Hallo erstmal....

[Susanne85]

Meine liebe Birgit,

danke, für dein Verständnis, für die Gespräche mit dir und für deine Unterstützung, obwohl es dir selbst nicht so gut geht... Ich finde es schön, dich kennengelernt zu haben, auch wenn der Grund ein sehr trauriger ist... Auch darüber haben wir letztens gesprochen...

Gestern hat die Freundin von Mama (Petra), die mich sehr unterstützt, auch sehr lange mit mir gesprochen. Wir haben über Mama und die Zeiten von früher geredet. Wir haben über Mamas Leben geredet, über meine Schwester, über meinen Papa und auch von vielen anderen Dingen.

Als ich dann mit meiner Schwester telefoniert habe, hat sie mir erzählt, dass sie Mama vom Elternabend berichtet hat. Mein Neffe lässt in der Schule sehr nach. Er hört nicht, macht nicht mit und die Hausaufgaben sind auch nicht schön. Ja, es ist schrecklich, wie mein geliebter Neffe leidet. Aber ich fand es nicht gut, dass sie es Mama erzählt hat. Sie denkt nun nämlich, es sei wegen ihr und ich habe ganz schön damit zutun gehabt, ihr das auszureden.

Mama bäumt sich total auf. Sie spricht immer, dass sie nächste Woche eine Chemo beginnt. Und was sie nächsten Sommer alles macht. Ich ertrage dieses Lügen nicht mehr. Ich schaffe das nicht. Immer zu sagen "Ja Mama, jetzt warten wir ab, was die Onkologin sagt.". Als sie gestern Abend dann ihr Essen bekommen hat, habe ich nicht mehr gekonnt. Sie würgt das so mühsam herunter, weil das Schlucken immer schwieriger wird. Jetzt bekommt sie ja eh nur Brei. Aber sie kann auch diesen kaum noch schlucken. Ich bin dann zum Arzt gegangen und habe ihn gebeten, dass er Mama bitte ehrlich sagen soll, dass keine Chemo mehr gemacht wird. Er sagte, sie würde dann erst mal in ein Loch fallen. Ich sagte dann, ich weiss. Ich werde auch da sein für sie. Aber sie hat ein Recht darauf, das zu wissen und soll nicht von jedem angelogen werden. Er sagte dann auch zu mir, ich soll doch mal einen Tag daheim bleiben und wen anderes schicken. Kein Wunder, dass ich das nicht mehr schaffen würde. Ich habe dann meine Schwester angerufen, ob sie am Samstag zu Mama fahren kann. Sie fährt aber über das Wochenende nach Österreich. Diese Tatsache an sich finde ich gar nicht so schlimm. Aber sie sagte dann, ich soll halt einfach nicht hinfahren, Mama verkraftet das schon, wenn mal keiner kommt...! Ich finde das so gemein. Sie liegt den ganzen Tag im Bett und wartet nur darauf, dass Besuch kommt und dann soll ich sie alleine lassen? Das kann ich nicht...

Abends hat mich Petra dann angerufen. Sie sagte, sie sei so sauer auf meine Schwester gewesen, dass sie sie angerufen habe und mir ihr reden wollte. Meine Schwester habe dann sofort zu schreien angefangen, dass ihr Leben und wie sie was mache, niemanden was angeht. Sie hat auch gesagt, sie wird Weihnachten bei den Eltern ihres Freundes verbringen und NICHT zu Mama gehen (falls sie dann noch lebt). Petra hat sie dann darauf aufmerksam gemacht, dass das das letzte Weihnachten mit Mama ist und sie Mama das Herz brechen würde, wenn sie nicht kommt. Sie blieb bei ihrer Entscheidung, nicht zu kommen. Ich kann das nicht verstehen. Wie kann sie nur so grausam sein? Und selbst, wenn Mama Weihnachten nicht mehr schafft, muss ich mich alleine um Papa kümmern. Sie lässt mich vollkommen allein damit. Ich würde auch lieber ein schönes Familienfest feiern. Aber ich kann ihn doch nicht allein lassen!! Wie kann man so egoistisch sein??? Sie sagte etwas in der Art, sie habe eine eigene Familie und müsse sich um diese kümmern. Ausserdem möchte sie den Kontakt nach Mamas Tod wohl sowieso abbrechen. Und dass Mama ihren Enkel an Weihnachten vielleicht sehen möchte, daran denkt sie auch nicht!! Sie lässt ihn ja eh nicht mehr zu Mama und telefonieren kann sie auch nicht mehr mit ihm. Ich verstehe sie nicht. Ich verstehe sie einfach nicht. Wie kann sie so grausam sein?? Sie sagte mir ja auch, sie habe am WE grundsätzlich keine Zeit für Mama. Achso!! Sie ist also nur Montag bis Freitag Tochter?? DAS IST KEIN JOB VERDAMMT NOCHMAL!!!

