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  #946  
Alt 22.10.2007, 23:04
mouse mouse ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Danke liebe Bettina!
So gute Wünsche wie von Dir kann ich gut gebrauchen!
Im Moment bin ich psychisch ziemlich down. Aber das passiert sicher allen von uns. Morgen ist es sicher schon besser.
Wir alle wollen doch einfach nur L E B E N!
Allen hier ganz liebe Grüße
Christel
  #947  
Alt 22.10.2007, 23:53
Ekaka Ekaka ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo,Christel-mouse!-------Ich wollte nur mal eben mit einer langen Leiter vorbeikommen,um Dich aus Deinem schwarzen Loch zu holen!! Ich habe am 14.10.2007 meinen "7." Geburtstag gefeiert und in die Richtung willst Du doch auch.Also jetzt erst einmal alle schlechten Gedanken in eine grooosse Kiste und dann den Deckel drauf.Ich habe damals angefangen,Tagebuch zu schreiben,vielleicht hilft Dir das ja auch! Ich wünsche Dir viele schöne Tage und denke daran: Alles wird gut!!!!! Der nächste Sommer und die nächste Golfsaison warten auf Dich,aber zuerst wirds Weihnachten und das wird wunderschön.Ich denke an Dich und schicke einen Container voll Zuversicht: Erika. -------Liebe Grüsse an alle anderen!!
  #948  
Alt 23.10.2007, 00:05
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Herbstzeitlose Herbstzeitlose ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Christel, lieber Wolf, liebe Michaela, liebe Astrid (Bauchgefühl hat gestimmt), ihr alle Leserinnen hier,
Ihr, die ihr alle uns Glück für die Reise gewünscht habt, danke, aber es kommt immer anders als man denkt. Weiß nicht, ob ich so einen langen Bericht hier reingeben soll, möchte es aber, weil ihr mir am Herzen liegt in Freud und Leid.
Das Unglück kam in Budapest

Eigentlich hatte ich unsere lang geplante Donaufahrt abgeschrieben, als Heinz Anfang Oktober ins Krankenhaus musste. Er war bis dahin nachts mit Zusatzernährung versorgt worden, worauf die Füße anschwollen und bei einer routinemäßigen, onkologischen Untersuchung wurde zudem noch eine Entzündung festgestellt, worauf die behandelnde Ärztin zu einem achttägigem Klinikaufenthalt riet. Es wurden zehn Tage daraus und wir sahen die Felle wegschwimmen, was die Reise betraf.
Heinz wurde am 12. Oktober entlassen, ziemlich abgemagert und schwach und doch voller Optimismus. Wir beschlossen noch zu warten, bevor wir endgültig die Kreuzfahrt absagten. Und wie ein Wunder begann Heinz Appetit zu bekommen, aß mit Genuss, nahm zu und wollte von einer Absage nichts mehr wissen. OK.
Ich packte. Zur Vorsorge nahm ich Astronautenkost mit, falls sein Appetit wieder vergehen sollte. Sie und die Menge an Medizin nahmen schon fast einen ganzen Rucksack ein.
Martha, eine liebe Freundin, stand pünktlich am 16.10. um 7 Uhr vor der Haustür und brachte uns zum Zug nach Frankfurt. 8.11 Uhr starteten wir nach Passau. Heinz witzelte: Alles ok bis Offenbach.
Passau erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein um die Mittagszeit und da wir die Koffer loswerden wollten, deponierten wir sie in einem Schließfach am Bahnhof, denn die Einschiffung war erst gegen 16 Uhr. Gegenüber war ein nettes Restaurant mit Gartenwirtschaft. Dort aßen wir zu Mittag und ich besorgte noch MCP-Tropfen gegen Übelkeit. Es könnte ja sein…Irgendwas hat man halt immer vergessen. Dieses Medikament war jedoch rezeptpflichtig und die Apothekerin gab es nicht raus, sondern riet mir, den nächsten Arzt aufzusuchen, was ich dann auch mit Ärger im Bauch machte. Die junge Sprechstundenhilfe verlangte die Krankenkarte. Na und die hatte Heinz im Restaurant am Bahnhof. Wer denkt denn auch, dass ich erst noch einen Arzt aufsuchen muss. Ich bot meine an. Nein, das wäre ja Betrug. Ich ärgerte mich immer mehr. Es waren doch nur Tropfen gegen Übelkeit. Endlich kam der Chef um die Ecke. Auf einmal ging alles. Na klar, wird verschrieben, allerdings musste ich nochmals Praxisgebühr bezahlen. Endlich zurück zu Heinz, der sich inzwischen gütlich ein Eis schmecken ließ. Es war Zeit zum Aufbruch. Ich rief ein Taxi und ließ uns zum Schiff kutschieren.
Die MS Donaustar ist ein rumänisches Schiff und das bemerkte man schon beim Betreten. Etwas ramponiert. Die Kabinen eng, dabei haben wir schon die Besseren gebucht. Wie mögen die vom Hauptdeck sein? Aber alles halb so schlimm. Das Personal nett, das Essen eine Wucht. Blauer Himmel. Alles bestens. Am Abend werden die Ausflüge besprochen. Heinz möchte an den Busausflügen teilnehmen. Anstrengungen wollen wir vermeiden und an Bord bleiben. So geplant.
Am nächsten Tag ist Wien auf dem Plan. Wir haben ganz gut geschlafen auf den schmalen Betten, die nachts herausgeklappt werden und bei Tag Sitzgelegenheiten sind. Das Frühstück ist gut. Wir machen uns fertig für den Landgang. Heinz sagt plötzlich, es sei ihm nicht gut, er will nicht mit. Ich sage ok, leg dich bisschen hin, ich fahre allein mit.
Am Abend geht es ihm besser und am nächsten Morgen auch. Zum Mittagessen verändert sich sein Verhalten. Er ist apathisch. Ich hole vom Bufett Salat für uns beide. Er isst ihn noch. Doch beim zweiten Gang, einer Suppe, legt er den Arm plötzlich in die Suppentasse. Ich bemerke, dass er total schwitzt und schiebe es auf den warmen Pullover. Doch es wird schlimmer und ich gehe mit ihm aus dem Speisesaal, wobei sein Gehverhalten schon sehr gestört ist. Ich werde panisch, was ist los? Man hilft mir, ihn in die Kabine zu bringen. Er ist total orientierungslos und fragt, wo er sei. Sein Zustand verschlechtert sich zusehends. Er ist nass geschwitzt bis auf die Haut. Wo ist der Bordarzt?? Ein alter, scheinbar pensionierter Herr gibt sich als Bordarzt aus. Er spricht kein Wort deutsch.



