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  #646  
Alt 13.04.2007, 13:46
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Der Thread heißt junge Frauen und der Tod der Mutter... davon fühle ich mich angesprochen, auch wenn ich mich noch oft wie ein Kind fühle, dass seine Mama verloren hat. Ich bin jetzt 27, meine Mama starb am 20.9.06 mit 51 Jahren an Lungenkrebs. Ich weine noch immer jeden Tag ein bisschen, sie war die tollste Mama der Welt. Wie Eure sicher auch...




Juliane
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  #647  
Alt 18.04.2007, 09:37
vanitas02 vanitas02 ist offline
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Beiträge: 299
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo juliane,

ich werde am samstag 28 ... und meine mama war halt meine mama und ich hätte sie noch gebraucht. mamas sind einfach etwas ganz besonderes ...
__________________
es wird schon wieder
wieder
wieder wie was
wieder wie vorher
es wird nie wieder wie vorher
irgendwann wird es
aber nicht wieder (pirko)
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  #648  
Alt 18.04.2007, 09:53
AndreaB AndreaB ist offline
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Registriert seit: 21.08.2005
Beiträge: 127
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Vanitas da hast du vollkommend Recht Mütter sind was besonderes !!!
Man wird sie immer vermissen denke ich!!!!!!
Ich vermisse meine Mama auch sehr manchmal weine ich auch ..................
Eine Mutter kann man auch niemals ersetzen .......
Drücke dich ganz arg........
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  #649  
Alt 18.04.2007, 10:48
Apriltag Apriltag ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo zusammen,

meine liebe Mama ist heute vor zwei Wochen gestorben.

Sie hat sehr lange gekämpft und ich finde sie hat den Krebs besiegt, sterben müssen wir letztendlich alle.
Bereits vor 17 Jahren wurde das erste mal bei ihr Brustkrebs festgesellt.
Dann war lange Zeit Ruhe, und dann kam es aber immer wieder.
Meine Mama war das ganze letzte Jahr an das Bett gefesselt und trotzdem hat sie dem Krebs gezeigt: so einfach kriegst du mich nicht!
Sie ist zuhause gestorben - das war ihr größter Wunsch und ich durfte ihre Hand halten. Aber auch mich regt es irgendwie auf wenn die Leute sagen: "nun ist sie ja von ihrem langen Leiden erlöst.." Meine Mutter wollte bis zum letzten Atemzug leben, und sie hat gerne gelebt, auch wenn es zuletzt ein Leben war was für die anderen wohl nicht mehr "Lebenswert" erscheint. Sie war glücklich, denn hauptsache sie war in ihrem Haus und ich war bei ihr.
Ich vermisse meine Mama sehr, leider ist auch mein lieber Papa schon im Himmel. Aber wenigstens sind sie nun zusammen und tanzen auf einer Wolke.
Auch die Zeit wird die Wunden nicht heilen unsere Mamas werden wir bis ans Lebensende vermissen und wir haben noch so viele Jahre vor uns das macht mir Angst. Wie geht ihr damit um?
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  #650  
Alt 18.04.2007, 15:34
stef777 stef777 ist offline
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Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo apriltag,

mein beileid zum tod deiner mutter...

bei meinem vater (gest. 6.1.07) war es auch so. er hat gekämpft bis zuletzt und wollte nicht sterben. er hatte "objektiv" keine lebensqualität mehr, andererseits kann ich nachvollziehen, dass er sich zu jung fand zum sterben und nicht für immer die augen schliessen wollte, einfach noch weiter gerne das bild der welt, wie wir sie kennen, vor sich gehabt hätte. es machte mich auch immer ein wenig wütend, wenn leute meinten, er sei nun erlöst, da er eben nicht sterben wollte. auch während seiner sterbephase kamen von verschiedenen seiten bemerkungen bzgl. "einer wünschenswerten abkürzung" dieser sterbephase. mich hat das immer extrem wütend gemacht, das hab ich auch gezeigt, da ich genau wusste, dass mein vater nicht gehen wollte. fragen bzgl. sterbehilfe kann man nur individuell beantworten, in manchen fällen ist es meiner meinung nach aber so, dass eine weitere stunde bei seinen angehörigen bleiben zu können für den sterbenden eben schon lebensqualität genug bedeutet (so hab ichs jedenfalls erlebt)....

