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  #361  
Alt 07.06.2003, 20:53
Ladina Ladina ist offline
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Standard Wünsche für Michi

Liebe Michi

kann im Moment keine eigenen Texte reinschreiben, bloss Buchtipps rüberkopieren. Wir fahren gleich ab ins Engadin über Pfingsten, mein Freund Guido und ich. Dort leben wir sehr naturverbunden und haben keinen Computer und kein Telefon, dafür eine Menge Ziegen ohne Böcke, und Murmeltiere.
Freue mich auf ein paar erholsame Tage und möchte Dir einfach noch vorher sagen, dass ich täglich an Dich denken werde und immer, wenn wir an einer Kapelle vorbeikommen, gehe ich rein und entfache ein Kerzchen für Dich. Hoffe, dass auch Du einige freie, schöne und möglichst beschwerdefreie Tage verbringen kannst.

Alles, alles Liebe für Dich und alle anderen Besucher hier

Ladina
  #362  
Alt 08.06.2003, 14:17
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Standard Wünsche für Michi

Liebe Michi,
habe gerade an dich gedacht, es regnet bei uns...ich schicke dir den Duft des Sommerregens und liebe Grüße
Nervi
  #363  
Alt 08.06.2003, 17:11
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Standard Wünsche für Michi

Hallo Michi!
Auch von mir alles, alles Gute!
Viel Kraft für Dich und Deine Familie und ein wenig Frieden, gaaaaanz viel Liebe wünsche ich Euch!!!
Mach es gut!!!
Deine Sunny :-)
  #364  
Alt 16.06.2003, 17:50
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Standard Wünsche für Michi

Hallo michi,

du hast dich lange nicht hier gemeldet. Ich hoffe, dies ist kein schlechtes zeichen, sondern es geht dir gut (und du hast nur keine Lust auf schreiben). Wäre schön, wenn Du oder auch thorsten mal ein kurzes Lebenszeichen geben würdet.

Alles Liebe

marlies
  #365  
Alt 17.06.2003, 16:04
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Standard Wünsche für Michi

Hallo ihr Lieben,
was ist das lange her, als ich das Letzte Mal geschrieben habe. Werde euch aber erzählen, an was es lag.
Zuerst mal möchte ich euch wieder mal danken...ob ihr es glaubt oder nicht, aber eure Zeilen, eure Gedanken hlefen mir immens bei meinem Weg.
Vielleicht sagen die folgenden Zeilen etwas mehr aus:

Endlich

Getrocknet...
die Tränen der Trauer
durch schallendes Lachen.

Verdrängt...
die Mattheit des Dunkels
durch helles Licht.

Gewechselt...
das Tief des Schwarz
durch bunte Farben.

Beendet...
den kläglichen Sterbegesang
durch heitere Zukunftsmusik.

Besiegt...
den Schmerz des Vergangenen
durch neue Hoffnung.

Beschritten...
den Weg nach vorne
endlich.

Ich denke, dass die Menschen, die mich kennen, es verstehen werden, was ich meine.

Ladina...wie war Dein Pfingsturlaub...so ganz ohne Technik und dafür viel Natur? Ich hoffe sehr, dass Du Entspannung finden konntest und Du Dich erholen konntest.
Nervi...bei uns regnet es immer wieder mal...nur kurz, aber dafür riecht der Sommerregen umso intensiver.