Er hat keinerlei Untersuchungsgeräte dabei. Fühlt nur ständig den Puls und faselt von Zucker. Ja, wo ist denn ein Messgerät?? Heinz ist nicht mehr ansprechbar. Der Reiseleiter hat inzwischen einen Arzt aus Budapest bestellt. Wir warten ungeduldig. Endlich. Er ist da, misst den Zucker und den Blutdruck. Totale Unterzuckerung. Schock. Die Folge wäre Koma. Rettungsdienst angerufen. Sie messen wieder und legen sofort eine Infusion an. Heinz geht es besser. Der Arzt verlangt 50 Euro ohne Quittung. Der Rettungsdienst nimmt nichts an, rechnet mit der AOK ab.
Der nächste Schritt: Wir möchten die Reise abbrechen, haben Angst, dass es noch mal vorkommen könnte und dann wären wir in Bulgarien oder Rumänien. Der Reiseleiter ruft beim ADAC an. Nun nimmt alles seinen Lauf. Die ADAC-Ärztin in Budapest ruft mich an und sagt, dass Heinz erst stationär aufgenommen werden muss, um festzustellen, ob er überhaupt flugfähig sei. Der Reiseleiter organisiert wieder die Einweisung per Rettungsdienst. Heinz wird abtransportiert in ein Krankenhaus. Ich mit dem Taxi und meinem Gepäck hinterher, denn das Schiff legt um 22,30 Uhr ab nach Belgrad. Also muss ich in ein Hotel. Der Taxifahrer bringt mich erst zum Krankenhaus, dann ins Hotel. Er spricht kein Wort deutsch und die Leute im Krankenhaus auch nicht. Wenn ich ihn nicht gehabt hätte, weiß nicht wie ich zurechtgekommen wäre, denn es war ein Theater bis wir Heinz endlich gefunden haben. Dann ins Hotel Best Western Hungaria. Service und Zimmer gut. Aber ich mit meinem Kummer allein. Ich hab nur geheult. Am nächsten Morgen im Speisesaal eine Riesenmenge internationaler Gäste. Ganze Gruppen Italiener, Engländer, Japaner. Kein Wort deutsch zu hören. Ich hatte gar keinen Hunger mehr. Massenabfertigung.
Dann wieder ins Krankenhaus. Zwei Ärzte sprechen deutsch. Gottseidank. Sie meinen, Heinz kann heim. Dann der Schock. Die Blutwerte kommen. Nicht in Ordnung. Zuwenig Sauerstoff im Blut. Keine Lufthansa nimmt ihn da mit. Warum? Erfahre ich später.
Zwischendurch ständig Kontakt mit dem ADAC, der natürlich wissen will, ob wir entgegen der Aussage der Ärzte gefahren sind, was ja nicht der Fall war. Na klar, die sichern sich ab, wollen Geld sparen. Denn ein spezieller Flug, der Heinz nach Hause fliegt kostet 20.000 Euro
Mit einem Zuckerschock war nicht zu rechnen. Das hatte er noch nie gehabt und mit der Lungenerkrankung hat das nichts zu tun. Nach langen Gesprächen hin und her, grünes Licht. Heinz wird vom ADAC heimgeflogen weil es zu gefährlich wäre, ihn mit einem Linienflieger zu transportieren, wegen des geringen Sauerstoffs im Blut. Das normale Flugzeug fliegt über 9000 m hoch und das könnte ihm zum Verhängnis (Ersticken) werden.
Ich musste zwischendurch nochmals umziehen in ein anderes Hotel, weil das Erstere nur für eine Nacht frei war. Gottlob war es auch diesmal nur noch für eine Nacht. Der ADAC buchte für mich einen Linienflug bei der Lufthansa am Abend gegen 18 h.
Heinz wurde um 13 Uhr von einem ungarischen Krankenwagen mit deutschen Ärzten aus München zum Flughafen gebracht. Als sie im Krankenhaus erschienen, war der Auflauf groß. Die Deutschen sind so professionell ausgerüstet, dass die Ungarn staunten.
Ich bin dann noch vier Stunden allein durch Budapest geschlichen, habe für all die herrlichen Bauwerke keinen Blick gehabt und war froh, als unser Sohn mich am Heimflughafen Frankfurt abholte und heimbrachte.
Hier muß ich noch mal ganz besonders dem ADAC ein Kompliment machen, der alles perfekt organisiert hat, dessen Ärztin mich total genau aufgeklärt und mir die Angst genommen hat.

