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  #691  
Alt 18.07.2007, 10:55
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Lilanelke
ja das würde ich mir wünschen das es ihnen gut geht................
ich würde sowieso gerne wissen wo unsre Mamas sind sie können doch nicht einfach verschwinden .............ihre Energie
liebe lilanelke ich wünsche dir und drücke dich ganz arg.................
und ich schicke unseren Mamas 10000000000000000 knutschi´s
in den Himmel oder wo soe sind!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  #692  
Alt 19.07.2007, 12:59
Benutzerbild von Lilanelke1978
Lilanelke1978 Lilanelke1978 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo liebe AndreaB

Also ich glaube nicht das sie einfach verschwunden sind. Natürlich kann keiner ganz genau sagen wo wir nach unserem Tode sind aber ich bin mir sicher das sie immer in unsere nähe sind. Wenn wir glück haben dann werden sie uns bestimmt auch bald mal ein Zeichen geben, ich glaube fest daran. Ich habe oft das Gefühl das sie bei mir ist. Auch wenn wir sie nicht sehen können, so sind sie uns denke ich doch sehr nah.
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  #693  
Alt 20.07.2007, 08:54
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Lilanelke,
es wäre schön wenn das so wäre wie du denkst !!
Ich weiß nicht genau was ich darüber denken soll, mein Bruder sagt immer sie isr jetzt nicht mehr hier sie ist schon zu lange tot sie bleiben nur kurze Zeit hier dann gehen sie die Toden!!!!!!!!
Keine Ahnung ich habe jetzt auch schon viele Bücher gelesen über das Leben nach dem Tod!!!!!!!!!!!
Wie geht es dir Lilanelke!!!!!!!!!!!!!
Drücke dich Andrea
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  #694  
Alt 20.07.2007, 13:54
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Lilanelke1978 Lilanelke1978 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo AndreaB

Heute geht es mir einigermaßen...Ich war vorhin bei Mutti am Grab habe ihr ein neues Licht angemacht und ihr Blumen gebracht :-)

Dein Bruder hat recht, hier sind sie nur kurze Zeit, danach gehen sie in einer Art Erholungsphase. Bei jedem dauert diese Phase unterschiedlich lang. Einige brauchen nur ein paar Monate, andere aber Jahre. Wenn diese Phase vorbei ist haben unsere Lieben die Möglichkeit Kontakt mit uns aufzunehmen. Selbst in Ihrer Erholungsphase können Sie schauen was wir machen und wie es uns geht, nur Kontakt können sie erst nachher mit uns aufnehmen. Ich habe ähnliches gelesen und habe aber auch eine sehr liebe Bekannte die Sterbebegleitung macht und sie war auch bei meiner mom mit dabei. Sie weiß unglaublich viel und sie erzählte mir sowas auch weil ich nachgefragt habe was nun mit Mutti passiert. Ich habe sie gefragt warum Mutti sich nie bei mir meldet, da ich es mir so sehr wünsche und sie meinte das sie sich noch erhohlen muss. Ich gönne Ihr diese Phase die hat sie sich richtig verdient, ich hoffe nur das die Pase nicht allzu lange dauert
Bei meiner Bekannten hat es 13 jahre gedauert bis sie etwas von Ihrer mutter gehört hat.

Sie fehlt mir ganz doll, jeden Tag mehr, aber mein Glauben lässt mich weiter hoffen das mama immer bei mir ist. Ich kann mir nicht vorstellen das man einfach weg ist, das geht doch nicht...

Sie sind zwar nicht mehr hier, aber trotzdem auf ihrer Art und Weise bei uns. Ich denke das unsere Mamas uns das irgendwann beweisen werden :-)


