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  #1  
Alt 30.06.2005, 15:20
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Standard Kleinzeller und Chemo

hallo ihr.

so.... jetzt krieche ich auch mal aus meinem loch. habe mich längere zeit nicht gemeldet, weil ich keine lust hatte an solchen diskussionen teilzunehmen. nehmt mir bitte diesen satz nicht übel. ich persönlich habe aus der erkrankung meines vaters gelernt, dass es schlimmeres gibt. Und deshalb verschwende ich für sowas keine gedanken.

wollte eigentlich diejenigen, die es auch interessiert nur auf dem laufendem halten. Dad hat jetzt (mit heute) 21 bestrahlungen und 4 chemos hinter sich. bisher ist alles gut gelaufen. Bin die letzten tage mit ihm mitgefahren. seine termine: 22:30 uhr. Er hatte die wahl zwischen diesem oder um 00:30 uhr. Das wollte er dann doch nicht...:-) es ist wirklich erschreckend, wenn man da raus geht und 8 personen sitzen da noch... :-(

ansonsten ist aber alles ok. dad hatte vor 1 ½ wochen eine leichte nasennebenhöhlenentzündung die ärzte haben auch seine lunge geröngt, weil sie angst hatten, dass sich dort wasser befindet. war aber alles ok. Dann hatte er auch noch fieber (leicht) da gehen sie aber davon aus, dass es von der bestrahlung kommt.

Und ihr, was gibt es neues bei euch? Wo versteckt ihr euch?

Schönen Gruss
Angelika
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  #2  
Alt 30.06.2005, 16:03
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Standard Kleinzeller und Chemo

Hallo
ich hatte auch keine Lust auf diese grausame Diskussion.
Mein Vater bekommt jetzt eine erneute Chemo ( seit Montag) sie hatten ihm vorher einen Port gelegt, da seine Venen schon alle völlig hin waren.
Wir ( meine Schwester und ich ) haben ihm auch zu einer zusätzlichen Misteltherapie geraten, damit es ihm wärend der Chemo wenigstens etwas besser geht. Aber er bekommt wohl keine ( oder möchte keine?) Misteltherapie.
Bei der Eingangsdiagnose, sagte man ihm die Herde in seiner Lunge wären zu klein zum Bestrahlen. Da die 7 Zyklen Chemo die er erhalten hatte wohl nicht gegriffen hatten, sind die Herde von Briefmarkengröße auf Spielkartengröße gewachsen, nun könnten sie Strahlen, wenn die andere Chemo nichts bringt.
Ich hatte so die Hoffnung, das er wenigstens noch einige Jahre geschenkt bekommt, wenn es ja leider keine Heilung gibt ( wer weiss so genau was die Pharmaindustrie so alles nicht raus rückt um weiterhin Forschungsgelder zu bekommen ?!)
dann hätte ich mir für ihn wenigstens noch einige Jahre lebenswertes Leben gewünscht.
Ich habe auch aufgehört zu weinen ( obwohl es mir das Herz zerreist) um stark für meinen Papa zu sein und weil ich denke, wenn es so weit ist, haben wir noch genug Tränen zu vergießen.
Ich hätte mir so gewünscht, das er das abbezahlte Haus und seine Pensionszeit ( was in einigen jahren ja erst soweit wäre) noch genießen kann.
Es grüßt Euch
Judith
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  #3  
Alt 30.06.2005, 18:43
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Standard Kleinzeller und Chemo

hallo!
ich grusse euch alle. Ich versuche positiv zu denken... Meine Ma hat jetzt Chemo und Bestrahlung hinter sich, nach allen Untersuchungen, ist angeblich alles "ok"! in 2 Monaten soll sie wieder untersucht weden. Ich drucke euch und euren Lieben die Daumen! bis dann
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  #4  
Alt 30.06.2005, 18:54
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Standard Kleinzeller und Chemo