Petra rief mich nochmal an. Sie hat gleich im Anschluss Papa angerufen. So á la "Wenn schon, denn schon". Auf die Worte "Hast du deine Tochter (also mich) schon mal angesehen und siehst du, wie fertig sie eigentlich ist??" hatte er nur die Antwort "Was meinst du, wie fertig ich bin??". Auch dort gab es dann Streit und Geschrei.

Ich finde es so scheisse von denen, dass sie nur sich sehen. Klar besuchen sie Mama auch. Aber wer führt denn die Arztgespräche alleine?? ICH. Wen kostet es denn alles sehr viel Geld, weil ich der Mama immer Brei etc. kaufe und Wäsche wasche? ICH. Ich tus gern für Mama. Aber ich würde es auch nett finden, wenn mal jemand kommt uns sagt "Komm, wir machen das gemeinsam. Du musst das nicht alleine tun.". Papa hat mir letztens Geld dafür gegeben. Aber meine Schwester sieht nur sich. Jeder sieht nur sich. Sieht jemand, dass ich ununterbrochen zu ihr fahre? AUCH AM WE??? Dass ich manchmal 2 Mal fahre (was dann 100 km am Tag sind)??? Ich bin so wütend!!! Ich stehe am Anfang meines Lebens!! Ich bin kein Wunderkind. Und nur weil ich kein Kind habe, habe ich auch noch ein Leben, um das ich mich kümmern muss. Ich war auch das letzte Mal vor 1 Woche bei meiner Freundin. 1 Mal in der Woche nehme ich mir ein paar Stunden, an denen ich was mit Freunden mache. ICH HABE KEIN FREIES WOCHENENDE!!! Wer telefoniert denn mit Mamas Freundinnen und sagt ihnen, wie es Mama geht und was die Ärzte sagen?? ICH.

Familie bedeutet eigentlich was anderes....

Sorry, dass ich heute so wütend bin und mich hier auskotze, aber ich weiss nicht, wem ich das sonst erzählen kann...

Eure Susanne

[Tochter1980]

Hallo meine liebe Süße,

es tut mir so leid, was ich hier lesen muss.
Weiß gar nicht was ich zu so viel Ignoranz und Verantwortungslosigkeit sagen soll.

Das Dein Vater vielleicht nicht so kann wie er will ist noch einigermaßen nachzuvollziehen. Er ist auch sehr krank aber das Deine Schwester so tut als liege alles außerhalb Ihres Verantwortungsbereich ist schon Hammer. wei kann sie sich damit rechtfertigen, sie habe eine eigene Familie und daher keine Minute Zeit sich um ihre Mutter zu kümmern. Aber der Ausspruch:" Wenn die Mama nicht mehr ist, breche ich den Kontakt zu Euch sowieso ab." sagt alles.

Es ist traurig aber dann würde ich ihr sagen, sie kann es sofort haben. So zu reden und nachher wohlmöglich die tieftrauernde und aufopferne Tochter zu geben ist ein Widerspruch in sich. Wenn sie eh keinen Kontakt mehr will und keine Zeit hat, dann soll sie jetzt schon keine Familie mehr haben. Es klingt hart und ist es auch nicht nur die Mutter sondern auch die Schwester zu verlieren. Aber gegen freiwillige Entscheidungen eines Menschen kannst Du nichts machen und auf Sicht Deiner Schwester würde ich da auch nichts machen. Du hast es auch schon so schwer genug als auch noch Deiner Schwester hinterherrennen zu müssen und ihr Honig um den Mund zu schmieren. Lass sie machen, was sie für richtig hält und mach Du was für Dich richtig ist.

Am Ende wissen alle wer es wirklich richtig gemacht hat.

