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  #1411  
Alt 11.10.2005, 16:16
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo Andrea,danke für deine Zeilen in einem anderen Thread,ich danke dir wirklich dafür,denn,auch mir gibt dies Miteinander hier viel,vielleicht viel mehr,als ihr euch denken könnt,danke!Vielleicht musste ich "oft nach aussen"stark werden,um nicht verrückt zu werden.In gewisser Weise kann man uns damit vergleichen,wenn man es zu sehr an sich heran läßt,zum einzigen Inhalt werden läßt,ja,was dann?Sei fest umarmt Susanne
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  #1412  
Alt 11.10.2005, 16:34
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo Andrea,hallo Irene,heut Abend werd ich wohl nicht mehr zum schreiben kommen,V.schläft bei einer Freundin,ich fahre sie dorthin,wenn W.zu Hause ist,also,heut Abend alle mal in den Himmel schauen,wenn der Mond wieder hinter dem Nebel schwimmt,dann weiß ich Bescheid!!Die Kerze wird hell leuchten und euch bestimmt erreichen,zudem hat V. einen Riesenkürbis ausgehöhlt und mit Teelicht versehen,den mach ich dazu an,also,morgen soll mal keiner sagen,es hätte nichts geleuchtet,eure Susanne
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  #1413  
Alt 12.10.2005, 07:19
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Guten Morgen,na,hat der Stern geleuchtet?Es war nicht so neblig wie am Vorabend,den Mond sah ich deutlicher,ihr auch?!
wir hatten eine ruhige Stunde,nach Büroarbeit,W.ist ganz konsequent,was Süssigkeiten angeht,solange V.auf ist hält er sich zurück,aber gestern hat er es genossen,eine fernsehst.mit Schluch(Süsses)alles,was das Herz begehrt.Das Wetter ändert sich bald,habt ihr das Gefühl,das es auch etwas schönes mitsich bringt,wenn die Herbstlaunen einsetzen?ZB.Kerzenschein(natürlcich Schwimmkerzen Irene!)heissen Kakao mit Sahne,durchs Laub spazieren gehen?Bitte,sucht euch ein,zwei dinge,die trotz der dunkelheit euer Leben erfüllen mit Wärme und sei es nur für Augenblicke,es zieht sich dann in den Alltag hinein,glaubt es mir.
Heute hat W.Papa Geburtstag,75J.würde er,wird er,ich weiß nicht wie man es schreibt.Wir fahren am Nachmittag hin,V.steckt nachher,wenn sie wieder hier ist,ein Herz aus Rosen.W.will heut Abend das Trampolin abbauen,heute klar,oder?Ich weiß nicht ob er zum Friedhof fährt und werde auch nicht danach fragen,er hat ihn im Herzen und soll seinen eigenen Weg heute gehen.
Um acht Uhr fahr ich Frühstück einkaufen und dann zu V.und ihrer Freundin,wir frühst.dort zusammen und holen dann die Blumen,sie freut sich darauf und wird bestimmt wieder ein Geburtstagslied singen,auch das ist okay,jedem sein Weg,stimmts?!Eure Susannne
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  #1414  
Alt 12.10.2005, 23:00
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo Ihr Lieben,

kurz vor dem Schlafengehen:

Hier scheint ein wunderschöner Mond durch mein Fenster mit lieben Grüßen von Susanne und die Sonne hat heute auch in unseren Herzen gescheint, zumindest bei Saskia und mir.

Grund: Sie hat sich als Animateurin bei 1,2 Fly beworben, um nach dem Abi vor ihrem Studium noch eine "Auszeit" im Ausland zu haben. Und heute kam eine Einladung zu einem Vorstellugnsgespräch und einer Art Casting nach Hannover zu kommen. UND dieser Termin soll am DI, den 18. Oktober, dem "alten" Geburtstag von Claus stattfinden. Irgendwie wollen wir das als guten Termin und positives Zeichen werten. Tja, jedenfalls ist es keine Absage und wenn es klappen würde, erfüllt sich ein langer Traum von ihr und das fände ich sehr schön.

Ob ich dann allerdings wie ursprünglich geplant nach Griechenland komme, würde dann natürlich von ihrem Einsatzort abhängen. Denn, Susanne wird es verstehen, in dem Fall reise ich natürlich dorthin, wo sich meine Große aufhält.

Ich wünsche euch eine gute Nacht.