Im Nachhinein dachte ich, wie schicksalhaft doch das Ganze war. Hätte Heinz diesen Zuckerschock in Budapest nicht bekommen und wäre voller Zuversicht in Bukarest ins Flugzeug gestiegen, was wäre wohl geworden??

Diese Fahrt werde ich wohl nie vergessen.
  #949  
Alt 23.10.2007, 09:35
mouse mouse ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Erika!
Herzlichen Dank!
Es geht schon wieder. Es ist toll, dass Du nun schon 7 Jahre gepackt hast!
Zeigt es doch, dass man es schaffen kann.

Liebe Gerti,
voll Spannung habe ich Deinen Bericht gelesen. Menschenskinders, da hast Du aber was mitgemacht!
Weiß man inzwischen, wie es zu dem Zuckerschock gekommen ist?
Und wieso hat Heinz zu wenig Sauerstoff im Blut? Geht es ihm denn jetzt besser?
Es tut mir richtig Leid, dass das mit eurer Reise so enden musste. Ich hatte mir sehr für euch gewünscht, dass es klappt.

Seid alle ganz lieb gegrüßt

Christel
  #950  
Alt 23.10.2007, 13:10
Wolf66 Wolf66 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Erika,
das kann ja wohl alles nicht wahr sein - das ist doch richtig gemein, da macht man sich Sorgen, ob Dein Mann das wegen der eigentlichen Krankheit schafft und das hätte er ja wohl auch und dann sowas.
Das tut mir ja so schrecklich leid, aber versuch einfach mal, die positiven Seiten zu sehen. Du schriebst ja schon ganz richtig, dass es gut war, dass die Sache in Budapest und nicht später passierte. Andererseits - bis Wien hattet Ihr ja wenigstens schöne Tage, wenn auch natürlich viel zu wenige.
Wie geht es Deinem Mann denn jetzt und wodurch wurde das Ganze ausgelöst?
Wenn man diese Sache im Griff hat - vielleicht könnt Ihr dann ja trotzdem bald wieder eine Reise machen? Ich würde mich riesig für Euch freuen.

