Mein Schatz ich vermisse dich

[skorpion1965]

Mein geliebter Schokohase,

ich habe gerade Mittagspause. Wofür sollte ich sich jetzt aber noch brauchen können. Als du im Krankenhaus warst, haben wir in dieser Zeit immer miteinander telefoniert, doch seit deinem Tod ist sogar die Mittagspause für mich überflüssig geworden.

Schatz, ich weiß, dass der Tod für dich eine Erlösung von den Schmerzen und der Leukämie war, doch für mich war er der Beginn eines unendlich langen Leidensweges. Mein Kopf ist so leer und doch voller Gedanken an dich. Wie geht es dir? Vermisst du mich? Liebst du mich immer noch so sehr, wie ich dich liebe? Ich halte dieses Leben nicht mehr aus. Was haben wir verbrochen, dass man uns so hart bestraft hat? Schokohase, ich bin so verzweifelt ohne dich. Die Wohnung ist nicht mehr unser zu Hause, sondern ein Gefängnis für mich. Wir haben dort so viele schöne Zeiten erlebt, so viel Spaß gehabt und jetzt ist sie einfach nur mehr eine Wohnung ohne Leben und ohne Liebe.

Es ist für mich unerträglich zu wissen, dass ich dich nie wiedersehen werde, dich nie wieder umarmen werde und nie wieder deine Stimme hören werde. Ich habe keine Angst vor dem Tod, denn dann wäre ich endlich von meinem Leiden erlöst.

Ich liebe dich so sehr und ich vermisse dich mein Schokohase.

Deine dich liebende Prinzessin *innigerKuss*

[skorpion1965]

Mein geliebter Schokohase,

ich bin so allein und ich bin verzweifelt. Was ist das jetzt für ein Leben, dass ich ohne dich führen muss? Ein Leben ohne Sinn und ohne Freude, es ist ein trostloses Leben. Wir wollten doch zusammen alt werden. Wir wollten doch noch so viel zusammen erleben. Jetzt muss ich alleine alt werden, und ohne dich werde ich nichts erleben. Ich bin so müde. Warum durftest du die Krankheit nicht besiegen? Warum war dein harter Kampf umsonst? Was mache ich jetzt ohne dich? Wie soll ich zum normalen, geregelten Alltag zurückkehren, wenn das Zusammensein mit dir mein normaler, geregelter Alltag war?

Mein Schatz du warst, du bist und du wirst für mich immer die größte Liebe meines Lebens sein. Mir blutet das Herz, wenn ich daran denke, dass ich den Rest meines Lebens ohne dich verbringen muss! Verzeih mir, denn ich weiß, ich bin eine große Enttäuschung für dich. Wenn du mich sehen könntest, wärst du erschrocken. Es ist nichts mehr von dem übrig, das dich so an mir, deiner Prinzessin, fasziniert hat. Ich kann einfach nicht mehr.

Ich liebe dich so sehr und ich vermisse dich mein Schokohase.

Deine dich liebende Prinzessin *innigerKuss*

[rowa]

Hallo Ute,

um Dich zu trösten, habe ich was gebastelt für Dich: ne das geht nicht. Die Datei ist zu groß. Bekomme sie nicht runter geladen. Schade.

Sei nicht so traurig. Unsere Lieben sitzen zusammen auf einer Wolke und schauen zu uns runter, sie sehen uns und sie möchten bestimmt nicht, dass wir immerzu weinen, meinst Du nicht auch? Sie möchten, dass wir unser Leben weiter leben und das irgentwann einmal ein Lächeln zeigen. Und irgendwann einmal werden wir wieder Freude am Leben haben, nicht gleich und sofort, aber in ferner Zukunft vielleicht. Und mach es Dir nicht so schwer, denke daran, dass in der Ferne jemand ist, der an Dich denkt und Dich in den Arm nimmt.

Liebe Ute, ich wünsche Dir einen ertäglichen Arbeitstag ohne viel Stress.