LG
Andrea, die heute mit positiven Gefühlen ins Bett geht. Gibt es was schöneres, als sich mit seinem Kind zu freuen?
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  #1415  
Alt 13.10.2005, 08:36
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Sani Sani ist offline
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Guten Morgen,ja das sind ja Neuigkeiten,super,ich freu mich für euch beide.Es ist ein supergutes Zeichen,das der Termin auf den geburtstag fällt,auch wenn es dann doch nicht klappen sollte,so hat sie "Übung"im Sprechen beim Vorstellungsgespräch und sie hatte ihren Papa dabei!
Dann wird das Loslassen für dich ja bald kommen,ist es die älteste Tochter,das älteste eurer Kinder,sei nicht bös,wenn ichs nicht im Kopf hab.
Flieg zu ihr hin,egal wo,Griechenland bleibt Griechenland,immer und überall wirst du es im Herzen finden.V.hat ja bei einer Freundin übernachtet,zuerst wollte ich es nicht,kenn es auch selbst nicht von früher,aber,sie haben sich beide so gefreut,waren hibbelig wie sonst was,ja,es ist schön sich mit anderen zu freuen,das gibt einem selbst auch Freude in sich.
Darum wünsch ich euch allen,Schreibern und Lesern für heute einen Moment dr Freude mit einem lieben Mitmenschen,oder lacht einem fremden Menschen mal ins Gesicht,es lohnt sich,Susanne
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  #1416  
Alt 13.10.2005, 20:47
doris stephan doris stephan ist offline
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Ein liebes Hallo an alle,

Liebe Andrea,

gern würde ich "zuhören", wenn du vom ersten Todestag deines geliebten Mannes "erzählst". Ich glaube ja auch daran, daß unsere geliebten Menschen garnich wirklich ganz von uns weg sind. Ich habe auch oft das Gefühl, daß Jürgen bei mir ist. Früher hatte ich manchmal irgenwie Angst oder wie man das auch nennen mag, aber jetzt, wo Jürgen nicht mehr lebt, kenne ich keine Angst vor dem alleinsein, so als würde mich Jürgen mir die Ruhe geben, ich weiß nicht wie ich das so in Worte fassen soll, ich hoffe du verstehst, was ich meine.
Gestern waren die Kinder wieder bei mir, da sind wir schön bummeln gegangen, das Wetter war ja noch mal so richtig schön. Die Woche habe ich auch arbeitsmäßig ganz gut hinter mich gebracht.
Liebe Andrea, das ist bestimmt kein Zufall, daß das Vorstellungsgespräch deiner Tochter am Geburtstag von deinem Claus ist.
Ich habe mir vorgenommen am Monatsende zu meiner Schwester, die 400km entfernt von mir wohnt, zu fahren. Ich hoffe das ich das schaffe allein dort hinzufahren.
Ich wünsche dir und allen anderen eien schönen Abend und eine ruhige
Nacht.

Ganz liebe Grüße

Doris
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  #1417  
Alt 14.10.2005, 08:41
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Nun ist morgen schon wieder eine Woche vorbei. Irgendwie kann ich momentan meine Gefühle nicht so recht sortieren. Es war beabsichtigt und dennoch ist es seltsam zu sagen, der erste Todestag meines Mannes war „schön“. So geht es uns jedoch auch, wenn wir uns an seine Beerdigung erinnern. Auch da ist es uns gelungen, uns in seinem Sinne zu verabschieden, mit fast keinen Kompromissen.

Auslöser für die Überlegung, w i e der erste Todestag aussehen sollte, war ein Gespräch mit unserem jüngsten Sohn. Er meinte eines Tages zu mir, dass wir im Oktober jetzt nur noch traurig sein können. Da ist Papas Geburtstag, den wir nicht mehr mit ihm feiern können und er ist gestorben. Klare Logik für einen 12-jährigen. Im Gespräch meinte ich zu ihm, dass das kein Grund ist, traurig zu sein (leicht gesagt) und dass wir es eigentlich auch anders sehen können. Im Oktober feiern wir ab jetzt 2x Papas Geburtstag. Einmal den hier auf der Erde, weil er ja für uns alle, die ihn lieb haben so wichtig ist, sonst hätten wir ihn ja nicht gekannt. Und dann werden wir Papas Geburtstag in „Nangiala“ feiern (Gebrüder Löwenherz kennt ihr vielleicht)weil es dort bestimmt sehr schön ist und Papa nicht mehr krank werden kann u.s.w Und so ist der Gedanke entstanden. Ich besprach die Sache mit meinen älteren Kindern und die fanden diese Idee auch gut. Für uns war es letztlich auch Gelegenheit, uns bei all jenen zu bedanken, die sich nicht von uns abgewendet haben, die uns durch diese schreckliche Zeit begleitet haben und uns nach wie vor zur Seite stehen.