Ich möchte euch nur gerne erzählen, warum ich so lange nicht geschrieben habe.
Wie die meisten von euch ja wissen, mache ich eine Hochdosischemotherapie. Diese war am Anfang des Monats (genauer gesagt am 05.06.). Ich habe bereits in derselben Nacht hohes Fieber bekommen, woran das genau gelegen hat, weiss man auch im Nachhinein nicht so genau...ich denke, es ist mitunter eine Überreaktion meines Körpers auf die Chemo, mit dem er mir sagen wollte, das er diese nicht will, aber das ist nur meine Interpretation. Naja, im Laufe der nächsten Zeit kam dann noch Schüttelfrost, Erbrechen, Blutspucken, Gliederschmerzen und Schmerzen andere art dazu, was dann zur Folge hatte, dass mein Arzt es für besser hielt, mich ins Krankenhaus zu schicken. Dort bekam ich dann verschiedene Infusionen und Nährlösung, da ich ja nichts bei mir behalten habe. Es hat dann letztendlich bis letzte Woche gedauert, bis ich wieder einigermassen auf den Beinen war. Naja, und bis ich dann am Pc war, hat es nochmal ein paar Tage gedauert.
Thorsten, mein Mann hätte sicherlich auch schreiben können, aber er hatte gelinde gesagt genug um die Ohren...
Um die Ereignisse im Krankenhaus zu verarbeiten hat es auch etwas gebraucht...ist für mich nicht so einfach, da ich sowieso ein Mensch bin, der Krankenhäuser hasst...meiner Psyche geht es da selten gut.
Wie dem auch sei, jetzt geht es mir körperlich eigentlich ganz gut (kann man das bei mir sagen?)...ich habe kein Fieber mehr, spucke auch momentan kaum Blut, die Werte sind aktzeptabel (zumindest meiner Meinung nach) und es geht aufwärts...klar habe ich die üblichen Wehwehchen, aber wer hat die nicht?
KLar ist das alles nervend und zerreißend. Ich bin es leid, jeden Tag diese Schmerzen zu haben...es wird irgendwie immer schlimmer...ich wusste gar nicht, das man soviel unterschiedliche Schmerzen haben kann.
Ich lebe nicht Tag für Tag, sondern für Augenblicke.
Der einzelne Tag ist doch derart unterschiedlich...so vielfältig, dass ich morgens nicht für nachmittags planen kann und es auch oft nicht will. Manchmal macht mich das traurig und wütend, aber ich hab mich damit arrangiert, denn was anderes bleibt ja auch nicht übrig. Aber ich war es auch so satt. Nicht nur dieses ewige kämpfen, sondern diese Anspannung in mir selber...diese ewigen Diskussionen mit meinem Mann und meiner Tochter, warum und weshalb etwas so ist wie es ist. Diese ewigen Schmerzen - immer da, immer allgegenwärtig. Als es angefangen hat, dass dieser innere Frieden kam, ging auch diese Anspannung weg. Jetzt im Moment bin ich froh, dass ich mich erholen kann. Bin froh, dass die Anspannung weg ist. Natürlich sind die Schmerzen noch da und mir ist auch bewusst, dass sie das bleiben werden, aber wenn es der Seele gut geht, ist vieles um einiges leichter.
Ich weiss, dass ich weiter kämpfen werde....aber nicht unbedingt mit den "normalen" Dingen, da ich auch seit kurzem weiss, dass es für mich auch gut werden wird, so oder so.
Für meine sterbliches Leben gibt es ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich bekomme durch die Chemo, falls ich sie weitermache, mehr Zeit geschenkt oder ich sterbe. Ich weiss, dass wenn ich sterbe, meine Kinder gut versorgt sind. Ich weiss, dass sie die Liebe von Thorsten bekommen, die sie brauchen werden. Ich weiss, dass da Freunde sind, die ihm und den Kindern helfen werden.
Das heißt nicht, dass ich mich verabschiede. Ich werde weiter kämpfen, aber nicht um jeden Preis. Ich werde kämpfen...aber nur für mich...meinen Frieden. Der Krebs siegt oder verliert, das kann man sehen wie man will...vielleicht tut auch die Chemo ihr übriges. Mehr als mein eigenes Hinzutun kann ich nicht.Meine Zeit wird so oder so ablaufen...da kann kommen was will und wenn es soweit ist, dann kann ich in Frieden gehen. Allein diese Gefühl, was ich im Moment habe, gibt mir das Gefühl der Ruhe, vielleicht auch den inneren Frieden...was den inneren Frieden noch ausmacht, ist das mich meine Lieben gehen lassen werden...das haben sie vorher nicht getan. Und das war mir aber ungeheuer wichtig. Ich habe diese Innere Ruhe. Ich denke, dass diese Ruhe, dieser Frieden dann leicht in ein Gefühl von Gleichgültigkeit gehen kann, doch ich denke, wirkliche Gleichgültigkeit wird niemals mein Begleiter werden. Nicht mehr diese Kleinigkeiten sind wichtig....dass heisst jetzt nicht, dass ich alles stoisch und gefasst über mich ergehen lasse...ich werde sicher noch öfters wütend sein, traurig sein und auch weinen...habe ich erst vor ein paar Tagen getan...aber diese Tränen tun dann nicht mehr weh...sie befreien mich. Was es aber heisst, ist, dass meine Seele auf dem weg nach Hause ist.
Ich wünsche euch allen, dass auch eure seele eines Tages zu Hause ist, egal wie auch immer das dann aussehen mag.
Alles Liebe, Michi
  #366  
Alt 18.06.2003, 23:08
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Standard Wünsche für Michi