LG
stef.
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  #651  
Alt 18.04.2007, 16:39
nrswimmi nrswimmi ist offline
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Registriert seit: 24.02.2007
Beiträge: 8
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo,

seit einiger Zeit lese ich nun schon in diesem Forum, so wirklich viel geschrieben habe ich jedoch noch nicht...
Aber heute habe ich mir gedacht,ich füge auch mal was hinzu...

Meine Mama ist am 9.August 2006 an Kehlkopfkrebs gestorben. Oft wird erzählt, dass die letzten Wochen von Krebspatienten sehr schlimm und schmerzhaft sind und so war es auch bei meiner Mutter. 1 1/2 Jahre hat sie gegen den krebs gekämpft - sie beklagte sich nie sondern hat immer alles mit sich alleine ausgemacht und nie von ihren Schmerzen geredet, sie wollte einfach neimanden belasten. Längere Zeit bevor sie gestorben ist, lag sie im Krankenhaus, zwischendurch wurde auch schon 2 mal gesagt, dass jetzt alles besser würde und sie bald wiedergesund sein würde. Aber leider kam immer wieder ein Rückschlag und es wurden neue Metastasen entdeckt. Das war eine sehr harte Zeit. Sie hat alles über sich ergehen lassen, in alle Therapien eingewilligt. Als die Chemos dann mal wieder abgebrochen wurden, haben meine Schwester udn ich einen Termin mit dem Arzt gemacht und haben sie montags morgens mit zu ihm in die Ambulanz genommen (sie lag zu der Zeit im Krankenhaus). Der Arzt fragte noch, was wir möchten, er wäre doch fast jeden Tag bei Mama auf dem Zimmer. Aber wir wollten einfach Klarheit, da er oft kam, als wir nicht da waren und Mama ja nicht sprechen konnte. Er sagte, dass es schon sehr schlecht aussehe und die Chemo ja wieder abgebrochen wurde aufgrund dessen. Er sagte, man könnte damit in den nächsten Wochen evtl wieder anfangen, wenn Mama wieder genug Kraft hätte. Mama sagte dann jedoch, dass sie icht mehr könne und sie auch keine Therapie mehr wolle. Das war ein ganz schöner Schock, aber wir haben ihr auch immer gesagt, dass sie auf uns keine Rücksicht nehmen soll, sie soll nicht wegen uns leiden, so schwer es auch war. (meine Eltern sind geschieden, deswegen machte sie sich große Sorgen) Sie sollte dann auf die Palliativstation verlegt werden, wenn dort ein Platz frei würde. Als wir wieder im Zimmer waren, sagte sie: Lieber Gott, mach dass es nicht mehr so lange dauert.

Es hat dann wirklich nicht mehr lange gedauert, aber in meinen Augen zu lange...
Auf die Palliativstation hat sie es gar nicht mehr geschafft, Mittwochs( nach dem Termin am Montag) kam mir eine bekannte wweinend entgegen (nachdem Mama mittags schon immer fragte, was wir abends machen würden udn ob wir uns gegenseitig erreichen könnten) und unsere bekannte sagte, dass Mama immer auf ihr Shirt und die Hose zeigen würde, da sie es im Grab anziehen wolle.... Haben dann abends den Seelsorger gerufen, gebetet und natürlich geweint. Selbst da sagte sie noch: Jetzt heult hier nicht so rum....