Liebe Grüße
Rowa

[Susanne03]

Hallo lieber Skorpion,

Ich bin durch so einen dummen Zufall auf dieses Krebs-Forum gestoßen, dass ich mich schon fast schäme etwas zu schreiben.
Ich sitze jetzt seit 1 1/2 Stunden (obwohl ich eigentlich gar keine Zeit habe) und lese Deine komplette Geschichte, sitze hier und bin absolut traurig, muß viel weinen.
Bis auf meine Großeltern und meinen Schwiegervater habe ich noch keinen lieben Menschen verloren, habe aber eine unendliche Angst davor und verdränge diese Gedanken sofort wieder.
Ich habe mir mit meiner besten Freundin ausgedacht, was dann helfen mag, aber alle Dinge, die wir uns zurechtgelegt haben, stimmen gar nicht.
Wie kann das sein?
Ich habe drei Kinder (20,13 und 5), bin davon ausgegangen, ja, du hast ja Kinder, die helfen dir schon.
Wo ist Deine Familie, hilft die denn auch nicht, ist man tatsächlich ganz alleine?
Du schreibst so oft, dass Du keinen zum Reden hast - eine Freundin? ein Freund? Eltern?
Ich habe eine Bekannte, die vor einem Jahr ihren Vater verloren hat, immer wenn sie es wollte, haben wir über ihn gesprochen - auch, wenn man irgendwann alles schonmal erzählt hatte, wir haben immer wieder drüber gesprochen und ich dachte, dass ihr das enorm helfen würde.
Ich dachte überhaupt, dass "drüber reden" helfen würde.
Meinen Schwiegervater haben wir übrigens drei Monate hier bei uns zu Hause bis zu seinem Tod gepflegt, er ist quasi in meinen Armen gestorben. Ich hatte leider keine so intensive Bindung zu ihm, aber immer wenn ich an ihn denke und ich denke oft an ihn, habe ich ein gutes Gefühl, weil ich ihn bis zuletzt begleitet habe und wir ihm die Möglichkeit gegeben haben, zu Hause zu sterben.
Liebe Ute, mittlerweile weiß ich ja, dass Du Ute heißt, oder lieber Skorpion (ich bin übrigens auch Skorpion), ich wünsche Dir ganz viel Kraft, hole Dir die Gespräche, die du brauchst. Das Tagebuch ist eine geniale Idee, das befreit ein klein wenig und weine, wenn du meinst du mußt, das hilft mir auch.
Ganz liebe Grüße
Susanne
Es gibt auch eine Zeit der freudigen Erinnerung!

[rowa]

Hallo Ute,

es hat mir keine Ruhe gelassen, habe es nun endlich geschafft, das Bild in einer so kleinen Größe zu erstellen, dass es geladen werden kann.
[http://www.krebs-kompass.org/Forum/a...1&d=1157016707
Ich drücke Dich ganz lieb.
Rowa

[skorpion1965]

Liebe Rowa,

vielen Dank für die Mühe, die du dir für mich machst. Es ist wunderschön geworden.

Das Lächeln wird sicher zurückkommen, aber die Freude am Leben wurde mir genommen. Warum soll ich mich an einem Leben erfreuen, dass ich ohne meinen Schatz führen muss. Ich weiß auch, dass die Tränen irgendwann weniger werden, nur das von Herzen lachen und die Liebe werden nie mehr wiederkehren. Mir ist alles egal geworden.

Ich schicke dir eine Umarmung und wünsche dir ein für dich erträgliches Wochenende.

Liebe Grüße
Ute

[skorpion1965]

Hallo Susanne,

ich bin nach dem Tod meines Schokohasen auch durch Zufall auf dieses Forum gestossen. Also musst du dich auch nicht schämen hier zu schreiben. Ich habe lange überlegt, ob ich hier etwas schreiben soll. Das Schreiben der Briefe an meinen Schokohasen nimmt mir etwas den Druck von meinem Herzen und auch der Erfahrungsaustausch mit den Forumsteilnehmern hilft.

Es ist wirklich so, dass ich niemand zum Reden habe. Meine Freundinnen wohnen sehr weit weg, habe aber bei den Telefongesprächen und E-Mails mehr von ihren Problemen erfahren, als dass sie Interesse an meiner derzeitigen Gefühlswelt gezeigt hätten. Unsere gemeinsamen Bekannten haben sich zurückgezogen und melden sich kaum noch. Die Frage: "Wie geht es dir?" ist so in den Raum gestellt, dass man kein wirkliches Interesse an der Antwort erkennen kann. Meine Eltern sind überhaupt nicht als Gesprächspartner geeignet. Ich konnte schon als Kind nicht mit ihnen über Herzensangelegenheiten sprechen. Meine Mutter weinte nicht einmal als vor fast 4 Jahren ihre Schwester (meine Lieblingstante) starb. Die Familie meines Schatzes hat mich ein wenig aufgefangen, doch auch dort bin ich eher die Trösterin und nicht die, die zu trösten ist. Aus diesem Grund begebe ich mich in nächster Zeit in psychologische Hilfe, denn alleine schaffe ich es nicht aus diesem schwarzen Loch herauszukommen.

