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  #346  
Alt 30.12.2005, 21:14
mario1 mario1 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Ihr lieben!

Hallo gemini!
Ich werde versuchen deine Fragen zu beantworten! Besser gesagt ich kann dir erzählen wie es mir gegangen ist!
Also ich hab das Begräbnis von meiner Mutter als sehr schmerzhaft (es ist ein LOSLASSEN meiner Meinung nach), aber als auch sehr schön empunden! Für mich war es ein sehr schönes "Ritual" sich von meiner Mama zu verabschieden! Ich hatte grosse Angst vor diesem Tag, aber ich spührte das mich etwas stützte!
Nach dem Begräbnis hatte ich den totalen Drang Mamas Grab zu öffnen, keine Sorge ich hab es nicht gemacht, aber damit will ich dir sagen das auch ich "nachsehen" wollt ob Mama wirklich da drinn im Sarg liegt!
Heute seh ich ihr Grab als besonderen Ort! Ich kann ihr immer noch Geschenke machen unsw. ...........!
Eines will ich dir noch sagen, ich seh mich nicht als Hinterbliebener ich bin noch immer der Sohn und somit Angehöriger!
Wie das Leben jetzt weiter geht für dich kann ich dir auch nicht sagen! Jeder entscheidet das für sich und das ist auch sein gutes recht selbst zu entscheiden wie er trauert!
Du hast es ja schon selbst gesagt, rede mit deiner Mutter und deinen Geschwistern über deine Ängste, dass tut immer gut!

Ich schicke dir ein grosses Kraftpacket!
Liebe Grüsse Mario
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Dort oben werden wir gehen, du und ich;
die Milchstraße entlang werden wir gehen, du und ich;
auf einem Blumenpfad werden wir gehen, du und ich;
wir werden Blumen pflücken auf unserem Weg, du und ich.
  #347  
Alt 30.12.2005, 23:02
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gemini gemini ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Test!!!!
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  #348  
Alt 30.12.2005, 23:05
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gemini gemini ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

ich wollte euch nur mal meinen neuen avatar zeigen!!!

das ist das Bild von der Karte für meinen Papa.
Es zeigt das Tor, durch das er nun hindurch gegangen ist!!!
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  #349  
Alt 31.12.2005, 09:37
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Larissa,
leider bin ich momentan zu aufgebracht um dir ausführlich zu schreiben, denn ich bin sehr gläubig und könnte dir vieles dazu sagen....

Aber:
Der blöde Arzt hat des mit der Operation meinem Vater gestern schon gesagt (zur Erinnerung: Mein Vater hat zuviel Kalzium, was unter anderem Aulöser für die Depression war, würden die Nebenschilddrüsen entfernt, könnte man die Anfälligkeit für eine erneute Depression senken und er müsste nicht mehr soviele bzw. keine Medikamente nehmen) ! GESTERN!!! Und heute kommt er nach Hause und heute ist SILVESTER und mein Vater ist total fertig...ich hab ihn gestern nicht besucht, musst arbeiten, aber meine Mutter hats mir heute früh gesagt damit ich vorbereitet bin!
Wie kann er es ihm denn an so einem Tag sagen, zumal er nach Hause kommt und wir gar nicht wissen wie er reagiert....
Papa denkt, dass, wenn er die OP nicht macht, er nie wieder aus der Psychiatrie rauskommt.....
Son Scheiß.
Und meine Mutter is sauer auf mich, weil ich heute nicht weggeh....