Es sah schlecht aus an dem Mitowch abend, Donnerstag jedoch saß sie wieder im Bett und aß Kuchen... Einfach komisch...Seit Mittwoch Abend saßen wir Tag und Nacht vor Ihrem Bett und niemand wollte nach Hause gehen...
aufgrund der hohen Dosen Morphium hat sie ein Beruhigungsmittel bekommen, was sie dann auch schließlich hat schlafen lassen bis zum Tod. Sonntags sah es dann nochmal schlecht aus, (sie wurde ja nicht mehr wach, selbst zur Pflege nicht) berappelte sich dann aber wieder und Dienstags nochmal dasselbe spiel mit Annzeichen des Todes an den Füßen, Knien und Händen. Mittwochs waren wir morgens zuhause, nachmittags bei ihr und es ging einfach nicht mehr. Dieser schreckliche Anblick aufgrund eines Zungenbisses.... Da haben wir ihr gesagt: Mama, wie können nicht mehr. Wir fahren jetzt nach Hause... Sie war ja seit Samstags nicht mehr ansprechbar. Seitdem hatte sie einmal zur Pflege die Augen geöffnet, aber durch die Krankenschwestern hindurch geschaut.
Nachdem wir dann mittwochs gefahren sin (nachdem wir es ihr gesagt haben) kam eine halbe Stunde später der anruf....

Ich glaube schon, dass Mama nicht loslassen konnte und dadurch dass wir ihr gesagt haben, dass wir nicht mehr können (so hart das auch klingt) sie edlich loslassen konnte.
Die schrecklichen Bilder gehen einfach nicht mehr aus meinen Kopf, obwohl es im August schon 1 Jahr wird.Ich hatte danach noch 5 Tage frei, aber im Nachhinein merke ich, dass es mir gut getan hätte, mich länger krankschreiben zu lassen. ich komme einfach nicht mehr mit meinem Leben klar. Meine Mutter und ich wohnten zusammen (ich war 21 zu der Zeit) und nun wohnte ich alleine in einer 98qm Wohnung. Meine Schwester zog zu mir, aber es passte einfach nicht, sie ging halt anders mit allem um, wollte die Sachen von Mam schnellstmöglichst wegtun... Jetzt ist sie wieder ausgezogen, mein Freund wohnt seit letzter Woche am Wochenende hier, aber trotzden fehlt sie mir unglaublich... Jeden Abend im Bett denk ich an sie und weine mich meistens in den Schlaf....
Wie gerne hätte ich einfach nochmal ihre Stimme gehört, die sie ja seit Januar 2005 nicht mehr besaß..

Es ist so unglaublich schwer, aber das wisst ihr ja alle....

Lieben Gruß
Dani
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  #652  
Alt 18.04.2007, 19:20
Benutzerbild von anni_s
anni_s anni_s ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe dani,
mein herzliches beileid. auch wenn es schon länger her ist, kommt es einem vor wie gestern. unsere moms haben mehr an andere gedacht als an sich selbst - das finde ich bewundernswert. ich denke nicht, dass ich das in der situation könnte. meine mom hat immer versucht, andere aufzumuntern. als sie ihre stützstrümpfe bekam, sagte sie, sie könne jetzt strapse tragen. erst wenn man nicht mehr lachen kann, wird die situation unerträglich, hat sie gesagt. sie hat sich schuldig gefühlt, dass sie uns verlassen musste, aber nicht einmal geklagt. unsere mütter sind starke frauen, vielleicht haben sie sich da oben ja kennengelernt und stoßen grade auf uns an.
@alle: ich weiß, das thema ist alt - mein dad wird immer anstrengender. letzte woche waren mein bruder, mein dad und ich ja im urlaub, die zeit habe ich echt genossen, alle schlechte laune war wie weggeblasen. eine freundin von mir wohnt bei uns und während der woche hat die freundin meines vaters auch bei uns gewohnt - und meiner freundin das leben zur hölle gemacht. ich mag sie beide total gerne, aber was ich gehört habe, ist einfach der hammer. jetzt fühlt sich meine freundin bei uns nichtmehr wohl, da mein dad wohl ein bisschen auf die andere seite gezogen wurde. er ist ständig schlecht gelaunt, hat uns heute vorwürfe gemacht, wir wären nicht ordentlich genug, würden unsere sache nicht wegräumen und lebensmittel im kühlschrank verschimmeln lassen.ja, es läuft nicht immer glatt, aber es sind nicht nur unsere lebensmittel, die manchmal ablaufen. es ist nicht nur unser geschirr, dass manchmal nicht gleich in die maschine kommt. diese ständige schlechte laune hängt mir einfach zum hals raus. ich hab mich so gut mit meinem dad verstanden, er war wirklich mein bester freund. aber in letzter zeit hat er sich extrem verändert, ob es an der beziehung liegt, weiß ich nicht, es geht mich auch nichts an, aber wenn das so weiter geht, werde ich mit ihm reden müssen und dann gibts den großen knall. ich werde wohl noch ein bisschen abwarten, aber mittlerweile ist die vertrautheit einfach verschwunden, zumindest von meiner seite aus.
so, da bin ich mal wieder alles losgeworden, muss euch auch seltsam vorkommen, ständig nörgel ich über ihn, aber mit ihm reden tu ich nie .. aber ihr könnt das sicher nachvollziehen. lieber die sch** aussitzen, als noch jemanden zu verlieren, und sei es nur der schein einer einmal intakten beziehung!
liebe grüße, anni
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  #653  
Alt 18.04.2007, 20:10
Apriltag Apriltag ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Zusammen,