Danke, liebe Michi, für das, was du für uns geschrieben hast! Du bist schon so gereift und weise, ich kann dich nur bewundern und versuchen, von dir zu lernen. Ich denke an dich und wünsche dir und deiner Familie alles, alles Liebe!
Siri
  #367  
Alt 20.06.2003, 14:05
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Standard Wünsche für Michi

Hallo ihr Lieben!
Nur kurz (grins) meine Gedanken.
Was die Chemoblöcke angeht, ich habe vor den einen Block auf jeden Fall fertig zu machen, dass heißt, ich bekomme noch 4 Chemos und habe dann erst mal 2 Monate Pause. Die Kriterien sind in allererster Linie erst mal mein körperliches Befinden...wenn es weiter so läuft wie bei der letzten, werde ich aufhören, da mein Körper dies nicht mehr so aushält...mein Arzt sagt zwar, dass ich viel an Kraft besitze, aber auch diese ist nicht unermesslich. Ein weiterer Punkt ist meine Seele...mein Garten, den ich dort errichte. Wenn sich meine Seele zu sehr gegen die Chemo sträubt, dann ist das für mich auch ein Grund damit aufzuhören. Und ich bin eben nach wie vor der Meinung, das meine heftige Reaktion auf die letzte Chemo etwas mit meiner innerlichen Ablehnung dagegen zu tun hat.
Jetzt im Moment geht es mir körperlich ganz gut...ich breche schon seit einigen Tagen nicht mehr und auch die sonstigen Nebenwirkungen der Chemo halten sich in Grenzen.Ich mache wohl keine Luftsprünge, aber ohne dieses ständige Erbrechen lässt es sich schon ein bisschen besser an. Naja, alles andere wie die Schmerzen sind nach wie vor da, mal mehr, mal weniger, aber ich kann zur Zeit ganz gut damit leben. Man gewöhnt sich an vieles.
Ich hatte zu Beginn meiner Diagnose so sehr Angst...Angst vor dem Tod, dem Sterben...Angst vor Krebs. Es war immer da...ob ich ein Brot geschmiert habe, beim Fernsehen, sogar nachts. Es ist ein Begleiter, der zu keiner Zeit verschwindet...und er hat mich immer traurig ...wütend....ungerecht gemacht. Mittlerweile lehrt er mich zu leben...meine sinne sind sehr viel geschärfter als vorher. Es ist so, als ob wirkliches Leben was manche Dinge angeht in mein bisheriges Leben getreten ist...wirkliche Freude, wirkliche Traurigkeit, ein wirkliches Dasein, verstehst Du?
Es ist für mich nicht mehr wichtig, was einmal war...denn damit habe ich abgeschlossen. Die Zukunft ist auch nicht mehr in dem Maß wichtig wie es einmal war...denn ich weiss, dass es meiner Familie wieder gut gehen wird. Die Gegenwart ist mein höchstes Gut...sie ist das einzige was ich wirklich habe und was ich auch weiterhin hoffentlich zu schätzen weiss. Ich musste mich entscheiden...entweder ich lasse mich immer weiter in den Abgrund ziehen, in dem ich mich sowieso schon befunden habe oder ich entscheide mich neu für mein Leben...und das hat für mich bedeutet mit mir eins zu werden, mich zu finden, mich selbst für das Leben neu zu gewinnen, einzutauchen in meinen Körper und in meine Seele, damit ich dort lauschen kann, welcher Sinn sich darin verbirgt. Ich habe früher nicht mal annähernd geahnt wieviel Energie in mir steckt. Früher hatte ich gar nicht dieses Gefühl...diesen Bezug zu meinem Körper...warum auch, es war nie wichtig genug für mich.