So schrieben wir Geburtstagseinladungen und jeder verteilte sie an die Menschen, ohne die wir es noch schwerer gehabt hätten und haben

Ein wenig gemischte Gefühle hatte ich schon, wie es wohl aufgefasst wurde – hatte ich ja auch eine Einladung an unseren Hausarzt geschickt, muss aber sagen, die Reaktionen waren allesamt positiv, es war wohl jeder irgendwie überrascht, dass man einen Todestag auch „so sehen kann“ und es auch durchzieht, aber lächerlich fand es offensichtlich niemand.

Und so war ich abgelenkt, mit Vorbereitungen beschäftigt und irgendwie selbst leicht amüsiert bei dem Gedanken, was Claus nun wohl denkt, wenn er den ganzen Trubel beobachtet. Und das Schmunzeln kam während des ganzen Tages, denn ich hörte ihn, seine Kommentare, sah seinen amüsierten Blick. Er war so nah, so gegenwärtig.

Natürlich flossen auch Tränen, aber es waren nicht dies schrecklichen, die wir alle kennen, nicht diese, die alles in Frage stellen und Dich fast wahnsinnig werden lassen. Es waren eher solche der Rührung und ja sogar irgendwie auf seltsame Weise des Glücks. Vielleicht auch, weil ich an diesem Abend wirklich begriff, dass es unwichtig ist, wieviele "Freunde" wir aussortieren müssen, die die bleiben, auf die kommt es an und diese wenigen Menschen sind mir so nah und machen mich glücklich.

Der beste Freund von Claus musste alleine kommen, da seine Frau derzeit in Kur ist. Diese wunderbare Freundin ließ als erstes die Tränen fließen. Sie schickte eine Geburtstagskarte, so liebevoll geschrieben und die Worte passend gewählt, dass es mir wirklich die Kehle zuschnürte : „Ich wünsche Euch allen mit Claus ein schönes Fest und bin in Gedanken bei Euch.“ Sie versteht….

Eine der größten Freuden war, dass unser Hausarzt und seine Frau auch der Einladung gefolgt sind, dass sie sich mit uns erinnert haben und mir Gelegenheit gaben, mich zu bedanken u.a. dafür, dass unser Arzt zwar keine Chance hatte, das Leben meines Mannes zu retten, aber dafür gesorgt hat, dass er in Würde sterben konnte.

Auch die jüngeren – die Freundinnen meiner Tochter – überraschten mich und brachten tatsächlich „Geburtstagsgeschenke“ mit. Liebevoll ausgesucht im Wissen, dass Griechenland unser Land ist.

Tja, dass Claus anwesend war, hab ich euch ja schon dieser Tage geschrieben. Ich würde so gerne wissen, was sie jenseits der Regenbogenbrücke gemacht und gedacht haben. Aber ich glaube, Claus weiß, dass dies alles der verzweifelte Versuch ist, unser Leben mit ihm weiterzuleben. Ich hoffe, es ist ok für ihn.

Wir saßen zusammen bis in die frühen Morgenstunden, weinten und lachten. Und waren uns sehr nah aber vor allem war Claus uns allen sehr nah an seinem ersten Geburtstag in seinem neuen Leben.

Ich weiß, dass das alles vielleicht etwas seltsam klingt, vielleicht werde ich ja tatsächlich auch verrückt und merke es nicht richtig, aber es hat sich gut angefühlt, wir haben einen besonderen Tag daraus gemacht. Wie kann ich glauben, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, dass es unseren Lieben jetzt besser geht und dann an dem Tag, an dem sie ihr neues Leben begonnen haben nur weinen? Das war mein Gedanke – besonders auch, weil ich Maxi ja mit diesen Worten immer tröste.

LG und danke fürs Zuhören

Andrea, vielleicht vor Schmerz verrückt....
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  #1418  
Alt 14.10.2005, 13:20
gaertner gaertner ist offline
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

hallo andrea,
ich finde es sehr schön, was ihr da gemacht habt.Unser Hausarzt hat mal erzählt, das er mit seinem jüngsten eine radiosendung gehört hat , wo es um trauerrituale auf der ganzen welt ging. dabei schnitt europa mit am "schlechtesten" ab, da hier der tod kein öffentliches thema mehr ist. auf anderen kontinenten wird der tod gefeiert, weil es dem verstorbenen jetzt besser geht und das ist wichtiger , wie die trauer der hinterbliebenen. freude herrscht vor, darüber, das der verstorbene jetzt in einer besseren welt lebt.
ich glaube , wenn man sich dieser meinung annähert, kann man auch besser mit dem verlust umgehen.
in einem land, weiß aber nicht mehr wo, ist es sogar üblich, jedes jahr mit freunden den todestag zu feiern und gemeinsam an ihn zu denken.

lg gaertner
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Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wert

und ihr eigenes Glück.


daraus das Beste zu machen

ist der Schlüssel zur Zufriedenheit.
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  #1419  
Alt 14.10.2005, 15:29
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo Gaertner,

schön, dass du mir hier antwortest. Es freut mich, dass du meine Gedanken teilen kannst.

