so eine starke Frau aber du darfst auch schwach sein und Ängste haben: lass sie zu und sprich darüber.. hast du noch psychologische Hilfe ?
Zu deiner Frage, wie du deine kleine Tochter vorbereitest kann ich dir leider nicht helfen, da ich damit kaum Erfahrung habe.
Ich wünsche dir alle Kraft dieser Welt; aber denk dran auch eine starke Frau darf Schwächen und Ängste zeigen.
Ich wünsche dir, alles Liebe und alles Glück dieser WElt.
Schön, ist es doch dass du nach hause darfst in die Arme deiner lieben Familie.
Ich bin ab morgen in Reha und werde nicht mehr viel online sein deshalb ein montaspaket mit Knuddlern Sonnenschein und Kraft.

Liebe Grüße
Barbara
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  #3  
Alt 08.06.2004, 23:58
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Standard Umgang mit dem Tod....

Hallo Caro ! ich bin nicht mehr so häufig hier im Forum weil ich dann wieder so nachgrüble. Ich kann dich sher gut verstehen, ich denke auch manchmal nach was wäre wenn ?? Natürlich hoffe ich immer noch auf das "Wundermittel" gegen meine Krankheit (Multiples Myelom) Was hast du denn genau ? Ich bin letzes Jahr 2x autolog transplantiert. Ich würde auf keinen Fall wollen, daß meine Kinder (2+8) mich in einer schlimmen Verfassung sehen. Das finde ich das allerschlimmste an der ganzen Sache. Im moment gehts mir sehr gut und wir wollen noch ein Haus kaufen. Aber im Nacken hab ich immer diese tickende Zeitbombe sitzen. Also kopf hoch und alles Gute LG Gabi
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  #4  
Alt 10.06.2004, 19:04
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Hallo Caro,ich bin inoperable Hirntumor-Frau und habe eine 8 Jahre alte Tochter.Vor fast genau 10 J.wurde ich stereotaktisch bestrahlt,damals sagte man mir die Form hält den Tumor 10 J.und...im Schach,da die Zeit nun bald um ist und ich nicht weiß,was...heißst,kann ich deine Ängste so gut verstehen und ich denke,hier sind (für mich jedenfalls)die einzigen Menschen,die wirklich nachvollziehen könne,was man durchmacht.Meine Tochter nehme ich so weit es geht,zu den Arztterminen mit,d.h. Kernspin und Unikl. und Neurologe.Mein beh.Prof. findet das sehr gut,da ,wenn ich mal wieder eingewiesen werden muß,sie die Umgebung und einige Menschen dort kennt und so nicht das große Schrecgespenst sieht.Die Kinderärztin gibt mir ,seit Vanessa in der Schule ist ,auch ein Attest für den einen Tag,sie findet es auch wichtig,das sie mit einbezogen wird.Angefangen habe ich es,seit sie in den Kindergarten ging.Ich weiß nicht,ob es für dich möglich ist,ich wollte dir nur meinen Umgang mitteilen.Zudem wächst meine Tochter aber auch ziemlich auf behinerte Menschen zugehend auf,ich bin Heilpädagogin und habe Integrative Kindergartengruppen eingerichtet und mein vor einem halben Jahr verst.Schwiegerv.war durch einen Schlaganfall schwerstmehrfachb.
Bezieh dein Kind altersgerecht ein,sei so offen,wie es dir möglich ist,Kinder haben superfeine Antennen und können Mama besser verstehen,wenn sie einwenig bescheid wissen.Vielleicht können wir uns hier weiter schreiben,wäre schön.Für heute schicke ich dir und allen anderen einpaar Sonnenstrahle,die wärmen,Susanne
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  #5  
Alt 10.06.2004, 22:15
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Hallo Susanne,

habe Deine Zeilen an Caro gelesen und habe jetzt eine etwas persönliche Frage an Dich - vielleicht magst Du sie mir ja beantworten.
Ich habe (wie Caro) die Diagnose NHL, die Therapie hat super angeschlagen und mir geht es gut, fühle mich gesund und hoffe auch, dass dies so bleibt. Wir haben bereits zwei gesunde Kinder, haben uns aber immer 3 Kinder gewünscht. In dieser Situation sagt mein Verstand:"NEIN, was passiert, wenn Du einen Rückfall bekommst und diesen vielleicht nicht überlebst, willst Du Deine Kinder so früh alleine lassen, vielleicht ist Kind Nr. 3 dann gerade mal ein paar Monate alt, oder noch schlimmer, das Rezidiv tritt während der Schwangerschaft auf..." und "mußt Du das Schicksal herausfordern, Du hast doch zwei gesunde Kinder, wer weiß, ob Du nach Chemo überhaupt noch ein gesundes Kind bekommen kannst...." aber mein Herz sagt immer "JA". Es geht mir jetzt keinesfalls um die nahe Zukunft, ich kann auch noch ein paar Jahre warten mit einer erneuten Schwangerschaft( und ich denke ich brauche auch noch ein bißchen Zeit, mich wieder sicherer zu fühlen), trotzdem spuken mir diese Gedanken immer im Kopf herum.
Wenn ich jetzt lese, dass Deine Bestrahlung 10 Jahre her ist und Deine Vanessa 8 Jahre alt ist, habt Ihr Euch ja relativ schnell für ein Kind entschieden, hattest Du diese Gedanken nie??