Des kotzt mich schon wieder alles an..
Anna
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Dies ist ein
Akt der Verzweiflung
Ein stummer Schrei
Eines Menschen voller Leid und
seiner Wunde die nicht heilt
Es ist ein
letzter Kampf gegen das woran es liegt
Wie ein Vogel mit nur einem Flügel der bestimmt nicht fliegt
  #350  
Alt 31.12.2005, 10:46
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi Larissa,

ich dachte ich erzähl dir mal, wie es bei der Beerdigung von meinem Opa vor vier Jahren war...
Also ich habe mich zu Hause von ihm verabschieden können, weil er in seinem Haus gestorben ist und da fand ich es auch sehr tröstlich, bei ihm zu sitzen und auf Wiedersehen zu sagen.
Später habe ich meine Oma dann noch zum Bestattungsunternehmen gefahren, weil sie ihn noch einmal sehen wollte...da fand ich es nicht gut, irgendwie erschien er mir da schon so weit weg und es hat mich sehr traurig gemacht, ihn da aufgebahrt zu sehen...Also ich würde es nicht nochmal machen und hinfahren, aber das muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden.
Die Trauerfeier und die Beerdigung (war auch meine erste) hab ich als sehr traurig, aber auch sehr schön empfunden...der Weg zum Grab war ein komisches Gefühl. Und wenn ich auf dem Friedhof bin fühle ich mich meinem Opa auch nicht näher, das Gefühl ihm nah zu sein, habe ich eigentlich immer mehr zu Hause. Ich bin vor einem Jahr in das Haus meiner Großeltern in eine Wohnung gezogen und zwischendurch erinnere ich mich dann an dies oder jenes und muss lächeln, weil ich genau weiss, was mein Opa zu der Zeit oder Gelegenheit getan hat..dann ist er mir plötzlich sehr nah! Und es sind eigentlich nie traurige Erinnerungen, sonder immer schöne
Ich weiss nicht, ob es irgendwie deine Fragen beantwortet...
Ich denk an dich und drück dich!

@Anna: Was soll ich sagen, war vielleicht nicht der beste Zeitpunkt des Arztes, aber dein Vater musste es erfahren, dass die OP wichtig ist. Und wer weiss, vielleicht reagiert er ja auch positiv, jetzt wo er die Möglichkeit hatte schonmal drüber nachzudenken...Jetzt hat er vielleicht besser eine Erklärung, neben der Krebserkrankung, wie es zu diesen Depressionen gekommen ist. Was ich sagen will ist, dass es nicht immer schlecht sein muss, die ganze Wahrheit zu wissen.
Und was deine Mutter betrifft...sie will bestimmt nur, dass du mal was anderes siehst...wie wäre es denn, wenn du dich ein wenig "aufteilst"? Du könntest ja erst gemütlich mit deinen Eltern essen und später noch ein wenig raus gehen...also, wenn du Lust dazu hast. Ich hab zur Zeit auch keine Lust auf Party und feiern, deswegen mach ich ein ganz ruhiges Silvester mit zwei Freundinnen....und geh morgen zum Neujahrsessen nach Hause. Heute morgen war ich schon um 6:00 (!) mit meinem Papa auf dem Markt (und wie immer, wenn ich sowas mache frage ich mich: "Wie kann man nur so doof sein und freiwillig zu solchen Nachtzeiten in der Kälte durch den Schnee stiefeln??" )...war aber trotzdem schön, nur dass ich jetzt müde bin und kalte Füße habe... Ich glaub ich leg sie gleich mal ne Stunde auf die Heizung
Also, mach das worauf du heut Abend Lust hast und nicht was den anderen gefällt!!!! Ich drück dich!

Später gibts noch nen Silvester-Gruß!

Lieben Gruß Marion
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Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heisst.
Nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.
(Sergio Bambaren)
  #351  
Alt 31.12.2005, 15:26
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teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

hallo...ihr alle..

ich wäre langsam froh wenn ich es wie gemini (sorry) hinter mir hätte..

ich wache nun schon seit 3 nächten über den schlaf (bzw. dahindämmern) meiner mum. es tut so weh sie so sehen zu müssen. heute ist silvester und ich werde auch diese nacht bei ihr sein. für mich gibts es ja auch nichts zu feiern.

ich bin froh jetzt nochmal ganz nah bei ihr zu sein auch wenn sie nicht mehr redet oder reagiert weiß ich dass sie mich wahrnimmt ich streichele ihre hand und spreche mit ihr... schlafe neben ihr... ich hoffe sie wird bald erlöst und muß nicht mehr so lange leiden... sie ist so tapfer und kämpft immer noch... manchmal muß ich sie bewundernd ansehen... weil sie so viel karft hat..

