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  #646  
Alt 09.12.2006, 00:11
Benutzerbild von uschi 53
uschi 53 uschi 53 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Michaele,
auch von mir mein Beileid, es ist alles so traurig, du und deine Mutter ,ihr habt so gekämpft...........ich umarme Dich

Hallo Madonna, was macht Deine Mutter?

Hallo Kerstin, hab gelesen,das Deine Mutter auch eine Antikörper-Therapie macht? Mein Mann auch. Wie kommt Deine Mutter damit zurecht?

Hallo Doro,
mein Mann hat die 1. Chemo hinter sich, vergangenen Dienstag erfolgte die Antikörper-Infusion. Ihm gehts mal gut.....mal weniger gut.....ist viel müde, hat jetzt Hautauschlag im Gesicht,das brennt und im Mundbereich ist es rauh ,
er sagt,da müßte er jetzt durch.......aber was er nicht mehr hat, ist der Druckschmerz, der ist weg.....das ist doch positiv. Und noch was positives: vergangen Dienstag sagte der Arzt zu meinem Mann, das seine Bklutwerte hervorragend sind,hoffentlich bleibt es so.Nun kommenden Dienstag bekommt er die 2.Antikörper-Infusion und am daraufolgenden wieder die volle Chemo.
Ach Doro,ich hab gelesen,das Gine eingeschlafen ist, das hat mich doch sehr getroffen, ich hab die Beiträge alle verfolgt und hab gehofft,das es ihr besser geht. Nun ist sie bei den Engeln.......
alles Liebe Euch allen uschi

Geändert von uschi 53 (09.12.2006 um 00:35 Uhr)
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  #647  
Alt 09.12.2006, 13:47
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben, vielen lieben Dank für euere wunderbaren Worte. Ich habe bei eueren Berichten dicke Tränen geweint. Habe im Wohnzimmer und im Esszimmer wunderschöne Bilder von meiner Mutter hingestellt und es brennt immer eine Kerze. Ich spreche mit Ihr, zeige ihr die Trauerkarten und tue so als sei sie einfach noch bei mir. Doch wenn ich dann in Ihre Wohnung komme und ihre liebevoll eingerichtete Wohnung sehe, dann könnte ich schreien und weine und weie nur noch. Heute Abend ist Beten für sie und viele Angehörige wollen sie noch ein letztes Mal sehen. Ich habe nicht die Kraft dazu und ärgere mich über meine Angst. ich habe keine Angst vor ihr, ich habe nur angst vor der Kälte und dem Tod und der Stille in der Leichenhalle. Ich schaffe es einfach nicht und mein Mann sagt zu mir das ich mich 2 Stunden im Krankenhaus von ihr verabschiedet habe und das die Atmophäse dort einfach wärmer war. Er sagt sie sieht wunderschön in ihrem Sarg aus, nur völlig Gelb und ich sollte nicht noch einmal zu ihr gehen. Doch vielleicht wartet sie dort noch auf mich.
Ich warte immer auf ein Zeichen von ihr und flehe jeden Tag zu Gott das er mir eins geben möge, doch es kommt nichts. Alles tot. Ich weiß nicht ob es ihr gutgeht, weiß nicht wo sie ist. Den ganzen Tag sitzen Menschen bei uns im Haus und ich muss immer wieder dasseklbe erzählen. Manchmal wünschte ich mir ich könnte mich mal ein wenig zurückziehen so wie all die anderen Familiemitglieder, aber bei mir geht das einfach nicht, weil ständig irgendwelche Leute hier sind. Sicher wird es nächste Woche ruhiger, aber dann kommt auch die Einsamkeit. Wiederum habe ich nun auch mal wieder etwas mehr zeit für mich und für die kleinen Zwillinge. Ich habe meie Mutter von Herzen gerne gepflegt, aber ich habe auch oft gerne mehr Zeit für die Babys und natürlich auch für meinen Sohn gehabt. Alles blieb halt immer auf der Strecke. Ich selber am meissten, doch ich hätte es noch Jahre getan wenn ich sie hätte behalten dürfen.
Entschuldigt nochmal das sie so hier herumfassele, aber es tut mir gut wenn ich mich austauschen darf.
Natürlich bleibe ich euch auch weiterhin erhalten, nicht mehr täglich, aber immer wieder.
Gott schütze euch
Liebe Grüße Michaele
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  #648  
Alt 09.12.2006, 19:41
DTFE DTFE ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaele,
es tut mir so unendlich leid, dass deine Mummy jetzt so schnell gehen musste. Als ich deine ersten Zeilen las, konnte ich gar nicht sofort reagieren - ich brauchte selbst ein bißchen Zeit es zu begreifen.
Gut, dass du weinen kannst und gut, dass du reden kannst. Auch wenn es dir im Moment manchmal zuviel ist, dass du jedem dasselbe erzählen sollst - ich glaube du willst es auch erzählen. Du wirst damit auch viel inneren Druck los. Das ist wichtig und gut. Ich habe das beim Tod meiner Mutter genauso empfunden. Ich konnte mich selbst nicht mehr hören, weil ich mir wie ein Tonband vorkam - aber irgendwann war Schluss. Da konnte ich still sein und erstaunlicherweise waren genau dann auch keine Menschen mehr da, die was von mir wissen wollten.
Rede, rede, rede - das ist deine Art mit dem Schmerz im ersten Moment umzugehen. Das ist gut so.
Du fragst dich, ob du sie nochmals besuchen möchtest ? Du meinst, sie wartet auf dich ? Geh zu ihr ! Ich glaube nicht, dass sie auf dich wartet - aber ich glaube, dass du sie nochmals sehen möchtest. Deshalb höre darauf und gehe. Du gehst damit den nächsten Schritt um dich zu verabschieden und du bist stark genug, dem Tod und der Kälte und der Stille gegenüber zu treten und sie zu ertragen, vielleicht auch um sie anzuerkennen.
Oh Michaele, ich sende dir ganz viel Kraft und ganz viele Engel, die dich durch die nächsten Tage tragen.
Geh nach draußen und schau dir den Nachthimmel an. Suche dir einen Stern.
Wir haben gerade einen Kalender, der uns durch den Advent führt. Da ist eine schöne Geschichte von Jule, der einen Stern zum Freund hat und dieser Stern begleitet ihn durch alle dunklen Nächte des Lebens und tief im Herzen tröstet ihn das Licht der Erinnerung und gab ihm neuen Mut.
Wenn ich mehr Zeit als im Moment habe, schreibe ich dir die Geschichte ab und sende sie dir.
Im Moment sende ich dir einfach viele
Sei herzlich Doro
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  #649  
Alt 10.12.2006, 09:02
Kerstin75 Kerstin75 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaele,