Ich hoffe das es dir heute gut geht AndreaB. Ich wünsche dir ein angenehmes Wochenende. Dicke Umarmung!!!!!
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  #695  
Alt 20.07.2007, 14:32
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo liebe Lilanelke,
ja genau wie du schreibst so denke ich auch ich warte auch auf ein Zeichen von meiner Mama manchmal wenn ich vor dem PC ist fängt der Lautsprechen an zu knacken ob das ein Zeichen sein kann ich weiß es nicht!!!!!!!!!
Aber ich hwarte auch auf ein Zeichen wie du!!!!!!!!!
Ja man kann doch nicht einfach verschwinden das finde ich auch............
Die Bücher vom sterben lese ich gerne den es ist alles so unvorstellbar, aber wenn ich dann Mamas Abschiedbrief lese geht es mir immer sehr schlecht das tut noch soooooooooooooooo weh sie wollte nicht gehen sie wollte nicht..........................warum dürfen böse leben und liebe nicht.:-(
Liebe Lilanelke ich wünsche dir auch ein wunderschönes Wochenende
Andrea
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  #696  
Alt 25.07.2007, 11:53
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Lilanelke1978 Lilanelke1978 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo AndreaB...

ich hoffe es geht dir einigermaßen gut, hoffe du hattest ein angenehmes Wochenende...habe heut von meiner Mami geträumt, war ein schönes Gefühl als ich wach geworden bin. Träumst du auch häufiger von deiner Mutter?


Lieben Gruß Nicole
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  #697  
Alt 25.07.2007, 15:59
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Lilanelke
du wirst lachen aber ich hab auch heut von meiner Mama geträumt ich habe geträumt sie liegt im Wohnzimmer und hat Fieber es war schön sie zu sehen wunderschön ich wollte nicht aufwachen es war als wäre es war:-( aber leider nur ein Traum!!!!!!!!!!!!!!!
Ich würde sie soooooooo gerne in den Arm nehmen und drücken ganz arg.......................das Wochenende war so lala
Ich drücke dich Lilanelke auf schöne Träume von unseren lieben Mamis
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  #698  
Alt 27.07.2007, 10:37
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Lilanelke1978 Lilanelke1978 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo AndreaB....

Das finde ich ja toll.....ja man wacht mit einem tollen Gefühl auf finde ich, als wenn sie wirklich bei eienem war. Im Moment vermisse ich sie auch wieder ganz super doll. Mein kleiner Sohn hat nöchste Woche Geburtstag, und nächsten Monat Taufe.....finde es soooooo schade das meine Mama seinen ersten Geburtstag nicht miterleben kann...macht mich sehr traurig....Heute hat die Mutter von meinem Freund Geburtstag." Wir müssen heute zum Geburtstag von meiner Ma" hat er gesagt. Ich stimmt mich irgendwie traurig.....

Trotz alle dem wünsche ich dir einen guten Start ins Wochenende !!!

Ich drück dich lieb.....auf das wir noch viel von unseren Mamis träumen, damit wir Ihnen wenigstens in unseren Träumen ganz nah sein können
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  #699  
Alt 27.07.2007, 14:53
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Lilinelke,
ich drücke dich auch ganz arg, ja das träumen von den Mamas ist schön wie echt !!!!!!!! Aber leider nur ein Traum....................
War gestern am Friedhof Blumen gießen sonst vertrocknet alles.
Das weiss ich schon das das blöd ist dein Freund hat noch eine Mama du nicht aber nur die guten sterben jung ,sie waren zu gut für diese Welt!!!!
Du mußt deinem kind erzählen von seiner Oma dann hat er sie auch im Herzen!!!!!!
So ich drück dich schönes Wochenende
Andrea
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  #700  
Alt 17.08.2007, 17:41
Tonks Tonks ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo allerseits!

Seit einiger Zeit suche ich nach Literatur, nach Berichten und Erfahrungen von jungen Frauen, deren Mutter früh verstarb. Dabei bin ich auch auf dieses Forum gestoßen.
Viele Berichte aus diesem Thread, allerdings zugegebenermaßen nicht alle, habe ich gelesen und viele viele Erfahrungen, die auch ich durchlebt habe wurden hier geschildert. Dafür möchte ich allen Autoren meinen Dank aussprechen, denn es tut gut, zu erfahren, mit seinen Gefühlen und seiner Verwirrung nicht alleine zu sein .
Ich selbst bin Mitte zwanzig und meine Mutter starb vor einigen Jahren als ich selbst gerade siebzehn war. Damit liegt ihr Todeszeitpunkt wahrscheinlich um einige Jahre weiter zurück als das bei vielen Elternteilen von euch der Fall ist. Ich hoffe, ich darf mich dennoch dazwischendrängen .
Meine Fragen und meine Geschichte richte ich besonders an die unter euch, die in die Kategorie "twentysomething" fallen oder älter sind, deren Mütter aber starben als sie selbst Jugendliche oder jünger waren.