In der ersten zeit, nachdem ich die Diagnose Krebs bekommen habe, wollte ich immerzu jeden frohen und glücklichen Augenblick festhalten und habe dabei nicht gemerkt dass ich ihn dadurch zerstöre. Ich habe mich immer gewundert, dass ich in den schönsten Momenten Tränen in den Augen hatte und diese dann auch oft genug geflossen sind. Jetzt weiss ich das ich diese Momente eben festhalten wollte und das dies der falsche Weg war. Es war immer so, dass ich auf die Frage wie es mir denn geht, grundsätzlich gut gesagt habe...das mache ich heute nicht mehr, denn man belügt sich selbst und die Menschen die einem lieb sind auch. Es war auch so, das ich meinen Gefühlen nicht diese Bedeutung beigemessen habe, wie es eigentlich sein sollte. Ich fühlte mich häufig verletzt, habe dem aber keinen Ausdruck verliehen...wenn dann war es immer nur Wut...dass ich mich damit selbst verletzt habe, wusste ich nicht. Um Hilfe bitten??? Ich doch nicht...habe doch immer alles alleine hinbekommen...wie schön sind doch solche Kleinigkeiten, wenn man morgens trotz ungewaschenem Geschirr noch im Bett liegen bleiben kann...wenn man einen Tee gemacht bekommt oder ähnliches. Eigentlich ist ein solches Verhalten ein regelrechter Raubbau, den man da mit seinem Körper, seiner Seele treibt. Vielleicht ist der Krebs ja auch ein Hilfeschrei meiner Seele, das kann ich jetzt noch nicht sagen.
Ich habe mir vorgenommen, mir einen wunderschönen Garten zu errichten...einen Garten in dem nur die schönen Dinge zuhause sind...in dem es nach Sommerregen und frisch gemähtem Rasen riecht, in dem Blumen sind, die ich liebe...ein garten meiner selbst willen.
Ich habe schon vor einiger Zeit angefangen mich zu finden...mit meiner Seele eins zu werden. Das ist meiner Meinung nach nämlich ein Schatz....und es ist unabdingbar zufrieden sein zu können. Mein Selbst war die ganze Zeit da...verborgen in meiner Seele. Und ich weiss, das ich jetzt wo ich es gefunden habe, es viel leichter haben werde. Es ist meine innere Stimme, meine Wahrheit, meine Liebe. Ich denke das jeder von uns das hat...aber es ist vielen nicht mehr möglich dies zu sehen oder zu hören, das es ignoriert wird. Es ist ja auch unbequem anders zu sein.
Ich weiss, das ich auch durch meine Krankheit gelernt habe mir zu verzeihen, mich besser anzunehmen und zu schätzen was ich bin...anderen zu verzeihen, sie so zu sehen wie sie sind...zu lieben und zu schätzen...ihre Nähe zuzulassen, ohne sie verändern zu wollen. Dadurch habe ich mir und auch denen die das verstehen Raum geschaffen.
Dadurch ist mein Leben sehr viel reicher geworden und wenn ich heute sterbe, dann habe ich sehr viel mehr zu verlieren als noch vor einiger Zeit.
Alles Liebe euch allen, Michi
  #368  
Alt 20.06.2003, 15:56
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Standard Wünsche für Michi