auch ich hab Deine Nachricht schon am Folgetag gelesen und war nicht im Stande zu reagieren. Auch jetzt tu ich mich mit meinen Worten schwer. Ich picke mir daher nur ein kleines Detail heraus und hoffe, es bringt Dir eine Mini-Portion Trost: Du hast geschrieben Deine Mummy hat nach ihrer eigenen Mutter gerufen uns sie hat Dir kaum hörbar erzählt, dass ihre Mama sie jetzt zu sich holen will. Liebe Michaele, ist das nicht vielleicht ein Zeichen, dass wir uns sicher sein dürfen, unsere Lieben irgendwann wieder in die Arme schließen zu dürfen. Ist tatsächlich was an den bekannten Worten dran: "man geht nur voraus". Ich wünsche es mir, dass es so ist, mir bedeutet es unsagbaren Trost; denn ich weiß, dass meine Mutter auch irgendwann voraus gehen muss und das vielleicht auch bald. Für Montag wünsche ich Dir ganz viel Kraft, aber auch für jeden Tag danach, denn das Fehlen macht sich doch im Alltag am meisten bemerkbar. Ich denke übrigens wie Doro. Ich spüre auch irgendwie, dass Du es bist, die nochmal zu ihr gehen möchte. Tu es. Bin in Gedanken bei Dir. Deine Kerstin
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  #650  
Alt 11.12.2006, 08:47
Benutzerbild von Erle
Erle Erle ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebste Michaele,

die Kerze brennt.

Weißt Du, im letzten Jahr war ich auf dem Weltjugendtag in Köln. Am Rhein hab ich in der Nähe eines Klosters gestanden. Umgeben von vielen Nonnen, die meine Tränen und meine Rührung mitbekamen, wollte ich (damals, ach jee) dem Papst danken, weil er die Hand schützend über meinen Mann hielt.

