Musste heute die Taxol-Chemo abbrechen

[viola]

Liebe Katja,

vielleicht wäre Vinorelbin eine Alternative für Dich. Es ist auch ein Spindelgift wie Taxol und Taxotere und zu EC nicht kreuzresistent. So hatte es mir mein Onkologe erklärt, als es um die Wahl des Chemotherapeutikums nach 6x EC und Bestrahlung ging (ich hatte ein inflammatorisches MmCa und wurde nicht operiert). Obwohl er mir die Wahl frei stellte, habe ich gespürt, dass er mir eigentlich lieber das Vinorelbin gegeben hätte, weil er es für etwas schonender hielt. Aber ich wollte nichts unversucht lassen; da damals (2002) die Fachliteratur voll war mit guten Meldungen über Taxotere und mein BK ja als besonders aggressiv galt, entschied ich mich für die harte Tour mit dem Docetaxel. Einmal als es mir nicht gerade gut ging (Hand-/Fußsyndrom u.a.), murmelte er (der Onkologe) so vor sich hin: ja, ja die Taxane sind zwar hochwirksam, aber sie sind auch ein Teufelszeug... Damit meinte er wohl die unvorhersehbaren Nebenwirkungen.

Schick mir eine PN, wenn Du mehr wissen möchtest (z.B. Name meines Onkologen). Die Klinik, in der ich behandelt wurde, erstellt auch Zweitgutachten.
http://www.tumorbio.uni-freiburg.de/.../05_02_03.html

Alles Gute und herzliche Grüße
viola

[Kaschu]

Hallo liebe Viola.

Vielen lieben Dank für den Hinweis.
Ich habe gerade im Internet gesehen, dass Vinorelbin nur zur Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms zugelassen ist. Ich glaube, da ich keine Metas und keinen Lymphknotenbefall habe, kann ich das nicht bekommen.
Ob meine evtl. noch vorhandenen Krebszellen resistent oder sensitiv auf EC reagieren, weiss ja keiner, da ich in der adjuvanten Therapie bin. Deshalb gibt man mir die EC ja auch weiter.
Durch Deine Infos weiss ich aber, dass es noch andere Chemotherapeutika gibt, die später für mich in Frage kommen, sollte es mal soweit sein.
Ich hatte den Eindruck, mein eigener Onkologe hält mich für übertherapiert.
Ich hatte unter Taxol auch schon beim ersten Zyklus arge Probleme in Händen und Füßen (schmerzen, Taubheit, Jucken). Vielleicht sollte ich einfach froh sein, dass ich es nicht mehr weiter bekommen darf.
Ich weiss nicht, ob ich eine Zweitmeinung einholen soll. Einige Frauen in meiner Situation machen ja gar keine Chemo. Mache ich vielleicht schon jetzt zuviel?

Grüße
von einer nachdenklichen Katja

[viola]

Liebe Katja,

ich glaube schon, dass Du - bzw. Dein Onkologe - recht hast: wahrscheinlich reicht es einfach so, wie es ist, für Deinen Körper - nachdem Du wohl 'nur' einen T1-Tumor und Gott sei Dank! weder befallene Lymphknoten noch Metastasen hattest und nun noch mit Herzeptin behandelt werden sollst. Mehr ist ja wirklich nicht immer besser! Wenn Dein Arzt ein erfahrener Onkologe ist und Du sonst einen guten Eindruck von ihm hast, würde ich ihm vertrauen. (Bei mir war das ja anders. Mein Tumor hatte die 'Nummer' 4 und war als IBC dafür berüchtigt, evtl. schon bei Diagnosestellung gestreut zu haben.)

Ich hoffe sehr, dass Du nie mehr in Deinem Leben nach einer Alternative für irgendein Chemotherapeutikum Ausschau halten musst! Alles Gute für die restlichen EC-Zyklen!
viola

Da fällt mir noch ein: ich gehe davon aus, dass die Resektionsränder 'sauber' waren.

[Kaschu]

Hallo Viola.

Mein Befund ist wirklich nicht so schlecht, der Tumor wurde auch mit genügend Sicherheitsabstand entfernt, ich habe aber 3 Risikofaktoren, die schlecht sind:
Ich bin 32 Jahre alt (also sehr jung), mein Tumor hatte G3 und der Her2/neu-Status war stark positiv. Der Tumor hat sich auch in kurzer Zeit vom Umfang verdreifacht, ist also schnell gewachsen.
Deshalb wäre ich froh, wenn ich alles machen könnte, was möglich ist. Aber Du hast recht. Viel hilft nicht immer viel und ich mache vermutlich schon genug.
Und im Gegensatz zu vielen Forumsfrauen hier, die ein viel schlimmeres Schicksal haben, ist meine Situation ja ziemlich rosig. Ich versuche mal, positiv in die Zukunft zu sehen und wünsche allen Frauen hier, dass sie den Krebs besiegen bzw. er nie wieder kommt!

Liebe Grüße nochmal
Katja

[sanne_47_HH]

Hallo Katja,

ich denke es ist wirklich sehr wichtig sich bei den behandelnden ärzten auch gut aufgehoben zu fühlen. vertrauen ist bei der behandlung mit sicherheit ein ganz wichtiger faktor. ich denke ich würde die klinik wechseln wenn ich kein ausreichendes vertrauen hätte.
bei mir sind im übrigen 9 tage nach der ersten taxol-chemo heftige reaktionen aufgetreten auf die ich auch nicht vorbereitet war. meine füße haben sich über nacht in dicke, heisse, geschwollene, brennende und dunkelrot bis violette würste verwandelt. im krankenhaus wurde aber sofort darauf reagiert und nach vier tagen ist es nun schon fast wieder überstanden. die folge ist dass die nächste chemo nun geringer dosiert wird und erst läuft wenn die füße wieder völlig verheilt sind.
mein befund ist ähnlich wie deiner, nur ein lymphknoten von 12 war kapselübergreifend befallen. ich bekomme insgesamt 6 x chemo und anschliessend hormontherapie.
das mit dem nachfragen habe ich mehr als krankenschwester geschrieben und nicht so als patientin. ich habe das oft miterlebt, dass patienten sich nicht trauen hartnäckig nachzufragen was sie eben wissen wollen. ich denke man muss manche ärzte daran erinnern dass sie verpflichtet sind patienten aufzuklären. und das dann auch so dass es verständlich wird.

lg aus dem weißen hh