ich mache mir oft Gedanken, denn meine Mutter ist ebenfalls 2 Tage nachdem ich ihr gesagt habe, dass ich nicht mehr kann, (ich wollte mir 3 Monate Auszeit von der Arbeit nehmen um mich besser um sie - und auch mich - kümmern zu können) in die richtige "Sterbephase" gefallen (nicht reden, nicht essen, nicht trinken etc...Ich glaube sie hätte echt noch weiter gekonnt, kann es sein, dass sie wegen mir aufgeben hat?

Gruß & drücke Euch alle!
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  #654  
Alt 18.04.2007, 20:27
nrswimmi nrswimmi ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallöchen,

@ anni_s:

danke. Meine Mutter hat auch immer alles ins lächerliche gezogen, sie konnte über alles lachen. Ihr Tumor hatte sogar einen Namen und sie hat auch echt den Mut nicht verloren gehabt. Nur irgendwann, als der Arzt ihr sagte, dass sie ziemlich schwach wäre, hat sie aufgegeben. Trotzdem finde ich es bewunderswert, was diese Frau in ihrem Leben schon alles durchgemacht hat und wie sie ihr Leben gemeistert hat. Sie war und ist immer noch der wichtigste Mensch in meinem Leben, auch wenn ich es ihr vielleicht nicht oft genug gesagt habe....und viele Leute sie vielleicht auch schon vergessen haben!

@ Apriltag:

Ich glaube nicht, dass sie sich wegen dir aufgegeben hat. Vielleicht war es einfach so, dass sie es dir erleichtern wollte, oder es ihr echt nicht mehr gut ging. Meine Mutter lag ja schon im Sterben und wi r haben alles mögliche versucht, damit sie endlich sterben kann (hört sich jetzt scheiße an, aber ihr ging es so drckig und sie konnte einfach nicht loslassen) Sie lag ja schon im Koma, oder war besser gesagt in einem komaähnlichem Zustand und wir haben sie schweren herzens einen Mittag mal ne halbe stunde allein gelassen und haben in der Cafeteria was getrunken. Die Schwestern haben uns dazu geraten. Aber sie wartete anscheinend auf ein zeichen von uns.....

Sie fehlt mir so!