Hab Dich lieb und drück Dich
Susi

[mariakal]

Liebe Susanne,
ich habe bis jetyt nur mitgelesen.
Ich komme aus Griecheland und lebe auch in Griech.
Ich kann glauben, daass man Dich mit sovielen Problemen aleine laesst.
Es tut mr so unentlich leid fuer Dich.
Lass den Kopf nicht haengen.
Ruhe Dich etwas aus und gehe etwas spaeter yu Deiner Mama am Samstag, damit Du etwas Kraft tanken kannst. Denn so ist es auch nicht gur fuer Dich.
Lass die anderen machen wie sie es gerne moechten und wie schon vorhin jemand erwaehnte, brich jetyt schon mit deiner Schweser den Kontakt ab, sie ist es wirklich icht wert.
Entschuldige, dass ich so reden, aber ich bin jetyt auch sehr wuetend auf solche Menschen.
Mach Du nur was Du fuer richtig haelst, damit Du ein reines Gewissen hast und Nachts gut schlafen kanst.

Gut dass es auch die Freundin Deiner Mama gibt.....sie ist ei
Ich wuensche Dir von Herzen vil viel Kraft und

Viele liebe Gruesse aus Griechenland
Maria

[Birgit4]

Meine liebe Susanne,
Mache dich nicht kaputt für Menschen die dich nicht verstehen…deine tiefen Gefühle nicht den Hintergrund sehen und erfühlen können, wie du in deiner Seele fühlst.

Bleibe DU…..du siehst in deinem Umfeld wie DU nie sein willst,und auch nicht bist

Du bist ein wundervoller tief denkender Mensch. Deine Familie kann dich nicht erreichen…sie leben in einer anderen Ebene….
Finde wieder Kraft, und die Mitte zu dir…..damit du nicht daran kaputt gehst.
Du bist schon so fertig…..lasse deine Mama ein klein wenig los…..damit du wieder Atmen kannst.
Du verstehst was ich dir sagen will….meine liebe Susanne.
Ich nehme dich in meine Arme….halte dich, trockne deine Tränen…..meine Hand hält dich ganz fest.
Deine Birgit

Mit der Zeit lernst Du,
dass eine Hand halten nicht dasselbe ist
wie eine Seele fesseln
Und dass Liebe nicht Anlehnen bedeutet
und Begleitung nicht Sicherheit
Du lernst allmählich,
dass Küsse keine Verträge sind
und Geschenke keine Versprechen
Und Du beginnst,
Deine Niederlagen erhobenen Hauptes
und offenen Auges hinzunehmen
mit der Würde des Erwachsenen,
nicht maulend wie ein Kind
Und Du lernst,
all Deine Straßen auf dem Heute zu bauen,
weil das Morgen
ein zu unsicherer Boden ist
Mit der Zeit erkennst Du,
dass sogar Sonnenschein brennt,
wenn Du zu viel davon abbekommst

Also bestell Deinen Garten
und schmücke selbst
Dir die Seele mit Blumen,
statt darauf zu warten,
dass andere Dir Kränze flechten
Und bedenke,
dass Du wirklich standhalten kannst ...
und wirklich stark bist.
Und dass Du Deinen eigenen Wert hast.

Kelly Priest

[Koni]

Hallo liebe Susanne,

es tut weh zu lesen das Familie nichts bedeudet, deine Schwester ist egoistisch und entscheidet für ihren Sohn und deine Mutter mit-sehr herzlos finde ich, und sehr traurig dich jetzt noch mit solch einem Scheiß beschäftigen zu müssen.

Paß gut auf dich auf, gibt es bei euch im KH vielleicht grüne Schwester (ehrenamtliche Helfer ) die deine Mutter mal einen Tag besuchen und für sie da sein könnten?
Du brauchst mal einen Tag nur für dich (und deinen Freund?) ohne schlechtes Gewissen.
Mach mal was für dich, lass dich verwöhnen zum Krafttanken, Wellness mit allem drum und dran oder was auch imme DIR Kraft gibt, sonst bleibst du auf der Strecke.

Denk mal an Dich und gönn Dir mal Ruhe, vielleicht kann ja die Freundin deiner Mutter mal einen Tag alleine bei deiner Mutter sein?