Obwohl es mittlerweile so viele Jahre her ist, habe ich bis heute meine Mutter nicht wirklich loslassen können. Ich suche sie noch immer in vielerlei Hinsicht, gerade in letzter Zeit. Zwar lebe ich "von außen betrachtet" wieder ein "ganz normales Leben", mit Uni, Job, Freunden usw., ich kann auch wieder von Herzen lachen und mich freuen, nicht aufgesetzt, nicht gekünstelt, sondern tatsächlich mit Freude am Leben leben - und doch...

"Die Zeit heilt alle Wunden", diesen Spruch habt ihr sicher alle schon zu hören bekommen. ...ja, mit der Zeit kommt es tatsächlich zurück, das Leben, die Freude, das Wieder-Lachen-Können - und das meinen viele Menschen wohl, wenn sie diesen Spruch bringen -, aber "heilt" "die Zeit" wirklich die Wunde, die der Tod eines Elternteils - besonders der des gleichgeschlechtlichen - in uns gerissen hat?
Wer oder was heilt?
Oder lernen wir nur, mit der Wunde zu leben?

"Das Leben geht weiter".
Als ich diesen Spruch kurz nach dem Tod meiner Mutter zu hören bekam, klang das für mich wie bitterböser Spott und Ironie... allerdings mit erschreckendem Wahrheitsgehalt... es traf mich nämlich zutiefst, genau das zu erleben!: "Die Erde dreht sich weiter und sie fragt nicht mal nach dir - alles, was dich von ihr trennt ist eine Eisentür" (Die Toten Hosen) ...das Leben um mich herum ging ganz normal weiter - ich verstand nicht, wie und wieso alle Menschen um mich herum, auf der Straße, in der Schule, im Verein noch lachen und fröhlich sein konnten.
Und ich verstand mich teilweise selber nicht, wie auch ich teilweise in gewohnter, aber nicht familiärer, Umgebung "ganz normal" sein konnte
- um dann im nächsten Moment vor inneren Schmerzen fast zerfetzt zu werden.

Aber irgendwann findet sich wieder ein Rhythmus, irgendwann hört dieses dumpfe Funktionieren, dieses wie in einer etwas unrealen, etwas zu grellen oder etwas zu farblosen Welt leben wieder auf, irgendwann stürzt man sich wieder voller Energie in sein Studium, in seinen Beruf und in das Leben.

...und findet sich plötzlich zurückgeschleudert.
Plötzlich bricht eine heilloses Chaos aus einem aus. Plötzlich zerreißt es einen innerlich wieder. Plötzlich kommen all die Gefühle hoch, die so lange unter der Oberfläche verborgen lagen.

...plötzlich stellt man fest, daß man seine Mutter schrecklich vermisst. Ihre Umarmung, ihren Zuspruch, ihre Ermunterung, ihre Liebe.
Hat man sich bis eben noch selbst gezeigt, es auch "alleine" schaffen zu können, erscheint einem plötzlich das Leben wieder so groß und so bedrohlich und man möchte nichts mehr als in die wärmenden und schützenden Arme der Mutter zurückfliehen! ...aber sie ist nicht da! Sie ist nicht da. Sie ist tot.

Da sind die Fragen, die man ihr unbedingt stellen möchte.
Zum ersten Mal entdeckt man nämlich, daß die eigene Mutter mehr als nur die Mutter war. Sie war auch - vielleicht sogar vorallem - eine Frau! Sie war auch mal jung, sie war auch mal genauso alt wie ich heute.
Wer war diese junge Frau? Welche Wünsche und Träume hatte sie? Was hat sie gemacht? Wer waren ihre Freunde? Wie und wo hat sie gelebt? Mit wem?
Hatte sie vielleicht auch Angst?

...warum weiß ich darüber nichts? Warum habe ich sie nie danach gefragt? Hat sie dazu jemals etwas erzählt? Was weiß ich über sie? Kenne ich sie überhaupt?