wie es ohne sie sein wird? ich weiß es nicht... ich hoffe man kann irgentwann irgentwie damit leben... ich vermisse sie ja jetzt schon...

liebe grüße
besonders an gemini
dein vater hat seinen weg geschafft und sit jetzt an einem schöneren ort
  #352  
Alt 31.12.2005, 16:15
Tochter88 Tochter88 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

hallo ( ich bin 17 jahre alt)
ich hab mich erst heute hier angemeldet weil ich glaube das ich mir mal den ganzen mist vom hals reden muss...ich weis garnicht wo ich da nur anfangen sollte aber ich muss es euch erzählen weil ich möchte das ihr daraus lehrnt und vieles versucht besser zu machen, als ich es getan hab. es handelt sich hierbei um meinen über alles geliebten papa. bis ich ca. 12 jahre alt war, war mein papa ein alcoholiker und hatte sich garnicht mehr unter kontrolle. er hatte mich damals als schlampe beschimpft worauf ich ihn dann auch fertig gemacht hab. ich habe zu ihm gesagt das er ein freckiger alcoholiker wäre und das ich mich schäme seine tochter zu sein...ich habe schließlich den kontakt komplett abgebrochen weil ich ihn vor die wahl gestellt hab, entweder ich oder die bierflasche...wofür er sich leider entschied könnt ihr euch sicher denken...4 ganze jahre hat er versucht sich bei mir zu entschuldigen aber ich habe ihn nicht mehr an mich ran gelassen...ich wollte nichts mehr von ihm wissen weil ich so gekrängt war. heute könnte ich mich dafür in den arsch treten..in den letzten sommerferien bekam ich von ihm einen anruf aus dem krankenhaus und ich bekam die schreckliche nachricht das er kehlkopfkrebs hatte. ich war völlig fertig mit den nerven und dachte das es garnicht mehr schlimmer kommen könnte. ich machte mich natürlich sofort auf den weg ins krankenhaus...als er da so lag wusste ich ncihts mehr. abgemagert, blass und völlig hilflos. mein eigener papa. von da an war ich fast jeden tag im krankenhaus und hab ihm die hand gehalten. sein hals war schwarz und angeschwollen von den chemos und den bestrahlungen...reden konnte er garnicht mehr nur keuchen. er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen also hatte er 2 mal am tag diese bestrahlungen...und dementsprechend fühlte er sich auch. dann kam die freudige nachricht das er nach hause dürfte und ich dachte das jetzt alles wieder gut würde. er konnte zwar immer noch nciht sprechen aber er sah besser aus als im krankenhaus und er konnte wieder seine morgendlichen kaffee trinken. dann hatte er am 9 november 05 geburtstag und ich hab ihn aufgemuntert das er erst im nächsten jahr 50 wird. DAS HEIßT ER WAR 49 JAHRE ALT!!! mein papa mein überalles geliebter papa. am 17 november war ich wieder bei ihm. weil ich am 21 november 17 jahre alt wurde wollte er mir das bild von ihm schenken das ich so liebe und das ich schon immer haben wollte...ich sollte es jedoch erst zu meinem geburtstag bekommen...so der tag an meinem geburtstag, der 21.11.2005, den tag den ich niemals in meinem ganzen leben vergessen werde. ich habe gefeiert und gelacht...ein tag später bekam ich in der schule einen anruf von der polizei. papa tot!!!! die welt zerbrach und ich wusste weder ein noch aus..er ist an meinem geburtstag hilflos und alleine in der wohnung gestorben. er hatte wohl vorher schon die ganze zeit blut spucken müssen und dementsprechend sah die wohnung wohl aus. dieser film spielt sich nächte lang in meinem kopf ab und ich steh daneben und kann nichts tun. seine schwester kümmert sich nun um die beerdigung und ich weis nicht mal wann die beerdigung ist oder wo...sie sagt uns nicht bescheit...seine schwester und ich sind die einzigen angehörige von ihm...sonst trauert ihm niemand nach. trotz seines problems war er ein wundervoller mensch. ich war alles was er hatte und ich hab ihn in zeiten der not im stich gelassen. ich wr nciht bei ihm als er mich brauchte. ich schäme mich so dafür...das bild was er mir schenken wollte habe ich jetzt bekommen und ich trage es immer bei mir. nur hab ich totale schuldgefühle...ich hätte ihm helfen können habe es aber nicht getan...ich bin 2 tage später wieder in die schule gegangen und habe niemanden gesagt was passiert ist. keiner weis wie ich mich fühle...deshalb habe ich mich hier angemeldet weil ich denke das ich von euch die hilfe bekomme die ich brauche. ich weis überhaupt nicht wie ich mit der situation umgehn soll denn ich brauche meinen papa. jaaa mein papa der wunderbarste und stärkste mensch den ich kannte. meine trotz allem führende hand den ich nun grausam verlohren habe. er ist grausam und qualvoll gestorben und alleine!!!! und ich saß in der zeit zuhause und hab mich amüsiert. papa ich liebe dich über alles du wirst immer bei mir sein egal was passiert. ich werd dich nie vergessen. eins frag ich mich jedoch tag für tag...wie konntest du mich nur verlassen, ich dachte du liebst mich????
  #353  
Alt 31.12.2005, 16:31
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gemini gemini ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