Paß wirklich auf dich auf
, bleib weiter so lieb und toll bei deiner Mutter,

ganz liebe Grüße Konstanze

[Susanne85]

Hallo meine liebe Susi, meine liebe Birgit, meine liebe Maria und meine liebe Konstanze,

ich danke euch auch heute für eure lieben Worte. Meine Schwester braucht sich bei mir gar nicht melden. Heute waren mein Schatz und ich auf unseren Weihnachtsmarkt. Plötzlich sah ich in der Menge meine Schwester mit ihrem Freund. Ich habe mich solange weggedreht, bis mein Schatz sagte, sie ist weg. Aber sie hat ja so wenig Zeit gell?

Heute ist es noch viel schlimmer gewesen. Ich habe Papa gegen Mittag abgeholt. Er hat sich sofort über Petra beschwert. Und dann bin ich ausgerastet. Er meinte, er sei im Recht. Ich habe ihn angeschrien und auf das Lenkrad eingeschlagen. Ich habe geschrien "Verdammte Scheisse nochmal, was ist eigentlich los mit euch? Den ganzen verdammten Tag reisse ich mir den A*** auf und dann kommen so Idioten wie du und Tina (meine Schwester) und bereiten der Mama Sorgen und Kummer!!! Könnt ihr nicht einmal euer Hirn einschalten??!!". Dann hat er erst richtig losgewütet und habe gesagt, es gnade ihm Gott, wenn er es noch einmal wagt, der Mama Sorgen zu bereiten. Er soll es ja nicht wagen. Die ganze Autofahrt haben wir gestritten und geschrien. Ich hätte ihn auf dem Seitenstreifen beinahe rausgelassen. Im Krankenhaus hat er sich zusammengerissen. Einigermaßen. Ich habe Mama vorgelesen. Das war ihm zu blöd und er ist - was sonst - in das Krankenhaus-Café gegangen und hat getrunken. Als er wieder da war, habe ich Mama im Rollstuhl geschoben. Als ich sie hineingesetzt habe, ist sie schon wieder fast zusammengebrochen. Aber ich konnte sie festhalten. Meint ihr, er hat auch nur ein Wort rausgebracht?? Er sitzt das und bringt den Mund nicht auf! Tolle Hilfe! Dann kam Mamas Abendessen... Leider das falsche :-( Es war Toastbrot und Wurst, was Mama ja nicht schlucken kann. Die Krankenschwester hat es sofort mitgenommen und ist sogar persönlich in die Küche gegangen. Aber Papa ist völlig ausgerastet. Er ertrage diese Unfähigkeit in diesem Krankenhaus nicht und stampfe vor zu den Schwestern. Dann habe ich ihn zurückgepfiffen und habe gesagt, er soll das lassen. 1. ist es nicht der Fehler der SChwestern sondern der, der Küche und 2. ist das ja jetzt egal, weil Mama am Montag eh verlegt wird und er jetzt keinen Stress machen soll. Dann kam er ins Zimmer gestapft und brüllte mich an "ICH LASSE MIR VON NIEMANDEN WAS SAGEN!!!". Mich hats dann zerfetzt. Ich habe ihm gesagt, dass er jetzt endlich die Klappe halten soll, sonst vergesse ich mich. Er soll eine Rauchen gehen und sich beruhigen. Seine Antwort "ICH WERDE MICH NICHT BERUHIGEN!!! WILLST DU MIR ETWA DROHEN???! WAS GLAUBST DU, WER DU BIST??!!" Ich sagte dann: "Und wenn du nicht sofort die Klappe hältst, dann passiert ein großes Unglück!! Wir hatten vorher schon ein Gespräch und ich habe dich gewarnt!! Warum musst du dich bei Mama so aufführen?? Toll gemacht, herzlichen Glückwunsch!!" Er: "ICH KANN AUCH MIT DER TRAMBAHN FAHREN!!!" Ich: "DANN MACH DOCH!! DA IST DEINE JACKE!!". Er ging dann eine Rauchen. Ich saß bei Mama, die total wütend war. Immerhin wurde ihr heute auch noch gesagt, dass sie keine Chemo mehr bekommt, was sie eh schon runterzog. Und dann führt er sich sooo auf!!! Die Schwester kam dann mit einem Milchreis und Mama fauchte sie nur an "Jetzt bin ich schon 2 Wochen hier und ihr habt es euch immer noch nicht gemerkt, dass ich nichts schlucken kann!!!" Ich habe dann gesagt, dass die Schwester doch nichts dafür kann und sogar extra in den Keller gegangen ist. Mama keifte dann "Und ich kann nichts dafür, dass ich nicht essen kann!!" Die Schwester und ich haben uns nur verzweifelt angeschaut und versucht, den Reis noch mehr zu zerdrücken. Dann kam Papa wieder. Ich habe ihm auffordernd den Stuhl zurechtgerückt, damit er sich mal diese grausame Qual von Mama, wenn sie ist, ansehen kann. Er hat das noch nie gesehen und nun wollte ich, dass er es sieht, was ich täglich sehe! Ich bin dann in den Raucherraum und habe einfach nur geheult und eine Zigarette geraucht. Ich war so wütend. Ich hätte ihm am liebsten mitten ins Gesicht geschlagen.