Hallo zusammen,

hab` schon lange nicht mehr geschrieben und wollte es eigentlich auch gar nicht mehr tun. Hab` nur sporadisch ein bisschen mitgelesen, wie es mit diesem Thread, den ich Anfang 2004 eröffnet habe, so weitergeht.
Irgendwie scheint sich alles zu wiederholen. Ich hätte es mir zwar anders gewünscht, aber ich habe es nicht anders erwartet. Immer wieder kommen neue Angehörige und auch selbst Betroffene dazu; andere sind schon länger hier und wieder andere schreiben noch immer, obwohl ihre Lieben den Kampf verloren haben.
Eigentlich sollte das eine gute Mischung sein, von der im Idealfall alle ein Stück weit profitieren können. Mit großem Bedauern habe ich hier lesen müssen, dass sich einige in die Wolle bekommen haben. Und das auch noch völlig unnötigerweise. Ein paar Beiträge wurden als brutal und rau(h) kritisiert, andere als weltfremd und weinerlich. Ich denke, beide Seiten haben aus ihrer persönlichen Sicht recht. Einerseits aus den Erfahrungen, die einige machen mussten, andererseits aus den Hoffnungen und Erwartungen vor Allem derjenigen, die hier neu sind.
Schade, dass solche Anfeindungen entstanden sind. Völlig grundlos. Ich möchte hier erst mal Sandra (lieb`s Grüßle!) und Jutta in Schutz nehmen. Was sie gesagt haben ist nach meiner Meinung absolut richtig. Nur wie es gesagt wurde, das hat eben bei den "Neuen" für Entsetzen sorgen müssen.
Ich möchte jetzt einfach um ein bisschen Verständnis werben; für beide Seiten. Ich kann mich noch (zu) gut erinnern, wie ich tage- und nächtelang am Rechner gesessen habe, auf der Suche nach Informationen und nach Hoffnung. Informationen fand ich reichlich; Hoffnung leider wenig. Von da her kann ich das sehr gut nachvollziehen, dass man auch hier im Forum nach positiven Erfahrungen fragt und nach alternativen Behandlungsmethoden sucht. Nur bringen die leider nichts, außer einem leeren Geldbeutel. Und ich kann mich noch sehr viel besser an Weihnachten und das Sterben meines Vaters erinnern. Ich weiß inzwischen, dass es besser gewesen wäre, nicht alle "Therapiemöglichkeiten" auszuschöpfen. Und die gleiche Erfahrung haben sehr viele hier im Forum gemacht, auch wenn sie das nicht schreiben mögen. Manche tun es doch –so wie ich auch schon- und reagieren einfach allergisch auf Fragen nach der 3. Chemotherapie oder der 27. Bestrahlung und den Chancen. Drastische Formulierungen sind die Folge. Die Realität ist manchmal (nicht immer!) noch viel drastischer als die Formulierung.
Ich möchte hier nicht den Oberlehrer spielen. Dies liegt mir viel ferner als ihr vermutlich glaubt. Heilungschancen beim Kleinzeller gibt es nur äußerst selten. Nur bei frühzeitiger, meist zufälliger Entdeckung und OP. Aber der Kleinzeller bietet oft eine einmalige Chance. Einen gewissen Aufschub durch die primäre Chemotherapie bei doch oft recht guter Lebensqualität. Und diese Zeit ist nicht nur deshalb sehr kostbar, weil sie leider viel zu kurz ist, sondern weil sie die Chance bietet, sich noch so viele Dinge zu sagen, die sonst vielleicht für immer unausgesprochen geblieben wären. Für reinen Tisch und vor Allem wenn möglich für Frieden zu sorgen. Ein schneller Tod, Unfall oder Herzversagen... das wünscht man sich selbst und auch seinen Lieben. Im Rettungsdienst habe ich aber oft von Männern/Frauen Brüdern/Schwestern und Kindern gehört: "Mein Gott, ich wollte ihm/ihr doch noch so viel sagen." Diese einmalige Chance kann uns selbst dieser verdammte Kleinzeller nicht nehmen. Wenigstens hier ist auch er einmal der Verlierer.