@ teufelchen:

ich denke sehr an euch, besonders heute abend.
ich kann so gut nachvollziehen, wie es dir geht.

ich drücke euch die Daumen, dass deine Mama es bald geschafft hat.
Es ist so eine Erleichterung.

Mehr kann ich im Moment leider nicht schreiben.
Mir fehlen die richtigen Worte.

Fühl dich gedrückt!
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  #354  
Alt 31.12.2005, 17:03
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard Hallo Mister Gott, hier spricht Anna

Also erstmal der Reihe nach:
Larissa,
ich war bis jetzt erst einmal in meinem Leben auf einer Beerdigung und dass war von einer ehemaligen Grundschullehrerin von mir. Ich habe zu ihr einfach nicht so die Bindung gehabt, bin da halt hingegangen weil alle aus der damaligen Klasse von ihr hingegangen sind.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass sie im Sarg lag...
Das schlimmste für mich war ihrem Mann und ihren zwei Kindern mein Beileid auszusprechen. Die standen da und immer is wer hin und hat ihnen die Hand geschüttelt und ich fands irgendwie so schrecklich, weil ich wusste, dass ihnen das Beileidwünschen von wildfremden Menschen ja eh nix bringt.
Als mein Opa gestorben ist, war ich ca 6 Jahre alt. Ich hab ihn gesehen wie er in seinem Krankenbett lag (er hatte lungenkrebs und ist zuhause gestorben) und tot war.
War irgendwie schlimm, ihn tot zu sehen, ich hab auch immer von ihm geträumt und konnte die Wohnung meiner Oma gar nicht mehr betreten..naja...des is ja jetzt eigentlich wurscht.
Also, hm....ich bin ja der festen Überzeugung, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, dass der Körper der irgendwie nur der Balast der Seele war zurückgelassen wird....es ist komisch, wenn man denkt, dass ein geliebter Mensch jetzt aufeinmal in dem Sarg liegt, wos kalt und dunkel is....
Aber letztendlich ist das, was der Mensch war, was er immer noch ist, nicht in diesem Sarg, es ist da wo es schön ist.
Ach, es ist so schwer sowas zu beschreiben.
Du hast geschrieben dass dein Vater das Tor gesehen hat, ich finde das sooo toll, sooo beruhigend!!!
Meine Mutter hatte auch einmal ein (fast) Nahtoderlebnis und was sie mir erzählt hat war einfach toll....alles fällt von einem ab, du fühlst dich gut, du lässt los, du lässt deinen Körper zurück, der deiner Seele eine Hülle war, aber DU, der MENSCH der DU BIST, lebt weiter.....glücklich und zufrieden.
Ich finde es sooooo toll, dass du deinem Vater so zur Seite gestanden bist....er hat gemerkt dass er nicht allein ist, er hat gemerkt, dass ihr ihn gehen lasst, er konnte gehen und er hat es entlich geschafft.
Die Beerdigung wird sicher schwer für dich, aber denk immer daran: Es ist nicht das Ende!!! Es ist der Anfang für deinen Vater, ein neues und besseres Leben wartet auf ihn....
Denk immer daran, dass er da ist, in jeder Erinnerung von dir, er ist überall....
Und in Gedanken bin ich am Mittwoch bei dir...
Hier noch ein Gedicht:
--------------------------------------------------------------------------------