Ich habe so eine Wut auf meine Familie. Einerseits überlege ich nun, ihn nicht mitzunehmen am Sonntag aber andererseits weiss ich auch, dass Mama ihn sehen will und nicht möchte, dass wir streiten. Bzw. soll sie es nicht so genau wissen. Und ich sollte vielleicht nicht an mich denken.

Ich weiss auch nicht... Morgen fahre ich (voraussichtlich) nicht rein. 2 Freundinnen wollen reinfahren. Aber eine weiss noch nicht sicher, ob sie es kann. Und meine feine SChwester ist ja auf einem Wochenendurlaub und Papa hat ja wegen seiner Sauferei den Führerschein schon ewig nicht mehr...

Also entweder bin ich abnormal oder die sind es. Liegt es wirklich an meiner kompletten Familie oder doch an mir?

Wenn es nach mir gehen würde, bräuchte meine Schwester gar nicht mehr zu Mama kommen. Aber es würde Mama das Herz brechen, also sage ich nichts. Ich glaube aber, Mama riecht den Braten schon. Sie ist ja nicht doof.

Oh weia, ist das lang geworden :-)

Ich hab euch alle in mein Herz geschlossen!!

Eure Susanne

[Ronnya]

Hallo ,liebe Susanne....
Na ,das ist ja starker Toobak.....

Mir fehlen, wie so oft, wieder einmal die Worte....
Nein,Susanne du machst keine Fehler,du machst ALLES richtig, bist für deine Mama da,stehst ihr bei,und genau das ist es, was zählt....
Ich will hier nicht über deine Familie urteilen,das steht mir nicht zu....
(Obwohl ich schon mächtig den Kopf geschüttelt habe....)

Es ist nur so ,das ich mir Sorgen um dich mache....
Ich hoffe du stehst das durch...
Schaff dir Oasen im Alltag,so das du mal für einen Moment durchatmen kannst.
Wenn deine Schwester eure Mama besuchen möchte ,so soll sie das tun,wenn sie keine Zeit zu haben scheint,soll sie es lassen.Lass das im Moment nicht so nah an dich ran.Bau eine Mauer um dich herum,und sieh zu,das der Ärger ein bißchen an dir abprallen kann.Ich denke mir ,das das schwer ist.Aber ich denke da auch an eine Art Selbstschutz....

Was deinen Papa betrifft,so sieht die Lage noch schwieriger aus.
Dein Papa ist selber krank und bestimmt auch völlig überfordert(er zeigt es dann so,wie du es beschrieben hast....)
Ich glaube auch nicht,das ein klärendes Gespräch stattfinden kann .Ihr habt euch ja echt heftig gestritten...
Susanne, das ist jetzt ja auch nicht so prickelt für deine Nerven....
Ach Mann ich weiß einfach keinen Rat,dabei würde ich dir sooo gerne helfen.
Im Krankenhaus gibt es doch Seelsorger,vielleicht kannst du ja mit denen mal sprechen.

Du sagst selbst,das deine Mama den Braten schon riecht,sie spürt die Spannungen.Wenn ich von meinem persönlichen Gefühl ausgehen würde,würde ich den Ball flachhalten,auf die Zähne beißen,und gute Miene zum bösem Spiel machen...
Aber ob das der richtige Weg ist,weiß ich nicht.
Ich sitze hier und bin hilflos,ich habe Angst das falsche zu schreiben....und möchte dir doch so gerne helfen...
Vielleicht fällt den anderen etwas besseres ein

Susanne du bist das tapferste Mädchen,das ich seit langem kennengelernt habe....
Du kümmerst dich soo liebevoll um deine Mama...
Sie wird sehr stolz auf dich sein.....zu Recht....
Ich glaube,das wichtigste ist es ,das Beste für deine Mama erreichen zu können.
Vergiss dich selber aber auch nicht ,denn auch du bist wichtig,
pass gut auf dich auf.....