Es ist schön, dass du für deine Freundin da warst, wenn sie reden wollte. Ich war auch immer für alle da, wenn sie etwas brauchten. Nur das hat sich jetzt durch meine Erfahrung geändert. In Zukunft sollen mich alle (nur nicht die lieben Menschen hier im Forum) mit ihren Problemen in Ruhe lassen.

Liebe Grüße und danke fürs Zuhören.
Ute

[rowa]

Guten Morgen Ute,

wenn du reden möchtest, eine in der Ferne hört dir zu und hat immer ein offenes Ohr.
Denn wir haben was gemeinsam, uns verbindet doch etwas, oder? Der Verlust unserer Liebsten!!!
Ich habe auch fast niemanden, mit dem ich reden kann, weil für mein Umfeld alles normal weiter läuft, nur für mich nicht. Deshalb traue ich mich nicht, über meinem Schatz zu reden. Jedes Gespräch läuft immer in eine Richtung und ich denk, das ist den anderen schon lästig, dehalb fange ich das Gespräch garnicht erst an. Ich habe das Gefühl, niemand kann und will mich verstehen. Verstehen können mich eben nur Leute, die das gleiche erlebt haben,wie du z.B. Hier im Forum wird man verstanden, hier fühle ich mich gut aufgehoben.

Heute ist für mich wieder ein ganz schlimmer Tag. Heute Mittag vor 4 Monaten ist es passiert....
Habe schon im Thread Stammtisch geschrieben.http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...=17534&page=33
Kann nicht mehr. .......Pause...
Muß mich erst mal wieder einkriegen.
Rowa

[skorpion1965]

Guten Morgen liebe Rowa,

ich habe deinen Eintrag im Stammtisch mit vielen Tränen gelesen. Ich fühle so sehr mit dir, kann dich so gut verstehen. Was haben wir verbrochen, dass wir so hart bestraft wurden? Wäre ich eine Fee, würde ich alles tun, um dir deine Wünsche erfüllen zu können.

Ich schicke dir für den heutigen Tag ein ganz besonders großes Kraftpaket und ein feste Umarmung. Ich bin in Gedanken bei dir.

Liebe Grüße
Ute

[skorpion1965]

Mein geliebter Schokohase,

es ist so schwer ohne dich. Wer nimmt sich das Recht über Leben und Tod zu entscheiden? Warum musstest du mich verlassen? Wann findet meine gequälte Seele ihre Ruhe? Ich kann einfach nicht mehr. Jeder Tag ohne dich ist für mich ein verlorener Tag. Kannst du mich ein wenig verstehen? Unsere Liebe war so wunderschön, so einzigartig. Und was ist jetzt? Jetzt bleiben mir nur die Erinnerungen. Es wird keine gemeinsamen Spaziergänge, keinen gemeinsamen Urlaub, kein Kuscheln, keine Zärtlichkeiten mehr geben.

Ach mein Schatz, ich bin so einsam. Warum konnte ich dich nicht beschützen? Warum konnte ich dir nicht helfen?

Ich liebe dich, du bist mein Ein und Alles und ich vermisse dich so sehr mein Schokohase.

Deine dich liebende Prinzessin *innigerKuss*

[skorpion1965]

Mein geliebter Schokohase,

7 Wochen ohne dich, ohne Liebe, ohne Wärme, ohne Geborgenheit, 7 qualvolle Wochen sind nun vergangen. Wie viele sollen es denn noch werden? Wie lange muss ich ohne dich weiterleiden? Ich lebe doch sowieso nicht mehr, ich funktioniere, das ist alles.

Wenn ich deine Fotos ansehe, geht für mich die Sonne auf. Ich denke an unsere gemeinsame Zeit zurück und ein Lächeln huscht mir über die Lippen. Doch im selben Moment weine ich auch bitterlich, denn ich weiß, dass es nie wieder so sein wird, wie früher und du nie wieder zurückkommen wirst. Ohne dich ist mein Leben sinnlos geworden. Wie lange kann ein Mensch, der wie ich, die wahre Liebe erleben durfte, ohne diese Liebe überleben? Die Sehnsucht nach dir wird von Tag zu Tag größer. Wo soll das Alles hinführen?