Liebe Michi,
es ist so vieles wahr, von dem was Du geschrieben hast, wie Du denkst, wie Du fühlst.
Wie viele Menschen leben einfach in den Tag hinein.
Wie viele Menschen sind so oberflächlich, ja unsensibel, nicht nur anderen, sondern auch sich selbst gegenüber.
Kann ein Mensch andere lieben, wenn er sich selbst nicht annimmt, sich selbst nicht liebt?
Natürlich ist dieses "anders sein", wie Du es beschreibst, sehr anstrengend.
Schließlich wird man immer auf Unverständnis stoßen und versuchen, sich dessen zu rechtfertigen.
Aber muß man das, sich ständig für alles und jedes rechtfertigen?
Nein, muß man nicht, aber auch das ist anstrengend.
Dazu gehört schon eine Menge Selbstbewußtsein und um das zu erlangen, bedarf es einen langen Lernprozess, wenn dies einem nicht schon in der Kindheit beigebracht wurde.
Ich für mich kann nur sagen, ich habe es nicht beigebracht bekommen.
Ich habe erst angefangen zu lernen, als ich schon einige bittere Erfahrungen hinter mir hatte.
Und der Lernprozess ist immer noch nicht beendet, bin immer noch mitten drin.
Aber jeden Tag kommt etwas mehr dazu.
Am wohlsten fühle ich mich in meinem Zuhause, allein.
Dort kann ich mich so geben, wie ich will, das tun, wozu ich Lust habe, genau so wie Du es beschrieben hast, Michi.
Manchmal interessiert mich das schmutzige Geschirr nicht, das darauf wartet, abgewaschen zu werden, oder der leichte Staub auf den Möbeln, der mir sagt, daß es mal wieder Zeit wird, abzustauben...
Verlasse ich mein Nest, setze ich mir die "Maske" auf.
Wage ich es einmal, sie abzunehmen, weil gerade ein Mensch aufgetaucht ist, der sich wirklich für mich interessiert, der wissen will, wie es mir geht, der mir seinerseits von seinen Problemen erzählt, sind ganz schnell andere da, die wollen, daß ich die "Maske" wieder aufsetze, ich war doch schließlich den ganzen Abend vorher auch "gut drauf"!!!
Mein Angebot, mich doch einfach zu lassen und zu gehen, wenn sie dies nicht ertragen könne, wurde auch ganz schnell angenommen.
Nur ein Beispiel und solche Situationen kennt sicher jeder mehrmals am Tag.

Michi, ich drück Dich und danke Dir dafür, was Du geschrieben hast.
Mich bestärkt es nur, weiterzumachen, weiter zu lernen und irgendwann mit mir zufrieden zu werden.

Alles Liebe
Mucki
  #369  
Alt 20.06.2003, 20:05
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Petra Loos Petra Loos ist offline
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Standard Wünsche für Michi

Mein liebes Hasenzähnchen,
für Dich:

Die sanften Hände der Zeit

Ich vergass mein Herz.
Ich erinnerte mich nicht
an die Farbe meiner Kraft.
Die Erinnerung an die Liebe
verlor ich wissend.
Lautlos begriff ich,
dass die die sanften Hände der Zeit, zärtlich
die farblosen Scherben meines Glückes
zu mutigem Atem formten.
Ich erinnere mich.


hab Dich sehr lieb
  #370  
Alt 20.06.2003, 23:40
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Standard Wünsche für Michi

Hallo Liebe Michi!!!!
Bin gerade aus dem Urlaub zurück und natürlich sofort ins Forum gegangen.
Biene und ich haben ,wie versprochen, das erste Glas Sekt auf dein/eure Wohl getrunken.
Es war 23Uhr,ein sternenklarer Himmel und ein weiches,ruhiges Meeresrauschen.
Das können doch nur gute Voraussetzungen sein.
Ich freue mich das du dich entschieden hast den Block mit der Chemo durchzuziehen.
Dafür wünsche ich dir/euch alles nur erdenklich Gute.
Ein Mensch,oder besser gesagt,eine Familie wie ihr es seit,muß doch auch mal so richtig Glück haben.
Ich weiß was du jetzt Antworten würdest.
Hast ja Recht,aber trotzdem.
Schitt,siehst du,so sind die Westfalen:wenns drauf ankommt fehlen ihnen die Worte.
Bin mir aber sicher das du weist was ich eigentlich sagen möchte.
Wenn du irgendwann mal Lust hast mir auch privat zu Schreiben sag einfach Bescheid
Ich wünsche euch alles Liebe
Euer Mattin
  #371  
Alt 20.06.2003, 23:46
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Standard Wünsche für Michi