Christel - Kopf hoch. Du lebst und wirst weiter leben!
Sehen wir uns vielleicht in Kiel? Das wäre eine Freude

Liebe Knuddelgrüsse an alle
Wolf
  #951  
Alt 23.10.2007, 13:43
ankewarnstädt ankewarnstädt ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hi, ich weiß seit Juli 07, daß ich Adenokarzinom li. Lunge, mit Pleurakarcinose und Lymphknotenbefall habe. Mein Krebs ist auch inoperabel. Habe nach Lungen-OP, welche eigentlich nur der Diagnosesicherung diente, jetzt bald letzten Zyklus meiner Chemotherapie. Da ich mich im Stad. 4 befinde, ist die Chemo, wenn man der Schulmedizin glauben möchte, nur noch lebenserhaltend, bzw. lebensverlängernt zu sehen, halt palliativ. Ich fühle mich eigentlich sehr gut, klar, nicht gerade so leistungsfähig, wie ohne Krebs, aber es reicht, um am Leben so teilzunehmen, daß man sich nicht abgeschoben zum Sterben fühlt. Habe 2 Kinder,die mich halt noch zuversichtlicher in die Zukunft sehen lassen. Die alternative Therapie, welche ich täglich begleitend zur Chemo durchführe, bringt mich äußerst gut über die Runden. Trotz Zuspruch fast aller Ärzte bezüglich des Haarverlustes, habe ich meine Haare doch schon nach der 2. Chemo verloren, doch das ist für mich nicht so ausschlaggebend. Ich habe viele neue Impulse bekommen, seit meiner Erkrankung, habe angefangen, im Internet zu stöbern, und auch mich in diesem Forum zu registrieren. Früher hatte ich null Zugang zu dieser Materie. Die Aussicht, daß ich vielleicht zum Ende des Jahres erstmal durch die erste Mühle bin, stimmt mich ganz froh. So benötigt man Schritt für Schritt immer neue, kleine Highlights, um den Weg nicht aus den Augen zu verlieren und sich den Blick auf das Neue nicht zu verstellen. Sei gegrüßt von Anke.. Das Leben hält immer neue Träume bereit, wenn alte Träume gehen
__________________
  #952  
Alt 24.10.2007, 11:47
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Herbstzeitlose Herbstzeitlose ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Lieber Wolf, liebe Christel, liebe Anke,

mein Mann liegt jetzt wieder im Nordwestkhs. wohin ihn der ADAC brachte. Es geht ihm eigentlich richtig gut. Er kann essen (was wohl das Absetzen von Tarceva bewirkt!!) Der Zuckerschock ist wohl ausgelöst worden durch folgende Ereignisse: Bis kurz vor der Reise wurde Heinz ja nachts künstlich ernährt, hatte auch ziemlich abgenommen, ich schrieb es euch schon. Dann zuhause begann er zu essen und auf dem Schiff schmeckte es ihm sehr gut, sodaß er alle vier Gänge essen konnte. Ich war so glücklich darüber, aber seine Tabletten, die er für den Diabetes einnehmen mußte, waren wahrscheinlich für diese letzten Tage überdosiert und nur so kann ich mir die Unterzuckerung vorstellen und so wurde es auch von den ungarischen Ärzten dargestellt. Aber das weiß ja niemand vorher, oder?
Jetzt besteht die bange Frage: Es geht ihm so gut ohne die Chemo. Wie soll es weitergehen? Ich werde heute mit dem Oberarzt sprechen und außerdem soll eine CT gemacht werden, wie Tarceva angeschlagen hat. Ich bin allerdings sehr ängstlich, was da rauskommt. Ich fürchte, alles hat sich verschlechtert. Mal sehen.
Anke, dein Mut ist toll und deine Einstellung klasse. Du schaffst das.
Liebe Grüße euch allen
Gerti
  #953  
Alt 26.10.2007, 07:44
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Gerti,

laß Dich mal in Arm nehmen, wenn Du magst.