Alles Liebe und Gute für Euch alle

Joachim
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  #5  
Alt 30.06.2005, 21:15
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Standard Kleinzeller und Chemo

Hallo an alle die sich hier auf den Schlips getreten fühlen!
Auch meine Absicht war es nie, irgendjemanden zu verletzen. Aber die Erfahrung!!! Und wer sagt denn hier überhaupt, das nach ca. 30 Seiten dieses Threat`s nicht auch mal die Wahrheit gesagt wird?? Uns allen ging es genauso, und was spricht eigentlich dagegen, dem Threat nicht mal ne neue Wendung zu geben? Man muß sich doch immer anpassen und dieser Threat ist bestimmt nicht nur für Seichte Worte zuständig. Ich dachte immer, man macht eine Entwicklung durch, gerade die HINTERBLIEBENEN!!!!. Und deswegen muß ich doch nicht den Threat wechseln, nur weil ich hier jemanden nicht das sagen kann, was er gerade hören möchte? Igendwie möchte hier jeder jedem helfen, aber manchmal geht`s halt nicht. Der Frust der die zurück bleiben ist auch ziemlich gross und deswegen muß ich hier doch nicht weg. Und was Jutta gesagt hat finde ich absolut klasse.!!! Meine Meinung ist, das es sowohl die Akut-Situation als auch die Nachsorge-Situation geben muss. Und das muss jeder verstehen. Und ich finde es absolut beschissen vom " Aufseher" bei Bedarf das was nicht gewünscht wird, zu entfernen. Das alles, vorher und nachher gehört zum Threat dazu, und so wie ich Joachim einschätze, denkt er genauso. Und ich bitte Jutta, sich bitte nochmal zu melden.
Alles Liebe Sandra!
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  #6  
Alt 30.06.2005, 22:57
Angi Angi ist offline
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Standard Kleinzeller und Chemo

Hallo Sandra,

es hat mich bei Bärbel bereits das Wort "Aufseher" gestört und ich möchte es auch hier nicht, den der Zusammenhang in dem es sonst gebraucht wird passt hier nicht. Ich habe auch am Anfang Eurer "Diskussion" nicht eingegriffen. ABer der Ton wurde schärfer ,die Formulierungen drastischer. Und ja, in diesem Forum wird auf die Einhaltung von Nettiquette im Umgang miteinander wert gelegt. Und deshalb kann ich das, was im Forum nicht gewünscht wird, auch entfernen. Weitere Äußerungen hierzu können direkt an mich per Mail gehen.
Das heißt noch lange nicht, dass ich nicht ebenfalls eine bestimmten Inhalt der Äußerungen genauso sehe. ABer man muß , finde ich, im Umgang miteinander einfach Rücksicht nehmen."Wahrheit" ist bei einer Krankheit wie Lungenkrebs sehr relativ. Emotionen vorprogrammiert. Natürlich kann man auch jemanden mal sagen was der nicht so gerne hört, ich denke nur es kommt ganz entscheidend auf den Tonfall an und das wie.Und das "muß" nicht jeder verstehen , denn das kann nicht jeder verstehen eh er nicht die Situation selbt durchgemacht hat.

Gerade Du als Frau vom Fach bist doch sicher oft mit Situationen konfrontiert die auch mal Fingerspitzengefühl und Anteilnahme erfordern.Aber auch in Deinem Beufsbild habe ich ganz unterschiedliche Menschen erlebt die dies oder das für den richtigen Weg hielten.Hilft dem einen nur die absolute Wahrheit so möchte der andere erstmal alle Möglichkeiten ausschöpfen.

Du musst nicht weg, Sandra, ich bitte dich und andere ( auch den Gast ) deine Wortwahl(jaja, "beschissen + Aufseher, echt toll!, schon mal überlegt das auch hinter meinem Dasein ein Schicksal steht?) zu überlegen. Und wie es bei jemanden ankommt der nicht so denkt wie Du. Und dafür bin ich da, weil die Menschen eben verschieden sind und es hier ein normales und umgängliches Miteinander geben soll, Nettiquette halt und nicht nur Wahrheit um den Preis des Verletzens.

Für die Nachsorgesituation , Hinterbliebene gibt es auch Möglichkeiten sich auszutauschen.Klar. ABer jemand der noch nicht so weit ist sieht das eben noch nicht so.Hier in diesem Thread landen eben auch die "Neuen".

Alles Liebe, ja ,auch von mir
Angi
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  #7  
Alt 30.06.2005, 23:17
Angi Angi ist offline
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Lieber Joachim,

ich freue mich Dich hier zu lesen und hoffe es geht Dir soweit gut. Ich stimme Dir in vielem zu und es ist tatsächlich so, es beginnt mit jedem Betroffenen immer wieder neu. Mir geht es immer wieder darum alle Seiten zu sehn, auch die deren Meinung ich vielleicht nicht teile und nicht nur einen Standpunkt sehen. ;-) Lächle.....