Lieber Martin!
Klar mag ich Dir mal privat schreiben...wer fängt an...Du oder ich?
Meine adresse ist michelinaeberle73@hotmail.com
...wenn du magst....ich würde mich freuen.
Liebe Grüße, Michi
  #372  
Alt 20.06.2003, 23:58
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Standard Wünsche für Michi

Hi Michi!
Aber sicher mag ich!!
Meine Adresse ist:MarSab.Kugler@t-online.de
.....freue mich auch schon.....
Alles Liebe
Mattin
  #373  
Alt 21.06.2003, 21:06
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Liebe Michi

Es fällt mir schwer, das hier mitzuteilen, aber wir sind ja ehrlich zueinander und brauchen nichts verstecken. Trotzdem - einfach ist es nicht.
Gestern kam ein Telefonat vom KH, mit der Ankündigung, ich müsse nochmals kommen, schon montags, wo man eine PE machen möchte, von dem Ding, das man in meinem äusseren Gehörgang links entdeckt hat.
Gefällt mir nicht, aber es muss halt sein - und vielleicht ist es ja harmlos und schmunzel, die werden mir das Ohr schon wieder annähen, hoffe ich.

Naja, die Rückfallsängste sind dadurch nicht gerade kleiner geworden. Bin froh, dass ich es so eilig hatte mit dem Spenden für den Krebs-Kompass. Wer weiss, wann ich erst wieder dazu gekommen wäre.

Ich verstehe Dich sehr gut, wenn Du mit dem Gedanken spielst, die Hochdosis abzubrechen - es ist total hart. Ich hab mich auch mit so Gedanken getragen, nur habe ich gemerkt, dass ich irgendwie immer stärker werde dabei, obwohl ich mich körperlich sehr gequält habe - es gibt Kräfte im Innern, die unendlich viel bewirken können, die oftmals nichts mit der äusseren Prognose zu tun haben, die gerade dann wachsen, wenn alles zusammenbricht rundrum. Wenn Halbzeit vorbei ist, ab dann ist es leichter, aber spielend, nein spielend ist es nicht gegangen - es war ein Kampf - nur so im Nachhinein gesehen hat er sich für mich gelohnt.

Ja, ich hoffe, ich kann auch wieder solche Kräfte spüren in mir, oder so im Einverständnis mit mir selber sein wie Du es bist. Den Garten in der Seele pflegen, welch wunderschöner Gedanke.
Ich nehme ihn mit ins Wochenende, lasse die Samen aller schönen Momente keimen und ich hoffe, ich komme mit einem Blumengarten im Herzen zurück und ins KH, in den ich mich zurückziehen kann und wo ich auftanken kann, wenn es schwer werden sollte.

Ich denke an Dich, auch wenn ich mich vielleicht nicht gleich wieder melden kann.

In inniger Verbundenheit und alles Liebe und viele neue schöne Blumen für Dich
wünscht Dir

Ladina

PS: Ich denk mir zwar, Du wirst es eh entdecken, und es lesen, wenn Du magst, aber ich habe nun doch meine Rückfallsgefühle hier im KK unter Wolkentage nieder geschrieben.
Habe lange mit mir gerungen, ob ich das wirklich machen soll - aufbauend ist es sicher eher nicht. Aber irgendetwas in mir sprach dann doch dafür. Vielleicht das Vertrauen zu den Menschen hier.
Danke für Euren Zuspruch und diese besondere Freundschaft