Ich hatte natürlich gehofft, dass ich diesmal total unrecht habe - mein Bauchgefühl ist mir nämlich total unheimlich - wahrscheinlich wachsen mir jetzt rote Haare und es hüpft ein schwarzer Kater auf meine Schuler

Gehts Deinem Mann jetzt besser? Wann darf er denn wieder heim?

Ich melde mich mal übers WE ab - ich fahre heute zum Wellnessen nach Bad Gögging. Diesen Gutschein hatte ich meiner Mami vor 2 Jahren zu Weihnachten geschenkt, wie es so ist im Leben, verschiebt man, plant man zu lange nach vorne - und sie konnte und wollte nicht mehr fahren.

Sie nötigte mich schon zu ihren Krankzeiten, doch zu fahren, aber das wollte ich nicht. Jetzt ist die Wohnung übergeben, heute fahren Herbstferien bei uns an, ich hab nächste Woche frei - da eignet sich das WE doch hervorragend dafür (außer dass mein Sohn seit heute leicht fiebert und schnupft, aber das kriegt der Papa hin). Nächste Woche hab ich mir dann noch einen Termin bei einer türkischen Friseuse gegönnt, die macht so was von richtig tollen Strähnchen - wenn ich dann schon relaxed bin, dann müssen die Haare auch wieder schön sein. Jetzt hab ich ja wieder Zeit dazu. Keller räumen muß ich noch, aber das passiert eben auch nächste Woche. Da steht jetzt alles, was ich von meiner Mami aufgehoben habe, kreuz und quer drin

Jetzt muß ich Koffer packen. Da es ein sehr sehr elegantes Hotel ist, bestehen sie auch auf elegant-sportliche Kleidung. Wie elegant? Wie sportlich? *grübel*

Bis Sonntag, haltet die Ohren steif.

LG

Astrid
  #954  
Alt 29.10.2007, 20:27
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Herbstzeitlose Herbstzeitlose ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo liebe Astrid, liebe Christel, Wolf....etc. etc........

Ja was gibt es zu berichten? Heinz liegt immer noch im Khs. Seine Entzündungswerte sind angebl. nicht in Ordnung, deshalb Antibiotika. Zwischendrin hatte er Herzflattern, da wurde er in die Überwachungsstation gebracht. Könnt ihr euch vorstellen, wie es mir ging? Jetzt wieder Normalstation Onkologie. Jetzt sind auf einmal wieder die Füße dick und er ging heute nicht mit zur großen Besprechung bei der Frau Prof. Dr. Jäger, der Chefin. Wollte endlich mal Genaues wissen, wies weitergeht und so. Also, die Tarceva wird auch erstmal abgesetzt wegen der Entzündung, wird sonst zu sehr geschwächt. Vielleicht garkeine Chemo mehr. Wird die CT bringen. Sie wollen ihn schmerzfrei halten und aufpäppeln soweit es geht. Aber das wäre am besten zuhause, denn da schmeckt es ihm. Das Gespräch war eigentlich ganz ok. Unser ältester Sohn war dabei und vielleicht war es ganz gut, dass Heinz nicht anwesend war. Auf keinen Fall wollen sie ihn todtherapieren, sondern das tun, was ihm das Leben erträglich macht. Ist das das Todesurteil? Ich glaube aber, dass dies das Beste ist. Er ist so schon genug gequält worden und wenn die CT wieder nichts bringt, warum weiter damit? Was meint ihr??? Ich bin so was von unglücklich, aber ich muß da durch.
Übrigens C h r i s t e l, du fragtest nach dem Sauerstoff. Ja es ist so, wenn zuwenig Sauerstoff im Blut ist, werden alle Organe nicht richtig versorgt und ich vermute sogar, dass die Nieren deshalb nicht richtig arbeiten und die Füße deshalb dick werden. Sie wollen ihm jetzt hin und wieder Sauerstoff geben, aber die Prof. meinte, man solle der Lunge nicht zu früh alles abnehmen. Aber wenn der Körper das doch braucht?? Und die Lunge nicht genug hereinholt? Wer kennt sich denn da noch aus?
Es grüße Euch alle Eure traurige Gerti
  #955  
Alt 29.10.2007, 21:47
bettinaco bettinaco ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Astrid,
natürlich mach ich jetzt auch piep. Wir haben was Gutes gehört heute: Der Arzt in Köln ist sicher, dass die Hirnmetastase nach der zweiten Strahlen-OP, die nun morgen sein soll, endgültig Vergangenheit sein wird! Man traut es sich kaum zu glauben, nachdem mein Mann nun zweieinhalb Jahre damit gekämpft hat. Die traurige Nachricht: Seine Mutter ist gestern gestorben. Sie war allerdings 92, bis zuletzt recht fit in ihrer eigenen Wohnung, und es ging dann ganz schnell, das Herz. Aber er hat sie lange nicht gesehen, denn sie wohnte in Stuttgart, zu weit weg für ihn im letzten Jahr. Und zur Beerdigung muss ich nun allein.
Aber ich wüsste auch gern, wie es dir geht. Wie war das Wellness-WE? Gibt es Neues von deinem Vater?