Es ist mir in den Jahren, die ich mittlerweile schon hier bin öfter aufgefallen,dass man manches auch noch etwas "härter" am PC formuliert als man es sagen würde wenn einem jemnad direkt gegenüber sitzt.Rücksicht und Verständnis ist doch etwas was wir alle brauchen können, egal wie wahr etwas ist.


Angelika, Judith und Nina, ich drücke vor allem auch Euch die Daumen, dass alles gut läuft und die Nebenwirkungen der Chemos so gering wie möglich sind.



Liebe Grüße Angi
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  #8  
Alt 01.07.2005, 11:06
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danke angi!!!

wenigstens einer, der einen versteht.

liebe grüße
angelika
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  #9  
Alt 02.07.2005, 16:18
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Hallo Judith,

wollte kurz zu dem Thema Misteltherapie etwas schreiben. Zum einen ist es ein sog. antrosophosisches Mittel, da ist es wohl sehr stark abhängig, dass der Patient SELBER daran glaubt. Da würde ich vor allem Euren Vater mit Infomaterial versorgen, so dass er ein positives Bild gewinnen kann.

Die Misteltherapie sollte ein erfahrener Arzt zusammenstellen, da gibt es wohl Unterschiede. Desweiteren ist es meines Wissens so, dass man in der Klinik diese Misteltherapie nicht macht.. Dass heißt, ihr müßt Euch es über den Hausarzt besorgen. Es spricht aber nichts dagegen, dass man die Spritzen (subkutan, wie Thrombosespritzen) selber im Krankenhaus setzen kann. Ich hatte in der Klinik, wo meine Mutter lag, sogar besprochen, dass die Schwestern uns das zeigen, wie man das macht.

Ich denke es ist wichtig, die Schmerzen und Nebenwirkungen auf solche oder ähnliche Wege zu verringern... Wichtig ist aber, dass der Patient mitspielt!!!

Das von hier... Allen viel Kraft und Stärke! Vor allem neben jedem Realismus auch Hoffnung
Simone
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  #10  
Alt 02.07.2005, 19:08
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Hallo Sandra und Joachim,

danke euch beiden für eure Unterstützung. Es lag wirklich nicht in meiner Absicht, hier irgendjemand auf den Schlips zu treten.
Anscheinend bin ich aber nicht lernfähig, so oft wie ich schon ins Fettnäpfchen getreten bin, wenn ich gesagt habe, was ich dachte.
Vielleicht bin ich aber auch frustriert. Ich sehe in meinem Alltag soviele Kollegen, Ärzte und Pfleger und und und, die sich ein Bein ausreissen für ihre Patienten. Aber natürlich kann kein Mensch Erwartungen erfüllen, die ein Mensch nicht erfüllen kann. Jedenfalls nicht in diesem System und nicht beim derzeitigen Stand der Wissenschaft. Das war eigentlich das einzige, was ich sagen wollte.