Ich liebe dich so sehr und ich vermisse dich schrecklich mein Schokohase.

Deine dich liebende Prinzessin *innigerKuss*

[skorpion1965]

Mein geliebter Schokohase,

heute war ich beim Arzt. Er hat sofort gemerkt, was mit mir los ist. Jetzt bin ich vorerst für 2 Wochen krank geschrieben. Tabletten gegen Depressionen und für den Aufbau meines körperlichen und seelischen Gleichgewichtes habe ich verschrieben bekommen. Meine ganzen körperlichen Beschwerden, die ich zur Zeit habe, kommen alle von meinem seelischen Schmerz. Die Adresse einer Psychotherapeutin hat er mir auch gegeben, werde mich morgen gleich um einen Termin kümmern.

Ach mein Schatz, wärst du noch bei mir, bräuchte ich das alles nicht. Du warst immer meine Medizin. Wie soll es ohne dich weitergehen? Ich hänge in der Vergangenheit fest. Eine Vergangenheit, die ich mit dir verbringen durfte. Die Gegenwart und die Zukunft sind für mich bedeutungslos, denn ich darf sie nicht mit dir erleben. Wozu soll ich an das Morgen denken, wenn das Gestern für mich die Erfüllung war?

Ich liebe dich mehr als mein Leben und ich vermisse dich so sehr mein Schokohase.

Deine dich liebene Prinzessin *innigerKuss*

[rowa]

Hallo liebe Ute,

die Stimme aus der Ferne möchte Dir heute was sagen. Gut, dass Du beim Arzt warst und Dir eine Termin holst. So ganz allein kann man die schwere Trauer nicht bewältigen.
Mir wurde auch eine schwere Trauerreaktion, schwere Depression diagnostiziert. Habe Antidrepressiver bekommen, damit ich ruhigener werde. Ich bin jetzt einfach nicht mehr hingegangen, weil ich mich schon in der Anmeldung und in der Patientenreihenfolge so gärgert habe, dass ich aufgestanden und gegangen bin. Nun überlege ich, ob ich wieder hingehen soll oder nicht.
Und die Psychlogin hat mir eine Tel-Nr. der Patientenauskunft gegeben, wo ich weitere Tel-Nr. von anderen Psychologen bekomme, die eine Gesprächstherapie durchführen. Überall wo ich anrief, dufte ich nur auf'n Anrufbeantworter sprechen. Überall hörte ich im Ansagetext, dass ich zurückgerufen werde. Von 4 haben mich 2 angerufen, um mir mitzuteilen, dass sie keine neuen Patienten aufnehmen können und wenn, dann frühestens im Herbst (der Anruf war im Mai). Ich darauf, da brauche ich keine Therapie mehr, weiß ich ob ich da noch lebe? Und 2 haben überhaupt nicht reagiert. Toll was!
Nun frage ich mich, warum schickt mich die Psychologin, bei der ich bin, weg?
Will sie mich auch nicht mehr behandeln oder was? Deshalb möchte ich auch nicht mehr hingehen, mir keinen neuen Termin geben lassen, obwohl meine Hausärztin mir rät, ich möchte hingehen, weil ich das Gespräch noch brauche.
Dann heule ich eben und führe Selbstgespräche.

Deshalb liebe Ute, tu das nicht so wie ich, hole Dir Hilfe, lass Dir helfen.

Ich lebe so wie Du auch nur tageweise. Weiter im Vorraus kann ich auch nicht denken, nur von heut früh auf heut abend. Für weiter reicht es noch nicht. Bei mir ist es, dass ich auch in der Vergangenheit und gerade mal etwas in der Gegenwart lebe, an die Zukunft möchte ich auch nicht denken.
Also liebe Ute, lass dich ganz lieb drücken und in den Arm nehmen. Du bist nicht allein, ich denke an Dich und wir beide denken von ganzen Herzen und mit viel Gefühl an unsere lieben Hasen, Du an Deinen Schokohasen, ich an meinen lieben Schatzi.

liebe Grüße
Rowa

[Anemone]