Ladina
  #374  
Alt 21.06.2003, 22:50
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Hallo liebe Ladina!
Jetzt komme ich dazu, Dir zu antworten, ich hoffe, dass Du das noch liest, bevor Du ins Krankenhaus musst. Wobei ich sagen muss, dass es nicht viel wird, was ich schreibe, denn ich möchte Dir einiges privat schreiben, warte dahingehend aber erst mal auf dein OK.
In allererster Linie möchte ich Dir danken...danken dafür, dass Du, obwohl es Dir so schwer fällt trotzdem über Deine Untersuchungen und deren Ergebnisse und das ganze "Drumherum" schreibst...danken dafür, dass dein Vertrauen da ist...danken für dein dasein, denn Du gibst mir sehr viel mehr, als Dir wahrscheinlich bewusst ist und ich denke, bei einigen anderen ist das ebenso.
Mit Deinen Gedichten und Gedanken, die Du hier veröffentlichst (ich speichere mir sie immer ab, dass ich sie immer wieder lesen kann), kann man verstehen...ich denke, du weisst was ich meine. Auch wenn es unangenehme Dinge sind, über die Du schreibst, sie sind wichtig. Ich habe bereits an anderer Stelle mal geschrieben, dass ich es als ungeheuer wichtig empfinde auch über die sogenannten Tabuthemen unserer Gesellschaft zu reden. Ich denke, Du siehst das ähnlich.
Was das Kämpfen angeht...ich habe ja gesagt, dass ich kämpfen werde, aber nichtmehr um jeden Preis...eben nur soviel und solange wie es meine Seele für Richtig empfindet.
Ladina, bitte lass mich wissen, was aus den Untersuchungen geworden ist....meine E-Mail Adresse müßtest Du ja haben ( michelinaeberle73@hotmail.com ).
Ich wünsche Dir für das restliche Wochenende viel Erholung...und viel Möglichkeiten Kraft zu sammeln...sei es aus der Natur (dem Geruch der Bäume zum Beispiel), sei es aus Deinem nächsten Umfeld.
In tiefer und inniger Verbundenheit, Michi
  #375  
Alt 22.06.2003, 00:16
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Sehnsucht nach dem Leben

Du möchtest frei sein. Frei zu tun und zu lassen, was Du willst. Aber schon jetzt merkst Du, das Leben nicht nur heißt, frei zu sein, sondern auch verpflichtet zu sein. Nicht nur Weite bringt, sondern auch Begrenzung. Und dass es darum geht, trotz Grenzen Wege zum Blühen zu finden.


Du fragst nach dem Weg

Eine Brücke, angefangen, aber unvollkommen. Sie reicht in die Weite und soll überbrücken, was unerreichbar scheint. Du hast dir schon viele Brücken zurechtgezimmert. Keine hat gehalten, was sie versprochen hatte. Aber da ist einer gekommen, der will nicht nur die Brücke für Dich bauen, er wurde zur Brücke für Dich, zum Weg in die unvergängliche Freude.


Wende dich zur Sonne zu

Mit was du Dich beschäftigst, dass wird Dich beschäftigen. Mit wem Du Umgang hast, der wird Dich prägen. Auf wen man hört, dem gehört man. Je mehr Du Dich mit Dunkelheit einlässt, um so mehr wird Dunkelheit dich erfassen. Je mehr du aber das Licht hineinläßt, um so mehr wird Licht aus Dir herausstrahlen


Hab Geduld mir Dir selbst

Alles hat einmal sehr klein angefangen, bevor es begann, Frucht zu tragen. Gib Dich selbst nicht auf. Hab Geduld zum Warten. Verzweifle nicht daran, wenn du es nicht schaffst, so zu sein, wie du denkst, Du solltest sein, oder wie du fühlst, andere würden dich gerne so sehen. Gib Dich nicht mit dem Klischee ab, das andere aufdrücken wollen. Hab den Mut, so zu werden, wie Du es möchtest.


Auch wenn es abwärts geht, steige immer neu auf

Wie ein Vogel sich in die Lüfte schwingen, frei sein, in den Wolken schweben, die Probleme hinter sich lassen. Wer möchte das nicht? Doch solange wir auf dieser Erde leben, wird es uns immer wieder nach unten ziehen. Doch das sollte uns nicht daran hindern, immer neu aufzusteigen und den Absprung zu wagen.