Dachte ich damals ja. Benedikt der 16. ist für mich ein besonderes "Zeichen", weil er 4 Tage nach Alfreds Diagnose zum Papst ernannt wurde. Für mich war klar, jetzt ein deutscher Papst, das kann nur gut gehen.

Jedenfalls schenkten mir die Nonnen ein Bild vom Papst und eine Rosenkranz aus Holz. Beides hängt hier an der Wand und drunter ein wunderschöner Teelichthalter.

Immer, wenn etwas wirklich wichtig ist, brennt dort ein Licht.
Und heute brennt es für Dich und Deine Mutter. Ich werde viel an Dich denken und Dich ganz innig

Und diese schicke ich Dir auch gerne
Alles Liebe Erle
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  #651  
Alt 11.12.2006, 10:07
Madonna Madonna ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaele !

Was soll man da sagen....Worte helfen nur bedingt bis gar nicht!! Meine Schwiegermama ist vor 14 Jahren an Krebs gestorben und fehlt uns heute noch!!
Der Schmerz wird mit der Zeit schwächer werden aber nie ganz aufhören und das soll er auch nicht, denn dann stürbe wohl auch die Erinnerung !

Ich bin fassungslos dass es jetzt doch "so schnell" ging und sende dir eine dicke Trösteumarmung .

Das ein lieber Mensch gerade dann geht, wenn alle auf Weihnachten eingerichtet sind und zusammen feiern wollen macht das Ganze auf jeden Fall nicht leichter!!!

Ich weiß, ich kann dich nicht trösten, aber dass du für deine Mummi immer da warst und auch bei Ihr warst, als sie ihren Körper verlassen hat (sie hat das unter Garantie mitbekommen !!!!) , das soll dein grösster Trost sein.

Nun sei wütend auf alles und jedes und weine so viel du kannst, das ist das Einzige, was momentan Erleichterung bringt.

Viel Kraft für die Beerdigung, denn erst da ist der Abschied am schwersten (wenn es auch nur der Körper und nicht mehr die Seele ist).

Ich wünsch dir von Herzen, dass du den Mut nicht verlierst!


Hallo DTFE und ihr anderen !

Meiner Mum geht es so weit ganz gut. Das kommt mir nach Michaeles Erlebtem so nebensächlich vor. Denn meine Mum ist ja noch da!

Auf dem CT kann man nichts genaues sehen, da sie gegen Kontrastmittelspritzen allergisch ist und sie nur ein Mittel trinken kann.

Es wären viele kleine Flecke auf der Leber (Schock !!! Bisher war nur von 1 Metastase die Rede). Mum hat im Januar erst einen Termin beim Onkologen, der dann versucht, das CT genauer zu deuten!!

Immer diese blöde Warterei, das macht mich ganz kirre im Kopf.

Man macht sich so seine Angstgedanken und dass Michales Mummi den Kampf verloren hat, macht einen auch nicht viel mutiger.

Ich sende euch allen liebe Grüße und höre jetzt auf, denn ich muß erst mal die Nachricht vom Tod verdauen. Ich kenne dieses Verlustgefühl und es macht mit im Moment eine Sch....angst.

Bis dann !

Madonna
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  #652  
Alt 11.12.2006, 15:07
3Jane 3Jane ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaela!