" Steh' nicht weinend an meinem Grab,
ich bin nicht dort unten,
ich schlafe nicht.

Ich bin tausend Winde, die weh'n,
ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee,
ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn,
ich bin der sanfte Regen im Herbst.

Wenn Du erwachst in der Morgenfrühe
bin ich das schnelle Aufsteigen der Vögel
im kreisenden Flug.

Ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht.
Steh' nicht weinend an meinem Grab,
ich bin nicht dort unten,
ich schlafe nicht."



Tochter88,
schön dass du den Weg zu uns gefunden hast, wir werden versuchen dir soviel Trost wie möglich zu geben....
Deine Geschichte klingt sehr traurig und schlimm.....du und dein Vater ihr habt viel mitmachen müssen....
Du hast geschrieben, dass du ihn in der Zeit in der er dich am meisten gebraucht hat im Stich gelassen hast...
ABER DASS STIMMT DOCH GAR NICHT!!!!!
Du warst in seiner schwersten Zeit da, du warst bei ihm im Krankenhaus, du hast seine Hand gehalten, du hast ihn aufgemuntert als es ihm schlecht ging, du hast dich mit ihm ausgesöhnt - dass was ihm in den letzten vier jahren am wichtigsten war!!! Er ist zwar alleine gestorben, aber er wusste dass er mit dir im Reinen war!!!
Du warst für ihn da und er wusste es!!!
Ich finde dass total toll von dir!!!
Du brauchst dir wirklich kein schlechtes Gewissen machen, denn wenn dein Vater sprechen könnte, er würde sagen: Ich konnte mich mit meiner Tochter aussöhnen und sie war für mich da, obwohl wir starke Differenzen hatten!
Was kann es schöneres für ihn geben, als dass zu wissen`?
Anna

Nun zu mir:
Papa geht erstaunlich gut mit der Nachricht der OP um, er wird die OP machen, kümmert sich aber nicht weiter drum (in seiner hypochonderzeit hätte er panisch das internet nach Infos abgesucht).
Hm.
Heute Abend gehe ich zum Leidwesen meiner Eltern nicht weg (sogar Papa meinte dass ich weggehen soll), aber mir ist nicht nach feiern zumute...irgendwie....ich werds mir zuhause mit DAddy und Mama gemütlich machen!!!
Aber: Wenn wir angestossen haben um 12, werd ich meinen Arsch vor die Tür bewegen und eine Rakete abschießen!!!
Ich wäre nicht die dramatische Anna, wenn ich nicht folgenden Grund dafür hätte:
Ich werde einen Zettel an die Rakete hängen, auf dem mein größter Wunsch steht und die Rakete wird dann in den Himmel geschossen, nach oben zu Mister Gott und wenns explodiert, dann wird er meinen Wunsch lesen und ihn vielleicht erfüllen....
Ihr wisst was ich mir wünsche, aber "PST", ich sags nicht, sonst geht er nicht in Erfüllung!!!

Jedem von euch wünsche ich:

Ich wünsche Dir:
Eine Freude für jeden Tag,
einen Engel auf jedem Weg,
ein Licht in jede Dunkelheit.
Eine Türe, die sich dir öffnet,
und einen Menschen, der dich liebt.

Edith Oertel


Dass nächstes Jahr ein besseres wird für uns alle, dass wünsch ich euch!!!