Dani
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  #655  
Alt 18.04.2007, 21:09
Carina.P Carina.P ist offline
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Registriert seit: 09.04.2007
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Beitrag AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Apriltag,
Tut mir wahnsinnig leid, Mein herzlichstes Beileid.
Meine Mutter hat 3 Tage in diesem Komaählichen zustand gelegen, und auch wenn sie nicht mehr wirklich auf uns reagiert hat, so hat man doch gemerkt das sie immer noch unruhiger wurde, wenn einer von uns in ihrem Zimmer war.
Wir haben abwechselnd an ihrem Bett gesessen und versucht ihr alles so angenehm wie möglich zu machen.
Ich war grad zu Hause als mich die schwester anrief und mir sagte, es wäre besser wenn ich nochmal zurück ins Krankenhaus kommen würde, es wäre jetzt bald soweit. Das war um ca 22 Uhr.
die ganze Familie stand um sie herum, wollte einfach nur bei ihr sein, doch sie wehrte sich immer mehr sodass wir uns letztendlich dazu entschlossen hatten, draussen vor der Tür zu bleiben. Wir saßen dort bis 3 Uhr morgens, und sie hatte immernoch nicht losgelassen. Das waren die schlimmsten Stunden meines lebens.
Der Arzt schickte uns dann wieder nach Hause, weil er meinte, er könnte nicht sagen wie lange es noch dauern würde.
Ich fuhr, weil ich mir das auch nicht mehr länger mit angucken konnte!
Der Freund meiner Mutter blieb bei ihr, hatte sogar ein Bett neben ihres gestellt bekommen.
Ich saß auf meiner Couch, schaute das Bild von meinem Vater an(auch schon im Himmel) und sagte ihm, er solle sie endlich zu sich holen kommen!
Ich telefonierte noch einmal mit dem Freund meiner Mutter, er sagte mir es sei alles in Ordnung, sie schläft und atmet ganz ruhig.
Als er ins Zimmer zurückkam, war meine Mama friedlich eingeschlafen...
Ich glaube, sie hat darauf gewartet alleine zu sein um ihren letzten Weg zu gehen, dass sie sich trotz allem noch sorgen um uns gemacht hat und nicht wollte, das wir das mit ansehen müssen...
Sie sind und bleiben immer Mütter, und ihre erste sorge gilt immer ihren Kindern!!! so sehe ich das...

Ich wünsche dir und allen anderen hier ganz viel Kraft...

Liebe Grüße, Carina
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  #656  
Alt 18.04.2007, 21:16
Carina.P Carina.P ist offline
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Ort: Kreis Recklinghausen
Beiträge: 20
Beitrag AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Apriltag,
Tut mir wahnsinnig leid, Mein herzlichstes Beileid.
Meine Mutter hat 3 Tage in diesem Komaählichen zustand gelegen, und auch wenn sie nicht mehr wirklich auf uns reagiert hat, so hat man doch gemerkt das sie immer noch unruhiger wurde, wenn einer von uns in ihrem Zimmer war.
Wir haben abwechselnd an ihrem Bett gesessen und versucht ihr alles so angenehm wie möglich zu machen.
Ich war grad zu Hause als mich die schwester anrief und mir sagte, es wäre besser wenn ich nochmal zurück ins Krankenhaus kommen würde, es wäre jetzt bald soweit. Das war um ca 22 Uhr.
die ganze Familie stand um sie herum, wollte einfach nur bei ihr sein, doch sie wehrte sich immer mehr sodass wir uns letztendlich dazu entschlossen hatten, draussen vor der Tür zu bleiben. Wir saßen dort bis 3 Uhr morgens, und sie hatte immernoch nicht losgelassen. Das waren die schlimmsten Stunden meines lebens.
Der Arzt schickte uns dann wieder nach Hause, weil er meinte, er könnte nicht sagen wie lange es noch dauern würde.
Ich fuhr, weil ich mir das auch nicht mehr länger mit angucken konnte!
Der Freund meiner Mutter blieb bei ihr, hatte sogar ein Bett neben ihres gestellt bekommen.
Ich saß auf meiner Couch, schaute das Bild von meinem Vater an(auch schon im Himmel) und sagte ihm, er solle sie endlich zu sich holen kommen!
Ich telefonierte noch einmal mit dem Freund meiner Mutter, er sagte mir es sei alles in Ordnung, sie schläft und atmet ganz ruhig.
Als er ins Zimmer zurückkam, war meine Mama friedlich eingeschlafen...
Ich glaube, sie hat darauf gewartet alleine zu sein um ihren letzten Weg zu gehen, dass sie sich trotz allem noch sorgen um uns gemacht hat und nicht wollte, das wir das mit ansehen müssen...
Sie sind und bleiben immer Mütter, und ihre erste sorge gilt immer ihren Kindern!!! so sehe ich das...