Ich hoffe sehr, daß sich von diesem Beitrag niemand angegriffen fühlt.
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  #11  
Alt 03.07.2005, 08:48
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Hallo!
Hab am Montag die Diagnose für meinen Mann (74) erhalten: kleinzelliges Bronchialkarzinom - undsuche seitdem in div. Foren nach Infos - obwohl - ihm hilft's wahrscheinlich nicht mehr viel.
Angefangen (?) hat alles im März (Gewichtsverlust ca. 15 kg), dann schnellten ab Mai die Blutzuckerwerte in die Höhe (Typ II-normalerweis mit Tabl. so auf 130-180, jetzt 400 bis zur Einlieferung ins KH 541!!), hinzu kamen ab Mitte Mai Ödeme in beiden Füßen (von jetzt auf gleich) und eine ständige Schlappheit + Schwindelgefühle.
"Behandlung" beim Diabetologen: eigentlich nur Untersuchungen, Hinweis auf Diabetikerschulung (warum er nicht direkt Insulin gespritzt hat frag ich mich bis heute!! - nur leider war unser Hausarzt in Urlaub und wir gingen zum angeratenen Spezialisten - Ergebnis: Enwässerungstabl., die denn Kaliumspiegel extrem abschmieren ließen, Kalium-Tbl, um dem entgegenzuwirken, wieder Untersuchungen ("mir fehlt da noch ein Puzzlestück" - jetzt weiß ich was dieses fehlenende Stück ist!!)- Ab zum Thorax-Röntgen - klar: chron. Bronchitis (er hat seit dem 15. Lebensjahr geraucht) aber kein Hinweis auf Lungenkrebs auf dem Röntgenbild!!
Nachdem vom Diabetologen/Internisten das ganz m.E. nicht zügig genug angegangen wurde, war endlich auch unser Hausarzt wieder da: hin, direkt Einweisung ins Krankenhaus- allerdings ohne
diesen schrecklichen Verdacht - dann Untersuchungen, Lungen CT, Bronchoskopie, Leber-Punktion - da hab ich schon was geahnt: und der Spruch des Arztes ("als Arzt hat man nicht nur positive Nachrichten zu überbringen" tat ein Übriges!)
Hinweis : ich bin 30 Jahre jünger, wir haben eine kleine Firma, ich bin eigentlich sehr selbstständig + grundsätzlich positiv eingestellt.
Unsd so bin ich auch immer ins Krankenhaus gekommen: "na ja, dann hängst Du eben an der Nadel (Insulin), damit kann man alt werden, die Ödeme kriegen wir auch noch weg....
Und dann hab ich den Arzt angerufen: was ist eigentlich Fakt??
Er meinte, eigentlich dürfte er es mir nicht sagen (der Widerstand war allerdingssehr gering!!) und dann haben wir kurz am Telefon gesprochen und ein weiteres ausführliches Gespräch vereinbart. Auch zum Thema Behandlung.
Mein Mann wußte es schon, hat ihm aber gesagt, daß ich neben dem ganzen Trouble nicht auch noch damit belastet werden sollte.
Quatsch - ich bin ja nicht blind + taub und die Untersuchungen kann man ja auch einordnen.
Sicher - bei 30 Jahren Altersunterschied ist es mehr als wahrscheinlich, daß der ältere Partner zuerst stirbt - trotzdem alles Sch...
Ich hätte gerne noch unser gerade renoviertes haus mit ihm genossen, und mit ihm zusammen die Gartengestaltung in Angriff genommen!!
Morgen fängt die 1. Chemo an - Carboplatin + Etoposit + 2 Tage Etoposit. Mal abwarten, wie er sie verträgt.
Hab mit beiden behandelnden Ärzten gesprochen: nicht heilbar, aber das Allgemeinbefinden sollte sich dadurch bessern! Wenigstens etwas, wenn's denn wirkt.
Bin selbst mehr als kritisch zu Chemo eingestellt, aber mein Mann möchte es + die Ärzte versprechen sich zumindest etwas mehr "Lebensqualität" -also abwarten, und auf den jeweiligen Zustand reagieren.
Er will natürlich nach Hause (verständlich nach 4 Wo. KH), und vor Ort gibt's einen Onkologen + Schmerztherapeut + unseren Hausarzt.
Also: Angriff!! und weiter nach Vorn!!
Die ganz harten Zeiten werden auch noch kommen.
Hab auchmit ihm inzwischen offen darüber gesprochen, dass die Diagnose feststeht - und wir gehen z.Zt. eigentlich ganz gut damit um (den Umständen entsprechend)
Vorgestern hab ich mir einfach einen Rollstuhl organisiert und hab ihn runter in die Cafeteria gefahren - Kaffee trinken und eine rauchen (Arzt: ich werd jetzt mit Sicherheit ihrem Mann nicht das Rauchen verbieten!!)
Hat ihm gutgetan - auch mal aus dem Zimmer rauszukommen (nicht nur für Untersuchungen!!)
Gestern hab ich ihn dann im Rolli entführt auf den Parkplatz: dort wartetet unsere 2 Hunde im Auto - er hat sich so gefreut sie wieder zusehen - er hat zwar geheult wie ein Schloßhund + ich auch - aber es hat ihm auch gutgetan - also volle Kraft voraus! Damit er nach Hause kommt und uns 3 wieder um sich hat!! Jedenfalls werd ich versuchen, je nach Zustand, alles was er möchte auch noch zu realisieren (- und hoffe innerlich doch, daß er nicht allzu lange leidet!!) Lieber noch eine kurze intensive Zeit, als ein langsames Dahinsterben (trotz Morphium etc.)!!
So, es tat gut, dies alles mal zu schreiben, obwohl ich gute + auch realistische Freunde + Freundinnen + meine Mutter + Schwester habe, mit denen ich immer reden kann.
Ich bin schließlich leider kein Einzelfall!
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  #12  
Alt 04.07.2005, 10:57
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Halloo zusammen,