Das war jetzt alles ein bißchen wirr,gell????
Konnte dir wohl auch nicht wirklich helfen
Aber ,dir vielleicht zeigen,wie wichtig du für mich und uns hier im Forum geworden bist.....

Ein riesengroßes Kraftpacket schick ich dir
Regina

[marcy]

Liebe Susanne,
ich war bisher stille Mitleserin in deinem Thread.
Als erstes muss ich dir sagen, dass ich es bewunderswert finde, wie du dich um deine Mama künmerst.
Und dann habe ich eine Bitte, auch wenn ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es sehr schwierig ist: Versuche nicht daran zu denken, was dein Papa oder deine Schwester tun bzw. nicht tun. Du weißt, du gibst dein Bestes, um deine Mama zu begleiten und du brauchst keine zusätzlichen Sorgen. Du bist sehr stark, kannst viel ertragen ,aber denke bitte ein kleines bisschen auch an dich. Hole dir den Freiraum den du brauchst, um für die schwere Zeit, die irgendwann kommt, weiter Kraft zu sammeln.
Ich denke an dich und an deine liebe Mama.
Liebe Grüße om Bodensee
marcy

[Koni]

Hallo Susanne,

ich find´s wichtig deine Gefühle rauszulassen. Du schreibst selbst deine Ma spürt die Spannungen und braucht jetzt viel Unterstützung.

Ich würde versuchen die beiden an einen Tisch zu kriegen "nach dem Motto solange wie wir gebraucht werden", eventuell sowas wie eine Kampfpause vereinbaren........

Von außen ist das so schwer, mittendrin noch viel mehr.

Ich habe mit meiner Familie bis vor kurzem keinen Kontakt gehabt und das wird auch bald wieder so sein, außer mit meinem Vater. Ich bin auch diejenige die anders tickt und ich hab keinen Nerv mehr mir sagen zu lassen wie ich sein soll damit ich passe.

Denk an DICH und dein Leben, so krass das ist: du hast noch ein Leben, neben deiner Mutter und auch danach. Das einzig Wichtige bist DU mit deiner Mutter. Du gibst ihr so viel Liebe, Wärme, Hoffnung, Geborgenheit, Kraft, eine Schulter zum Weinen, Du bist einfach für sie da, das ist das Größste was du als Tochter tun kannst.

Dafür brauchst du aber selber Kraft und Energie, die fällt leider nicht vom Himmel um den Akku mußt du dich kümmern, gönn dir echt freie Zeit ohne Sorgen und Ängste und Wut usw.usw.usw. Deine Mutter versteht es und das ist das Einzige was zählt.

Ein bißchen Power hab ich noch über-die schick ich dir, geh sorgsam mit dir um.

Sei umarmt und ich denke an dich und deine Mutter.

[Stefans]

Hallo Susanne,

ich weiss auch keinen Trost und keine Lösung :-( Dass du dich bewundernswert engagierst, weisst du. Und dass dir viele hier nur zu gerne helfen würden, auch. Aber das geht halt von Ferne kaum.

Mir geht's wie Regina, wenn ich deine postings lese: ich mache mir Sorgen darüber, wie du auf Dauer mit der Situation klarkommst. Dass du dich hier "auskotzt", ist gut und richtig! Irgendwo muss man mit seinen Gefühlen hin. Und jeder hier hat großes Verständnis dafür. Wem geht es denn nicht oft so? Aber trotzdem... zudem müßtest du IMHO schauen, dass du in diesem Stress auch ab un zu mal eine Auszeit bekommst. Und etwas Gutes, Schönes _für dich_ machst. So wichtig deine Mutter auch ist - Es ist noch wichtiger, dass du jetzt nicht zusammenbrichst. Ich wünsche dir, dass du da deine Belastungsgrenze erkennst und in der Lage bist, rechtzeitig "gegenzusteuern".