Larissa, in jeder Feuerwerksexplosion am Himmel wird dein Vater sein und auf dich herabschaun!!!

Rutscht gut und fallt nicht hin, und wenn doch: Dann steht wieder auf!!!
Eure Anna (die dramatische)
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Geändert von DaskleineÄnnchen (31.12.2005 um 17:07 Uhr)
  #355  
Alt 31.12.2005, 17:16
Tochter88 Tochter88 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

boar ich danke dir so dermaßen hätte nicht gedacht, dass das für andere so aussieht...es ist schwer aber egal wie es tatsächlich aussieht werde ich mir die schuld dafür geben. dafür ist zu viel passiert. boar hätte nicht gedacht das das so verdammt weh tut darüber zu reden...

ICH DANKE DIR du bist ein engel
  #356  
Alt 31.12.2005, 17:22
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Es ist wichtig drüber zu reden, so kannst du deinen Schmerz besser verarbeiten!!!
Du hättest es wirklich nicht besser machen können....
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  #357  
Alt 31.12.2005, 17:41
Tochter88 Tochter88 ist offline
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ich habe jetzt voll angst das ich das auch bekomme...mein opa hatte auch hautkrebs hat es aber geschafft..das müsste doch eigentlich jetzt in meinem blut sein...oder???
  #358  
Alt 31.12.2005, 17:42
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Hi ihr Süßen!

@Tochter 88: Willkommen bei uns! Eigentlich hat Anna schon alles gesagt, deswegen werd ich mich da anschließen. Hier ist immer jemand, der dir zuhört, wenn du jemanden brauchst! Also komm immer, wenn du das Gefühl hast, reden zu müssen.

@Anna: Die Idee mit der Rakete find ich super!!! Ich drück dir alle Daumen, dass dein Wunsch in Erfüllung geht. Hab einen schönen Abend mit deiner Familie!!

@alle: Ich wünsche uns allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffe, dass all unsere Wünsche in Erfüllung gehen! Auf dass es ein gutes Jahr wird!
Ihr seid die besten! Ich drück euch alle und bis nächstes Jahr also morgen...



Alles Liebe Marion
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(Sergio Bambaren)
  #359  
Alt 31.12.2005, 17:44
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Hallo ihr Lieben,

ich wollte mich nach langer Zeit mal wieder bei Euch melden und Euch einen lieben Silvester-Gruß schicken. Mir war irgendwie nicht nach Schreiben in der letzten Zeit. Ich bin froh, daß dieses schreckliche Jahr heute endlich zu Ende geht.

Liebe Anna, es ist schön, daß Dein Papa mit Euch Silvester zu Hause sein kann und es hört sich doch gut an, daß er die Nachricht der erneuten Operation doch einigermaßen verkraftet hat. Ist es denn ein größerer Eingriff? Wann soll die OP stattfinden? Über manche Methoden der Ärzte könnte man sich wirklich aufregen, aber für sie ist das einfach ein Beruf und wenn sie sich um jeden Patienten und dessen Problematik den Kopf zerbrechen und sich die ganzen Sorgen so sehr zu Herzen nehmen würden, könnten sie den Beruf wahrscheinlich nicht mehr ausüben. Mein VAter hat sich auch sehr über den Arzt meiner Mutter gerärgert, der oft sehr kühl ist und immer nur über die Fakten knallhart spricht und selten ein persönliches wort übrig hat, aber vielleicht muß man als Arzt, der permanent diese Hiobsbotschaften überbringt, irgendwie seine Gefühle abschalten in der Hinsicht, damit er nicht ständig darüber nachdenkt, wie schlecht es seinen Patienten geht und damit auch nicht zurecht kommt. Die Wahrheit ist hart zu verkraften, aber es bringt ja auch nichts, einem etwas vorzumachen. Jetzt weiß dein Papa bescheid udn gott sei Dank hat er es ja nicht so negativ aufgenommen, wie ihr dachtet. Ich bin wie Du, ich bin wie besessen von dem Gedanken, meiner Mutter um jeden Preis helfen und alles für sie regeln zu müssen. ich achte darauf, daß sie ihre Medikamente nimmt und lauter solche Dinge, das ist echt nicht normal, aber ich kann nciht anders. Dafür verzichte ich auf meine Bedürfnisse, auch wenn ich weiß, daß es falsch ist.
Ich wünsche Dir einen angenehmen Abend gemeinsam mit deinen Eltern, und daß ihr das Zusammensein genießen könnt. Ich werde an Euch denken und wünsche Euch alles erdenklich Gute für das neue Jahr. Ich drück Dich.