ich wollte mich auch mal "wieder melden". Bei Paps ist soweit alles in Ordnung. Wobei die Psyche bei ihm jetzt anfängt und eine grosse und wichtige Rolle spielt ! Heute morgen meinte er am Telefon: Na ja...es ist ja nunmal so, daß man nach Diagnose noch ein gutes Jahr zum Leben hat. In 2 Monaten ist mein Jahr abgelaufen. Buff ! Das saß ! Ich hatte erst gar keine Worte und dann war ich ziemlich derbe zu ihm ! Sicher ich verstehe ihn .. wenn man dem Feind im Körper trägt sieht es anders aus "als nur Angehörige zu sein". Nur ich habe ihm gesagt, daß er sich nicht unterkriegen lassen soll und mit dieser Einstellung geht auch ein gesunder Mensch verloren. Wir waren ja im Mai das letzte Mal zur Untersuchung und im August steht die nächste Untersuchung an. Aber er sieht gut aus, hat auch keinerlei Beschwerden. Aber er hat so eine beschissene tief sitzende Angst - ich auch. Ich glaube, daß dies auch noch mit das Schlimmste ist ... Fakt ist ja, daß der Kleinzeller wirklich so ein Mistvieh ist ... aber das es durchaus Patienten gibt die damit über einen längeren Zeitraum und bei guter Lebensqualität leben dürfen und ich glaube auch heute noch daran, daß Paps einer von ihnen sein darf.
So ..... das musste ich mir erstmal von der Seele reden. Danke fürs zu"lesen" ;-)

Einen schönen Tag und ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen an Euch und Euren Liebsten.

Liebe Grüßé
KatrinB.
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  #13  
Alt 21.07.2005, 08:47
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Hallo!
Das kurze Leiden ist zu Ende!
Hatte am 3.7. noch geschrieben, daß die 1.Chemo ansteht....
die hat sein Leben wohl so rapide verkürzt!
Ich hab noch in den Ohren den Satz "von mehr Lebensqualität" durch die Chemo!!
Ich hoffe ich schock jetzt die sensiblen unter Euch nicht zu sehr, aber ich seh den ganzen schnellen Ablauf als Erlösung an:
Mo-Mi Chemo - mein Mann war gut drauf- bis incl. dem folgenden Sonntag: jeden Tag besucht, in den Rolli gesetzt, in die Cafeteria gafahren, in der Sonne gesessen...und die Zeit wirklich genossen.
Dann Montag: Immunsystem im Keller (weiße Blutkörperchen ca. 500!!) - Infektion bekommen - nicht ansprechbar!
Dienstag etwas besser, ansprechbar, bettlägerig, Katheder etc.,
sehr schwach + fiebrig, nachts 2.oo h Anruf- der Arzt rief mich an: Manfred bat mich zu kommen, er spuckte Blut + Gewebestücke aus - und er hatte Panik.
Ich sofort hin, hab aber nur noch den "Rest" mitbekommen-
Blutkonserven + Thrombos angehängt, das hat das blutige Erbrechen dann auch gestoppt!)
Er wurde von Tag zu Tag schwächer, ab Do. schmerzen + sofort mit Morphium behandelt + Antibiotika gegen Infektion + Fieber,
ab Samstag konnte er nicht mal mehr trinken, hing an eine Infusion mit ClinicMix (IV-Ernährung) Kal.Chlorid, 4 Sorten AB und Sauerstoff.
Ich habe gebetet, daß es schnell geht!!
Am Sonntag abend waren die Blutzuckerwerte wieder nahe 600, aber er lag ganz ruhig da, keine Fieberschübe mehr und schien zu schlafen. Kurz nach 22.00 setzt dann die Atmung aus.
Ich war die ganze Zeit bei ihm und hab seine Hand gehalten.
Er ist so ruhig hinüber gegangen- er hatte endlich Frieden!
Das versöhnt mich auch mit der Sitiuation - er hat sein Schicksal angenommen ("ich habe keine Angst vor dem Tod", "ich hab mein Leben gelebt"), außerdem war alles geregelt, nichts blieb unausgesprochen - ich konnte loslassen, weil er jetzt keine Qualen mehr hat.
Mit so einem schnellen Ende hatte keiner gerechnet, der Arzt, denr am So. morgen da war, hatte es aber wohl kommen sehen "Sie brauchen sich nicht mehrt zu verkleiden (Mundschutz, Handschuhe etc.), die weißen Blutkörperchen steigen an (1.000 !!) - war wohl nur eine Ausrede!