Liebe Christel,
schön, dass es dir gut geht. Mach bitte so weiter! Ich glaub, der Dauerregen heute war ne Ausnahme. Aber wirklich weiß das natürlich nur Wolf.

Liebe Gerti,
das ist furchtbar, diese Ungewissheit und das Schwinden der Hoffnungen. Würde dir gern was Tröstendes und Aufbauendes sagen, aber ich kenne mich da auch nicht aus. Die Ärzte scheinen mir auch ein bisschen zu schwimmen, oder?

Liebe Grüße an alle

Bettina
  #956  
Alt 30.10.2007, 13:18
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Engelinchen44 Engelinchen44 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo zusammen,
seit einem Monat bin ich Zuschauerin und Leserin in diesem Forum.
Bei vielen Beiträgen mußte ich weinen, weil sie mir so nahe gingen.

Jetzt traue ich mich selber und hoffe auch auf liebe Kommentare wie ich sie hier sehr oft gelesen habe.

Ich hoffe, dass ich hier richtig bin und auch meine Geschichte erzählen darf.

Letztes Jahr haben wir am 10. Oktober die Diagnose meiner Mutter erhalten "Bauchspeicheldrüsenkrebs". Metastasen im ganzen Körper, nichts mehr zu machen. Die Ärzte gaben ihr eine ganz kurze Zeit. Es istja nur deshalb aufgefallen, weil meine Mutti mit dem Darm Probleme hatte. Deshalb wurde sie am 26. Oktober operiert. (Es mußte leider sein). Ich war noch bei ihr. Nach der OP, sie kam um 17.30 Uhr wieder auf die Station, war ich noch bis 20.30 Uhr bei ihr.

In dieser Zeit rief sie in ihrem Nakosedelirium immer wieder nach ihrer Mutter.

In dieser Nacht ging bei mir das Telefon. Das Krankenhaus war dran. Sie hatte wohl ein Herzkreislaufversagen und man hatte sie wiederreanimiert. Es ging ihr sehr schlecht. In dieser Nacht ging ich mit meinem Vater dorthin weil die Ärzte das schlimmste befürchteten.

Den Rest zusammengefasst: Am nächsten Tag ließen wir die Maschinen abstellen, weil meine Mutti keine Gehirnfunktionen mehr aufwies. Sie hatte auch eine Patientenverfügung. Am 27.10.07 um 19.01 Uhr starb sie.

Meine Welt brach zusammen, weil ich sehr an meiner Mutter hing und wir immer sehr viel Zeit zusammen verbrachten.

Nach einer Reha und ein wenig vergangenen Zeit habe ich mich soweit gefasst, dass ich jetzt über sie auch mal reden kann ohne direkt zu weinen.

Jetzt kommt das schlimmste. Nicht mal ein Jahr ist vorbei und ich war mit meinem Vater beim Arzt weil es ihm nicht so gut ging. Er hat auch sehr unter dem Tod meiner Mutter gelitten.

Diagnose vor 6 Wochen. Lungenkrebs Tumor ist 3 x 4 Zentimeter groß mit Ausläufe und Metastasen in der Lunge. Gesamtverfassung meines Vaters sehr schlecht. Er wog noch 46 Kilo. fortgeschrittenes Stadium.

Es ist nicht heilbar. Er hat am Wochenende eine palliativ Chemo bekommen. Er hat sie sehr gut vertragen. Zugenommen hat er auch wieder was. Er isst wieder regelmäßig.

Da ich ja hier im Forum viel gelesen habe, wieviel Zeit einigen Menschen hier noch gegeben war, mache ich mir große Sorgen, das er so schnell abbauen wird.

Deshalb wird er im nächsten Monat zu uns ziehen.

