Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

[Marita C.]

Hallo Annika,
ich wünsch dir auch eine gute Woche.

[annika33]

Hallo Euch allen,

irgendwie ist es mit einem Male Herbst geworden. Und sehr kalt, wie ich finde. Wenn ich so aus dem Fenster schaue, beginnt so langsam wieder die Zeit, in der ich froh bin, schön in der warmen Wohnung sitzen zu können .

Gestern war ich mit den Kindern bei meiner Mutter zum Essen. Ihr geht es nach wie vor sehr gut. Klagt ein wenig über Schmerzen in den Ellenbogen, meint aber, das käme von ihren mitternächtlichen Lese-Exzessen. Sie kann ja nur sehr schlecht schlafen nachts und liest dann viel. Klar, wenn man sich im Bett liegend auf die Ellenbogen stützt und bis morgens um 4 liest, soll es vorkommen, dass einem die Arme mal weh tun .

Ich mach mir irgendwie immer gleich Gedanken, wenn sie solche Dinge anspricht. Sie hat ja erst am 22 Oktober Kontrolltermin - bis dahin - sofern sie von sich aus keinen Handlungsbedarf sieht/erkennt, ist man halt einfach nur guter Hoffnung. Diese Schlafproblematik manifestiert sich von selbst. Dadurch, dass sie mitunter erst morgens um 4-5 Uhr einschlafen kann, legt sie sich dann am Tage nochmal hin. Klar, abends stellt sich die gewünschte Müdigkeit ja dann gar nicht mehr ein, weil der Rhythmus so verquer ist. Schlafmittel lehnt sie ab, weil sie meint, dass die Leber eh genug belastet ist (Chemo, Lebermetas, etc.). Da rede ich ihr auch eh nicht rein. Ich bin einfach froh, dass es ihr zur Zeit ansonsten sehr gut geht.

Dann habe ich eine Frage bezüglich Hormonspritzen. Meine Mutter hat vor über 20 Jahren eine Totaloperation gehabt und bekommt seit einigen Jahren beim Gyn. Hormonspritzen. Lt. Gyn. bestehen hinsichtlich der Krebserkrankung und der weiteren Gabe keinerlei Bedenken. Ich bin da ja immer sehr kritisch und würde mich freuen, wenn sich von Euch jemand damit auskennt und mich entweder beruhigen oder nötigenfalls eines besseren belehren kann .

Mein kleiner Sohn startet unterdessen die ersten eigenständigen Gehversuche. Klappt schon ganz prima, und falls mal nicht, bietet die Pampers neben ihren saugkräftigen Eigenschaften auch einen prima Aufprallschutz . Der Große hat heute eine tolle Deutscharbeit nach Haus gebracht und meine Tochter freut sich, weil wir in den nächsten Tagen einen Besuch im Kindergarten machen werden.

Liebe Grüße

Annika

[mouse]

Liebe Annika,
ich wollte mich bei Dir mal herzlich für einen erstklassigen Tipp bedanken. Meine Leberwerte sind besser geworden. Ob das nun daran lag, dass ich eine Woche mehr zwischen den Chemos hatte oder an Mariendistel, weiß ich nicht. Habe aber ganz stark den Verdacht, dass Mariendistel gut getan hat.
Liebe Grüße
Christel

[annika33]

Hallo Christel,

freut mich, dass sich die Werte wieder stabilisiert haben.

Meine Mutter ist auch überzeugt von der Wirkung und nimmt sie seither immer ein (Leberwerte sind nach wie vor im grünen Bereich ).

Ich wünsche Dir einen "dicken Erfolg" bei der derzeitigen Chemo und hoffe sie verläuft so nebenwirkungsarm, wie nur irgend möglich.

Liebe Grüße

Annika

[IrisR.]

Liebe Annika,
leider habe ich überhaupt keine Ahnung von Hormonbehandlungen. Ich hoffe aber das du hier Ratschläge bekommst.
Ich wünsche dir und deiner Familie einen schönen Tag.
Iris

[annika33]

Guten Morgen Euch allen,

ich muss mir mal kurz "Luft machen". Fühl mich bedrückt und irgendwie auch verängstigt.