Keine Worte auf der Welt können dich und deine Familie nun trösten. Ich glaube schon, dass sie dir ein Zeichen gegeben hat. Wie Erle schon schrieb, hat sie dir ja von ihrer Mutter erzählt, die sie kurz vor ihrem Tod gesehen hat.
Als ich diese Zeilen gelesen habe, lief mir ein Schauer über den Rücken. Meine Mutter starb im August dieses Jahres. 1 Monat vor ihrem Tod, war es für sie auch lebensbedrohend und sie schwankte zwischen Leben und Tod. Dabei hat sie mir erzählt, dass sie eines Morgens eine sehr lange Zeit einen weißen schwebenden Kopf vor sich gesehen hatte. Dieser Kopf wirkte auf sie sehr beruhigend. Er erinnerte sie an eine Tante, die schon selbst verstorben war. Sie hatte eine besondere Beziehung zu ihr, da sie so etwas wie ein Mutterersatz war (ihre Mutter starb jung). Sie fühlte sich geborgen. Lurz vor ihrem Tod redeten wir nocheinmal über die Erscheinung. Wir beide kamen zu der Überzeugung, dass diese geliebte Tante sie abholen wird bzw. abgeholt hat, damit sie sich nicht so alleine fühlt, im Augenblick des Todes.
Davon bin ich jetzt überzeugt. Es war für mich ein beruhigendes Gefühl, dass der Tod nicht unbedingt das Ende ist. Insb. nachdem du so etwas über deine Mutter auch geschrieben hast. Bin ich noch mehr der Überzeugung -wie Erle- dass der Tod nicht das Ende ist und man später wieder bei seinen Lieben und Vermissten ist.
Jedoch wird dir das jetzt kein Trost sein. Ich denke heute an dich und deine Familie.

LG 3Jane
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  #653  
Alt 13.12.2006, 11:33
maipril maipril ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

@ alle und insbesondere Michaele: ich war eine längere Zeit aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen nicht online und jetzt fehlen mir die Worte... Es ist so schmerzlich einen geliebten Menschen zu verlieren und immer viel zu früh...

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft und trotzdem eine schöne Weihnachtszeit mit euren Lieben.
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  #654  
Alt 13.12.2006, 12:33
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben, ich kann mich nur immer wiederholen, vielen, vielen Dank das ihr an mich denkt und sogar Kerzen für uns aufstellt. Das ist wirklich sher, sehr nett. Solche Freunde kann man gebrauchen.
Ja die Einsegnung und die Messe sind nun vorbei und am Samstag ist dann die Urnenbeisetzung. Das wird nochmal hart. Trotz allem hatte Mummy eine wunderschöne und feierliche Verabschiedung und es kamen so viele Leute das gar nicht alle in die Kirche passten.
Ich selber war und bin erstaunlich ruhig. Hätte ich selber nicht von mir gedacht. Bin wieder im Alltag, denke natürlich ständig an meine Mummy und würde sie am liebsten wieder bei mir haben, aber trotzdem bin ich sehr gefasst und nehme mein Leben wieder in die Hand. Es ist mir ein wahnsinniger großer Trost, das ich alles für sie getan habe und das ich bei ihr war bis zum Schluß. Das war mir sehr wichtig und nun ist es mein größter Trost. Ich habe all die Jahre gedacht, wenn es mal soweit ist....dann werde ich sicher kopflos sein. ABer ich bin ganz gelassen und denke zwar mit Schrecken an die Weihnachtstag, sehe aber wieder Licht am Horizont. Ich weiß, das meine Mummy nicht gewollt hätte das ich so leide und daran halte ich mich auch. Sicher kommt es in bestimmten Situation auch immer wieder über mich und ich heule wie ein Schloßhund und rufe ihren Namen, aber Trauerarbeit ist ja auch ganz wichtig. Heute morgen, z.Bsp. beim Einkaufen, da fehlte sie mir plötzlich und ich hätte so losheulen können.
Doch ich habe das Ziel mit dem neuen Haus vor mir und das gibt mir Kraft. Mein Vater jammert unglaublich hinter Mummy her. Er läuft oft vor Verzweiflung in den Wald und ruft ihren namen. ich vrsuche ihn so gut wie möglich zu unterstützen und ihm zu helfen sich zurechzufinden, aber mit ihm hier unter einem Dach, das möchte ich nicht auf ewig. Dazu hat er mir auch zuviel während Mamas Krankheit angetan. Das vergesse ich nicht. Aber ich versuche ihn nun ein wenig selbstständiger zu "erziehen", ob das klappt weiß ich noch nicht.
Tja, nun ist alles vorbei, doch ihr habt Recht der Kampf hat sich schon gelohnt. 3 wunderbare Jahre waren es wert. Doch ich bin auch froh das ich dieses nicht noch einmal durchleben muss. Es war ein schwerer Gang. Schlimmer jedoch emfand ich die Angst vor der Krankheit, vor den CT`s und MRT`s, die Warterei und die Stunde wo man das Ergebnis bekam. Das ist nun vorbei, doch jedesmal wenn das Telefon klingelt kucke ich immer noch zusammen und denke: Oh nein, es ist was mit Mama!" Man bekommt die Angst so schnell nicht aus dem Gedächnis.