Ich kann gar nicht verstehen, so gut es ihm im Moment eigentlich geht, (ausser Treppensteigen, da hat er Luftnot) dass er diese heimtükische Krankheit in sich trägt.

Wer kann mir Hilfestellung geben, bzw. Ratschläge, gute Worte. Ich bedanke mich im voraus.

Liebe Grüße Engelinchen
  #957  
Alt 30.10.2007, 13:39
bettinaco bettinaco ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Engelinchen,
das ist wirklich furchtbar, in so kurzer Zeit bei beiden Eltern die Krebsdiagnose. Hast du schon mal über therapeutischen Beistand nachgedacht? Das kann immens helfen.
Das Prognosen eigentlich unmöglich sind, hast du sicher schon mitbekommen, wenn du hier gelesen hast. Bei manchen geht es leider wirklich schnell zu Ende, andere leben noch lange gut. Und erstaunliche Behandlungserfolge gibt es auch. Bei meinem Mann hieß es vor mehr als drei Jahren, außer einer palliativen Chemo wäre nichts möglich. Wir haben dann das Krankenhaus gewechselt - und mit Radiochemotherapie hat er einen komplette Remission geschafft.
Der Primärtumor deines Vaters ist ja nicht so groß; wichtig wäre, wie weit er schon gestreut hat. Und welcher Typ es ist - kleinzellig oder nichtkleinzellig. Welche Chemo bekommt dein Vater denn? Und ist auch Bestrahlung möglich? Wo wird er denn behandelt? Ich hoffe, das waren jetzt nicht zu viele Fragen auf einmal.
Ich wünsch dir viel Kraft, du wirst sie auf jeden Fall brauchen.

Bettina
  #958  
Alt 30.10.2007, 15:02
Benutzerbild von Engelinchen44
Engelinchen44 Engelinchen44 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Bettina,

danke für deine lieben Worte. Mein Vater hat ein nicht-kleinzelliges BC im Bereich des linken Unterlappens


CT4,cN3,pL1,cM1(Pulmo), G3,



pallitiven, dosisreduzierten (50%) zytostatischen Chemotherapie mit Carboplatin/Etoposid, 1 Zyklus fertig, Wiederholung nach 21 Tagen.

Soweit wie ich es lese sind Matastasen nur in der Lunge. Was G3 heisst weiss ich nicht.

Nebendiagnosen: COPD bei Lungenemphysem, Steatosis hepatis, V.a. KHK bei Zustand nch anteroseptalem Infarkt (davon weiss mein Vater nichts) und Artherosklerose.

Wenn nach dem 2 Zyklus am 12.11.07, die erneuten Untersuchungen zeigen, dass sich was getan hat, wollen sie nach der 4ten auch bestrahlen.

Er wird in Wuppertal betreut.

Das war aus den Papieren zu lesen.

Lieben Gruß
Engelinchen
  #959  
Alt 30.10.2007, 16:35
bettinaco bettinaco ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Engelinchen,

es tut mir leid, aber das hört sich nicht so gut an. Weniger wegen des Tumors als wegen der anderen Erkrankungen. COPD, Herzinfarkt, Fettleber. Deswegen geben sie wohl die schwache Chemo. Die Kombi ist auch nicht das Gelbe vom Ei.
G3 ist übrigens die histologische Einteilung: G1, G2, G3 - gut, mäßig, schlecht differenziert. Je höher die Gradzahl, desto unähnlicher ist der Tumor dem Ursprungsgewebe und desto bösartiger ist er.
Trotzdem würde ich überlegen, eine Zweitmeinung einzuholen. Einfach anhand der Befunde. Wuppertal ist nicht so weit von Essen entfernt, und die sind in der dortigen Uniklinik spezialisiert auf Lungenkrebs. Die Nr. der Poliklinik ist 02017233131. Ihr könnt das ja mal überlegen.
Erstmal liebe Grüße

Bettina
  #960  
Alt 31.10.2007, 09:22
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tinchen71 tinchen71 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebes Engelinchen,

auch ich kann Essen nur empfehlen. Es sind mit Sicherheit die kompetentesten Ärzte dort, außerdem ist die Krebsbehandlung durch die angeschlossene Tumorforschung immer auf dem neuesten Stand ! Auch Studienteilnahmen werden dort angeboten.

Alles Liebe für Dich und Deinen Papa !
Christina.
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