Meine Mutter tritt ihrer Erkrankung ja so ein wenig mit der Grundeinstellung entgegen :"Zu viel Wissen macht´s auch nicht besser." Will jetzt auch gar keine Diskussion dahingehend anregen, wie man das am besten händelt.
Denke auch das ist wieder eine individuelle Geschichte und ich akzeptiere das bei meiner Mama so weit wie möglich. Würde einen ja auch irre machen, wenn man ständig über nichts anderes mehr nachdenken könnte/würde.

Momentan ist ja Erkältungszeit und selbst meinen Sohn hat es erwischt. Meine Mutter ließ vorgestern...mal so ganz nebenbei am Tel. fallen, dass ihr die Lymphknoten weh täten, aber sie halt dahinter eine Erkältung vermutet. O-Ton:"Ja, das hatte ich vor der Diagnose, während der Chemo, dann wars weg - zwischenzeitlich tuen die immer mal weh, aber nu ist´s schon wieder besser!" (AHHHHHHhhhhh) Glaube ich muss jetzt nicht weiter schildern, was in mir so vorgeht. Heute geht sie zum Hausarzt, allerdings mehr oder minder, um die Krankengeldbescheinigung ausfüllen zu lassen. Sprich - persönliche Vorstellung eigentlich nicht geplant. Hab ihr dann gestern nochmal ins Gewissen geredet, finde es aber irgendwo belastend, das überhaupt machen zu müssen. Ich meine sie weiß um ihren gesundheitlichen Zustand, um die Tatsache, dass die nächste Kontrolle erst im Oktober sein wird und dass sie nicht panisch, aber wachsam sein soll.

Naja, das war´s dann erstmal von meiner Seite. Werd jetzt den Großen zur Schule fahren. Heute steht die 1. Französischarbeit auf dem Plan und er geht nur hin, um die Arbeit mitzuschreiben. (Zu meiner Zeit blieb man ganz zu Hause, wenn man krank war - aber irgendwie mag keines der Kinder Arbeiten nachschreiben müssen ).

Seid alle lieb gegrüßt und nicht böse, weil ich gerad irgendwie die "Leiter runter Richtung Stimmungsloch" wander. Komm da schon wieder raus!


Liebe Grüße Euch allen

Annika

[Marita C.]

Liebe Annika,
es kann sich ja wirklich um eine Erkältung handeln.Ich habe meinen Mann erstmal zur Grippe Impfung geschickt.Gegen Lungenentzündung ist er auch geimpft.Ich hoffe,das er sich nicht erkältet,denn im Moment hustet alles hier in der Gegend.
Wir werden dir helfen,das du wieder aus deinem Loch rauskrabbelst.
Einen schönen Tag für dich.

[annika33]

Ich nochmal (Huhu Marita ),

so, aus dem Loch bin ich jetzt wieder raus, weil ich gerad stinkewütend oben auf der Palme bin.

Mutter rief mich gerad an - zurück vom Hausarzt. Er hat sie abgehört und die Lymphknoten abgetastet. Meine Mutter hat sofort gesagt, dass sie einen grippalen Infekt vermutet (dann noch ein wenig Geplänkel bzgl. Grippeschutzimpfung), und der Hausarzt meinte dann, jaaa..das könne selbstredend sein. Lymphknoten wären seiner Meinung nach nicht auffällig. Er würde ihr aber, um gänzlich Sicherheit zu bekommen auch ermöglichen, sie zu der Radiologin überweisen, die auch die ersten Bilder während der Diagnosestellung machte. D. h. sie bräuchte noch nicht mal extra in die Uniklinik, wo sonst auch die Chemo stattfindet, sondern kann "um die Ecke" um Gewissheit zu bekommen. Sie hält das nicht für nötig und ich hab gerad wieder meine übliche Ration Donnerwetter bekommen, als ich sagte, dass es ihr doch einfach nur zu Gute käme, wenn etwas anders ausgeschlossen werden könne. Ich bin wirklich diese ständigen Vorwürfe leid und sowas von stinkig - wenn ich gleich die Nachbarin sehe, die ständig ihren Hund an unsere Mauer pinkeln lässt...die kann sich warm anziehen. Heut bin ich gut drauf *lach*.