Ich werde mich ab und an nochmal bei euch melden und werde weiterhin stiller Leser sein. Euch allen drücke ich die Daumen das euere Wünsche in Erfüllung gehen haltet den Kopf hoch.

Ecuh allen eine gesegnete Weihnacht und alles erdenklich Gute im neuen Jahr.

Euere Michaele
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  #655  
Alt 14.12.2006, 21:23
Kerstin75 Kerstin75 ist offline
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Beiträge: 83
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

hallo Michaele,

das klingt alles sehr tapfer. Ich bewundere Dich sehr !
Ich schicke Dir jeden Tag aufs neue: Kraft, Kraft, Kraft, dass die Trauer Dich begleitet, aber nicht zermürbt.

Habe eine Weile nichts mehr von unserer Situation erzählt, es war so viel und doch sowenig, ich war immer wieder am überlegen, lohnt es sich zu schreiben und dann kamen die Renovierungsarbeiten auf uns zu und dann viel markantere einschneidendere Neuigkeiten (schlechte wie gute) in Euren Beiträgen, dass meins wirklich nicht mehr so wichtig war.

Meine Mutter hatte inzwischen Geburtstag, kurz zuvor (Ende Nov.) stellte sich eine komische Stimmung bei uns ein. In unseren Köpfen ging umher, ob das wohl der letzte Geburtstag ist, ob sie wohl an dem Tag Gäste empfangen kann und will; usw.usf. Die Stimmung hielt eine Weile an und wurde jetzt abgelöst von einer immensen Anspannung, denn am Montag steht das erste CT nach Beginn der Antikörperbehandlung an und am Mittwoch im Gespräch mit dem Onkologen wird uns also doch noch vor Weihnachten das Ergebnis gesagt. Also rein nüchtern betrachtet fühlt sich meine Mutter unverändert ganz passabel, aber der Psycho-Stress, das Warten, die Ungewissheit bringt mit sich, dass man den Optimismus jeden Tag aufs Neue auffordern muss uns durch den Tag zu bringen, der Pessimismus hingegen steht jeden Morgen unaufgefordert mit uns auf, wenn wir nur das eine Bein aus dem Bett schwingen. Aber was erzähl ich, Ihr kennt das Gefühl ja auch alle.

Die Antikörperbehandlung wirkt im übrigen folgendermaßen: Antikörper sind Eiweißmoleküle, die sich an die Blutgefäße andoggen. Sie nehmen den Blutgefäßen den Sauerstoff, so dass die Metastasen, die von diesen Blutgefäßen eigentlich genährt werden, anfangen auszutrocknen und abzusterben. Parallel wird aber dennoch eine Mono-Chemo verabreicht, damit auch die Zellteilung also der Wachstum der Metas gehemmt wird. Also im Prinzip, Methode mit zwei verschiedenen Ansätzen. Lt. Onkologe gibt es sehr gute Studienergebnisse bei Lebermetas bei Darmkrebs, bei Magenkrebs ist das ganze noch gar nicht so erprobt und deshalb bleibt es erstmal bei einem Versuch. Sollte am Mittwoch die Methode gar nichts oder zu wenig gebracht haben bricht man ab, weil pro Behandl. kostet das ganze 6.000 EUR ! Meine Mutter erhält einmal pro Woche Chemo (3x, dann wird eine Woche pausiert) und bei jeder zweiten Chemo wird zusätzlich der Antikörper gespritzt.

Was gibt es bei Euch Neues Erle (hab Deine Beiträge in nem anderen Thread gelesen).
Doro, bei Euch alles o.k.? uneingeschränkte Weihnachtsstimmung und Zuversicht fürs Jahr 2007 noch immer mit an Bord ???