Gib Dich nicht auf

Lange, bevor der prächtige Schmetterling hier saß, war er eine unscheinbare Raube. Mühselig erkletterte er Bäume, Millimeter um Millimeter. Dann begann die Verpuppung. Todesähnlich umgab ihn die Finsternis und Enge des Kokons, bevor der große Moment kam, als er sich mit aller Kraft aus der Enge befreite, um seine Flügel zu entfalten und wie eine Feder so leicht von Baum zu Baum zu flattern. Hab Mut, auf den Schmetterling zu schauen, während Du am Boden bist. Manches braucht viel Zeit.



Vergess das Beste nicht

Du willst oben sein – ganz oben! Du suchst die Herausforderung...ja, es soll etwas kosten...Deinen ganzen Einsatz. Die Anstrengung ist es wert, weil das Ziel so wertvoll ist...der Blick über die Weite der Berge. Aber vergiss dabei den anderen Ausblick nicht: Er reicht über den Horizont...von der Endlichkeit Deines Lebens in die Unendlichkeit des Seins, jenseits von Leid.



Halte inne und frag nach dem Weg

Manchmal hast du Angst, etwas vom Leben zu versäumen. Du rast von Termin zu Termin, von einer Aktion in die nächste. Oft merkst Du erst später, dass mancher Weg nicht brachte, was Du dir erhofftest. Halte inne und forsche nach dem Weg. Lass Dich verführen, Dich für Wege zu entscheiden. Es ist nicht das Tempo und nicht die Zeit, die eine Rolle spielen, sondern es kommt zuerst auf die Richtung an.


Nimm dir Zeit zum Nachdenken

Denke über die Ordnung und Schönheit nach, die die Natur dir zeigt. Freue Dich an den kleinen Blumen am Wegrand, und schenk dem Käfer deine Aufmerksamkeit. Gräser und Bäume wachsen ohne Dein Zutun, und das kleinste Tier weiß, wo es seine Nahrung findet. Entdecke im Kleinen die Weisheit und fang an, zu vertrauen.


Sei wachsam

Nicht alles ist beim ersten Blick zu erkennen, manches wird nur sichtbar, wenn der Tau darauf fällt. Das feine Netz der Spinne erscheint so zart. Aber für das Insekt, dass sich darin verfängt, wird es zur tödlichen Falle. Lass Dich nicht verführen von angeblich guten Freunden, die dir einflüstern wollen: "Man muss doch sein. Einmal ist keinmal!" Einmal kann einmal zu spät sein.
Hab Mut, dass Netz als Netz zu begreifen und es zu meiden.


Hab Mut zum Warten

Es ist herrlich, Schönes zu erleben. Aber noch schöner ist es, diese Freude jemandem mitzuteilen. Man legt in jeden Menschen die tiefe Sehnsucht nach einem Du. Hab den Mut, auf diesen Menschen zu warten, wie Du Dir wünschst, dass er auf Dich wartet. Gib Dich nicht mit Vorläufigem zufrieden, weil Du dadurch Dich und andere verletzt.


Halte die Stille aus

In deiner Stille werden die Fragen laut, die Du im Lärm überhörst. Übertöne sie nicht mit Musik, weil sie sonst immer stärker werden und Du immer lautere Töne brauchst, um sie zu überstimmen, bis sie schließlich ganz schweigen. Suche die Stille, und stelle Dich den Fragen deiner Seele. Sie braucht Antworten, denn sie ist auf der Suche nach Unvergänglichem. Nimm Dir Zeit für deine Seele, denn sie wird niemals untergehen.


Hoffnung

In deinem Leben gibt es keinen Grund zur Freude, glaubst Du. Der Boden
deiner Vergangenheit ist wie zubetoniert. Es scheint aussichtslos, irgend etwas darauf zum Blühen zu bringen.
Doch glaube mir, es gibt auch noch andere Wege.
Einen Vogel benutzen, um dennoch einen Samen in die Tiefe fallen zu lassen. Aus dieser Tiefe bricht dann Leben auf.
Du sollst leben, nicht als Unkraut, sondern als Blume. Das ist Deine Bestimmung für Dich ganz allein. Du selbst bist der Grund, damit Farbe in Dein Leben kommt.
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