Ich fühl mich in der Rolle ja selber nicht wohl, habe aber das Gefühl, ständig auf sie aufpassen zu müssen, weil sie alles so gerne verdrängt. Ich will doch nur, dass man den Krebs in Schach halten kann - so lange wie irgend möglich. Ist hier wenigstens jemand, der mich verstehen kann? (Dazu sagen muss ich sagen, dass sie mir ja noch nicht einmal die TNM Einteilung nennen kann, weil sie sich damit überhaupt nicht auseinandersetzt. Ich weiß aber, dass auch Lymphknoten mit befallen waren!!!)

Verzweifelte Grüße

Annika

P.S.: Manchmal könnt man vor lauter Lieb- und Angsthaben kaputtgehen !

[Bianca-Alexandra]

Liebe Annika,

du weißt, ich bin an einer anderen stelle des wegs wir hatten uns ja darüber unterhalten... schon festgestellt dass man rückblickend eine andere perspektive gewinnt. ich gebe dir meine und hoffe, du verstehst sie richtig. lass sie genau so damit umgehen, wie sie damit zurecht kommt. wenn das ihr weg ist, dann genieße mit ihr zusammen die zeit die ihr ohne chemo, ohne nebenwirkungen und so weiter habt. sie wird spüren wenn es zeit ist, alarm zu schlagen. wirklich. ich verstehe deine angst so gut, glaube mir. aber irgendwann kommt die zeit - da bist du dankbar für jeden einzelnen guten, positv gelaufenen tag, für jeden tag, an dem sie entspannt hat, es ihr gut ging, sie sich einfach gut gefühlt hat, unabhängig von allem anderen. erst recht unabhängig von bildern.

ich hoffe du verstehst mich.
aber ich glaube schon.

[Blume68]

Liebe Annika,

hmmm......ich schliesse mich Bibis Gedanken an...ich verstehe die Sorge GUT, und die Angst, und und und...aber versuch trotzdem, ein bischen entspannter zu bleiben...wir möchten immer gern ALLES beeinflussen können...aber das geht nun mal nicht...

"Ich will doch nur, dass man den Krebs in Schach halten kann - so lange wie irgend möglich. Ist hier wenigstens jemand, der mich verstehen kann?"

JA, Annika, ich kann GUT verstehen! Aber du kannst ihr die Verantwortung für ihr eigenes Leben, WIE sie es lebt und welche Entscheidungen sie trifft, leider nicht abnehmen...

Ich drück dich mal dolle, liebe Annika...mach dich nicht verrückt...es wird schon.

einen ganz lieben Gruß
vom Blümchen

[annika33]

Liebe Annika,

du weißt, ich bin an einer anderen stelle des wegs wir hatten uns ja darüber unterhalten... schon festgestellt dass man rückblickend eine andere perspektive gewinnt.

Hallo Bibi,

irgendwie ist mir das ...ungenehm (<---?!), dass gerade Du, in Deiner selbst so schwierigen Situation, noch versuchst mir helfend unter die Arme zu greifen.

Wenn ich solche Zwistigkeiten mit meiner Mutter beschreibe, muss Dir das banal vorkommen, gegen das, was Du gerad bewältigen musst. Das tut mir leid .

Nur - das mit dem Alarm schlagen bei meiner Mama - das Vertrauen hab ich im Moment nicht, weil sie sich selber so überhaupt nicht damit auseinandersetzen will. Ich hab einfach das Gefühl, ständig irgendwie "aufpassen" zu müssen. Ist ja immer wieder ein neues Reinwachsen in die jeweiligen Situationen.

Wie geht es Deiner Mama denn, wenn ich fragen darf?