Denn wenn du als der wichtigste Mensch für deine Mutter plötzlich ausfällst... dann geht es allen schlecht dabei, und das kann nicht Sinn der Sache sein. Vielleicht findest du ja einen Weg, dich etwas zu entlasten. Indem du für dich Positives tust, etwas von deiner Last abgibst (z.B. an die Freundin deiner Mutter), und dich vielleicht etwas weniger um deine Mutter kümmerst, aber dafür halt mit längerem Atem. Niemand weiss, wie lange diese Extremsituation noch andauert. Und du lebst, so ist zumindest mein Eindruck, gerade "von der Substanz".

Was deinen Vater und deine Schwester betrifft, feheln mir auch die Worte. Sie sind halt so, wie sie sind. Nämlich so, dass sie mit der Situation überhaupt nicht umgehen können. Und wenn deine Schwester deine Mutter WEihnachten nicht besuchen und auch ihren Sohn nicht zu ihr lassen will... dann ist das einfach ihre Art, mit diesem Leid "umzugehen". Und das wirst du auch nicht ändern. Du kannst dich mit ihr, wie mit deinem Vater, endlos darüber streiten. Aber es wird überhaupt nichts bringen. Im Gegenteil, es kostet dich nur die Kraft, die du besser für deine Mutter einsetzen kannst.

Es ist schon traurig und schlimm genug, dass du in der Familie die einzige bist, die sich um deine Mutter wirklich kümmert und diese Last allein auf sich nimmt. Bite schau, dass dich nicht auch noch der "andere Teil der Familie" runterzieht. Ignoriere deine Schwester halt so gut wie möglich, und vermeide deinen Vater. Wenn er Tram fahren kann, OK: soll er doch deine Mutter selbst besuchen, wenn er möchte. Es ist sinnlos, wenn du ihn da bei der Hand nimmst, und dafür nur seine Wutausbrüche ertragen musst :-(

Regine hat das hart, aber gut formuliert: Bilde eine Mauer um dich rum. Eine Mauer, die so gut wie möglich alles abwehrt, was dir jetzt nur schaden kann. Pflege nur noch Kontakte mit Menschen, die dir beistehen und die dir gut tun. Und wenn es im realen Leben davon zu wenige gibt, dann gibt es hier im Netz welche!

Ich bin immer noch überzeugt davon, dass du das schaffst. Und wenn du es hinbekommst, dir destruktive Menschen und sinnlosen Streit so halbwegs vom Hals zu halten, dann wirst du es noch besser schaffen!

Was du gerade erlebst, ist für fast alle Menschen in Krisensituationen traurige Wahrheit: Es trennt sich bei Familie, Freunden usw. einfach die Spreu vom Weizen. Es gbit welche, auf die kann man sich verlassen, und die verstehen einen. Und es gibt andere, die kann (und muss) man dann einfach "ausblenden". Dass es bei dir der engste Familienkreis ist, der versagt, ist richtig schlimm. Aber halt nicht zu ändern. Und dafür gibt es oft andere, die einem beistehen, von denen man das vorher gar nicht erwartet hätte. Das sind die, an denen man sich festhalten muss, um nicht selbst zu zerbrechen.

Viele Grüße,
Stefan

[Birgit4]

Meine liebe Susanne,
ich wünsche dir mit deinem Schatz ein schönes Adventswochenende.

Danke für unsere Gespräche und dein Vertrauen ....ich halte dich .

Ein Hauch von Frieden und Liebe puste ich in dein Herz
Seit lieb umarmt von deiner Birgit

[Gittylein]

Hallo Susanne,

du, ihr macht alle eine schwere Zeit durch. Jeder geht anders damit um, verarbeitet es anders. Nicht jeder kann mit einer solchen Situation gut oder angepasst umgehen.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie es damals war, als meine Mutti nur noch wenig Zeit hatte, es ihr imemr mieser ging.
Wir waren alle irgendwie gereizt. Ich war ja, da im Haus wohnend, ständig dem Seelenstress ausgesetzt und wollte alles richtig machen, alles tun, was mir möglich war.
Meine Schwester, 50km entfernt wohnend und außerdem arbeitend, hatte nur die Wochenenden. Sie hat alles anders beurteilt, als ich.
Es gab oft Streit, Tränen meienrseits, weil ich mich unverstanden gefühlt habe. Sie konnte alles von scih wegschieben, da sie die Möglichkeiten dazu hatte. Ich nicht.