Natürlich ist mir auch bewusst, dass es auf einer Art auch wieder ein wenig "Verdrängen" ist. Nur nicht alleine sein an diesem Tag, nur keine Zeit haben über alles zu grübeln, nur nicht mehr in dieses schreckliche Loch fallen. Nur nicht weinen müssen, wenn du an ihn denkst. Das ist mir sehr wichtig und ich wünsche mir sehr, dass die Momente, in denen ich mit einem Lächeln an meinen Mann denken kann, wieder häufiger werden. Schließlich habe ich ihn ja auch (fast) immer lächelnd angesehen, als er noch bei uns gelebt hat...

""jedes jahr mit freunden den todestag zu feiern und gemeinsam an ihn zu denken.""

ja, ich denke darauf wird es bei mir auch hinauslaufen....

LG
Andrea
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  #1420  
Alt 14.10.2005, 19:40
doris stephan doris stephan ist offline
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Liebe Andrea,

ich finde auch schön, wie ihr den ersten Todestag von deinem Mann begangen habt, so feierlich und würdevoll, ich finde den Gedanken schön, den Todestag als "neuen" Geburtstag in dem anderen Leben ohne Schmerzen zu sehen. Ich habe sehr viel darüber nachgedacht.
Bei meinem Jürgen sind es heute genau sieben Wochen. Diese sieben Wochen kamen mir so unendlich lang vor, so lang und schmerzhaft...

liebe Grüße

Doris
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  #1421  
Alt 14.10.2005, 21:35
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Sani Sani ist offline
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Hallo zusammen,Andrea,icgh kann mich Doris nur anschliessen,du ,ihr habt an diesem Tag Himmel und Erde vereint,schön,das du uns hast so lebhaft teinehmen lassen.
Doris,überleg mal,wie schnell sieben Wochen früher vergingen,was sind schon sieben Wochen nach so einem schlimmen Verlust,ein Windzug,aber keine Zeit,fühl dich mal so richtig feste umarmt und gedrückt.Bei meiner schwiema fingen nach c.12Wochen die Trauerzeichen so an,das sie nicht mehr essen wollte,an nichts Lust hatte,zudem war Winter und sie kann aus ihrem Zuhause kaum weg,es ist wirklci eine klitzkurze Zeit und doch so unendlich lang ohne...
Schlaft ruhig und mindestens drei St.am Stück heut Nacht und denkt an den hell blinkenden Stern,Susanne
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  #1422  
Alt 15.10.2005, 06:29
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AndreaS AndreaS ist offline
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Liebe Doris,

die letzten 7 Wochen waren wohl bisher die schlimmsten in deinem Leben. Ich würde dir gerne sagen, dass es bald aufhört weh zu tun, aber das stimmt nicht. Streckenweise, ja, da hilft die Zeit und man "gewöhnt" sich an das Gefühl um die Herzgegend. Aber es wird immer wieder Momente geben, in denen der Schmerz Überhand gewinnt. Ich sitze hier, weil es mich gerade auch wieder erwischt hat. Ein Teil meiner Kinder fliegt heute nach Griechenland. Ich habe sie soeben an den Bahnhof gebracht und als der Zug wegfuhr war es wieder da, das Gefühl, als würde man dir das Herz rausreißen. Obwohl ich mich für sie freue, ich ertrage keinen Abschied mehr, hab ich eigentlich noch nie gemocht, aber nun ist es fast nicht auszuhalten.
7 Wochen, noch nicht einmal eine dünne Hautschicht über der Wunde....

traurige Grüße

Andrea, die eben zum Himmel geschaut hat. So viele funkelnde Sterne aber irgendwie hat keiner gelacht....
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  #1423  
Alt 16.10.2005, 15:24
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Hallo ihr Lieben Andrea und Sani,