Manfred wollte nie ein Pflegefall werden und hat sich wohl bewußt fallengelassen und auch nicht mehr gekämpft-
und das war gut so - er hatte eine innere Ruhe und Gelassenheit in den letzten Wochen entwickelt, die es auch mir leichter machte.
Ich hab mir für ihn nichts mehr gewünscht, als daß er nicht mehr leiden muß.
Ich behalte ihn als lebensfrohen, lachenden agilen Menschen in Erinnerung und nicht als den leidenden, schwachen Menschen der er zum Schluß war.
Ich wünschte ihm Frieden und den hat er jetzt.
Das er mir fehlt - natürlich, aber ihm zuliebe habe ich losgelassen - Vergessen werde ich ihn sowie nie.

Wir sind uns begegnet
Du hast Spuren hinterlassen
in mir
deine Handschrift, deine Zeichen
unauslöschlich
in meinem Herzen
hast du dir Raum geschaffen
für immer.

Bärbel
name@domain.de
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  #14  
Alt 21.07.2005, 08:48
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niebae@aol.com
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  #15  
Alt 21.07.2005, 10:24
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@Bärbel: leider funktioniert die Emailadresse nicht, die Du angegeben hast. Also dann hier:

Liebe Baerbel,


ich möchte Dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen. Der Schmerz seinen Partner zu verlieren muß unendlich groß sein. Deine Einstellung ist wunderbar und ich finde sehr richtig. Es hört sich richtig an was Du schreibst. Du konntest loslassen, Du weißt dass er loslassen wollte. Gerade das nicht zu akzeptieren wäre falsch.

Ich habe am 19.06 meine Mutter gehen lassen müssen. Sie wurde einfach schwächer und ist dann friedlich eingeschlafen. Ein sehr ruhiger Tod und der Moment war - so komisch es immer ist das auszusprechen - wunderschön. Wir haben nachher noch eine Woche später mit der Stationsschwester gesprochen und sie hat uns gesagt: Ich habe das Gefühl, dass sie ihre Frau und ihre Mutter haben gut "gehen lassen". Auch ich bin überzeugt, dass meinen Mutter einfach loslassen konnte. Sie hat gekämpft wie eine Löwin solange der Kampf noch einen Sinn machte, nur wußte sie wann aufzugeben ist.

So ähnlich hört es sich bei Deinem Mann auch an, wichtig ist dass Du dabei warst, auch wenn Dein Manfred geschlafen hat - ich bin sicher er hat gespürt, dass Du dabei warst und genossen, dass Du seinen letzten Weg ein Stückchen begleitest.

Wir haben nachher noch eine Woche später mit der Stationsschwester gesprochen und sie hat uns gesagt: Ich habe das Gefühl, dass sie ihre Frau und ihre Mutter haben gut gehen lassen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Tage, alles zu regeln was es jetzt noch zu managen gibt, das ist viel - ich weiß . Danach die Zeit wird ruhiger und auch schwieriger, ich wünsche Dir vor allem die Kraft das "Danach" gut zu verpacken. Mit soviel Trauer wie sein muß und soviel neuem Mut, wie nötig.

Alles Liebe
Simone
drocsi@gmx.de
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