Mein Vater war der ganzen Sache gar nicht gewachsen. Er reagierte emotional oft unpassend, war oft verständnislos, gereizt bzw. ging einfach an den Fernseher mit Kopfhörern, um ja abschalten zu können.
Wir waren wütend auf ihn, haben das nie wirklich verstanden.
Meine Mutti wurde zunehmend ungerechter und sie hat sich immer mehr wegen Kleinigkeiten angelegt.
Ja wir empfanden sie oft als sehr ungerecht, weil wir ja alles für sie getan haben, ich ohnehin.

Man braucht, glaube ich, viel Kraft, um sich etwas nicht anzunehmen, sich nicht fertig zu machen, auch wenn das Umfeld unverständlich oder unmöglich reagiert. Man braucht die Kraft für sich und für das, was man vor sich hat.
Vielleicht gelingt es dir, das so zu sehen. Jeder Mensch ist ja anders.
Mir ist es sehr schwer gefallen, aber ich habe durch den Ärger über andere, nicht zuletzt meinen Vater und auch über Mama, wenn sie wieder einmal total ungerecht und sauer war, viel an Kraft verloren, viel zu viele Tränen zusätzlich darüber vergossen.


Ich wünsche dir viel Kraft für das Kommende und dafür, mit allem umgehen zu können!

[Tochter1980]

Ohh, Du tapfere Jeanne d´Arc,

Ich habe so lange nicht hhier gelesen, weil ich ganz mit der Jobsuche beschäftigt bin.
Das tut mir leid.

Aber ich kann mich den Anderen nur anschließen. Baue eine Mauer von Gleichgültigkeit um Dich herum. Ich spreche aus Erfahrung wie Du weißt. Auch ich habe mir diese Mauer aufgebaut und lasse nur das rein, was ich rein will. Stress mit Freunden, Arbeit oder Menne, ist mir egal. Wenn die meinen, sollen sie es so machen, mir ist es gleichgültig und ich habe gemerkt es geht gut. Mir geht es besser, wenn ich gleich von vornerherein alles abblocke was mir zusätzlich belasten würde.

Auch wenn Du eine große Kämpferin bist, vergiss nicht, auch Du bist nur ein Mensch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst um wieder zu Kräften zu kommen.

Dein Papa, Du weißt das er krank ist und gerade diese Krankheit ist unberechenbar. Niemand kann Dir heute sagen wie er sich morgen benehmen wird.

Deine Schwester. Ohne Worte, sorry. Aber so ein Verhalten kannst weder Du noch Deine Mutter vertragen.

Und doch musst Du aus Liebe zu Deiner Mutter gute Miene zum bösen Spiel machen. Wenn Deine Mutter selber merkt das etwas nicht stimmt ist es in Ordnung, aber schlucke Deinen Ärger runter oder besser gesagt lass ihn von Dir abprallen und widme Dich Dir und Deiner Ma.

Du kannst nicht ändern, was nicht geändert werden will.

Hab Dich lieb
Susi

[mariakal]

Hallo liebe Susanne,
es tut mir sehr leid, dass Du dies alles mit Diner Familie durchziehen musst...
als wenn Du nicht schon genug durchmachen musst mit Deiner Mama.
Lass alles an Dir vorbeigehen und pass auf Dich auf liebe Susanne, mach so weiter wie Du es fuer richtig haelst und lass die anderen ihren Weg gehen.
hier kannst Du Dir ja alles von der Seele reden und mach es auch weiterhin.
Ich wuerde Dir vom Herzen gerne helfen wenn ich es koennte, aber leider liegen sehr viele Km zwischen uns.
Vergiss Dich selber nicht und kopf hoch.
Du wirst spaeter ein reines Gewissen haben, weil Du das Richtige getan hast.

Ich denke an Dich und Deine schwere Zeit.

Lass Dich
Liebe Gruesse
Maria

[Cindy 69]

Liebe Susanne,

Wie geht es dir/euch ? Du hast schon ein paar Tage nicht geschrieben...
Ich hoffe, dass es deiner Mama nicht schlechter geht.

Schicke dir ein riesen Kraftpaket...

Liebe Grüsse
Cindy