Ich wünsche dir und allen anderen hier ganz viel Kraft...

Liebe Grüße, Carina
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  #657  
Alt 19.04.2007, 08:51
JaninS JaninS ist offline
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Registriert seit: 11.12.2005
Ort: Erfurt
Beiträge: 113
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo,
ich schreibe dir eigentlich bezugnehmend auf deine erste nachricht. ich bin selbst erst 25 meine mam ist am 6.3.2007 verstorben nach 2 jahren glioblastom- krebs.
ich hab zwar selbst ein kleines kind- fühle mich aber wie du.
ich wollte nie erwachsen werden- um jeden preis.
durch die krankheit fühle ich mich als hätte mir jemand die watte in die ich gepackt war vom körper gezogen und mich in das loch der selbstständigkeit gestoßen. ich habe es mir zugegebenermaßen immer sehr einfach gemacht, viel scheiße gebaut und mama hats geregelt. von einem tag auf den anderen mußte ich alles allein hinbekommen, denn meine mam hat damals zu mir gesagt, dass sie sich jetzt nichtmeihr um uns kümmern kann und wir endlich erwachsen werden müssen. ich fühle mich so entwurzelt, wie ein ballon der über dem boden hängt, ein vogel der aus dem nest gefallen ist und ein ausgerissener strauch.
ich habe gemerkt das ich sehr viel kritischer und pingeliger geworden bin und das ich mir für vieles eine fassade aufgebaut habe. ich finde es sehr traurig- es verändert einen nicht alles zum positiven.
obwohl ich sagen kann das meine mam vielleicht sehr stolz auf mich ist weil ich nicht mehr alles so schleifen lasse.
die ganze zeit der krankheit, diese erfahrungen, die ich lieber nicht gemacht hätte, haben mich sehr altern lassen- klingt wahrscheinlich seltsam wenn jemand das mit 25 sagt.
weiß nicht ob es das ist was andere auch empfinden- ich wünsche nur jedem das beste
viele grüße und danke fürs lesen
byebye sagt janin
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  #658  
Alt 19.04.2007, 09:33
vanitas02 vanitas02 ist offline
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Registriert seit: 30.11.2006
Beiträge: 299
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

@ janin
ich denke ganz sicher, dass unsere mütter stolz auf uns wären. und es sicher auch vorher schon waren. sie haben bestimmt ein auge auf uns. und ich denke, durch ihren tod verändert man sich zwangsweise. auch ich fühle mich viel älter und auch desillusionierter. irgendwie ernster. die fröhlichkeit ist oft eher gespielt. man übernimmt einfach auch zum teil viele aufgaben der mutter. war bei mir jedenfalls so. aber ich habe das gerne und freiwillig getan. aber sowas verändert einen natürlich.

@ carina
das mit dem alleine sein wollen zum sterben hört man ja so oft. langsam glaube ich daran, dass es schon stimmen könnte. leider hatte meine mama da evtl. keine wahl. wir waren nicht da. das krankenhaus hat viel zu spät angerufen. vielleicht hätte sie noch auf uns warten können, wenn sie gewollt hätte? ich weiß es nicht ... ich denke, man muss jedem da die wahl lassen.

@nrswimmi
ja ... da geht es mir wie dir. meine mama war und ist der wichtigste mensch. das hat mit ihrem tod nicht geendet. ich fühle innerlich trotzdem meist, was meine mama zu diesem und jenem gesagt hätte. ich habe nicht das gefühl, als hätte sie mich verlassen. und ich möchte sie immer noch stolze machen. deshalb ist sie immer noch der wichtigste mensch. das hört nicht einfach auf. auch meine mutter hatte kein einfaches leben. es ist halt schade. grade jetzt wäre dann langsam nach und nach die zeit gekommen, wo sie ihr leben und "die früchte ihrer arbeit" hätten genießen können ...
ich denke, es kann schon sein, dass sie wirklich erst gehen konnte, als ihr sie "entlassen" habt. es ist sicher sehr schwer für mütter, ihre kinder zurück zu lassen. egal wie alt sie sind. es sind halt ihre kinder um die sie sich kümmern. genau wie sie immer unsere mütter bleiben.