Liebe Marion, ich schicke Dir auch ganz liebe Grüße und wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute und vor allem ganz viel Gesundheit für das neue Jahr. Du bist immer so positiv, ich wünschte ich wäre auch so! Bleib so wie Du bist! Fühl Dich gedrückt!

Nun zu mir und meiner Stimmung. Meine Mama durfte an Weihnachten nach Hause und es war so schön, sie wieder bei uns zu haben. Ihr ging es an dem Abend psychisch sehr gut und sie hat immer gesagt, wie froh sie sei, daß sie wieder bei uns sein kann und nicht mehr im schrecklichen Krankenzimmer liegen muß. Als die Feiertage vorbei waren, hat sich ihre Stimmung leider wieder etwas verschlechtert, weil sie nach wie vor ständig an ihre Grenzen stößt. Sie ist immer noch sehr schwach nach den zwei OPs, verträgt das Essen nicht, hat fast 10 Kilo abgenommen und hat immer noch oft Bauchschmerzen und muß sich viel hinlegen. Dann hat sie die drohedenen fünf Chemos im Kopf und sie sagt oft, dajß sie nicht weiß, wie sie die in ihrem schwachen Zustand verkraften soll. Heute ist Silvester und meine Eltern wollen auch, daß ich heute abend endlich mal weggehe, aber ich werde auch hier mit ihnen zu Hause sein. Ich wurde zwar von einer Freundin eingeladen, mit ihr auf eine party zu gehen, aber mir ist einfach nicht nach feiern und da sind so viele Leute, die ich nicht kenne, und ich möchte mich nicht wieder verstellen müssen, wenn jeder dort gut gelaunt sein wird. Mir geht es ja momentan nicht mehr so schlecht wie noch vor ein paar Wochen, aber diese ganze Zeit geht einfach nicht spurlos an einem vorüber. Ich bin so ruhig geworden. Kennt ihr das? ich kann oft stundenlang dasitzen, ohne zu reden. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist, aber ich vermisse die gesellschaft von anderen menschen gar nicht. es kostet mich oft richtig überwindung, zu reden. auch meinen freunden habe ich nicht mehr viel von meiner mama erzählt, ich weiß auch nicht, von mir aus würde ich kaum noch etwas sagen...

meine eltern sagen, ich solle endlich mal wieder unter Leute gehen und kann doch nciht in meinem alter mit ihnen in der wohnung hocken, aber ich möchte einfach nicht. ich finde es ja selbst unnormal, ist es ja auch, wer feiert schon mit 24 Silvester bei seinen Eltern??? Aber wie gesagt kann ich die gesellschaft fröhlicher menschen nicht haben. Ich weiß, daß sich das ändern muß, daß ich was dagegen tun muß und nicht immer so alleine hier sitzen kann, weil ich den kontakt zum normalen Leben sonst ganz verliere, aber momentan kann ich es mir nicht vorstellen. Ich bin froh, daß meine Mama wieder hier ist und daß ich heute den Abend mit ihr verbringen kann.

Ich drück Euch alle ganz fest.
Eure Laura.
  #360  
Alt 31.12.2005, 17:44
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hey Tochter 88,

mach dir jetzt bloß selber keine Panik!!!!!! Klar kann Krebs auch erblich bedingt sein, aber das heisst noch nicht, dass du das auch bekommst. Vorsorge ist immer wichtig und dann sich keine Angst machen, sonst geht es einem erst recht schlecht...
Also, Kopf hoch

Lieben Gruß Marion
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