nun ist fast wieder so ein schreckliches Wochenende geschafft.
Früher haben wir uns immer sehr auf die Wochenenden gefreut, endlich den ganzen Tag Zeit für uns beide, das haben wir immer richtig genossen.
Und jetzt...das fehlt mir so dieses entspannte zurücklehnen, dieses Gefühl
ohne irgendwelche Verpflichtungen...alles vorbei! Es gibt nichts mehr worauf ich mich wirklich freuen kann, das kann es doch nicht gewesen sein...???
Viele sagen zu mir du hast doch noch liebe Kinder, ist ja richtig aber sie ersetzen doch den Partner nicht, oder bin ich undankbar oder sehe ich das falsch? Natürlich ist es schön wenn sie zu mir kommen, aber ich weiß ja, daß sie auch leiden. Und essen kann ich auch nicht, der Hals ist wie zugeschnürt, ich esse nur etwas, wenn ich merke mir wird schlecht.
Ich habe nocht nichts von Jürgen seinen Sachen weggeräumt, alles steht noch so da, als würde er wiederkommem, die Schuhe´, Duschbad, Rasierzeug, Bademantel usw. ist das eigentlich normal?

Andrea sind deine Kinder in Urlaub gefahren?
Wenn meine Kinder bei mir waren und nach hause fahren tuts auch immer wieder weh. Aber sie kommen so ein mal die Woche immer so für ein paar Stunden.

Ich schaue jeden Abend zum Himmel, denke dann einer der Sterne ist vielleicht Jürgen...

Ich grüße euch ganz lieb

Doris
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  #1424  
Alt 16.10.2005, 18:02
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Hallo zusammen,ja,klar ein Stern ist Jürgen,denn,du bzw.jeder sieht nur den Stern,der für denjenigen bestimmt ist,glaube mir,es ist vielleicht nur ein klitzekleiner Trost,aber es wirkt,weil man sich mit den Sterne verbunden fühlt,weil sie leuchten in der Dunkelheit.Unserer Tochter hat es sehr geholfen,sie hat mit den sternen gesprochen,in Holland ein halbes J.nach dem Tod des Opas brachte sie sogar meinen Mann dazu mal genauer in den Himmel zu sehen,für ihn war und ist es heute auch ziemlich schwer,aber in den Himmel sehen,ja das hat was.Auch,wenn man nicht alles zwischen Himmel und Erde erklären kann.Abschied nehmen,ja,das habt ihr auch bei mir schon mitbekommen,ich kann es nicht,egal ob einen Tag oder mehr,es fällt zunehmend schwerer,manche sagen mir daa,das mache das Alter,die lass ich dann reden,verstehen eh nichts davon.Darf mich nur nicht so reinsteigern,W.ist heut mit der Firma zum Fussballspiel in Köln,da denk ich dann und wenn da eine Bombe hochgeht,ich weiß,verrückt,aber das Leben spielt soviel unvorhersehbares,da wird man wohl so.V.will neuerdings "an der Hauptstrasse"fahren,natürlich allein,ich hab dort zwei Kinder sterben gesehen nach Unfällen,trotzdem darf ich nicht klammern,der Verstand und das Gefühl sind aber zwei Dinge.
Ich wünsch euch euren ganz eigenen stern am Abendhimmel,er soll leuchten,bis ihr selbst wegschaut und schlafen geht,dann wird er im Himmel über euch wachen,eure Susanne
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  #1425  
Alt 16.10.2005, 18:07
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Hallo Doris,

ich weiß, was du meinst. Bei mir sind es auch vor allem die Wochenenden. Claus ist ja auch an einem Freitag gestorben. Ich habe Freitags frei und somit Zeit, muss nicht funktionieren und falle regelmäßig in dieses Loch.

Ich möchte dir vorschlagen, dich mal in den Thread "Und nun?" einzulesen. Dort "diskutieren" wir seit einigen Tagen u.a. auch darüber, dass es zwar toll ist, unsere Kinder zu haben, aber es nicht wirklich über den Schmerz hinweghelfen kann. Vielleicht magst du dort ja auch ein wenig mit uns quasseln.

Es ist ok, dass du Jürgens Sachen nicht wegräumst. Warum auch, wenn du den Platz nicht brauchst. Ich sehe keinen Grund. Ich schlafe in Claus Schlafanzügen, eigene benutze ich gar nicht mehr. Und mein Riesentiger auf dem Bett trägt sein Hemd, das noch nach ihm riecht. Es gibt viele Dinge, die ich nicht verändern möchte. Bei anderen ist es mir nicht schwer gefallen, Dinge, die ihm nicht wichtig waren oder die ich nicht mit ihm identifiziere.
Anderes wird so bleiben. Sein Motorrad z.B. Es steht noch immer bei uns unter der Terrasse, nimmt die besten Sitzplätze weg, aber ich werde es nicht von der Stelle bewegen. So hat er es hingestellt, so stand es für ihn richtig und so soll es bleiben....

LG und schau ruhig mal in den anderen Thread, ich denke, du wirst manches wiedererkennen

Andrea
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