@anni
ich weiß nicht, vielleicht wäre es trotzdem nicht so schlecht, wenn ihr einfach mal eine weile abstand voneinander gewinnen würdet. ihr habt viel gemeinsam durchgemacht. vielleicht braucht da jetzt jeder mal eine pause für sich. wo er alleine und in ruhe über alles nachdenken kann. und wenn man mal auf abstand geht, sieht man manche dinge einfach viel klarer, als wenn man mittendrin steckt ...

@stef
bei mir war das anders. meine mama wollte sicher nicht sterben. sie hatte noch viel vor. sie hat auch gekämpft. aber ich glaube im krankenhaus hat sie einfach gemerkt, es geht nicht mehr. sie hat sich ihre zugänge immer wieder rausgerissen. selbst ihre magensonde entfernt. ich glaube, sie konnte und wollte nicht mehr. und ich verstehe auch die aussagen, über die du dich so ärgerst ... ich sehe es zum teil selbst so. natürlich hätte ich meine mama gerne noch "behalten" und bei mir gehabt. aber ich bin andererseits auch froh, dass sie nicht leiden musste und nur kurz schmerzen hatte. insofern sage ich auch "es war besser so" ... ich denke, die leute, die das zu dir sagen, meinen das doch auch nicht böse. sie haben es halt nicht so mitbekommen und sehen das dann vielleicht "objektiver". du selbst steckst mittendrin und hast ja auch deinen vater am besten gekannt. andererseits - bittebitte nicht böse sein, das MUSS natürlich nicht stimmen - vielleicht warst du einfach auch zu verstrickt in die sache. vielleicht hast du, weil du eben deinen vater so gerne hattest, auch manche dinge nicht sehen wollen? ich weiß es natürlich nicht. aber ich sehe es so, dass natürlich niemand sterben möchte. andererseits wenn die schmerzen und das leid überhand nimmt, sehe ich den tod dann schon als erlösung an. aber bei einem bin ich mir jedenfalls sicher: die meisten leute, die das zu dir gesagt haben, haben es sicher nicht böse gemeint. klar, paar ignoranten gibt es immer. aber der großteil wollte dir damit sicher nur helfen.

@andrea
ja, so ist das wohl ... aber andereseits ist das vielleicht auch gut so ... irgendwie habe ich immer noch das gefühl, meine mama ist bei mir. ich weiß auch bei den meisten dingen, was sie davon gehalten hätte. aber sie fehlt natürlich trotzdem ... wie gerne würde ich einfach mal nur 10 minuten oder 5 mit ihr telefonieren. ach je ... am dienstag hatte sie geburtstag. es haben viele leute was vor die urnenwand gestellt. das hat mich gefreut. allerdings musste ich deswegen auch erst mal weinen. sie fehlt ja nicht nur mir. es gibt noch viele andere menschen, denen sie auch viel bedeutet hat. ja, ich kann es nur noch mal sagen ... mamas sind einfach etwas besonderes ...
__________________
es wird schon wieder
wieder
wieder wie was
wieder wie vorher
es wird nie wieder wie vorher
irgendwann wird es
aber nicht wieder (pirko)
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  #659  
Alt 19.04.2007, 10:11
stef777 stef777 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe vanitas,