Und die anderen Fragen, Fragen, die ebenso schwer zu beantworten sind.
Ich suche nämlich nicht nur verzweifelt nach dem mütterlichen Trost, nach der mütterlichen Umarmung, ich beginne auch nicht nur, meine Mutter als Menschen, als eine Frau zu erkennen und trauere darum, sie niemals auf diese Art kennenlernen zu können, nein, ich suche auch ganz massiv nach einer Art Vorbild, einem Modell, einer Antwort auf die Frage, was es bedeutet, eine junge Frau zu sein oder zu werden.
Doch mein Modell lebt nicht mehr.

Und leider habe ich auch keine wirkliche "Idee", wie ich an diese "Informationen" herankomme.


Erkennt sich jemand hier wieder?
Wie habt ihr das Problem lösen können? Habt ihr?

Danke!
Tonks

Geändert von Tonks (18.08.2007 um 22:12 Uhr)
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  #701  
Alt 17.08.2007, 19:17
stef777 stef777 ist offline
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Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe tonks,

ich falle zwar nicht direkt in deinen angesprochenen betroffenenkreis, wollte aber dennoch auf deinen schönen beitrag antworten, auch weil ich einiges davon bei mir wiedererkannt habe, in ähnlicher form...mein vater verstarb anfang des jahres, ich bin anfang 30. wir hatten nicht immer ein gutes verhältnis, obwohl ich ihn immer sehr geliebt habe und ihm immer sehr ähnlich war. erst in den letzten jahren vor seinem tod hatten wir ein immer besseres verhältnis. trotzdem blieb vieles unausgesprochen und nicht wirklich genug zeit, bzw. ich kannte so vieles nicht von ihm (er hat nie viel von sich aus erzählt). er hat eine sehr bewegte vergangenheit (war in einem krieg etc.).

in irgendeinem schlauen buch hab ich mal gelesen, dass ein schmerzvoller aspekt von trauer ist, dass die beziehung zu dem verstorbenen zwangsläufig durch den tod zu einem gewissen abschluss kommen muss, d.h. man muss viele dinge abschliessen und verarbeiten, ohne dass der andere noch da ist, um ihn zu fragen, ohne dass man den zeitpunkt dafür frei wählen konnte....das erfordert viel kraft und kann sehr schwer sein. ich hab seit dem tod meines vaters so viel wie möglich versucht, über seine vergangenheit rauszufinden, habe mit vielen seiner freunde, verwandten gesprochen, um - wie du auch schreibst - etwas über den menschen, nicht den vater, zu erfahren...ich bin noch dabei, plane z.b. für nächstes jahr eine reise in die USA, wo seine ältere schwester lebt, die ich bisher nur 1x im leben traf. bisher hat mir dies alles sehr geholfen...meinen vater auch nachträglich besser kennenzulernen, zu verstehen, woran er geglaubt hat, was ihn im charakter geprägt hat, was ihm spass gemacht hat, wie er leben wollte etc...es ergibt sich für mich ein klareres bild von der person, die ich stets im herzen tragen möchte. dadurch ist er mir näher.
LG
stef.
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  #702  
Alt 18.08.2007, 13:20
Maja.Berlin Maja.Berlin ist offline
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Registriert seit: 18.08.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 8
Frage AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo an Euch alle,