An alle liebe Grüße
Kerstin
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  #656  
Alt 14.12.2006, 22:22
DTFE DTFE ist offline
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Beiträge: 410
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Kerstin,
lass dich ! Diese Warterei ist wirklich das Übelste an dieser Krankheit und gleichzeitig irgendwie so sinnlos. Weil kaum hat man das Ergebnis, ist es entweder schlimmer oder man ist kurzfristig entlastet aber das "neue Warten" baut sich schon wieder langsam auf.
Wenn uns jemand fragt, wie es geht, sagt mein Mann: ich habe TÜV bis Februar - dann sehen wir weiter. Ist das nicht eine bescheuerte Lebenshaltung ??? Und dennoch geht es nicht mehr anders. Es ist so schwer, einfach loszulassen.
Ich kann dich gut verstehen, dass eure Nerven blank liegen (jetzt vor Weihnachten ist das ja sowieso bei vielen allein durch den Alltagsstress so schon gegeben).
Du schreibst, deiner Mutter gehe es ganz passabel. Versuche dich daran festzuhalten und aufzubauen. das ist doch das Entscheidende, dass sie sich soweit gut fühlt.
Aber, was schreibe ich solche Worte: Ich weiß ja, wie schwer es ist.


@ Michaele
Michaele, du liest dich wirklich sehr stark und kräftig mit diesem Blick nach vorne. Überfordere dich nicht ! Gönn dir eine Pause und Ruhezeit. Ich freue mich aber auch für dich, dass du auch nach vorne blicken kannst. Das ist ganz sicher im Sinne deiner Mummy. Ich drück dich fest

@ Erle
wie geht es bei euch ? Läuft alles nach Plan mit der Chemo ???

@ alle anderen
Ich wünsche euch viel Kraft und Zuversicht in diesen Tagen kurz vor Weihnachten.

liebe Grüße Doro
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  #657  
Alt 17.12.2006, 05:24
Bornsi Bornsi ist offline
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Registriert seit: 17.12.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo ihr Lieben,
bin seit ca.6 Stunden im Forum und habe alle mails ab Dezember 2005 gelesen.Ergreifender als jedes Buch!Ich bin Gott sei Dank noch von dieser tückischen Krankheit verschont,habe aber schon eine Freundin verloren und meine Mama befindet sich im Endstadium.Wie tröstlich ist es zu hören,dass meine Ängste und Zweifel in dieser Situation nicht ungewöhnlich sind.Ich habe während des Lesens endlich befreiende Tränen geweint,vor allen bei Michaelas Schilderung.
Auch ich bin an meine Grenzen gestossen.Aber es wird und muss weitergehen!
Diese Erkrankung ist die Hölle.Für mich habe ich entschieden: niemals Chemo!Mich wundert,dass alle hauptsächlich über Zytostatika schreiben.Habt ihr z.B. schon mal etwas von der Öl-Eiweiss Kost gehört?Beruflich und durch die Hilfslosigkeit bei der Erkrankung meiner Mama habe ich eine Ausbildung zur Heilpraktikerin begonnen.Ich möchte unsere normalerweise perfekt abgestimmten Körperfunktionen genau erlernen,damit ich für weitere Krebserkrankungen im Familien-und Freundeskreis,die leider auch schon eingetreten sind(nicht schon wieder !!!)besser vorbereitet bin.Mama hat sich für "nur Schulmedizin" entschieden,und die ist jetzt wieder mal am Ende.
Aber für alle neu Erkrankten oder Angehörige mein Rat:Nach der Diagnose Krebs lasst euch Zeit um alle Therapiemöglichkeiten zu prüfen,es gibt mehr als Operation,Chemo und Bestrahlung.
So,nun genug über mein "Gemeckere"über die Schulmedizin.Ich bin halt entäuscht und verbittert.
Ich habe doch noch etwas auf dem Herzen:Habe das mit der Funktion der Antikörpertherapie nicht verstanden.Ist es das,wo sie Zellinformationen von der Tumorzelle entnehmen und sie,vereinfacht ausgedrückt, im Labor mit eigenen Abwehrzellen zusammen bringen?
Währe dankbar für Infos von Euch.
Danke auch fürs "zuhören"
LG
Manu
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  #658  
Alt 17.12.2006, 10:38
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werner trompertz werner trompertz ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Manu

Ich habe gestern den Film gesehen Ein Werk Gottes, ich denke unsere Mediziner versuchen schon alles was in Ihrer Macht steht zumachen.Traurig ist das viele überhaupt nicht verstehen wie sensibel ein Mensch ist,Du kannst das nicht mit einer Maschine vergleichen,Die Mediziner versuchen schon das beste zu schaffen,sie kennen auch Ihre Grenzen aber die Forschung wird kaum beachtet ignoriert.Wir erwarten immer Taten und possitive Ergebnisse.Viele Unikliniken haben Forscher Bereiche wo sehr viel geschafft wird. Nur wir können nicht erwarten das solche Prozesse mal eben so gelöst werden das kann Jahre dauern Jahrzehnte.