Viele liebe Grüße von

Melanie
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  #6  
Alt 11.06.2004, 09:44
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Standard Umgang mit dem Tod....

Liebe CAro,
ich weiß nicht, wie du deine Tochter darauf vorbereiten sollst. Aber dies sind Gedanken, die mir seit meinem ersten MH vor 10 Jahren auch durch den Kopf gehen. Mittlerweile habe nach 10 Jahren ein Rezidiv und meine Tochter ist 10 Jahre (MH war damals während der Schwangerschaft).
Aber ich glaube nicht, dass wir es sind, die die anderen darauf vorbereiten müssen. Vielleicht kannst du deiner Tochter mit 3 ein Lied beibringen, das dann euer Lied ist.
Es gibt auch ein schönes Buch mit Märchen von Georg Dreissig: Es heißt: Der Mann, der die Engel weinen hörte. Dieses Buch liebe ich. Es bringt die beiden Welten näher zusammen.
Sich mit dem Tod zu beschäftigen, heißt auch nicht dass man aufgibt, sondern dass man sich des schmalen Grades bewußt ist, auf dem man wandert (jeder Mensch).
Ich denke an dich.
Elisabeth
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  #7  
Alt 12.06.2004, 17:53
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Hallo Melanie,die Gedanken kamen nicht,da ich vor der Tumor-Diagnose lange Jahre nicht schwanger wurde und durch einige Tests hieß es,ein Kind sei sogut wie unmöglich.Knapp ein Jahr nach der Behandlung dachte ich erst an eine Metastase und nicht an ein Baby(hört sich bestimmt blöd an,aber nach dem vorher haben wir damit null gerechnet),ich hatte nur zuvor gefragt,ob mein Tumor vererbbar sei,denn den Gedanken an ein Kind gibt man nie auf.Ich mußte nur sofort bei Bekanntwerden der Schw.einen Kaiserschnitt akzeptieren,aber nach den Wahnsinnsgefühlen,war das wirklich egal.Mir ging es ein Jahr danach etwas übler,da die Muskeln und Nerven im linken Arm durch den Tumor und das Tragen sehr nachließen,meine Ärzte meinten,kein weiteres Kind mehr.Etwas tolles ist in der Schwangerschaft auch zudem noch geschehen,der Tumor ist 3mm geschrumpft und genau da,wo das Atemzentrum liegt.Wir bekamen und bekommen also kein Kind mehr.Die Angst ist heute zu groß und meine Prognose zu ungewiß,nur jeder sollte da in seiner eigenen Situation und Geschichte entscheiden.Melde dich doch mal wieder,Susanne
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  #8  
Alt 25.06.2004, 15:20
Misti
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Liebe Cara,

Worte an Deine Tochter und an Dich:

Mama ist Deine Sonne, die Dich am Tag behütet,
Mama wird bald Dein Stern sein, der Deine Träume in der Nacht beschützen wird.
Mama und Du werden eine Blume in den Garten pflanzen; es wird unsere Blume sein und giesse sie immer schön, so werde ich immer bei dir sein.
Mama wird bald gehen, aber sie wird immer im Himmel als deinen Stern sein, einen Stern für dich ganz alleine: das haben nicht alle Kinder.
Ich liebe Dich, meine Kleine
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  #9  
Alt 09.07.2004, 11:48
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Hallo Caro,
es ist immer schwer, über den Tod nachzudenken. Für mich ist es aber auch nicht leicht, Dir zu vermitteln, daß der Tod eben nicht das Ende ist, sondern ein riesiger Anfang. Bei uns in der Familie ist es Brauch, daß wenn die Kinder sechzehn Jahre alt sind, sie beim Tod von Verwandten anwesend sein sollen, damit sie sich an den Tod "gewöhnen" (hat den Hintergrund, daß man lernen soll, Sterbende zu begleiten, denn nichts ist schlimmer, als wenn jemand im Sterben liegt, nicht mit ihm darüber reden zu können..) Ich habe schon viele Menschen und Verwandte sterben sehen und irgendwie ist der Moment des Todes ein Anfang. Warum das so ist, will ich nicht im Forum diskutieren, aber Du kannst mir gerne ein Email schreiben, wenn Du willst. Achja, wieso bist Du so sicher jetzt sterben zu müssen? Freue mich wenn Du Dich meldestchakmol@justforspamming.biz (Die Email ist deshalb komisch, damit keine Emailsucher mir Spam schicken können
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  #10  
Alt 03.08.2004, 16:23
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Meine liebe Caro !
Du weißt, daß meine Schwester unheilbar krank ist und was sie hat.
Sie lebt seit ca. 20 J. mit der Gewißheit, daß sie von nu auf jetzt sterben kann. Ihre schlimmste Zeit war vor fast genau 2 Jahren; sie war 3 Monate lang den Toten näher als den Lebendigen. Insbesondere diese Zeit - und sicherlich auch die vergangenen Jahre - haben sie mental unheimlich stark gemacht. Sie genießt die Sonne, wenn die Blumen blühen oder eine schön duftende Blume. Sie sagte mir gestern am Telefon, daß sie sich auf Olympia freut, da sie vor 4 Jahren nicht wußte, daß sie nochmals Olympia sehen DARF ! Sie hat durch ihre Krankheit gelernt, sich auch wieder über die kleinen Dinge des Lebens zu freuen. Sie hat keine Kinder und auch keinen Lebensgefährten; sie lebt für sich alleine. Zu ihrer engen Familie gehören nur Jarno, unsere schwerkranke Mom (im Pflegeheim) und ich !

Wie ich Dir schonmals schrieb,
ihre Liebe zum Leben, ihr unheimlicher Mut und ihr wahnsinniger Optimismus läßt sie nicht an sich, ihrer Krankheit und an Gott zweifeln. Das "WARUM ICH" gibt es für sie nicht. Sie hat irgendwie gelernt ihre scheiß Krankheit zu akzeptieren (ich noch nicht - mir fehlt diese Stärke).
Nachdem, kurz nach Jarno's Geburt, unser Papa starb und unsere Mom zu dem Zeitpunkt schon recht krank war, die Trauerfeierlichkeiten arrangiert. Dadurch bekam sie natürlich mit, was das für ein unheimlicher Kraftakt für die Angehörigen ist. Sie hat dann, als Therapie für sich, ihre eigene Beerdigung mit einem Bestattungsinstitut geplant. Für sie war und ist es hilfreich.
Wie Du Deine süße Maus darauf vorbereiten kannst, weiß ich nicht.
Ich wollte immer, daß Jarno weiß, daß er auch einen "Opa Wim" (meinen Papa) hat. Ich habe ihm erzählt, daß Opa Wim tot ist und jetzt als Engel im Himmel lebt. Das er tagsüber auf einer Wolke sitzt und auf ihn herunter schaut - nachts ist er der hellste Stern am Himmel und leuchtet für ihn, für Tante Andrea, Oma Hanni und mich. Sehen können wir ihn nicht - aber er sieht uns. Und wenn ich "sein Zeichen" für mich sehen möchte, dann fahre ich zum Friedhof zu seinem Grab. Das kann ich anfassen - da bin ich ihm ganz nah und wenn es leise ist, höre ich vielleicht auch seine Stimme ..... Er war mit mir zwischenzeitlich auf dem Friedhof und hat mit dem Grabstein "gesprochen".

Sollte meiner Schwester etwas passieren, möchte ich, daß er es soweit wie es für ihn zu dem Zeitpunkt möglich ist, auch versteht. Das sie dann auch ein Engel ist, im Himmel wohnt etc. ....
Aber es ist sicherlich noch etwas ganz anderes, wenn die eigene Mom gehen muß ....

Für Deine Maus zu leben - ist das nicht alles Leid und aller Schmerz wert ?? Sie liebt Dich genauso wie Du sie und sie braucht Dich noch sehr sehr lange. "Benutze" sie als Optimismus-Bringer, bringe sie zum Lachen, Schnupper an ihren Haaren und an ihrer Haut,
daß sich Dein Herz und Dein Geist an ihr erfreuen kann und das sich Deine Kräfte und Deine Psyche mobilisieren können.
Caro, ich kann nicht nachvollziehen was Du alles körperlich und seelisch durchmachst - ich kann "nur" als Angehöriger fühlen. Vertreibe irgenwie Deine düsteren Gedanken - sie reißen Dich zwangsläufig runter und dann wird's nur schlimmer.

Einen lieben Gruß von meiner Schwester und

Angie
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