ich habe viele Beiträge hier gelesen und vor allem die beiden von Tonks und LilaNelke haben mich sehr berührt. Ich musste ersteinmal weinen und hatte keine Kraft, mich anzumelden. Ich war auch noch nie in einem Forum und weiß gar nicht genau wie man das alles bedient etc.
Aber ich bin so froh, dass es vielen jungen Frauen ähnlich wie mir geht und erhoffe mir Austausch und Trost. Ich fühle so sehr mit Euch!
Ich habe am 9.11.06 meine geliebte Mutti verloren. Sie war 61 und hat seit 2001 mit Brustkrebs gekämpft. Ich selber bin jetzt 30. Ich habe oft gedacht, dass sie es doch noch schafft und dann kam das Ende so langsam angeschlichen, dass es mich bis heute nicht loslässt und ich es auch nicht begreifen kann. Vor allem kriege auch ich die Bilder und Situationen am Ende ihres Leidensweges nicht aus meinem Kopf. Ich möchte mich so gerne an die schönen Momente in unserem Leben erinnern, aber die scheinen mir so weit weg zu sein. Ich fühle mich alleine. Auch ich habe meine Mutter gepflegt, bis wir am Ende einen Pflegedienst hatten, weil ich im letzten Sommer selber so fertig war, dass ich in die Klinik musste, um mich psychisch behandeln zu lassen. Ich war acht Wochen weg und habe deswegen oftmals ein schlechtes Gewissen. Es hat mir aber geholfen, die kommenden Monate bis zu ihrem Tod durchzustehen. Das schlimmste war, dass sie sich durch die Chemo und die Medikamente so sehr verändert hat. Sie war recht bösartig geworden und wir haben uns viel gestritten. Ich kannte sie so gar nicht. Wir hatten immer ein super Verhältnis, wie zwei Freundinnen, und dann war sie so gemein zu mir und hat mich auch beschimpft etc. Dies war auch ein Grund warum ich in die Klinik gegangen bin.
Meine Mutti lag auch die letzten Wochen nur im Bett, hat sich aber zur Toilette hochgerappelt und noch vieles alleine versucht. Sie war so tapfer. Und ich war so hilflos. Sie hatte ein Sauerstoffgerät, dass dann Tag und Nacht an war. Ich kann das Geräusch nicht vergessen und auch wie sie so oft gestöhnt hat des nachts. (Ich weine schon wieder). An ihrem letzten Tag war sie im Hospiz. Sie wollte selber dorthin, denn sie hat gemerkt, dass wir das alleine nicht schaffen. Und ich kann Euch sagen, es war die beste Entscheidung. Die Menschen dort sind wunderbar!
Sie starb dann in der Nacht. Es war schrecklich. Ich wurde mehrmals angerufen, dass ich kommen soll. Ich dachte niemals, dass es so schnell geht, aber sie hat dann wohl losgelassen. Ich kann Euch gar nicht sagen wie schlimm das alles war. Aber die Menschen dort haben sehr geholfen und zugehört. Ich war nachts bei ihr mit einer Freundin. Da war sie schon nicht mehr ansprechbar. Der Anblick lässt mich nicht los. Dennoch dachte ich, ich könnte nochmal mit ihr reden und bin nachhause gefahren. Als der nächste Anruf kam am morgen hat sie schon nicht mehr geatmet. Ich war schockiert.
Die nächsten Monate ging es eigentlich soweit mit mir. Mein Freund hat sich sehr gekümmert. Aber ich fühle mich immer wieder so unendlich alleine, so dass ich schon dachte, ich muss wieder in die Klinik. Ich kann mir ein Leben ohne meine Mutter gar nicht vorstellen. Ich habe keine Geschwister und keine eigenen Kinder. Mein Vater wohnt weiter weg und unser Verhältnis ist nicht mit dem zu meiner Mutter vergleichbar.
Ich hatte auch nach Gruppen junger Frauen in Berlin gesucht, die ihre Eltern recht früh verloren haben. Ich finde da nichts passendes. Aber ich würde mich so gerne austauschen mit Euch. Es versteht ja niemand, wenn man in diese lethargischen Krisen verfällt.
ich versuche mein Leben zu meistern. Mache jetzt eine neue Ausbildung, da ich mich letztes Jahr ausschließlich um meine Mutter gekümmert habe. Oft genug habe ich dennoch das Gefühl, nicht am Leben teilzuhaben. Gerade war ich im Urlaub und selbst dort ging es mir oft sehr, sehr schlecht. Bei mir wird es auch eher schlechter als besser.
Kennt jemand eine Gruppe jüngerer Leute in Berlin, die sich ab und zu treffen? Ich traue mich auch nicht mit Freunden und Bekannten zu reden, die sagen meistens nur "Ach Du, das wird schon mit der Zeit." und wollen glaub ich mehr auch nicht hören. Das ganze ist ja auch sehr deprimierend.

Ich danke Euch für Eure schönen Beiträge und freue mich, von Euch zu lesen.
Ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben, dass es wieder besser wird - obwohl sie mich in letzter Zeit wieder so oft verlässt.