LG werner
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  #659  
Alt 19.12.2006, 22:22
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uschi 53 uschi 53 ist offline
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Lächeln AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Forumler,
wollte mal kurz berichten:
mein Mann hat heute die 2. Chemo-Infusion + Antikörper erhalten,wir waren von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr in der Klinik.
Also,meinem Mann geht es den Umständen entsprechend gut, er hat im Moment mit sehr starkem Hautauschlag zu tun, vor allem im Gesicht, seine Haare wachsen nicht mehr, sein Haar ist dunkler geworden. Gegen den hautauschlag hat der Arzt ihm Salbe verschrieben. Ja die Blutwerte sind gut, das Druckgefühl ist weg, man sieht von außen nichts mehr (man konnte den Tumor sehen am Anfang der Chemo) ,er kann wieder auf dem Bauch liegen.........ja was soll ich sagen.......das hört sich doch toll an...das sagt der Arzt auch, er meinte wir sind auf dem richtigen Weg.
Wir hoffen,das die Nebenwwirkungen sich weiter in Grenzen halten, bis auf die Müdigkeit,das schlappe und hin und wieder ein bißchen Übelkeit.
Ich bin glücklich darüber und ich wünsche mir von ganzem Herzen,daß der Tumor weiter kleiner wird und dann entfernt werden kann. Vielleicht geschieht auch das Wunder, das er mit der Chemo ganz verschwindet? Das wäre fantastisch. Ich bete zu Gott und den Engeln .

Ich wünsche Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest.
Und vor allem wünsche ich Euch allen viel Kraft
alles Liebe Uschi
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  #660  
Alt 21.12.2006, 19:34
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Erle Erle ist offline
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Beiträge: 595
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben,
ich möchte Euch an dieser Stelle ein friedliches Weihnachtsfest wünschen, für Euch alle viel Liebe, Zufriedenheit und Ruhe, Ruhe, Ruhe.

Wir alle hoffen doch, mal ein paar Tage auszuspannen, nicht wahr ??

Wir fahren morgen wie schon mal erwähnt, ein paar Tage nach Holland ans Meer, ich bin schon total kirre und die Nerven liegen blank. Aber ich glaube, ich mach mir nur Stress, damit ich nicht denken muss.
Immer, wenns in den letzten Tagen was ruhiger wurde, kamen mir die Tränen. Diese blöden Feiertage, ich hab einfach Angst, dass ich ausgerechnet dann meine Nervenstärke verliere...... und das dann vor den KIndern, das darf mir einfach nicht passieren.

Meinem Mann gehts soweit ganz gut. Zwischen den Zyklen ist er ziemlich fit, aber die Chemo selber macht ihn echt groggy. Ihm ist an den zwei Tagen, wenn die Chemo durchläuft, immer übel und er hat häufig "Bauchschmerzen". Da liegt er wirklich immer flach. Aber nicht meckern, er hält sich schon recht gut.

Liebe Michaele, schön, dass Du ab und zu hier bist. Ich drücke Dich von ganzem Herzen und glaube mir, ich werde sogar Heiligabend an Dich denken. Ich drücke Dich von ganzem Herzen und hoffe, dass Du diesen und die anderen Feiertage gut überstehst.

Doro, für Dich und Deinen Mann und natürlich auch für die Jungs hoffe ich auf ein frohes Weihnachtsfest, ein wirklich fröhliches Fest, bei dem Ihr die Negativ-Gedanken abstreifen könnt. Feiert so richtig ins Neue Jahr hinein, es wird ganz sicher gut.

Liebe Kerstin, ich hoffe, Deine Mutter ist gut drauf, genießt dieses Fest.

Ich drücke Euch alle

Alles Liebe Erle
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