natürlich weiss ich, dass es die meisten menschen gut meinen, mit dem spruch, er sei nun erlöst...ich meinte eher etwas anderes (ich habs glaube ich nicht klar formuliert): in der sterbephase meines vaters wollten einige den prozess abkürzen; aber ich wusste während seiner letzten tage genau, dass mein vater nicht sterben wollte (und es wurde auch bis zu seinem letzten atemzug ein schwerer kampf, er war die ganze nacht wach und hat dagegen gekämpft, der tod hat ihn letztendlich "im schlaf besiegt"). das thema sterbehilfe ist schwierig. klar, wenn der sterbende den wunsch äussert zu sterben, dann ist es einfacher. aber in unserem fall war es eher so, dass die menschen um meinen vater herum wollten, dass es ein ende hat, ich denke, weil SIE es nicht länger ertragen wollten, mein vater wollte leben, da bin ich 100% sicher, deshalb war ich wütend; wenn ich gespürt hätte, dass mein vater sterben wollte, hätte ich den anderen recht gegeben. und sorry, da steigere ich mich in nichts rein!!! ich kannte meinen vater am besten, wie du schon sagtest. dass es bei euch und anderen total anders gewesen ist, leuchtet mir ein. bei jedem ist es ein klein wenig anders. ich wollte nur unseren fall schildern. im grunde genommen, bin ich ein gläubiger mensch. ich möchte nun glauben, dass mein vater gut aufgehoben ist bei gott und tatsächlich nun erlöst ist von seinem leiden. mir ging es nur drum, was war so lange er noch in unserer welt war und ein mensch mit wunsch und willen. das wollte ich gerne klarstellen.

LG
stef.
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  #660  
Alt 19.04.2007, 12:34
Benutzerbild von anni_s
anni_s anni_s ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

@janin: du sagst, es klänge seltsam, wenn jemand mit 25 sagt, diese ereignisse hätten einen altern lassen, aber es klingt absolut nicht seltsam. ich bin erst 19 und fühle mich mittlerweile auch viel älter. ich bin meinen "altersgenossen" um vieles voraus - die erfahrungen, die wir gemacht haben, haben nunmal wenig junge menschen. ich habe meiner mom früher auch oft probleme gemacht, habe sie nicht verstanden und ihre liebe fast zurück gewiesen. sie war ein sehr emtionaler mensch, umarmung hier, küsschen dort, ein geflüstertes "ich liebe dich" am abend, damit bin ich nicht klar gekommen. jetzt, wo diese "gezeigte" liebe nichtmehr da ist, kann ich sie endlich verstehen. die meisten in meinem alter wollen ihr leben genießen, haben vielleicht längere beziehungen, denken aber wenig über die zukunft nach. ich brauche mittlerweile die sicherheit, die ich vielleicht erst in deinem alter oder später gebraucht hätte, möchte wissen, in welche richtung mein leben geht, möchte sicherheit in meiner beziehung haben. ich lasse mich nichtmehr treiben, möchte alles planen. ich war früher eher verplant, nun möchte ich alles ganz genau wissen. es ist einfach so, solche erfahrungen lassen einen reifer werden. ich habe viele freunde verloren, die einfach nicht verstehen konnten, dass mein leben nicht nur aus party und spaß besteht, die meine ansicht von freundschaft nicht nachvollziehen konnten. damit muss ich dann leben, man hat seinen kleinen kreis, von dem man mit seinen veränderungen akzeptiert werden, und der reicht. meine mom wäre glücklich, wenn sie sehen würde,dass ich meinem leben einen schub gegeben habe, die schule ernst nehme, mir mit meinem freund kleine zukunft aufbaue. wir haben ein recht darauf, uns zu verändern und älter zu fühlen, denn wir sind durch die erfahrung, einen sterbenden menschen zu begleiten, geistig gealtert und gewachsen.
@vanitas: ja, ich denke auch, abstand ist das beste. aber ich sehe das an meinem bruder, von dem hört man nur noch wenig, und aus dem freundschaftskreis meiner eltern sind viele besorgt um ihn, denken, er würde sich abkapseln, emotional absacken. ich habe im urlaub viel mit ihm gesprochen und weiß jetzt, dass er sich den abstand aus dem gleichen grunde wie ich gönnt.
alles liebe, anni
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