Maja
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  #703  
Alt 18.08.2007, 17:51
AndreaB AndreaB ist offline
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Beiträge: 127
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Maya
ich kann dich sooooooooooo gut verstehen ich habe meine Mama zuahuse gepflegt sie hat 8 jahre gekämft Brustkrebs und doch hat sie verloren sie war auch meine beste Freundinn ich vermisse sie sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo ooo sehr sie war ach totall gereizt ich habe auch oft mir ihr gestritten aber das ist bei Krebs normal sie ist am 12.01.07 um 2 Uhr gestorben in ihrem Wohnzimmer Zuhause wo ist sie jetzt nur denke ich mir immer sie kann doch nicht einfach verschwinden ich schreie oft einfach leer in den Raum : Mama und warte auf Antwort liebe Maja ich Fühle und Leide mit Dir
AndreaB
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  #704  
Alt 19.08.2007, 13:38
Maja.Berlin Maja.Berlin ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 8
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe AndreaB,

danke für Deine mitfühlenden Zeilen. Ich bin oft in ähnlichen Situationen wie Du. Gerade heut morgen lag ich wieder im Bett und habe still geweint und mich gefragt, wo meine Mutter jetzt ist. Ob sie weiß was ich mache und wie es mir geht. Ob sie mich noch sehen kann.
Wie alt bist Du denn? Du hast ja auch eine sehr lange Zeit des Leidens mit Deiner Mutti überstanden. Es ist sehr bewundernswert. Ich kenne viele, die sagten, man solle sich lieber distanzieren, aber man hat ja nunmal nur eine Mutter. Deswegen wird man sich wohl nie mehr wieder komplett fühlen.
Mein Freund versucht mich gerade wieder davon zu überzeugen, zu einem Psychologen zu gehen. Ich denke, er fühlt sich auch mit meinem Schmerz überfordert. Es tut mir auch so oft leid, wenn es mir so schlecht geht und ich andere runterziehe bloß ich komme nicht weiter aus meinem Schmerz.
Sehr interessant, dass Du auch schreibst, dass Deine Mutter so verändert war durch Ihre Therapie. Ich kann unsere Streitereien oft nicht vergessen.

Am Donnerstag kommt mein Vater zu Besuch. Ich hoffe, mit ihm noch ein paar schöne Gespräche führen zu können. Aber ich habe oft Angst, andere mit meinem Leid zu konfrontieren und zu überfordern.

Bist Du zur THerapie gegangen oder gehst noch?

Wünsch Dir und Euch anderen einen schönen sonnigen Tag!

Bis bald, Maja
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  #705  
Alt 19.08.2007, 18:38
Tonks Tonks ist offline
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Registriert seit: 17.08.2007
Beiträge: 7
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Stef, liebe Maja, liebe AndreaB,

ersteinmal lieben Dank für eure Antworten !

Ich glaube, es ist sehr wichtig, sich auch nach dem Tod weiter intensiv mit unseren Eltern, Großeltern, Partnern, Freunden, Kindern oder sonst lieben Menschen auseinanderzusetzen und das, obwohl wir wohl anscheinend vergeblich auf eine Reaktion warten. Aber diese Kommunikation ist dennoch wichtig - unabhängig davon, ob man an ein Weiterleben der Seele nach dem Tod glaubt oder nicht.
Ich glaube, es ist auch immer und ganz stark Kommunikation mit uns selbst. Wir lernen uns intensiv dabei kennen. --- Obwohl das sehr sehr schmerzvoll sein kann und ist. Aber wir lernen, dass es Dinge gibt, die uns Angst machen, große Angst, wie etwa das auf-sich-alleine-gestellt-sein, die Endlichkeit des Lebens und die Erkenntnis, das der Grat zwischen einem gesunden, mehr oder minder frohen Leben, sowie Krankheit und Tod sehr sehr schmal ist.
Damit müssen wir lernen umzugehen. --- Nur leider hat uns das nie jemand beigebracht!
Nach meinem Gefühl ist der Tod und das Sterben in unserer Gesellschaft ein ganz ganz großes Tabuthema. Wir sind umgeben von ewig-jungen, ewig-strahlenden, ewig-gesunden, ewig-gutaussehenden und ewig-wohlhabenden Menschen - zumindest wird uns das suggeriert. Krankheit und Sterben passen in dieses Bild nicht hinein. Wir werden damit nicht konfrontiert und wir wollen damit auch nicht konfrontiert werden.
...Tja, bis irgendwann dann...