Und sicher verstehe ich, was Du mir sagen willst. Sei nicht immer so...hmm...unsicher?! in dieser Beziehung - ich krieg so schnell eh nix in den falschen Hals. Ich bin doch froh, wenn ich mich hier mit jemandem austauschen kann, der genau weiß wie´s ist und was ich fühl usw.. Außerdem ist es schon so wie Du sagst - Du bist derweil an einer anderen Stelle des Weges und bist mein Stück bereits gegangen. Ich wünsche mir für Euch, dass Euer Weg noch lange andauert - nicht beschwerlich ist und ihr ihn noch lang gemeinsam gehen könnt.


Ich drück Dich

Annika

[waldi5o]

Hallo Annika,
ja ich kann Dich voll und ganz verstehen. Deine Mutter allerdings nicht.
Gegen Lungenentzüpndung bin ich auch inzwischen geimpft. Das hat meine Hausärztin mir nahe gelegt. Die gibt es wohl eigentlich erst ab 60 Jahren, aber die KK bezahlt wohl auch bei jüngeren, wenn es notwendig ist. Und Frau Doktor meinte, bei mir wäre es notwendig. Gegen Grippe habe ich mich letzte Woche auch impfen lassen. Es war das erste Mal in meinem Leben. Ich fand es sonst auch nicht nötig, aber jetzt!!!!!!
Es stimmt auf der einen Seite schon, man kann nicht wegen jedem kleinen Zipperlein das große Programm abspulen. Aber bei Lympfknoten wäre ich sehr!!!! vorsichtig und würde das mal kontrollieren lassen.
Ich bin sowieso inzwischen sehr sorgsam mit allem, was Vorsorge heißt. Da habe ich in den letzten Jahren auch immer etwas geschlampt.
Das hole ich jetzt alles nach.
Ich hoffe, es ist wirklich nur eine Erkältung.
Liebe Grüße
Waltraud

[Gitta aus Nürnberg]

Hallo liebe Annika,

gegen Lungenentzündung bin ich auch geimpft und Grippe ist nächste Woche dran.

Ich gehe aber auch immer sehr mühsam zum Arzt. Manchmal möchte ich mit dieser Krankheit einfach nichts mehr zu tun haben. MRT brauche ich nicht, will ich nicht wissen. Solange ich keine Kopfschmerzen habe und mich keine Übelkeit quält, lasse ich es.Nicht jede kleine Veränderung hat mit dieser Sch....Krankheit zu tun, für mich ist es manchmal besser ein bißchen zu verdrängen.
Früher wurde bei mir vorsichtshalber einmal pro Quartal eine Bronchoskopie gemacht. Meine Onkologin meinte dann aber "Stopp", denn die Gefahr von Infektionen ist sehr hoch und ewig dieses "Gestochere". CT werden bei mir auch nur noch alle 6 Monate gemacht, zuviele Strahlen habe ich schon bekommen.

Bei dieser Lymphknotensache würde aber sogar ich mich absichern.

Bis bald
Gitta

[IrisR.]

Hallo Annika,
ich denke auch, es ist sicherlich immer ein abwägen von für und wider. Aber Lymphknoten die weh tun müssen abgeklärt werden. Eigentlich sollte ein Hausarzt aber da ein wenig mehr Durchsetzungsvermögen haben. Sicher muss man nicht wegen jedem Husten ein CT machen und wegen jedem Kratzen eine Spiegelung usw. Es gibt aber Dinge die sollten einfach abgeklärt werden.
Sage deiner Mutter doch einfach das du dir Sorgen machst, sage ihr das du sie nicht bevormunden willst aber das du ihr Kind bist und du willst deine Mama so lange wie möglich behalten. Sage ihr das deine Gefühle für sie so tief sind, dass du in so einer Sache nicht über deinen Schatten springen kannst.
Da die Sprache ja bekanntermaßen die Quelle aller Missverständnisse ist, sage es ihr ganz ehrlich ohne Vorwürfe als Ich-Botschaft. Ich habe Angst um dich, weil du mir wichtig bist und ich dich lieb habe.
So würde ich es machen. Ob es der richtige Weg ist, weiß ich auch nicht aber es wäre meiner.
Alles liebe
Iris

[Marita C.]

Ihr Lieben,
ich weiss gar nicht mehr was ich schreiben wollte.Bin nur noch traurig wegen Lissi.