Hallo liebe Ute,
ich denke, es ist sehr gut, dass Du den Weg zum Arzt gewagt hast. Ich weiß, dass allein das schon unendlich viel Kraft kostet, wenn man sich mitten in diesem tiefen, dunklen, ausweglos scheinenden Tal einer Depression befindet. Mir ging es so, nachdem mein Schatz und ich erfahren hatten, dass er unheilbar krank ist und es für ihn keine Heilung geben wird.
Ich wollte stark sein für ihn und ihn auf seinem schweren Weg begleiten. Deshalb habe ich mich behandeln lassen, obwohl ich große Angst vor dem "Rattengift" Antidepressiva hatte.
Das erste Medikament, das ich einnahm, vertrug ich nicht so gut (ich hatte ununterbrochen einen Bärenhunger und hätte ständig essen können). Meine Ärztin verschrieb mir ein anderes Präparat, das ich gut vertrug, und das nach ca. 2 Wochen wirkte.
Ich hatte das Glück, sehr schnell einen Termin bei einer Psychotherapeutin zu bekommen. Nach 5 Sitzungen ging es mir (natürlich auch durch das Medikament) schon besser, so dass ich keine Termine mehr bei der Therapeutin brauchte. Sie sagte mir aber, dass ich jederzeit wieder kommen könne, wenn ich es für notwendig halte.
Es war nun nicht so, dass mein Zustand himmelhoch jauchzend gewesen wäre, aber das Leben war einfach wieder erträglich geworden.
Ich konnte meinen Schatz zu allen ambulanten Chemos und sonstigen Behandlungen begleiten, ihn in den letzten Tagen zu Hause pflegen und bei ihm sein, als er ins Regenbogenland ging.
Das Antidepressivum habe ich noch ca. 2 Monate weiter genommen und dann allmählich abgesetzt.
Natürlich geht es mir jetzt nicht wirklich GUT - wie sollte das möglich sein, wenn man den liebsten Menschen verloren hat, aber ich denke, irgendwie werde ich es schaffen.
Ich habe kürzlich in einem Buch von Renate F. Hartjenstein etwas gefunden, das mir gut gefällt. Es ist das Gedicht eines Verstorbenen an seine trauernde Geliebte:

Trauerndes Geliebtes,
mit dem Verlassen unseres gemeinsamen Weges
habe ich dein Leben erschüttert und alles Planen zerstört.
Wir hatten einen größeren gemeinsamen Traum.
Doch ein unbegreifliches Wirken zwang uns in die Trennung.
Ich hatte keine Wahl, in mir gab es einen anderen als den menschlichen Plan.
Verzeih, dass auch nicht nicht besser wusste.
Wisse mich in Räumen großer Erleichterung,
doch wisse auch, wie nah ich dein Leiden fühle.
Begrenze dein Leid und lebe dein Schicksal in lebenswerter Weise.

Liebe Ute, ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du schnell einen guten Therapeuten/in findest und Du bald wieder einen ganz kleinen Silberstreifen sehen kannst. Ich umarme Dich ganz fest und schicke Dir viele liebe Grüße,



Anemone

[skorpion1965]

Hallo liebe Rowa,

ich habe jetzt auch schon einen Termin bei der Psychotherapeutin, leider ist er erst am 29.09.06. Ich habe schon vor dorthin zu gehen, nur wenn ich die gleichen Sprüche, wie von anderen Menschen höre: "Das Leben geht weiter. Du musst stark sein.", werde ich mich sicherlich von dort verabschieden und mir einen anderen Therapeuten suchen, denn solche Sprüche helfen mir nicht weiter.

Ich finde es unverschämt, wenn sich Therapeuten nicht melden. Daran sieht man eigentlich, wie mit dem Leid anderer Menschen, die Hilfe brauchen, umgegangen wird. Ich habe für mich selber gemerkt, dass ich es nicht alleine schaffe und weil ich ansonsten niemanden zum Reden habe, bat ich meinen Hausarzt um eine Adresse. Er hat gemeint, sie sei gut. Man wird sehen. Dort kann ich hoffentlich über meinen Schatz reden, reden, reden, denn das ist das Einzige, das ich will und brauche.

Warum sollte ich in die Zukunft sehen, denn es kommt sowieso alles wie es kommen muss. Pläne zu schmieden bringt nichts, denn mit meinem Schokohasen habe ich Pläne geschmiedet und er musste mich verlassen, bevor wir diese in die Tat umsetzen konnten.

Ich danke dir für Alles und umarme dich.

Liebe Grüße
Ute