Irgendwann trifft und betrifft es uns doch. Uns ganz persönlich. Nicht die Bekannte über drei Ecken, nicht die Nachbarn.
Tod, Krankheit,, Leiden,... das waren für mich immer die anderen. So etwas passierte nicht mir, nicht meiner Familie...

Doch dann wurde meine Mutter plötzlich krank, plötzlich ging alles sehr sehr schnell. Krankenhaus, Operation, Chemo. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide. Binnen weniger Tage und Wochen wurde meine ganze Welt, mein ganzes bisheriges Leben komplett auf den Kopf gestellt. Pflege zuhause, Reha, neue Hoffnung und dann wieder Pflege zuhause, rund um die Uhr, 24h durch mich und meine Familie, immer wieder Hoffnung, und doch das langsame, stetige Nahen des Todes.

Ihr wisst es, ihr kennt es. Ihr wisst, was es bedeutet viele Jahre mitanzusehen, wie ein uns sehr lieber Mensch stirbt. Bei mir waren es "nur" knapp eineinhalb Jahre - aber es wird wohl eine der prägendsten Zeiten meines Lebens bleiben. Vieles, sehr vieles hat sich seitdem in meinem Denken und in meinem Verhalten geändert.

Es wird wieder gut. Aber anders.

Ich habe mal überlegt, was ich als "schlimmer" empfinde und empfand. Dass meine Mutter tot ist, dass meine Mutter sterben musste (so früh) oder mitanzusehen, wie sie starb. ...

Jeder wird und muss sterben. Irgendwann. Es klingt kalt und es klingt hart und dennoch "funktioniert" das Leben genau so. Menschen werden geboren, Menschen sterben. Menschen entwickeln sich.

Als meine Mutter krank wurde, als sie starb, habe ich - und das kennen wahrscheinlich viele von euch - "den lieben Gott" gefragt und angeklagt, wie er so etwas zulassen könne?! Warum?!
...nun, ob es eine Antwort auf dieses "warum" gibt, das weiß ich nicht. Es ist - heute - für mich aber auch nicht mehr wichtig.
Es war vielmehr Ausdruck der eigenen Hilflosigkeit. Meiner eigenen und der, der Menschen um mich herum. Eine Suche nach einer Antwort, nach einer Erklärung und vielleicht auch nach einem "Schuldigen" für die unfassbaren Dinge, die sich plötzlich vor meinen Augen abspielten.

... ich weiß nicht, wie es euch im Einzelnen erging. Ihr ward (soweit ich das mitbekommen habe) schon etwas älter, als eure Mütter/Väter krank wurden. Das heißt, ihr hattet vielleicht schon eine andere Ebene der Beziehung, ward selbst reifer, erfahrener und selbstständiger. Und doch sind da viele Dinge, die beschreibt ihr ganz genau so, wie auch ich sie erlebt habe.

Heute wünsche ich mir, die Kommunikation zwischen meiner Mutter und mir, zwischen ihr und meiner Familie und untereinander wäre 100%ig offen gewesen. ...Das ist Utopie, das ist mir schon klar - und dennoch würde ich mir das wünschen. Denn ich weiß nicht, wie ihr das erlebt habt, aber bei uns wurde relativ wenig über die Gefühle gesprochen, die jeder von uns hatte. Ich glaube, jeder von uns hatte Angst vor den Reaktionen der anderen. Angst davor, zusammenzubrechen. Angst davor, das Leiden meiner Mutter, das Leiden der anderen noch zu vergrößern, wenn er oder sie offen ihre oder seine Gefühle zeigt.
Heute glaube ich, dass das falsch ist und war.
Keiner hätte dem anderen sagen können, dass alles wieder gut wird, keiner hätte sagen können, dass die Zukunft leicht wird. Keiner hätte dem anderen die Schmerzen und die Verzweiflung wirklich nehmen können... und dennoch... man wäre näher beieinander gewesen. Man hätte den anderen unmittelbarer und mehr von seinem wirklichen und inneren Wesen her angenommen.
Vielleicht hätte man wahrhaftiger geliebt.

...tut mir leid...eigentlich wollte ich etwas anderes schreiben und auch nicht so lang und so unsortiert... ...vielleicht später
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